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GYMNASIAL SCHULE www.dieschule-stmk.com 16 NR. 150 DEZEMBER 2003 Naturwissenschaft … Das Naturwissenschaftliche Labor – „NWL am BRG Leibnitz. Ein eigenständiger benoteter Gegenstand, der die Disziplinen Biologie, Chemie und Physik verbindet. Stellen Sie sich folgende Szene vor: Eine Gruppe von Schülern in weißen Mänteln und Schutzbrillen schart sich um den Lehrertisch und zündet diesen ohne jegliche Hemmungen an. Unter dem Gejohle der jungen Wissenschaftler geht dieser in der Folge in Flammen auf woraufhin das gute Stück in scheinbar letzter Sekunde von den gnädigen Schülern gelöscht wird. Was der Lehrer dagegen tut? Nein, er sitzt nicht gefesselt und geknebelt in der ersten Reihe und sieht dem Treiben erschrockenen Blickes zu, sondern er hält sich viel mehr entspannt im Hintergrund auf. Was unglaublich klingt, ist es tatsächlich nicht. Vielmehr ist es eines von vielen – und sogar eines der harmloseren – Experimente, die am BRG Leibnitz im Rahmen des NWL, des Naturwissenschaftlichen Labors, durchgeführt werden. Und während oben erwähnter Versuch wohl auch an zahlreichen weiteren Schulen im Rahmen des Chemie-Unterrichts durchgeführt wird, ist das NWL eine lupenreine Erfindung des naturwissenschaftlichen Stabes des BG/BRG Leibnitz unter Direktor Hofrat Manfred Plankensteiner. „Schon in den 80er-Jahren beschäftigte mich das Problem, dass die Wahl oder Abwahl des Realgymnasiums nicht nach sachlichen, sondern nach irrationalen Kriterien erfolgt. Prof. Werner Gaggl sowie Prof. Christof Lang hatten damals die Idee, den Biologieunterricht interessanter zu gestalten“, erinnert sich der Schulleiter. Durch die Bestellung von Prof. Werner Gaggl zum Administrator wurde das Projekt zwar vorerst nicht zu Ende gedacht, aber zu Beginn der 90er-Jahre wieder aufgegriffen. Der Hintergrund: Den fünf Stunden Latein im Gymnasium stand im Realgymnasium nichts Ebenbürtiges gegenüber. So wurde die Idee aufgegriffen, im Realgymnasium einen neuen, besonders für Vorzugsschüler attraktiven Gegenstand im naturwissenschaftlichen Bereich zu schaffen. Das Ergebnis dieser Bestrebungen stellt das Naturwissenschaftliche Labor dar, dessen Neuheit im ersten institutionalisierten Fächer übergreifenden Unterricht liegt. „Das NWL ist nichts Statisches, es lebt und wird weiterleben. Es ist sicher nicht die einzige Innovation unserer innovationsfreudigen Schule, aber eben eines von vielen besonderen Aushängeschildern. Ich bedanke mich deshalb nicht nur bei den LehrerInnen, ohne die das Ganze gar nicht möglich wäre, sondern auch bei Landesschulinspektor Hofrat Dirnberger für die Unterstützung bei der Umsetzung“, betont Hofrat Manfred Plankensteiner. Konkret ist das NWL ein eigenständiger und benoteter Gegenstand mit je einer Doppelstunde pro Woche. Jeweils zwei der drei Fächer Biologie, Chemie und Physik versuchen in enger Zusammenarbeit Themen gemeinsam und vorrangig mit Hilfe praktischer Arbeiten zu behandeln. Die Themen werden gemeinsam von beiden Unterrichtenden im Rahmen des vom Team erstellten Konzeptes ausgewählt und bearbeitet. Unterrichtet wird in getrennten Arbeitsräumen, wobei die Schüler 14-tägig zwischen den Lehrenden wechseln. „Bis zur achten Klasse sollen die Schüler lernen, möglichst eigenständig und eigenverantwortlich praktische Arbeiten durchzuführen und Einblicke in interdisziplinäre Zusammenhänge zu gewinnen“, erklärt Hermann Scherz. Das Fach NWL findet seit dem Schuljahr 1999/2000 als Fächer übergreifende Maturaprüfung seinen Abschluss. Ab dem heurigen Schuljahr berechtigt der Besuch des NWL auch zur Ablegung der vertiefenden Matura in den drei Fächern. Der Erfolg des NWL-Projekts wird nicht zuletzt auch dadurch bestätigt, dass das NWL-Team mit den Professoren Bernhard Ackerl, Monika Clark, Werner Gaggl, Christof Lang, Eva Lechner, Peter Oswald, Hermann Scherz, Ulli Schweinzger und Karl Heinz Tinnacher mittlerweile regelmäßig zu Seminaren in ganz Österreich eingeladen wird, um darüber zu referieren. Eine ganz besondere Auszeichnung erfuhr das Entwicklungsteam des BG/ BRG Leibnitz zuletzt, als ihm der SEXL-Preis 2003, vergeben von der österreichischen physikalischen Gesellschaft für besondere Leistungen in Unterricht und Lehre, verliehen wurde. Cambridge- Niveau Was ist Erfolg? Hohe Sprachkompetenz zählt in der heutigen Zeit zu den Voraussetzungen für Erfolg im Berufsleben. Erfolgreich waren ambitionierte Schüler der 4. und 5. Jahrgänge der BHAK Judenburg. Sie absolvierten im Rahmen eines Freigegenstandes einen Vorbereitungskurs und nahmen an den Cambridge Business English Certificate (BEC)- bzw. Cambridge First Certificate- Prüfungen teil. Diese Zertifikate sind in der Wirtschaft international anerkannte Sprachenzertifikate der renommierten Universität Cambridge. Sie werden seit mehreren Jahren an der BHAK Judenburg erfolgreich angeboten. Ziel dieser Zertifikate ist es, Qualifikationen zu vermitteln, die im späteren Berufsleben von Industrie- und Wirtschaftsbetrieben oder bei weiterführenden Studien z. B. an Fachhochschulen anerkannt werden. Die Prüflinge mussten ihre Kenntnisse im schriftlichen und mündlichen Englisch anhand authentischer Kommunikationssituationen aus dem Wirtschaftsbereich unter Beweis stellen. Die Prüfungen selbst werden von der Universität Cambridge erstellt und ausschließlich von offiziell bestellten Prüfern abgenommen. Zu den ausgezeichneten Schülern gehören: Elisabeth Cernko, Alexandra Schetina, Karin Lackner, Doris Pojer, Christoph Seirer, Andreas Fuchs und Simone Tieber, wobei die Schüler Marlene Bauer und Christoph Elsbacher besonders gute Ergebnisse erzielen konnten.
NR. 150 DEZEMBER 2003 17 Stages en france Zwei SchülerInnen der 4. Klassen der HAK Weiz hatten heuer in den Sommerferien die Gelegenheit, eine einmonatige Ferialpraxis bei französischen Firmen zu verbringen. Voraussetzung waren die Teilnahme am Freigegenstand „Certificat francais secretaire“ und die Ablegung dieser international anerkannten Prüfung. Insgesamt waren nur zehn Schüler- Innen aus der Steiermark zu einer solchen Ferialpraxis zugelassen. Zwei dieser raren Plätze konnten an Romana Schlager und Christian Reisinger vergeben werden. Wie die Schülervorträge anlässlich der Präsentation in Graz vor den Vertretern des Landesschulrats und dem französischen Kulturattaché bewiesen, war dies eine einmalige Chance, die erworbenen Sprach- und Bürofertigkeiten unter Beweis zu stellen. Cambridge First Certificate: Im heurigen Schuljahr haben wieder 15 SchülerInnen die Prüfungsanforderungen des Cambridge First Certificate erfüllt. Besonders erfreulich war die Tatsache, dass Ingrid Steiner aus der 4C HAK, Fachrichtung Internationale Wirtschaft, mit Grade A und ein Großteil der anderen TeilnehmerInnen mit Grade B abgeschlosssen haben: Miriam Bartos, Julia Bauer, Sandra Gradwohl, Robert Hofbauer, Bettina Kundigraber, Leo Ladenhauf, Beate Lehofer, Bernadette Loder-Taucher, Michaela Maigl, Stefan Pierer, Sabine Rossegger, Philipp Schemeth, Monika Schett, Ingrid Steiner, Peter Troißler. Früh übt sich: Auch dieses Jahr hat die BHAK Weiz am Europäischen Sprachentag besonderes Engagement gezeigt. Beispielhaft haben SchüleIinnen der 3. Jahrgänge am heurigen Europäischen Tag der Sprachen in den Volksschulen Weiz gezeigt, wie schnell und effektiv auch jüngere SchülerInnen für Sprachen zu begeistern sind. Anregungen der LehrerInnen sowie deren pädagogische Anleitung begleiteten die Schüler/innen bei ihrer Vorbereitung. Die Herausforderung, einmal selbst in die Rolle des Lehrers/der Lehrerin zu schlüpfen und einen Vormittag lang eine der an der HAK erlernten Sprachen „anderen“ zu vermitteln, wurde mit großem Einsatz gemeistert. Zur Auswahl standen vier der Weltsprachen, die den Volksschulkindern durch Spiele, Dialoge und auch in Form von Liedern in spannender Art und Weise nähergebracht wurden. Der Unterricht fand in Kleingruppen auf Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch statt. Aufregung herrschte in den Bänken wie auch an der Tafel. Einblick in die Begeisterung zeigen folgende HAK-Schülerkommentare: ... it was great fun to teach young pupils ... it’s not easy to keep them quiet ... ... les jeux ont beaucoup plus aux élèves ... ... aprender español con los niños ha sido muy interesante y divertido ... espero que lo organizan también el proximo año... ... é stato molto bello di giocare e parlare l’italiano con i bambini ... abbiamo mangiato una pizza buonissima ... SCHULE www.dieschule-stmk.com Im Rahmen der Arbeit für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit konnte das Knittelfelder Gymnasium den preisgekrönten Filmemacher Reinhold Wurm verpflichten. Mit seinem Streifen „Forgive Me Brother“ war er steirischer Landesmeister, österreichischer Staatsmeister und Vize-Weltmeister der Amateurfilmer geworden. An drei Tagen im Juni und Oktober dieses Jahres wurde allen Schülerinnen und Schülern ab den 3. Klassen der Film vorgeführt und ein zweistündiger Workshop samt Diskussion geboten. Das Motto des Filmes „Betrachte jeden Menschen als eine Besonderheit, interessiere dich HAK-LEREI Forgive Me Brother für seine Geschichte und versuche dich in seine Lage zu versetzen, bevor du dir ein Urteil über ihn bildest“ führte zu einem angeregten Meinungsund Erfahrungsaustausch unter den Jugendlichen. Dabei wurden Themen wie der Umgang mit Schwarzafrikanern, Ausländer als Drogendealer, illegale Immigranten, die Verletzung von Menschenrechten oder etwa die Akzeptanz von Moslemfrauen mit Kopftüchern behandelt. Organisiert wurde die Workshop Reihe vom UNESCO-Koordinator der Schule, Prof. Mag. Otto Ernest Gutmann, sowie vom Kustos für Audiovisuelle Medien, Prof. Mag. Helmuth Berghofer. Sozialengagement Seit dem Jahr 1997 lebt die HAK/HAS Deutschlandsberg eine erfolgreiche Senior- Junior-Partnerschaft mit dem Seniorenheim in der Forstgartenstraße. Die interessierten Schüler haben die Möglichkeit, einmal pro Monat einen Vormittag mit den Senioren zu gestalten. Man kann mit den Senioren z. B. Gespräche führen, basteln, Karten spielen, mit ihnen spazieren gehen oder sie im Rollstuhl ausführen. Auch hat es schon Begegnungen gegeben, bei denen miteinander gebetet oder musiziert wurde. Umgekehrt werden die Senioren zu Schulveranstaltungen eingeladen. Bisher haben sich mehr als 200 Schüler an dieser Aktion beteiligt. anfang Oktober ging die 2BK ins Seniorenheim schnuppern, wo sie von der Leiterin, Gundula Blindhofer, und von Schwester Elisabeth Steinbauer betreut wurde. Das Seniorenheim feiert heuer sein 10-jähriges Bestehen. Es verfügt über 23 Einbettwohnungen mit je 32 m 2 und 11 Zweibettwohnungen mit je 36 m 2 . Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Balkon bzw. über eine Terrasse. 33 Mitarbeiter betreuen zurzeit 64 Heimbewohner. Auch einige HAK/ HAS-Absolventen waren im Seniorenheim als Zivildiener. Die Heimleiterin freut sich darüber, dass den Heimbewohnern das Gefühl des „Zuhause- Seins“ vermittelt werden kann. Die engagierten HAK/HAS- Schüler können dazu beitragen. Karin Palko, 2BK
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