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Februar 2006


E D I T O R I A L<br />

2<br />

I N H A L T<br />

Seite<br />

Br. Stephan Veith OSB<br />

Vorwort ................................................................... 2<br />

Abt Dionys Lindenmaier OSB<br />

„Was wären wir ohne Sie…“ ..................................... 3<br />

Abt Siegfried Hertlein OSB<br />

„Gott hat uns hierher geführt“ ................................. 4<br />

Br. Thomas Morus Bertram OSB<br />

Ndanda Bilderbogen ................................................. 6<br />

Br. Andreas Kurzendorfer OSB<br />

Geschätzt wird eine fundierte,<br />

praxisorienierte Ausbildung ....................................... 8<br />

P. Sylvanus Kessy OSB<br />

Gegenseitige Hilfe ist uns wichtig .......................... 10<br />

Interview: P. Hugo Heusinger OSB<br />

Seelsorger für eine junge Kirche und für alte Uhren 12<br />

Georg Ruhsert<br />

Farbenreich und lebensfroh – aber ohne Rechte ....... 14<br />

P. Mauritius Wilde OSB<br />

Wir feiern Geburtstag .............................................. 16<br />

Der Klassiker .......................................................... 17<br />

Br. Stephan Veith OSB<br />

Stiften gehen lohnt sich .......................................... 18<br />

Unser Auftrag ......................................................... 19<br />

Handwerk hat goldenen Boden ................................. 20<br />

Namen & Nachrichten ............................................. 21<br />

Dank/Serie ............................................................. 22<br />

Br. Thomas Morus Bertram OSB<br />

Jambo Matata ......................................................... 23<br />

Zum Titelbild<br />

IMPRESSUM<br />

Abteikirche Ndanda. Ein reges Kommen und Gehen.<br />

Nicht nur die Menschen kommen zur Kirche, auch die<br />

Kirche kommt zu den Menschen. Zusammen sind sie<br />

unterwegs zu Gott.<br />

Zur Rückseite<br />

Ruf in die Zeit<br />

AUSGABE FEBRUAR 2006<br />

Porträt mit P. Michael Reepen OSB<br />

MISSIONSBENEDIKTINER<br />

M Ü N S T E R S C H W A R Z A C H<br />

Für Freunde, Förderer und Interessenten der Missionsarbeit der Abtei<br />

Münsterschwarzach<br />

Redaktion<br />

Br. Stephan Veith (verantw.), Br. Thomas Morus Bertram (verantw.),<br />

P. Basilius Doppelfeld, P. Jonathan Düring, Br. Alfred Engert,<br />

P. Cyrill Schäfer, P. Anastasius Reiser, Br. Joachim Witt, Br. Manuel Witt<br />

Herausgeber<br />

Missionsprokura der Abtei Münsterschwarzach<br />

97359 Münsterschwarzach Abtei<br />

Tel: 09324/20275<br />

Fax: 09324/20270<br />

E-Mail: prokura@abtei-muensterschwarzach.de<br />

Internet: http://www.abtei-muensterschwarzach.de<br />

Auslandsspenden<br />

Bei Spenden aus dem Ausland bitte unseren<br />

Swift Code: GENODEF1MO5 und<br />

Iban Nr.: DE51750903000003015033 unbedingt angeben.<br />

Bankverbindung<br />

Konto: Liga Bank Würzburg, Nr. 3015033, BLZ 750 903 00<br />

Bei Adressenänderungen und Spenden wenden Sie sich bitte an<br />

die Spendenbuchhaltung der Missionsprokura<br />

Tel: 09324/20-287 oder 20-276 oder 20-363<br />

Fax: 09324/20-494<br />

E-mail: prokura@abtei-muensterschwarzach.de<br />

Bildnachweis<br />

P. Silvanus (S. 1, 3, 10, 11), Archiv Ndanda (S. 4), K. Gold (S. 5, 6, 7, 8),<br />

Br. Thomas Morus (S. 6, 7, 9, 19, 20), P. Anastasius (S. 12, 17, 19, 21),<br />

G. Ruhsert (S. 14, 15), Archiv (S. 16)<br />

Gesamtherstellung:<br />

Vier-Türme GmbH, Benedict Press, 97359 Münsterschwarzach Abtei<br />

Konzeption: Klaus Gold<br />

Gedruckt auf Recymago, 100% Altpapier<br />

BR. STEPHAN VEITH OSB<br />

Missionsprokurator<br />

Liebe<br />

Leserinnen<br />

und Leser ...<br />

... wir Deutsche jammern oft „auf hohem Niveau“, sagt man. Nicht nur<br />

in Politik und Wirtschaft kann man den Eindruck gewinnen, es hätte uns<br />

arg schlimm erwischt. Auch in kirchlichen Kreisen hängen die Mundwinkel<br />

oft nach unten. Es geht bergab, die Zeiten sind ja so schwierig, wir haben<br />

nicht genug Geld ...<br />

Wer sich befreien will von solchen trüben Gedanken, der mache einfach<br />

mal die Augen auf und schaue nach Afrika. Genauer: Nach Ndanda. Da<br />

ist unsere Missionsabtei in Tansania. Der liest, was in nur hundert Jahren<br />

dort passiert ist: Gründung und Krieg, Neuaufbau, Martyrium, Wiederaufbau,<br />

Gefangennahme der Mönche, Vernichtung der Missionsstationen,<br />

Verschwinden des Christentums, und wieder Neuanfang. Diesmal größer<br />

und stärker als zuvor. Und neue Schicksalsschläge, Naturkatastrophen,<br />

Zerstörung, und wieder ein neuer Anfang. Christliches Leben blüht auf,<br />

junge Afrikaner erfahren im Kloster Bildung, Krankenpflege, Hilfe gegen<br />

Lepra und Aids, benediktinisches Leben, Gottvertrauen.<br />

100 Jahre Abtei Ndanda: Eine bewegte Geschichte. Sie kann uns die Augen<br />

öffnen dafür, dass Christsein heißt: Kreuz und Auferstehung. Beides.<br />

Was Christsein nicht heißt: den Kopf hängenlassen.<br />

Runde Geburtstage, Jubiläen, Jahrestage sind gute Gelegenheiten, zurückzublicken<br />

und Danke zu sagen. Und mit frischem Mut wieder nach vorne<br />

zu schauen. In Afrika und hier bei uns.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Wir berichten aus:<br />

Deutschland<br />

Tansania


Z U M T H E M A<br />

3<br />

„Was wären wir<br />

ohne Sie…“<br />

Ein Sprichwort sagt: „Wer danken kann,<br />

ist immer glücklich.“<br />

So möchte ich Euch heute von Herzen<br />

danken, weil Ihr mit Eurer Hilfe so viele<br />

Menschen glücklich gemacht habt.<br />

Da ist der blinde, alte Vitus mit seinen<br />

drei Enkeln. Er möchte, dass sie in<br />

die Schule gehen, etwas für das Leben<br />

lernen. Er hat Mais und Bohnen angebaut,<br />

aber die Ernte war zu gering. So<br />

bat er unseren P. Placidus um Hilfe für<br />

eine Schuluniform, einen Beitrag für<br />

Schulbänke und anderes. Zusammen<br />

machte es 30 Euro.<br />

Da ist der alte Berno. Er<br />

hatte tiefe Wunden im<br />

Bein, so dass ihm der<br />

linke Fuß bis zum Knie<br />

abgenommen werden<br />

musste. Seine Frau ist<br />

herzkrank. Sohn und<br />

Tochter konnten 12 Euro<br />

sammeln. Der Krankenhausaufenthalt<br />

kostet<br />

mit Untersuchung, Operation<br />

und Bett 35 Euro.<br />

Die Caritas der Pfarrei<br />

konnte ihm helfen. Die<br />

Operation ist gelungen.<br />

Er geht zwar noch auf Krücken, aber er<br />

hat keine Schmerzen mehr. Er lacht und<br />

ist glücklich. Woher hat die Caritas das<br />

Geld? Ihr habt mitgeholfen und viele<br />

Menschen glücklich gemacht.<br />

Unser P. Augustinus, der in der staatlichen<br />

Sekundarschule Religionsunterricht<br />

gibt, nimmt die Bitten der Stu-<br />

ABT DIONYS LINDENMAIER OSB<br />

Geboren 1940<br />

in Esseratsweiler/Lindau,<br />

Profess 1962,<br />

Priesterweihe 1970,<br />

seit 2001 Abt von Ndanda<br />

denten für Schulgeld entgegen.<br />

Heute kam eine Mutter zuerst<br />

zu unserem Prior P. Severin. Als<br />

er sie fragte, erklärte sie ihm,<br />

dass sie einige Hundert Euro<br />

benötige. Er sagte ihr jedoch,<br />

dass unser P. Augustinus dafür<br />

zuständig sei. So ging sie zu P.<br />

Augustinus. Als P. Severin ihn<br />

dann mittags fragte, wie viel<br />

Geld die Mutter benötigte, sagte<br />

er lächelnd: „150 Euro haben<br />

ihr gereicht.“<br />

So sind wir froh,<br />

dass wir unsere<br />

jungen tansanischen<br />

Mitbrüder<br />

haben, die die<br />

Nöte der Menschen<br />

besser kennen<br />

und prüfen<br />

können, wer wirklich<br />

Hilfe benötigt und ob es<br />

sich nicht um irgendwelche<br />

Schwindler handelt,<br />

die es ja überall gibt.<br />

Da kommt ein Polizist<br />

zu mir und erzählt, dass<br />

seine Mutter gestorben<br />

sei. Er braucht Hilfe, um<br />

zur Beerdigung zu fahren. Ich drückte<br />

ihm mein Beileid aus, fragte dann<br />

aber über P. Tuzinde, unseren Cellerar,<br />

den Oberen unserer Polizeistation von<br />

Ndanda. Ihm war kein derartiger Todesfall<br />

bekannt. Ich hatte Glück gehabt<br />

und der Polizist Pech!<br />

Beim Eröffnungsgottesdienst des Jubiläumsjahres<br />

Ich habe mir schon oft gesagt: „Bei uns<br />

zu helfen ist nicht leicht.“ Es gibt viele<br />

Nöte, zum Beispiel bei Studenten aus<br />

armen Familien, die wirklich arm und<br />

krank (aidskrank) sind. Die Menschen<br />

dieses Landes werden auch immer wieder<br />

von Hungersnöten heimgesucht.<br />

Im Namen dieses großen Chores möchte<br />

ich Euch, liebe Wohltäterinnen und<br />

Wohltäter, ein herzliches Vergelt’s Gott<br />

sagen. Möge der Herr, der unsere Herzen<br />

kennt, Ihnen all Ihre Hilfe vielfach<br />

belohnen.<br />

Von ganzem Herzen<br />

Ihr


Z U M T H E M A<br />

4<br />

„Gott hat uns hierher geführt“<br />

100 Jahre Abtei Ndanda - Eine bewegte Geschichte<br />

Es ist eine bewegte Geschichte, diese hundert<br />

Jahre Ndanda. Den Anfang bilden<br />

Krieg und Zerstörung. Nach dem blutigen<br />

Maji-Maji-Aufsand von 1905, in dem die<br />

alten Stationen Lukuledi und Nyangao niedergebrannt<br />

waren, beschloss das Generalkapitel<br />

in St. Ottilien zusammen mit dem<br />

neuen Bischof Thomas Spreiter, diese nicht<br />

mehr aufzubauen. Stattdessen sollte etwa<br />

in der Mitte zwischen den beiden Stationen<br />

ein neuer Platz als Zentrum gefunden<br />

werden. So entstand Ndanda - genau am<br />

15. August 1906. Mit frischem Schwung<br />

wurde die Station errichtet, ringsum die<br />

alten Schulen wieder eröffnet und eine<br />

ganze Reihe neuer dazu gebaut. Ein neuer<br />

Frühling stand bevor, als durch den Ersten<br />

Weltkrieg (1914 bis 1918) wieder ein<br />

schlimmer Sturm hereinbrach. Nach heftigen<br />

Kämpfen wurde das Gebiet durch die<br />

Engländer erobert und sämtliche deutsche<br />

Missionare des Landes verwiesen.<br />

Mit der verstärkten Rückkehr der Missionare<br />

fasste die Kirche jedoch langsam<br />

wieder Fuß. 1932 erfolgte die Teilung des<br />

700 Kilometer langen Missionsgebietes in<br />

zwei Diözesen: Ndanda und Peramiho. In<br />

Ndanda übernahm Abt-Bischof Joachim<br />

Die Missionsstation Ndanda vor dem Ersten Weltkrieg<br />

Ammann das Ruder. Man spürte einen<br />

neuen Aufschwung im Gebiet, zumal bald<br />

ein Weg gefunden wurde, die traditionellen<br />

Reifefeiern zu reinigen und für die Christen<br />

zu ermöglichen. Von 1936<br />

bis 1938 wurde die mächtige<br />

Kathedrale in Ndanda gebaut.<br />

Im gleichen Jahr erhielt<br />

durch Gründung der Katholischen<br />

Aktion die Seelsorge in<br />

den Pfarreien neues Leben.<br />

Aber schon wieder wartete<br />

Unheil. Seit 1933 durfte kein<br />

Geld mehr aus Deutschland<br />

überwiesen werden und seit<br />

1939 gab es keine neuen<br />

Missionare mehr. Schlimmer<br />

noch: Als ‚Feindpersonal’<br />

wurden 1940 wiederum viele<br />

deutschen Missionare interniert<br />

oder in andere Gebiete<br />

versetzt. In Ndanda musste<br />

man die Schulen schließen<br />

und auch auf den meisten Stationen die<br />

aktive Missionsarbeit einstellen. Als 1949<br />

Abt Bischof Joachim sein Amt in jüngere<br />

Hände legte.<br />

Aber unter seinem Nachfolger, Abt-Bischof<br />

Viktor Hälg, erwachte<br />

bald wieder<br />

neues Leben.<br />

Ab 1950 konnten<br />

die deutschen Missionare<br />

auf ihre<br />

Stationen zurück.<br />

Aus Deutschland,<br />

der Schweiz und<br />

auch Amerika kamen<br />

Jahr für Jahr<br />

junge, vielfach<br />

gut ausgebildete<br />

Priester, Brüder<br />

und Schwestern<br />

ins Land.<br />

In afrikanische Hände<br />

Das Jahr 1972 brachte eine neue Wende.<br />

Es kam die Zeit, die Führung der Kirche in<br />

afrikanische Hände zu<br />

übergeben. Bischof Viktor<br />

hatte einen klaren<br />

Blick für die neue Situation.<br />

Mit Umsicht bereitete<br />

er den Bischofssitz<br />

in Mtwara vor und<br />

drängte Rom geradezu,<br />

ihn von seinem Amt zu<br />

entbinden und einen<br />

afrikanischen Nachfolger<br />

zu ernennen. Dies<br />

geschah am 18. Dezember<br />

1972, als Rom Mtwara<br />

zur Diözese erhob<br />

und Fr. Maurus Libaba<br />

zum ersten Bischof ernannte.<br />

ABT SIEGFRIED HERTLEIN OSB<br />

Geboren 1931 in Schwanfeld<br />

Profess 1953, Priesterweihe 1962,<br />

Abt von 1976 bis 2001 der<br />

Abtei Ndanda/Tansania.<br />

Er verfasst zur Zeit die Geschichte dieser<br />

Abtei für das 100jährige Jubiläum<br />

Wieder einen neuen, tiefen Einschnitt<br />

brachte das Jahr 1975. Während einer Kur<br />

in Österreich starb Abt Viktor bei einem Autounfall.<br />

Es war ein Schock für die Ndanda-<br />

Gemeinschaft. Im Februar 1976 wurde P.<br />

Siegfried Hertlein zum Abt gewählt. Ndanda<br />

zählte damals 92 Mönche, etwa die<br />

Hälfte davon noch nicht 50 Jahre alt. Wir<br />

hatten noch eine Zukunft, die es zu nutzen<br />

galt. Um unsere Unabhängigkeit von der<br />

Diözese zu zeigen, begannen wir im Norden<br />

des Landes neue Missionsaufgaben auf unserem<br />

Hofgut in Sakharani und in Handeni<br />

unter den Massai. 1990 eröffnete P. Severin<br />

ein geistliches Schulungszentrum für die<br />

umliegenden Diözesen. Es war rundherum<br />

ein voller Einsatz. Nur eines fehlte uns: ein<br />

Noviziat für den eigenen Klosternachwuchs.<br />

P. Hildebert, P. Thomas und später P. Dionys<br />

nahmen diese Aufgabe Mitte der 80er Jahre<br />

in Angriff und gaben einer Reihe junger<br />

Leute eine solide Einführung in das Klosterleben.<br />

Im Oktober 1991 legte die erste


5<br />

Gruppe ihre Gelübde ab. Heute<br />

haben wir 13 afrikanische<br />

Mitbrüder mit ewiger Profess,<br />

17 mit zeitlicher Bindung und<br />

4 Novizen.<br />

„Mafuriko“ - die<br />

Überschwemmung<br />

Im April 1990 hatte unsere<br />

Gemeinschaft in Ndanda<br />

nochmals einen schweren<br />

Schlag zu verkraften. Nach außergewöhnlich<br />

schweren Regenfällen brach<br />

in der Nacht vom 4. auf den 5. April der<br />

gesamte Rand des Makonde-Hochplateaus<br />

in einer Länge von 80 Kilometern ab und<br />

rollte als riesige Lawine aus Schlamm und<br />

Geröll ins Lukuledital. Auch mitten durch<br />

Ndanda donnerte ein solcher Abbruch, verwandelte<br />

den friedlichen Ndandabach in<br />

einen reißenden Strudel, verschüttete den<br />

Stauweiher für unser Kraftwerk, zerriss die<br />

in Berg gefasste Wasserleitung, spülte unsere<br />

Brücke weg, überflutete das Turbinenhaus<br />

und verwandelte unseren Obstgarten<br />

in einen Pfuhl von Schlamm. Die Regierung<br />

legte uns nahe, wegzuziehen und<br />

Ndanda aufzugeben. Nach eingehenden<br />

Überlegungen und Beratungen mit Fachleuten<br />

aus der Schweiz kamen wir zu dem<br />

Schluss, dass es doch sinnvoll sei zu bleiben<br />

und unter Berücksichtigung bestimmter<br />

Vorsichtsmaßnahmen unser Leben als<br />

Abtei weiterzuführen. Es folgten Monate<br />

des Wiederaufbaus und dann Jahre einer<br />

weiteren friedlichen Entwicklung.<br />

Vielfältige Aufgaben<br />

Im November 2001 - nach mehr als 25<br />

Jahren im Dienst - richtete Abt Siegfried<br />

die Bitte an den Erzabt, im Hinblick auf seine<br />

Gesundheit und sein Alter zurücktreten<br />

zu dürfen. Die Bitte wurde genehmigt und<br />

am 4. Dezember wurde P. Dionys Lindenmaier,<br />

der bisherige Novizenmeister, zum<br />

neuen Abt gewählt. Die Abtsweihe war<br />

am 5. Januar 2002 durch Bischof Gabriel<br />

Mmole von Mtwara. Abt Dionys hat als<br />

ehemaliger Novizenmeister ein sehr enges<br />

Verhältnis zu den afrikanischen Mitgliedern<br />

der Gemeinschaft, so ist er in einer idealen<br />

Position, die Gemeinschaft in die Zukunft<br />

zu führen und die vielfältigen Aufgaben in<br />

Angriff zu nehmen, die die Ortskirche von<br />

der Abtei erwartet.<br />

An derartigen Aufgaben fehlt es beileibe<br />

nicht. An erster Stelle steht die Abtei als<br />

Zentrum des Gebetes, wobei dem Chorgebet<br />

im islamischen Umfeld eine besondere<br />

Bedeutung zukommt. Nicht weniger<br />

Zeugniskraft hat das Leben der Mönche als<br />

christliche Gemeinschaft nach dem Vorbild<br />

der Urkirche. Im sozialen Bereich steht an<br />

erster Stelle das große Hospital mit 320<br />

Betten und einer Schule für KrankenpflegerInnen.<br />

Die Mwena-Siedlung, die einst<br />

700 Leprakranke beherbergte, kann nach<br />

dem Rückgang dieser Krankheit bald in ein<br />

Schulungszentrum zur Arbeit mit den Aids-<br />

Kranken umfunktioniert werden. Wichtig<br />

bleiben sodann die Handwerkerschule<br />

mit 140 Lehrlingen und möglicherweise<br />

auch die Übernahme unserer ehemaligen<br />

Die Abtei Ndanda – im Jubiläumsjahr 2006<br />

Sekundarschule. Im Bereich der Glaubensvertiefung<br />

kommt unserem Bildungshaus<br />

eine ganz besondere Bedeutung zu, sei es<br />

in der Weiterbildung von Führungskräften<br />

in den Pfarreien, in der Jugendarbeit, den<br />

Kirchenchören, der Frauenarbeit oder den<br />

vielfachen Möglichkeiten von Exerzitien.<br />

Wichtig und notwendig ist sodann die Sorge<br />

für die afrikanischen Diözesan-Priester,<br />

die in der Abtei einen Ort finden sollten,<br />

wo sie einmal ausruhen und wieder auftanken<br />

können. Eine eigene Stellung hat<br />

unsere Ndanda-Mission-Press, denn das<br />

Land braucht eine christliche Literatur, gar<br />

nicht zu reden von den Möglichkeiten in<br />

Film und Radio. Es bleibt die Mitarbeit an<br />

einer zeitgemäßen Liturgie und Katechese,<br />

die Bereitschaft zum Dialog mit den<br />

getrennten Christen, dem Islam und auch<br />

der afrikanischen Tradition. Und schließlich<br />

bleibt uns auch noch als Missionsbenediktiner<br />

von St. Ottilien unser direkter Missionsauftrag,<br />

sei es innerhalb von Tansania oder<br />

in Mozambique oder sonst wo in Afrika.<br />

Entscheidend für alles aber ist ein großes<br />

Gottvertrauen, das Wissen, dass Gott uns<br />

hierher nach Ndanda geführt hat und auch<br />

- trotz all unserer Schwächen - mit uns den<br />

Weg in die Zukunft geht.


Z U M T H E M A<br />

6<br />

„Ndanda<br />

B<br />

1906 wurde die Abtei Ndanda am Fuß des Makondeplateaus gegründet.<br />

Heute ist sie Zentrum eines großen Ortes mit 20.000 Einwohnern.<br />

Mnamo mwaka 1906 Abasia ya Ndanda ilijengwa miguuni pa milima<br />

ya Umakonde. Siku hizi Abasia ya Ndanda ni sehemu ya kati ya eneo<br />

la vijiji vya wakazi wapatao 20.000 hivi.<br />

Junge afrikanische Mönche mit einer positiven Lebenseinstellung,<br />

wie Bruder Valentin sind die Zukunft des Klosters.<br />

Watawa vijana wa kiafrika wanaonyesha msimamo wa furaha wa<br />

maisha ya mustakabali kama Br. Valentin anavyofurahia maisha<br />

yake ya siku za mblele katika utawa wake.<br />

4) Vesper<br />

ca. 100 x 80<br />

Ausschnitt vom Speisesaal (Refektorium) der Abtei.<br />

Auf den Wandbildern hat Pater Polycarp neben der<br />

Hochzeit zu Kana auch die Geschichte des armen<br />

Lazarus als Mahnung an die Mönche gemalt.<br />

Sehemu ya chumba cha chakula cha Abasia<br />

inaonekana. Picha za ukutani zilizochorwa na P.<br />

Polycarp zinaonyesha Arusi ya Kana, habari za<br />

Lazaro maskini kama onyo kwa watawa.<br />

Abend für Abend versammeln sich die Mönche<br />

zur feierlich gesungenen Vesper in der Abteikirche.<br />

Kila jioni watawa wanakusanyika ili kuimba kipindi<br />

cha jioni katika kanisa la Abasia.


7<br />

Bilderbogen“<br />

Vor einem Festtag stehen junge Mönche vor ihrem Domizil auf dem<br />

Ursberg und proben lautstark flotte Weisen.<br />

Ikiwa sikukuu fulani inakaribia, watawa vijana wanafanya<br />

mazoezi katika ala za musiki.<br />

Zum Erwerb eines Führerscheins braucht man heute in Tansania eine<br />

Anzahl von Fahrstunden. Deshalb hat die KFZ-Werkstatt vor einiger<br />

Zeit eine eigene Fahrschule eingerichtet.<br />

Ili kupata leseni ya kuendesha gari lazima kuhitimu kozi ya<br />

masaa mengi ya kujifunza kuendesha gari. Kwa hiyo gereji yetu<br />

ilianza kozi ya namna hii.<br />

Aus dem Makondeplateau entspringt der Ndandabach,<br />

dessen Wassermenge und Gefälle ausreichen, die Abtei<br />

über eine Turbine mit Elektrizität zu versorgen.<br />

Milima ya Makonde inabubujisha mto wa Ndanda ambao<br />

maji yake yanatosha kututengenezea nishati ya umeme kwa njia ya turbine.<br />

Was hier wie ein erfrischendes Bad aussieht,<br />

ist eine lebensnotwendige Maßnahme.<br />

Alle Rinder der Farm müssen wöchentlich durch<br />

dieses Zeckenbad, um so einen Schutz gegen das gefürchtete<br />

Ostküstenfieber zu bekommen.<br />

Osho hili – ingawa labda linaburudisha – ni josho la<br />

dharura kabisa. Mifugo lazima kupitia josho hili kila<br />

juma ili jikinga kuambukizwa na magonjwa ya kupe.


Z U M T H E M A<br />

8<br />

Geschätzt wird eine fundierte,<br />

praxisorientierte Ausbildung<br />

Die Werkstätten<br />

der Abtei Ndanda<br />

Missionsarbeit ist immer Aufbau und Entwicklung.<br />

Eine Seelsorge ohne soziales Engagement<br />

ist bei den Benediktinern nicht<br />

vorstellbar. Dazu gehören Krankenhäuser,<br />

Schulen, handwerkliche Ausbildung, Kindergärten,<br />

Pfarreien, Wohnhäuser, Wasserprojekte,<br />

Stromerzeugung und vieles<br />

mehr.<br />

Übung macht den Meister<br />

Improvisation – Missionsbrüder<br />

als Spezialisten<br />

Um solche Einrichtungen auf die Beine<br />

zu stellen und funktionsfähig zu halten,<br />

werden hochqualifizierte Fachkräfte sowie<br />

Werkstätten, Geräte und Werkzeuge gebraucht.<br />

Die Anfänge waren recht bescheiden.<br />

Umso erstaunlicher ist, was in dieser<br />

Zeit durch Können und Improvisation immer<br />

wieder von den Brüdern geleistet wurde.<br />

Die Abteikirche Ndanda<br />

mit den Klostergebäuden ist<br />

ein gutes Beispiel. Präsident<br />

Nyerere hat bei Br. Patients,<br />

er war Kunstschreiner,<br />

Staatsgeschenke anfertigen<br />

lassen.<br />

Im Südosten Tanzanias gab<br />

es nur in Ndanda eine zuverlässige<br />

Stromversorgung, unerlässlich<br />

für für den Dienst<br />

an kranken Menschen im<br />

Hospital. „Watoto wa Mungu“,<br />

ein Katechismus in der<br />

Landessprache Swaheli - bis<br />

heute gibt es noch nichts<br />

besseres - wurde in Ndanda<br />

erarbeitet und mit einfachen<br />

Maschinen in der Druckerei<br />

der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht.<br />

Aufbau und Technisierung<br />

Die fortschreitende Technisierung<br />

wurde von den<br />

Leitern der Werkstätten begeistert<br />

angenommen und<br />

genutzt. Die Mobilität durch<br />

Motorisierung haben die<br />

Missionare in der Seelsorge<br />

schnell schätzen gelernt. Die<br />

Mitbrüder in den jeweiligen Service-Werkstätten<br />

waren dieser Entwicklung durch<br />

gezielte Ausbildung in Europa und gut<br />

funktionierende Werkstätten voraus. So<br />

konnte ein Chaos auf 4 Rädern verhindert<br />

werden.<br />

BR. ANDREAS KURZENDORFER OSB<br />

Geboren 1939 in<br />

Bräumertshof/Eichstätt,<br />

Profess 1958,<br />

seit 1979 als Baumeister<br />

in der Abtei Ndanda tätig<br />

Eine rege Bautätigkeit ist ein Merkmal der<br />

Missionsbenediktiner. Nach 1960 waren<br />

viele Neubauten notwendig. Im Zuge dieser<br />

Entwicklung wurden auch die Werkstätten<br />

besser ausgebaut und erheblich<br />

verbessert.<br />

Die Ndanda-Werkstätten haben den Aufbau<br />

der Diözesen Mtwara, Lindi und Tunduru<br />

wesentlich geprägt. Hier nur einige<br />

Projekte: Die Kirche in Nyangao, Hospital<br />

Ndanda und Nyangao, Bischofskirche in<br />

Lindi, Mtwara und Tunduru, Bischofshaus<br />

Tunduru und Lindi. Hinzu kamen Katechetenseminare,<br />

Schulen, Pfarrkirchen, Kindergärten,<br />

Dispensarien, Katechetenhäuser,<br />

usw.. Bei diesem Einsatz existieren für uns<br />

keine Diözesan-, Landkreis- oder Landesgrenzen.<br />

Qualitätsarbeit aus Ndanda, vor<br />

allem Kircheneinrichtungen aus Ndanda-<br />

Marmor und Erzeugnisse der Druckerei,


9<br />

gibt es fast in allen Diözesen und im Nachbarland<br />

Mosambik.<br />

Ein „Renner“ waren die von Br. Petrus konstruierten<br />

sog. Petruskapellen. Eine vorgefertigte<br />

Holzkonstruktion mit Wellblecheindeckung.<br />

Mit dem LKW zur Baustelle gebracht,<br />

3 Tage Montage und eine Kapelle<br />

oder Schulräume waren fertig. Wenn die<br />

Christen abgewandert sind, (Flüchtlinge<br />

nach dem Bürgerkrieg in Mosambik)<br />

konnte die Kapelle zerlegt und an einem<br />

anderen Ort wieder aufgebaut werden.<br />

Die Werkstätten als Trainingsund<br />

Ausbildungszentren<br />

Unterricht im Konstruktionszeichnen für Bauschüler<br />

Fundis (Facharbeiter) ausgebildet in den<br />

Ndanda-Werkstätten sind gesucht als Lehrer,<br />

Vorarbeiter und Fachkräfte. Geschätzt<br />

wird ihre fundierte, praxisorientierte Ausbildung<br />

mit staatlicher Prüfung.<br />

Sie sind fähig, auf ihrem Gebiet Facharbeit<br />

zu leisten. Das ist ein mitreißendes<br />

Beispiel für die Jugend und notwendig für<br />

die Entwicklung des Landes. Eingebunden<br />

in das staatliche Ausbildungssystem bilden<br />

wir in zwölf verschiedenen Be<strong>ruf</strong>en Fachkräfte<br />

aus.<br />

Vision und Auftrag der Werkstätten<br />

Entwicklung setzt Veränderung voraus. Wir<br />

haben unsere afrikanischen Mitbrüder als<br />

Fachkräfte und Betriebsleiter ausgebildet.<br />

Ihre Aufgabe wird es sein, die bestehenden<br />

Einrichtungen zu ergänzen und den jeweiligen<br />

Bedürfnissen anzupassen.<br />

Neue Ausbildungsziele wurden bereits<br />

eingeleitet, müssen aber noch intensiviert<br />

werden. Dazu gehören vor allem Elektroniker<br />

zur Wartung der Maschinen und der<br />

Hospitalgeräte. Auch Fachleute für Management<br />

und Verwaltung sind gefragt.<br />

Die Betriebe sind bereits im Umbau, sie sollen<br />

mehr auf Wirtschaftlichkeit getrimmt<br />

werden. Die Unabhängigkeit von Geldern<br />

aus Europa ist das - wenn auch noch weit<br />

entfernte - Ziel.<br />

Sie laufen meilenweit mit Ndanda Schuhen


Z U M T H E M A<br />

10<br />

Gegenseitige Hilfe<br />

ist uns wichtig<br />

Hundert Jahre Pfarrei Ndanda<br />

Das Gebiet von Ndanda hat eine Größe<br />

von 152 Kilometern. Hier leben 24.774<br />

Menschen. Laut Statistik aus dem Jahr<br />

2004 gibt es in der Pfarrei Ndanda ca.<br />

12.500 Katholiken, die größtenteils in unseren<br />

vier Hauptaußenstationen Liputu,<br />

Mwena, Mkalapa und Mpowora leben. P.<br />

Sylvanus Kessy OSB ist Pfarrer und wird<br />

vom Diözesanpriester Paul Haule aus der<br />

Diözese Mtwara unterstützt.<br />

Hilfe für alle Menschen<br />

Da die Pfarrei die höchste Anzahl an Katholiken<br />

innerhalb der gesamten Diözese<br />

Mtwara hat, ist die pastorale Tätigkeit von<br />

großer Bedeutung. Die Sorge und Pflege der<br />

Kranken ist sehr wichtig. Fast jede Woche<br />

besuchen die beiden Geistlichen die Kranken<br />

und Alten in ihren Häusern. Diese Auf-<br />

gabe nimmt wegen der HIV/AIDS-Epidemie<br />

immer mehr zu und daher gibt es auch immer<br />

mehr Beerdigungen. Mit Einführung der<br />

Synode in Afrika hat die Pfarrei mit einem<br />

Programm begonnen, kleine christliche Gemeinschaften<br />

ins Leben zu <strong>ruf</strong>en bzw. weiter<br />

zu stärken. Seminare, häufige Besuche in<br />

den kleinen christlichen Gemeinschaften<br />

und die Feier der Eucharistie unter freiem<br />

Himmel werden oft zelebriert, um den Christen<br />

ihre volle Verantwortung für ihr eigenes<br />

christliches Leben und die Kirche aufzuzeigen.<br />

Hilfe für die Armen und Bedürftigen ist<br />

eine weitere Verantwortung, die in unseren<br />

Händen liegt. Jeden Monat verteilen wir 25<br />

Tüten Maismehl an die Armen in den kleinen<br />

christlichen Gemeinschaften. Bei den<br />

Menschen, die versorgt werden, handelt es<br />

sich nicht nur um Katholiken. Hilfe wird<br />

denjenigen in diesem Gebiet gewährt, die<br />

sie am nötigsten brauchen!<br />

P. SYLVANUS KESSY OSB<br />

Geboren 1966<br />

in Kishumandu/Tansania,<br />

Profess 1996, Priesterweihe 2001,<br />

tätig als Pfarrer<br />

in der Pfarrei Ndanda<br />

Der Jugend<br />

Aufmerksamkeit schenken<br />

Eine weitere pastorale Tätigkeit in unserer<br />

Pfarrei ist der Unterricht. In der Pfarrei<br />

gibt es fünf Grundschulen und zwei Sekundarschulen<br />

mit insgesamt 1629 Schülern.<br />

Unsere Katecheten erteilen in den<br />

Grundschulen den Religionsunterricht. In<br />

der Pfarrei sind daher etwa 10 Katecheten<br />

als Vollzeitkräfte angestellt. Neben<br />

dem Unterricht sind sie auf dem Gebiet<br />

der Katechese tätig. Sie leisten viele Vorarbeiten<br />

für Taufen, Kommunionen, Firmung<br />

und besuchen ebenfalls häufig die<br />

kleinen christlichen Gemeinschaften. Viel<br />

Aufmerksamkeit wird dem Dienst an den<br />

jungen Menschen gewidmet. Es werden<br />

viele Treffen veranstaltet, bei denen mit<br />

den Jugendlichen über die Bibel gesprochen<br />

wird. Da es sich hier nicht um einen<br />

festen Personenkreis handelt, ist es nicht<br />

ganz einfach, dieser Gruppe die Möglichkeit<br />

zu geben, am kirchlichen Leben teilzunehmen.<br />

Dies erfordert ein sinnvolles und<br />

zielstrebiges Leben. Die Aufgaben haben<br />

wir bis jetzt noch nicht ganz erfüllen können.<br />

Selbstverständlich denken wir auch<br />

an die Kinder. In der Pfarrei gibt es 11<br />

Vorschulen/Kindergärten mit 32 Lehrern,<br />

die für 714 Kinder zuständig sind.<br />

Lebensmittelhilfe für die Bevölkerung


11<br />

Laienapostolat noch in<br />

der Entwicklung<br />

Obwohl es in der Pfarrei Krankenhäuser<br />

und Schulen gibt, ist die Idee des Laienapostolats<br />

noch immer nicht sehr ausgeprägt.<br />

Es muss noch immer viel getan<br />

werden, damit alle Christen aktiv an der<br />

Mitgestaltung der Pfarrei teilnehmen.<br />

Ohne Spenden<br />

geht es (noch) nicht<br />

Es ist unser Hauptanliegen, den Menschen<br />

eine gewisse Eigenverantwortung zu vermitteln.<br />

Daher hat die Pfarrei beschlossen,<br />

Einnahmequellen für tägliche Aktivitäten<br />

und Dienste zu erschließen. Wir haben in<br />

unserer Pfarrei drei Mühlen, eine Fläche<br />

von 12 ha für den Anbau von Cashewnüssen<br />

und eine Versammlungshalle. Die Einnahmen,<br />

die wir erzielen, sind nach wie vor<br />

sehr gering und decken die Unkosten für<br />

den Unterhalt der Pfarrei nicht. Die Gehälter<br />

für die Arbeiter und die Instandhaltung<br />

der Fahrzeuge verursachen hohe Kosten.<br />

Die Pfarrei verfügt monatlich über Einnahmen<br />

von 250.000 Tsh = ca. 183,00 €. Demgegenüber<br />

stehen Ausgaben in Höhe von<br />

970.000 Tsh = ca. 710,00 €. Wir sind uns<br />

dieses Problems bewusst, dennoch glauben<br />

wir, dass wir diese Maßnahmen für<br />

die Pfarrei ergreifen müssen. Noch immer<br />

benötigen wir viele Spenden, damit wir den<br />

Unterhalt unserer Vorschulen, die Gehälter<br />

für unsere Mitarbeiter und die Versorgung<br />

der Kranken gewährleisten können. Mittels<br />

Werbung durch die Kirche ist es der Pfarrei<br />

Ndanda gelungen, 6 einheimische Priester,<br />

12 Schwestern und 4 Brüder aus verschiedenen<br />

religiösen Kongregationen zu<br />

gewinnen. Wir haben 18 Seminaristen im<br />

kleinen und 3 im großen Priesterseminar.<br />

Dank und<br />

Zuversicht<br />

Da wir in diesem Jahr das<br />

hundertjährige Jubiläum unserer<br />

Pfarrei feiern, danken wir Gott<br />

und allen unseren Wohltätern. Es ist<br />

eine Herausforderung für uns, ganz<br />

gleich, ob der Glaube in unserem<br />

Leben verwurzelt ist oder nicht<br />

– oder – ob der Glaube nur mit<br />

einem Mantel verglichen werden<br />

kann, der an Sonntagen getragen<br />

und werktags wieder ausgezogen<br />

wird. Gegenseitige Hilfe<br />

ist unser Anliegen, um nach<br />

dem Motto unseres Jubiläums<br />

zu leben, welches Verkündigung,<br />

Verantwortung und<br />

eine selbstbewusste Kirche<br />

einschließt. Ich lade Sie ein,<br />

Gott für alles zu danken, was<br />

in diesen hundert Jahren<br />

erreicht wurde!


I N T E R V I E W<br />

12<br />

Seelsorger für eine junge Kirche<br />

und für alte Uhren<br />

Interview mit P. Hugo Heusinger OSB<br />

Pater Hugo Heusinger arbeitet seit 37<br />

Jahren als Missionar in verschiedenen<br />

Pfarreien im Gebiet der Abtei Ndanda.<br />

Heute ist er Pfarrer in Nyangao, rund 50<br />

km entfernt von Ndanda. Georg Ruhsert<br />

sprach mit ihm über seine Arbeit und<br />

über die Veränderungen, die es in den<br />

letzten Jahrzehnten in Tansania gab.<br />

Als soziale Einrichtung gibt es in Nyangao<br />

aber weiterhin das große Krankenhaus mit<br />

250 Betten. Es gehört der Diözese Lindi<br />

und leistet heute gute Arbeit mit fast ausschließlich<br />

afrikanischen Mitarbeitern. Ca.<br />

300 MitarbeiterInnen sind im Krankenhaus<br />

beschäftigt. Die Patienten kommen aus einem<br />

Umkreis bis zu 200 km.<br />

Es ist eindeutig eine afrikanische Ortskirche<br />

herangewachsen. In der Abtei Ndanda<br />

leben derzeit 40 europäische und 40<br />

afrikanische Mönche. Das ist eine Entwicklung<br />

der letzten Jahrzehnte. Vor 37<br />

Jahren gab es in der Diözese vier afrikanische<br />

Priester, heute ist das umgekehrt.<br />

Bei der Ölweihe am Gründonnerstag, die<br />

in diesem Jahr in Nyangao stattfand, war<br />

ich der einzige Europäer. Mit dem Bischof<br />

waren rund 40 afrikanische Priester aus<br />

der ganzen Diözese Lindi zu Besuch. Da<br />

bin ich mir schon etwas komisch vorgekommen.<br />

Jetzt kann ich nachempfinden,<br />

wie sich vor dreißig Jahren wohl die afrikanischen<br />

Priester unter all den Europäern<br />

gefühlt haben. Vor dreißig Jahren gab<br />

es im Lande keinen afrikanischen Bischof.<br />

Heute sind alle Bischöfe Afrikaner, einer<br />

ist sogar Kardinal.<br />

Neben dieser äußeren Entwicklung gibt es<br />

auch eine geistige Entwicklung. Anfang<br />

Juli hatten wir eine Priesterweihe in der<br />

P. Hugo, erzählen Sie etwas von<br />

Ihrer Arbeit<br />

Ich bin am 8. Dezember 1967 nach Tansania<br />

gekommen und war Weihnachten bereits<br />

auf einem Außenposten. Dann bin ich nach<br />

einem Jahr schon alleine Pfarrer in Namupa,<br />

einer anderen Station geworden. Viele andere<br />

folgten danach. Seit sechs Jahren bin ich<br />

Pfarrer in der kleinen Stadt Nyangao. Das<br />

ist eine unserer ersten Missionsstationen in<br />

Tansania. Nyangao wurde bereits 1896 als<br />

Ordensniederlassung gegründet. 1905 wurde<br />

es zusammen mit der Nachbarstation<br />

Lukulete im Maji-Maji Aufstand niedergebrannt.<br />

Dabei wurde eine Schwester ermordet,<br />

die anderen Missionare flohen nach Lindi.<br />

Daraufhin wurde in Europa beschlossen,<br />

Nyangao nicht mehr zu eröffnen, weil dort<br />

Blut geflossen sei. Stattdessen wurde 1906<br />

Ndanda gegründet.<br />

Erst 1928 wurde Nyangao von Ndanda<br />

aus wieder als Pfarrei gegründet. Heute<br />

hat die Pfarrei etwa 7000 Katholiken und<br />

man kann sagen, dass sie sich gut entwickelt<br />

hat.<br />

In der Pfarrei selbst tritt die Seelsorge heute<br />

immer stärker in den Vordergrund. Die ehemals<br />

existierenden wirtschaftlichen Betriebe<br />

in der Hand der Pfarrei sind heute nicht<br />

mehr notwendig. Die anfallenden handwerklichen<br />

Arbeiten werden inzwischen<br />

von Afrikanern übernommen, die wir zum<br />

Teil früher sogar selbst ausgebildet haben.<br />

Wie wirkt sich AIDS in Ihrer Pfarrei<br />

aus?<br />

AIDS hat sich in den großen Städten ausgebreitet.<br />

Nachdem unsere Straßenverbindung<br />

sehr schlecht war, blieben wir bislang<br />

fast verschont. Wenn die Menschen AIDS<br />

haben, dann kommen sie als Kranke zurück<br />

aus den Städten. Es gibt ja keine Krankenversicherung<br />

und wenn jemand krank wird,<br />

müssen die Verwandten ihn pflegen und<br />

für ihn aufkommen. Das rechne ich den<br />

Leuten bei uns auch sehr hoch an, dass sie<br />

diese Kranken dann auch aufnehmen.<br />

Was hat sich in der tansanischen<br />

Kirche in den letzten Jahrzehnten<br />

verändert?<br />

Georg Ruhsert im Gespräch mit P. Hugo Heusinger OSB.<br />

P. Hugo wurde 1937 in Seubrigshausen bei Würzburg geboren. Pr<br />

in Nyangao und Krankenhausseelorger im Hospital Nyangao/T<br />

Pfarrei – es ist bereits der vierte Neupriester<br />

aus den Reihen der Pfarreimitglieder,<br />

den ich erlebe. 12 Frauen sind in dieser<br />

Zeit in Schwesternorden eingetreten. Rein<br />

zahlenmäßig geht es also aufwärts. Wie<br />

tief das alles sitzt, kann ich nicht beurteilen,<br />

ich kenne aber viele gute Beispiele, die<br />

zeigen, dass das Christentum wirklich in<br />

das Leben der Leute eingedrungen ist.


I N T E R V I E W<br />

13<br />

Welche Rolle spielen da die Naturreligionen?<br />

Die gibt es noch immer, vieles läuft parallel<br />

und ist auch mit dem Christentum verbunden.<br />

Das war in Europa aber ganz ähnlich.<br />

Zum Beispiel spielt bei uns der Toten- und<br />

Ahnenkult eine wichtige Rolle. Anschließend<br />

gehen die Angehörigen dann auf den<br />

Friedhof und schütten dort ihre Opfergabe,<br />

z. B. Bier, auf das Grab. Wir sehen das zwar<br />

nicht so gerne, aber da gehen Naturreligion<br />

und Christentum Hand in Hand.<br />

Was unterscheidet europäisches und<br />

afrikanisches Christentum?<br />

Am deutlichsten sichtbar sind die Unterschiede<br />

im Feiern der Feste. Der Ablauf<br />

des christlichen Kirchenjahres ist natürlich<br />

ger OSB.<br />

zburg geboren. Profess 1958, Prieserweihe 1964, jetzt als Pfarrer<br />

pital Nyangao/TAnsania tätig.<br />

gleich. Der Glaube zeigt sich für viele Afrikaner<br />

vor allem im Feiern der persönlichen<br />

Feste. Das geht, für uns Europäer oft über<br />

ein vernünftiges Maß hinaus. So verschulden<br />

sich viele auf Jahre hin, um ein großes<br />

Hochzeitsfest zu feiern. Das Gleiche gilt<br />

auch bei einer Beerdigung. Da kommen bei<br />

einem normalen Begräbnis 500 bis 1000<br />

Leute zusammen. Das ist ein Fest für das<br />

Dorf, da muss jeder mit.<br />

Wir hatten das Pech, dass im letzten Jahr<br />

drei Priester aus dem afrikanischen Klerus<br />

bei uns im Krankenhaus gestorben sind.<br />

Die wurden dann hier an Ort und Stelle<br />

beerdigt. Da sind jedes Mal tausende<br />

Leute zusammen geströmt, die dann auch<br />

verköstigt werden mussten. Das zeigt natürlich<br />

auch den Familienzusammenhalt<br />

in den Dörfern. Jeden Morgen wird im<br />

Radio bekannt gegeben, wer gestorben<br />

ist und dann machen sich manche Leute<br />

100 bis 150 Kilometer auf den Weg, um<br />

zur Beerdigung zu fahren. Die Beerdigung<br />

selbst dauert dann drei bis vier Stunden,<br />

mit vielen Reden und Nach<strong>ruf</strong>en.<br />

Sehen Sie im Land Fortschritte?<br />

Sicher, es gibt einen sichtbaren materiellen<br />

Fortschritt. Das zeigt sich an der Kleidung<br />

der Leute. Früher sind die Afrikaner aus Armut<br />

beinahe unbekleidet herumgelaufen.<br />

Heute sind sie gekleidet, dass es schon<br />

erstaunlich ist. Auf Kleidung wird großen<br />

Wert gelegt. Es handelt sich jedoch fast<br />

ausschließlich um Second Hand Ware aus<br />

Amerika oder Europa.<br />

Früher gab es in den Häusern fast kein<br />

Kochgeschirr. Heute gibt es überall Plastikgeschirr<br />

aus China, was auch auf hygienischem<br />

Gebiet ein großer Fortschritt ist.<br />

Bei uns wird zurzeit die Straße bis nach<br />

Daressalam geteert, das ist ein riesiger<br />

Fortschritt. Vorher hatten wir eine Straße,<br />

die drei Monate im Jahr nicht passierbar<br />

war. Es gehört heute auch zum Standard,<br />

dass fast jede Familie ein Fahrrad besitzt.<br />

Damit ist man mobil und kann Waren<br />

transportieren.<br />

Auch das Schulwesen hat sich weiter ausgebreitet.<br />

Überall sind Sekundarschulen<br />

entstanden. Als ich nach Tansania kam,<br />

gab es fast keine staatlichen Schulen. Ich<br />

musste sogar früher die Gehälter der Lehrer<br />

selbst auszahlen. Heute gibt es ein halbwegs<br />

funktionierendes staatliches Schulsystem.<br />

Welche Rolle spielen beim Fortschritt<br />

die klösterlichen Gründungen?<br />

Vor allem wirtschaftlich stehen diese christlichen<br />

Städtchen wie Nyangao oder Ndanda<br />

oft sehr viel besser da als vergleichbare<br />

aber viel ältere muslimische Orte. Das liegt<br />

meiner Meinung auch am Christentum und<br />

der Einstellung der Leute was die Bildung<br />

betrifft. Der moslemische Glaube hat es<br />

viele Jahre verhindert, dass man Mädchen<br />

eine Schule besuchen ließ. So sind bis heute<br />

fast alle gebildeten Frauen Christinnen.<br />

Dabei haben wir bei den Stämmen in unserer<br />

Gegend das Mutterrecht. Das bedeutet,<br />

dass die Frauen über die Zukunft der<br />

Familie entscheiden. Das prägt auch die<br />

Männer, sie hören einander viel mehr zu<br />

als in anderen Regionen. Ich merke das immer,<br />

wenn ich einen Kaplan habe, der aus<br />

einem anderen Teil der Diözese, aus einem<br />

Stamm mit Vaterrecht, kommt. Diese Menschen<br />

treten mit anderem Selbstbewusstsein<br />

auf, hören aber nicht so gut zu.<br />

Wie ist das Verhältnis zu den Muslimen?<br />

Man vergisst oft, dass unsere Gegend nur<br />

zu 30 bis 40 Prozent christlich ist. Der Rest<br />

sind Muslime und Andersgläubige. Der<br />

Islam war ja schon vor dem Christentum<br />

dort. Die Unterscheidung zwischen Muslimen<br />

und Andersgläubigen ist allerdings<br />

schwer, denn es bezeichnet sich heute<br />

niemand gern als „Heide“. Der Islam ist<br />

allerdings nicht richtig organisiert. Für viele<br />

bedeutet Moslem sein, vor allem kein<br />

Schweinefleisch und keine Ratten zu essen.<br />

Es gibt einige kleinere Moscheen, die fast<br />

nur zu den Festtagen besucht werden. Der<br />

Islam in unserer Gegend auf dem Land ist<br />

eine Mischung zwischen „Heidentum“ und<br />

islamischer Lehre. Der Fastenmonat Ramadan<br />

wird fast nirgendwo eingehalten. Es<br />

gibt keine Religionsgelehrten vor Ort. In<br />

den Städten sieht das jedoch anders aus.<br />

Zum Schluss noch etwas ganz Persönliches:<br />

Sie sind in Nyangao für<br />

Ihr ausgefallenes Hobby bekannt ...<br />

Ja, ich führe dieses Hobby schon seit meiner<br />

Schulzeit aus - Radios bauen und alte<br />

Uhren reparieren. Das ist etwas, was in<br />

Tansania sehr gefragt ist. Viele Leute kommen<br />

mit ihrer kaputten Uhr zu mir und<br />

bitten um Hilfe. Dabei kommt man gut ins<br />

Gespräch. Es ist ein schönes Hobby, das mir<br />

persönlich und auch den Leuten hilft.


M I S S I O N S S O N N T A G<br />

14<br />

Farbenreich und lebensfroh<br />

– aber ohne Rechte<br />

Indien stand im Mittelpunkt des Missionsfestes der Abtei<br />

Der Sonntag der Weltmission im Oktober<br />

hat bei den Münsterschwarzacher Missionsbenediktinern<br />

schon eine gute Tradition<br />

als großes Fest der Begegnung. Es<br />

folgten wieder rund 1500 Gäste der Einladung<br />

in die Abtei. Diesmal stand Indien<br />

im Mittelpunkt des bunten Missionsfestes.<br />

Als besondere Gäste waren Erzbischof<br />

Marampudi Joji aus Hyderabad sowie die<br />

Tanzgruppe „Kalai Kaviri“ vom indischen<br />

Subkontinent nach Münsterschwarzach<br />

gereist.<br />

Viele Besucher aus nah und fern nutzten<br />

die Möglichkeit zur Begegnung mit den<br />

Mönchen beim gemeinsamen Mittagessen<br />

oder Kaffeetrinken. Auch der Nachmittag<br />

lockte wieder mit reichhaltigen Angeboten.<br />

So gab es erstmals für die Kinder<br />

einen spannenden „Pferdezirkus“, den die<br />

Voltigiergruppe des Egbert-Gymnasiums<br />

aufführte. Weitere Spielangebote und Attraktionen<br />

warteten rund um die ebenfalls<br />

geöffneten Hallen des Fair-Handels: Wer<br />

wollte, konnte bei einer beeindruckenden<br />

zweistündigen Vorführung der Gruppe<br />

„Kalai Kaviri“ tiefer in die Traditionen des<br />

Aufmerksame Zuhörer beim Indien Forum<br />

klassischen indischen Tanzes eindringen.<br />

Der Künstler Jyoti Sahi führte zusammen<br />

mit Pater Meinrad Dufner in die reiche<br />

Formen- und Bildersprache der indischen<br />

Kunst ein.<br />

Indische Tanzgruppe „Kalai Kariri“ während des Gottesdienstes<br />

Religiöser und<br />

kultureller<br />

Austausch<br />

Schon in seiner<br />

Begrüßung zu Beginn<br />

des Festgottesdienstes<br />

machte<br />

Abt Dr. Fidelis<br />

Ruppert deutlich,<br />

dass Missionsarbeit<br />

heutzutage ein Geben<br />

und Empfangen<br />

sei. Das Zeugnis<br />

ihres Glaubens<br />

und ihrer Tradition,<br />

das die Vertreter<br />

der indischen Kirche<br />

gäben, sei ein Geschenk für Mönche<br />

und Gottesdienstbesucher. „Die Inder haben<br />

es gelernt, mit ihrem ganzen Leib zu<br />

beten“, so der Abt, beeindruckt von den<br />

liturgischen Tänzen beim Anzünden des<br />

Lichtes zu Beginn des Gottesdienst und<br />

beim Lobpreis.<br />

Dass manche Tradition aber auch ihre<br />

Schattenseiten hat, wurde ebenfalls deutlich.<br />

In seiner Predigt und beim Indien-Forum<br />

am Nachmittag erzählte Erzbischof Joji<br />

von dem gebrochenen Leben der „Dalits“.<br />

Das Wort Dalit bedeute „zertreten“ und<br />

beschreibe die Ausgestoßenen der traditionellen<br />

indischen Gesellschaftsordnung.<br />

Das sind mit 270 Millionen Menschen rund<br />

ein Viertel der indischen Bevölkerung. Dalits<br />

verrichten nur die niedrigsten Arbeiten,<br />

sie haben keinerlei gesellschaftliche Anerkennung<br />

oder Würde.


15<br />

Leben ohne Rechte und Würde<br />

Obwohl das Kastenwesen offiziell abgeschafft<br />

ist und jegliche Diskriminierung<br />

verboten ist, lebt es unverändert weiter.<br />

„Das Problem ist ein Teil der indischen Kultur,<br />

ein schwer zu lösendes Puzzle, tief drin<br />

im indischen Blut“, so der erste Erzbischof<br />

Indiens, der selbst ein Dalit ist.<br />

Rund ein Viertel der Ausgestoßenen sind<br />

Christen und suchen im neuen Glauben<br />

ein Entkommen aus den gesellschaftlichen<br />

Schranken. Aber auch in der Kirche sind sie<br />

nicht frei von Diskriminierungen. So stammen<br />

im Verhältnis viel zu wenige der indischen<br />

Priester aus den Reihen der Dalits,<br />

nur acht der 168 indischen Bischöfe sind<br />

Kastenlose. Es sind gerade die alltäglichen<br />

Diskriminierungen, die immer noch schmerzen,<br />

berichtete Erzbischof Joji. So bildet sich<br />

etwa oft beim Kommunionempfang nach<br />

allen anderen Gottesdienstbesuchern eine<br />

extra Schlange nur für die Dalits. In vielen<br />

Kirchen gibt es für die Angehörigen der niedersten<br />

Kasten besondere Plätze, getrennt<br />

von den der höheren Kasten. Selbst er als<br />

Erzbischof und Dalit spüre<br />

noch immer viele dieser<br />

Vorbehalte, so Joji.<br />

Tsunami und Hilfsbereitschaft<br />

Es ist aber trotzdem gerade<br />

auch die indische<br />

Kirche, die den Ausgestoßenen<br />

ihre Stimme leiht.<br />

Erzbischof Joji hebt eine<br />

indische Tageszeitung mit<br />

großer Schlagzeile hoch:<br />

„Die Welle spülte den Hass nicht weg“<br />

übersetzt er. Denn nach der Tsunami-Katastrophe<br />

wurde den Dalits in vielen Dörfern<br />

erst nach massiven Protesten seitens der<br />

Kirche geholfen. Ansonsten wären viele<br />

GEORG RUHSERT<br />

der Ärmsten ohne<br />

sofortige Hilfe geblieben.<br />

Allgemein<br />

sei die Hilfsbereitschaft<br />

aber auch in<br />

der indischen Bevölkerung<br />

enorm<br />

groß gewesen. Mit<br />

Unterstützung der<br />

internationalen Gemeinschaft<br />

laufe<br />

mittlerweile der Aufbauprozess,<br />

wenn<br />

auch manchmal<br />

bürokratischer und<br />

schleppender als<br />

er es sich wünsche,<br />

so Joji. Von seinen<br />

persönlichen Erfahrungen<br />

als Helfer<br />

in Sri Lanka beim Wiederaufbau nach<br />

dem Tsunami erzählte der Repperndorfer<br />

Martin Schleyer im Forumgespräch. Werner<br />

Müller und Stefan Hüßner aus Markt<br />

Einersheim berichteten ergänzend, wie sie<br />

mit einem Kinderheimprojekt vor Ort versuchen,<br />

die bittere Not zu<br />

lindern. Auch sie wussten<br />

sich getragen von einer<br />

großen Welle der Hilfsbereitschaft<br />

auch seitens der<br />

deutschen Bevölkerung.<br />

Freude nach<br />

Deutschland<br />

bringen<br />

Pastoralreferent<br />

im Blindeninstitut Würzburg Die Stimmung, die beim<br />

ganzen Missionsfest<br />

herrschte machte es deutlich:<br />

Mission ist keine Einbahnstraße. „Wir<br />

sind einen sehr langen Weg gekommen,<br />

um mit Ihnen unsere Freude, unseren Geist<br />

und unsere Lebendigkeit zu teilen“, drückte<br />

es Erzbischof Joji aus.<br />

Firmlinge des Egbert-Gymnasiums engagieren sich spontan für Pakistan<br />

In vielen deutschen Gemeinden habe er<br />

immer wieder eine gewisse depressive Stimmung<br />

und Gebrochenheit wahrgenommen.<br />

Gerade deshalb betonte Joji die große Weltgemeinschaft<br />

der Christen. Im Sinne Jesu<br />

gelte es, eine neue Gesellschaft ohne Klassen<br />

und Kasten aufzubauen. Und das sei<br />

etwas Fröhliches und Lebendiges.<br />

Die Firmlinge des Egbert-Gymnasiums<br />

schienen seine Worte gehört zu haben.<br />

Spontan hatten sie sich zu einer Hilfsaktion<br />

für die Erdbebenopfer in Pakistan<br />

entschlossen. Mit afrikanischen Trommeln<br />

lockten sie die Besucher an ihren Informationsstand<br />

und baten um Spenden. Als<br />

Dank gab es eine selbstgestaltete Karte<br />

mit einem persönlichen Spruch darauf und<br />

jeder Gast erhielt obendrein ein fröhliches,<br />

ansteckendes Lächeln.


I N F O R M A T I O N<br />

16<br />

Wir feiern Geburtstag!<br />

50 Jahre Verlag der Mönche<br />

von Münsterschwarzach<br />

Im Jahr 1955 machten sich einige Mitbrüder<br />

der Abtei auf den Weg ins nahegelegene<br />

Dettelbach. Dort ließen sie den Vier-<br />

Türme-Verlag offi ziell ins Handelsregister<br />

eintragen. Nun hatten sie einen eigenen<br />

Verlag!<br />

Dabei kannten sie sich schon vorher mit<br />

dem Herausgeben von Büchern und Kalendern<br />

aus. Als erstes Druckerzeugnis<br />

erschien 1931 der Münsterschwarzacher<br />

Bildkalender, der, wie berichtet seinen 75.<br />

Geburtstag feiert. Als Name für ihren Verlag<br />

wählten die Mönche die vier Türme der<br />

Abteikirche, die weit über das Schwarzacher<br />

Becken hinausschauen und so symbolisieren,<br />

dass die Hauptaufgabe der Mönche<br />

und des Verlages die Mission ist.<br />

Die ersten Bücher behandelten hauptsächlich<br />

Themen der Mission in Afrika. Nach<br />

dem 2. Vatikanischen Konzil gaben die<br />

Mönche das erste klösterliche Stundengebet<br />

in der Muttersprache heraus, das heutige<br />

Benediktinische Antiphonale und den<br />

Münsterschwarzacher Psalter. Die Bücher<br />

des Verlages waren stets ein Spiegel des<br />

spirituellen Lebens der Abtei. Zwei Drittel<br />

aller Autoren des Verlages<br />

stammen heute noch aus<br />

dem Kloster selbst.<br />

1979 wurde mit dem kleinen<br />

Büchlein „Gebet und<br />

Selbsterkenntnis“ dann<br />

der Grundstein zur erfolgreichen<br />

Reihe der Münsterschwarzacher<br />

Klein -<br />

schriften gelegt, von denen<br />

inzwischen fast 2 Mil-<br />

Geboren 1965<br />

P. MAURITIUS WILDE OSB<br />

lionen Exemplare verkauft<br />

in Hildesheim,<br />

sind. In handlicher Form Profess 1986, Priesterweihe 2002,<br />

erhält der Leser auf wenigen<br />

Seiten für nicht allzu<br />

Leiter des Vier-Türme-Verlags<br />

viel Geld alles Wichtige zu<br />

zentralen geistlichen Themen: Beten, Fasten,<br />

Zusammenleben usw.. Die Reihe erfreut<br />

sich bis heute großer Beliebtheit bei<br />

Jung und Alt, bei katholischen wie evangelischen<br />

Christen und sogar bei Nicht-<br />

Mehr-Christen. Die Titel sind in 30 Sprachen<br />

weltweit übersetzt!<br />

Ja, die Mission ist das<br />

Thema des Vier-Türme-Verlages<br />

bis heute geblieben.<br />

Längst aber sind auch unsere<br />

Breiten zum „Missionsgebiet“<br />

geworden. Viele<br />

Menschen müssen und<br />

wollen wieder ganz von<br />

vorne anfangen mit dem<br />

Glauben. Da helfen unsere<br />

Bücher. Besonders die<br />

von P. Anselm Grün. Von<br />

ihm allein sind im Vier-<br />

Türme-Verlag 90 Bücher<br />

erschienen, neuerdings<br />

auch Hörbücher, also CDs<br />

zum Anhören.<br />

Inzwischen sind die Bücher des Vier-Türme-<br />

Verlags in allen deutschen, österreichischen<br />

und schweizer Buchhandlungen erhältlich,<br />

in jeder katholischen Buchhandlung auf jeden<br />

Fall vorrätig. Und inzwischen sind auch<br />

jüngere Mönche unter den Autoren wie P.<br />

Jonathan Düring OSB, oder P. Dominikus<br />

Trautner OSB mit seinen wunderbaren Orgel-CDs.<br />

Auch das Sortiment der Kalender<br />

wurde erweitert: beliebt ist nicht nur der<br />

Bildkalender, sondern auch der Spruchkarten-Kalender,<br />

der Ikebanakalender oder die<br />

neuen Klosterimpressionen-Kalender.<br />

Unter www.vier-türme-verlag.<br />

de kann man alles ansehen und<br />

sogar online kaufen.<br />

Jetzt freut sich der Verlag auf<br />

ein neues Gebäude. Bislang<br />

im Kuhstall untergebracht,<br />

zieht er im Frühjahr in den<br />

ehemaligen Hühnerstall,<br />

ge treu dem Motto: Kleinvieh<br />

macht auch Mist.


I N F O R M AT I O N<br />

17<br />

Der Klassiker:<br />

75 Jahre<br />

Münsterschwarzacher<br />

Bildkalender<br />

P. Gunther Kornbrust – der Kalendermacher<br />

Was wäre ein Jahr ohne den „Münsterschwarzacher<br />

Bildkalender“? Im Wohnzimmer,<br />

im Schlafzimmer, im Flur oder in der<br />

Küche - dieser treue Begleiter, im handlichen<br />

Format, mit wunderbaren Bildern aus<br />

allen Erdteilen und geistlichen Sprüchen ist<br />

ein richtiges Markenzeichen von Münsterschwarzach<br />

geworden.<br />

In diesem Jahr feiert er seinen 75. Geburtstag!<br />

Der „Missionskalender“, wie ihn viele<br />

heute noch nennen, ist 1931 das erste Mal<br />

erschienen. Seit dem machen die Mönche<br />

von Münsterschwarzach Jahr für Jahr mit<br />

dem Kalender auf ihre Missionsarbeit aufmerksam.<br />

Und sie sagen mit dem Kalender<br />

ein herzliches „Vergelt`s Gott“ für alle Hilfe,<br />

die Sie unserer Missionsaufgabe zuteil<br />

werden ließen.<br />

Der „Münsterschwarzacher Bildkalender“<br />

ist ein echtes Produkt der Abtei. Alles, was<br />

den Kalender betrifft, machen wir selbst.<br />

Das beginnt bei der Bildauswahl. Bis heute<br />

war und ist stets ein Mönch der Abtei dafür<br />

verantwortlich. Nach Pater Wunibald Keller<br />

OSB, Pater Ignatius Bockreiß OSB und ei-<br />

nigen anderen hat seit 1978<br />

Pater Gunther Kornbrust OSB<br />

diese wichtige Aufgabe inne.<br />

Das ganze Jahr über sucht<br />

er nach geeigneten Bildern,<br />

häufig direkt bei den Fotografen.<br />

Nach der Bildauswahl<br />

nimmt er die Auswahl<br />

der Texte und Sprüche vor,<br />

hierbei helfen auch einige<br />

Mitbrüder. Den Druck des<br />

Kalenders übernimmt unsere<br />

eigene Druckerei „Benedict<br />

Press“. Ca. 140.000 mal rollt<br />

er durch die Druckmaschinen.<br />

Und schließlich kümmert sich<br />

der Vier-Türme-Verlag um den<br />

Vertrieb und Versand des Kalenders.<br />

Das Format des Bildkalenders ist uns vertraut.<br />

Seit 1974 ist es gleich geblieben,<br />

seit 1962 bereits ist er mit Farbbildern<br />

ausgestattet. Das spiegelt die benediktinische<br />

Beständigkeit wieder, eine Wohltat<br />

im wilden Wirbel der wechselnden Layouts<br />

unserer Zeit.<br />

Viele Bildkalender-Freunde versorgen sich<br />

nicht nur selbst mit dem Jahresbegleiter,<br />

sie schenken ihn auch weiter, an Freunde,<br />

Bekannte oder Mitarbeiter. Viele haben<br />

ihn beim Vier-Türme-Verlag abonniert<br />

und bekommen ihn so in der gewünschten<br />

Stückzahl jährlich automatisch druckfrisch<br />

zugeschickt.<br />

Manche erzählen uns, dass es für sie eine<br />

besondere Freude und ein liebes Ritual am<br />

Samstagabend oder Sonntagsmorgen ist,<br />

die Woche mit dem Umblättern des nächsten<br />

Kalenderblatts zu beginnen. Der alten<br />

christlichen Tradition folgend beginnt der<br />

Kalender ja nicht mit dem Montag, sondern<br />

mit dem Sonntag. Der Blick auf das<br />

Kalendarium informiert schnell über die<br />

Heiligen des Tages – so vergisst man die<br />

Namenstage nicht. Und wer mehr Zeit hat,<br />

meditiert die wunderschönen Texte auf der<br />

Rückseite, die spirituelle Nahrung für eine<br />

ganze Woche geben können.<br />

Auch der Münsterschwarzacher Bildkalender<br />

hat seine Höhen und Tiefen erlebt.<br />

Im Zweiten Weltkrieg konnte der Kalender<br />

nicht erscheinen, als das Kloster von<br />

den Nazis aufgehoben war. 1946 besaß er<br />

wenigstens ein Kalendarium mit Wochenspruch.<br />

Heute dagegen hat er sogar schon<br />

„eine Tochter“ bekommen, den großformatigen<br />

„Spirit“, der ebenfalls Bilder und<br />

Sprüche aus aller Welt enthält.<br />

P. Gunther freut sich immer sehr über Zuschriften,<br />

wenn er mit einem Bild oder einem<br />

Spruch jemandem helfen konnte. So<br />

schreibt zum Beispiel ein Leser: „Es ist mir<br />

ein Bedürfnis einmal mitzuteilen, wie gerne<br />

ich im Bildkalender schaue und lese, wie<br />

oft er aus Tiefs heraushilft und lehrt, aus<br />

dem Schauen des Schönen Erholung und<br />

Kräfte zu schöpfen.“ Gibt es ein schöneres<br />

Lob zum Geburtstag?<br />

Münsterschwarzacher Bildkalender 2006


I N F O R M A T I O N<br />

18<br />

Stiften gehen lohnt sich<br />

„Stiftung der Partnerhilfe in kleinen Schritten“<br />

– Eine Initiative der Abtei Münsterschwarzach<br />

werden. Und Sie haben die Möglichkeit,<br />

Steuern zu sparen. Das heißt nicht, dass<br />

Sie am Ende mehr Geld für sich dabei herausschlagen<br />

können. Das heißt nur, dass<br />

Sie selber stärker mitbestimmen, wofür Ihr<br />

Geld am Ende ausgegeben wird. Wer die<br />

Stiftung unterstützt, fördert damit caritative<br />

und kirchliche Missionsarbeit in Übersee.<br />

Die Hilfsbereitschaft der Deutschen ist<br />

bekannt in der Welt. Wo Not ist, fi nden<br />

sich auch großzügige Spender. Manche<br />

Menschen würden sich sogar noch stärker<br />

engagieren, wenn sie wüssten, wie. Dies<br />

war für die Abtei Münsterschwarzach der<br />

Anlass, im vergangenen Jahr die „Stiftung<br />

der Partnerhilfe in kleinen Schritten“ zu<br />

gründen.<br />

Der Erfolg zeigt, dass wir richtig lagen.<br />

Ca. 550.000 Euro sind bereits im ersten<br />

Jahr durch 21 Zustifter und Zustifterinnen<br />

sowie eine Erbschaft zusammengekommen.<br />

Ein ansehnliches Stiftungskapital.<br />

Rund 40.000 Euro kommen jährlich direkt<br />

an Spenden auf das Konto. Wer<br />

macht so etwas?<br />

Wie geht das? Wer stiften will, oder wer<br />

einmal sein Erbe der Münsterschwarzacher<br />

Stiftung anvertrauen will, der kann<br />

sich gerne beraten lassen. Auf Euro und<br />

Cent genau. Das kann ein Steuerberater<br />

tun. Das kann aber auch ganz professionell<br />

unsere Abtei. Kostenlos und unverbindlich.<br />

Wir stellen Ihnen gerne die Aufgaben unserer<br />

Abtei und die Arbeit der Stiftung vor.<br />

Ihr Br. Stephan Veith OSB<br />

Da gibt es ein Stifterehepaar aus<br />

dem Rhein-Main-Gebiet, Rentner,<br />

drei Kinder. Da ist eine allein stehende<br />

Medizinerin vom Bodensee.<br />

Da ist die pensionierte Lehrerin<br />

aus dem Ruhrgebiet. Ein Witwer<br />

aus Mainfranken. Alles Menschen,<br />

die glauben, einen Geldbetrag für<br />

gute Zwecke abgeben zu können.<br />

Mit der Stiftung haben Sie die Gewissheit,<br />

dass sinnvolle, auf Dauer<br />

angelegte Projekte in aller Welt gefördert<br />

Bei weiteren Fragen nehmen Sie<br />

bitte Kontakt unter der<br />

Tel. Nr. 09324/20-233<br />

mit mir auf.


I N F O R M AT I O N<br />

19<br />

Haben Sie Interesse?<br />

Wir informieren Sie gerne<br />

Junge Leute wissen heute, was „Mission<br />

impossible“ ist: Ein amerikanischer Agentenkrimifilm.<br />

Was aber ist Mission bei den<br />

Benediktinern? Die Vorstellungen reichen<br />

vom Pater, der wilden Kannibalen gegenübersteht,<br />

bis zur Sonntagsschule im idyllischen<br />

afrikanischen Hüttendorf.<br />

Was ist die „Mission“, die Sendung, der<br />

Auftrag der Benediktiner im dritten Jahrtausend?<br />

Darüber informieren wir gerne.<br />

• Wie die Menschen in Afrika oder<br />

Asien heute wirklich leben.<br />

• Wie sie mit den Problemen von Aids<br />

bis Globalisierung umgehen.<br />

• Welche Botschaft das Christentum<br />

dort zu bieten hat.<br />

• Welche Projekte die Benediktiner in<br />

Tansania oder Südkorea auf die Beine<br />

gestellt haben, von Krankenhäusern,<br />

Schulen, Suppenküchen bis zu<br />

Universitäten und Kirchen.<br />

• Und was wir in Deutschland von der<br />

Lebensart und Spiritualität anderer<br />

Kulturkreise lernen können.<br />

Wir, das sind Bruder Thomas Morus und<br />

Bruder Stephan, Verantwortliche für die<br />

Mission der Benediktiner von Münsterschwarzach.<br />

Wir kommen gerne in die<br />

Schule, Pfarrei zur Missions- und Jugendgruppe<br />

und stellen unsere Tätigkeiten vor.<br />

Oder Sie kommen zu uns, ins Gästehaus<br />

nach Münsterschwarzach.<br />

Anfragen richten Sie einfach per Telefon<br />

(09324/20233) oder e-Mail<br />

(prokura@abtei-muensterschwarzach.de)<br />

an Bruder Thomas Morus<br />

oder Bruder Stephan.<br />

Wir regeln dann die Details.


P R O J E K T<br />

20<br />

Handwerk hat<br />

goldenen Boden<br />

Die Handwerkerschule der Abtei Ndanda<br />

In der Handwerkerschule der Abtei Ndanda<br />

werden 80 junge Afrikanerinnen und<br />

Afrikaner ausgebildet. Eine ganze Palette<br />

von Lehrwerkstätten stehen für die Auszubildenden<br />

zur Verfügung. Folgende Be<strong>ruf</strong>e<br />

können erlernt werden: Elektriker und<br />

Elektroniker, Kfz-Mechaniker, Installateur,<br />

Möbel- und Bauschreiner, Maurer mit Spezialisierung<br />

im technischen Zeichnen, Drucker<br />

und Buchbinder.<br />

Neuerdings gibt es eine Ausbildung am<br />

Computer, wo der Umgang mit Internet und<br />

Email vermittelt wird, sowie das Erlernen der<br />

Programme EXEL und WORD.<br />

Die Auszubildenden leben während ihrer<br />

Lehrzeit in einem Internat mit Unterkunft<br />

und Verpfl egung. Die jährlichen<br />

Kosten für die Ausbildung und<br />

Unterkunft betragen pro Person<br />

340,00 Euro. Vom Auszubildenden<br />

selbst müssen 80.00 Euro<br />

aufgebracht werden.<br />

Der Rest wird von der Abtei Ndanda<br />

fi nanziert. Vielen Auszubildenden<br />

ist es nicht möglich, den jährlichen<br />

Beitrag von Euro 80,00 für die Ausbildung<br />

aufzubringen. Daher bitten wir<br />

um Ihre Unterstützung.<br />

Nach der Ausbildung von vier Jahren sind<br />

die Absolventen befähigt, entweder als<br />

Werkstatt leiter zu arbeiten oder einen eigenen<br />

Betrieb aufzubauen.<br />

SPENDENAUFRUF<br />

Die Abtei Ndanda<br />

bittet um Unterstützung<br />

ihrer Bildungsaufgaben<br />

im Handwerkerbereich.<br />

Jährlicher Beitrag<br />

für einen Auszubildenden:<br />

80,00 Euro<br />

Vierteljährliche Hilfe:<br />

20,00 Euro<br />

Vermerk:<br />

Handwerkerausbildung<br />

Herzlichen Dank


N A M E N U N D N A C H R I C H T E N<br />

21<br />

50 Jahre Profeß – Goldenes Profeßjubiläum<br />

Bruder Engelbert Huth<br />

geboren 1934 in Offenbach am Main. Von<br />

1948 bis 1951 Lehre als Steindrucker, 1954<br />

Klostereintritt, 1956 zeitliche Profeß und<br />

1960 ewige Profeß. Lehre als Industriekaufmann<br />

mit Tätigkeit in der Klosterverwaltung<br />

und der Missionsprokura. 1962 Aussendung<br />

in die Abtei Peramiho in Tanzania. Dort in<br />

der Klosterverwaltung als Cellerar verantwortlich<br />

für das Kloster, das Krankenhaus,<br />

die Schulen und Handwerksbetriebe. Seit 2<br />

Jahren ist er in der Klosterverwaltung der<br />

Abtei Ndanda/Tanzania eingesetzt.<br />

Abt Lambert Dörr<br />

geboren 1936 in Glashofen-Gerolzahn (Neckar-Odenwald-Kreis).<br />

1955, nach dem Abitur<br />

Eintritt in die Abtei Münsterschwarzach.<br />

1956 – 1960 Philosophiestudium in St. Ottilien<br />

und Theologiestudium in Würzburg. 1960<br />

– 1964 Studium Geschichte und Englisch<br />

in Ottawa/Kanada. 1956 zeitliche Profeß,<br />

1969 feierliche Profeß. Am 29. Juni 1960<br />

Priesterweihe. 1964 wurde er in die Abtei<br />

Peramiho ausgesandt. 1972 bis 1976 Prior<br />

von Peramiho. Seit 1976 mit viel Einsatz und<br />

Missionsbegeisterung Abt von Peramiho.<br />

Bruder Julius Herweg<br />

geboren 1936 in Höchst/Odenwald. 1954<br />

Klostereintritt, 1956 zeitliche Profeß und<br />

1960 ewige Profeß. Lehre als Elektro-Installateur.<br />

1960 legte er die Meisterprüfung in<br />

diesem Fach ab. 1961 wurde er als Missionar<br />

in das Abteigebiet Ndanda/Tanzania<br />

gesandt. Dort leitete er das Elektro-Werk<br />

und war als Elektro-Fachmann im Missionsgebiet<br />

tätig. Er hat unzählige Elektro-Lehrlinge<br />

ausgebildet. In ganz Tanzania sind<br />

die von Bruder Julius bestens ausgebildeten<br />

Lehrlinge und Meister anzutreffen.<br />

Bruder Rudolf Ziegler<br />

geboren 1933 in Großbardorf (Kreis Rhön-<br />

Grabfeld), 1954 Klostereintritt, Gesellenprüfung<br />

und Meisterprüfung als Zimmerer,<br />

1956 zeit liche Profeß und 1959 ewige Profeß.<br />

Seit 1954 war er in der Bauabteilung der<br />

Abtei tätig. Bei vielen Klosterbauten war er<br />

mitverantwortlich in der Bauausführung und<br />

Bauaufsicht. Seit 2003 ist Bruder Rudolf in<br />

St. Benedikt in Würzburg und macht sich als<br />

„Praktiker“ im dortigen Kloster nützlich.<br />

Bruder Othmar Heilmann<br />

geboren 1935 in Seligenstadt/Hessen<br />

1954 Klostereintritt, 1960 ewige Profeß.<br />

Im Kloster Lehre als Schlosser. Ab 1958<br />

fand er seine Lebensaufgabe in der Missionsprokura.<br />

Er war als „Reisebruder“ in<br />

Deutschland unterwegs und besuchte die<br />

Wohltäter und Freunde der Abtei und der<br />

Mission und und um Spenden und finanzielle<br />

Unterstützung für die Mission.<br />

P. Norbert (Ernst) Röhm OSB<br />

Am 27. 8. 2005 verstarb unser Mitbruder<br />

friedlich im Heilig Kreuz Hospital in<br />

Emoyeni in Südafrika. Er wurde am 5. Mai<br />

1923 in Sommerach unweit von Münsterschwarzach<br />

geboren. 1946 trat er in die<br />

Abtei Münsterschwarzach ein und legte<br />

am 25. 9.1947 sein erstes Gelübde ab. Am<br />

27. 4. 1952 wurde er zum Priester geweit.<br />

Ein Jahr später, am 14. 5. 1953, erfolgte<br />

die Aussendung ins Zululand. Nachdem<br />

er die englische Sprache sowie auch Zulu<br />

fließend beherrschte, wurde P. Norbert auf<br />

verschiedenen Stationen als Kaplan und<br />

später als Pfarrer eingesetzt. Im Jahre<br />

1974 zwangen gesundheitliche Probleme<br />

P. Norbert Nongoma zu verlassen und eine<br />

kleinere Gemeinde zu übernehmen. Das<br />

pastorale Engagement von P. Norbert<br />

kam im Jahr 1993 zu einem abrupten<br />

Ende, da aufgrund der Kriegsverletztung<br />

ein Bein amputiert werden musste. Mit<br />

viel Liebe wurde er von den Benediktinerinnen<br />

von Twasana über lange Jahre<br />

fürsorglich bis zu seinem Tod versorgt.<br />

Bitte schließen Sie sich unserem Gebet<br />

an, dass ihm Gott die ewige Ruhe gewähren<br />

und seinen Dienst an der Kirche<br />

von Zululand lohnen möge.


D A N K / S E R I E<br />

22<br />

Ein Wort des Dankes<br />

Über Ihr Interesse an meinem<br />

Artikel “Von Herz zu<br />

Herz” (Ruf in die Zeit – Juli<br />

2005) habe ich mich sehr<br />

gefreut. Auf den Spendenauf<strong>ruf</strong><br />

ging eine stattliche<br />

Summe ein. Dafür möchte<br />

ich Ihnen von Herzen danken.<br />

Wofür habe ich das<br />

Geld bisher verwendet und<br />

wofür kann ich es noch<br />

verwenden? Vom 18. - 21.<br />

August fand hier das so genannte<br />

“Original Weekend”<br />

von Marriage Encounter<br />

statt. Es nahmen 8 Paare<br />

teil, dazu 2 Paare und 2<br />

Priester, die die verschiedenen Einheiten gaben<br />

– es handelt sich nicht um Vorlesungen.<br />

Die Unkosten für die Teilnehmer beliefen<br />

sich auf 410,- Euro. Aufgrund Ihrer Spenden<br />

konnte ich mich auch bei den Leitern<br />

mit einem kleinen “Dankeschön”- in Höhe<br />

P. SEVERIN PIEPER OSB<br />

Geboren 1937 in Herne/Westf.<br />

Profess 1958, Priesterweihe 1964,<br />

seit 1965 Missionar<br />

der Abtei Ndanda und als Prior<br />

und Leiter des Bildungshauses<br />

von 350,- Euro erkenntlich<br />

zeigen. Schon oft konnte<br />

ich ihnen nichts geben. Für<br />

viele von ihnen ist es aber<br />

schwer, das Fahrgeld, z.B.<br />

von Mtwara, aus eigener<br />

Tasche zu bezahlen. Am<br />

17. September hatten wir<br />

ebenfalls vom “Marriage<br />

Encounter” ein eintägiges<br />

Seminar mit 26 Teilnehmern.<br />

Es handelt sich um<br />

Leute aus der näheren Umgebung.<br />

Sie bekommen zu<br />

Beginn des Kurses zuerst<br />

Krapfen und Tee und am<br />

Ende ein Mittagessen. Die<br />

Kosten liegen bei 52.- Euro. In diesem Monat<br />

steht noch ein “Original Weekend” an.<br />

Ich weiß noch nicht, wie viele Paare daran<br />

teilnehmen werden. Außer den Ausgaben<br />

für Seminare helfe ich immer wieder Familien,<br />

damit die Ausbildung ihrer Kinder<br />

bezahlt werden kann. Vor allem wenn ein<br />

Kind das Glück hat, in die Sekundarschule<br />

aufgenommen zu werden, ist dies für die<br />

Familie mit großen Ausgaben verbunden.<br />

Ich wäge jedoch immer gut ab. Zuerst helfe<br />

ich den AIDS-Waisen, da sie am ärmsten<br />

dran sind. So habe ich einer Familie geholfen,<br />

die vier Vollwaisen betreut. Das Schulgeld<br />

allein für alle vier belief sich auf über<br />

500.- Euro. Soeben habe ich einen Brief an<br />

den neuen Bischof von Tunduru/Masasi<br />

geschrieben. Vor kurzem erst hat er die<br />

Diözese übernommen. Er würde gerne im<br />

kommenden Jahr einige Seminare für seine<br />

Diözese hier im ZAKEO halten, hat aber<br />

kein Geld dafür. Ich habe ihm geschrieben,<br />

dass meine Wohltäter die Unkosten übernehmen<br />

werden. Ohne Ihre Unterstützung<br />

hätte ich ihm dieses Angebot nicht machen<br />

können. Schließen möchte ich mit einem<br />

ganz herzlichen “Vergelt`s Gott” oder auf<br />

Kiswahili mit einem “Asante sana“.<br />

Mission gestern und heute<br />

Als vor mehr als hundert Jahren die ersten<br />

Benediktiner als Missionare nach Afrika<br />

zogen, war ihnen von Rom eine riesiges<br />

Gebiet zugewiesen worden mit dem Auftrag,<br />

den Menschen dort das Evangelium<br />

zu verkünden, sie zum Glauben zu führen<br />

und zu taufen und aus ihnen christliche<br />

Gemeinden zu formen. Ziel war, dass die<br />

einheimische Kirche selbst die Botschaft<br />

Jesu an ihre Landsleute weitergaben. Heute<br />

ist dieses Ziel weitgehend erreicht. Aus den<br />

ersten Missionsstationen sind elf Diözesen<br />

geworden, alle mit einem afrikanischen<br />

Bischof an der Spitze, weitgehend betreut<br />

von afrikanischen Priestern, Schwestern<br />

und Katechisten und auch auf dem Weg,<br />

sich selbst zu unterhalten. Wir als Missionare<br />

arbeiten noch mit, aber als Mitarbeiter,<br />

nicht mehr als verantwortliche „Meister“.<br />

Dafür sind uns neue Aufgaben zugewachsen,<br />

die für das Leben und die Entwicklung<br />

dieser jungen Kirchen eminent wichtig<br />

sind. Als Klöster innerhalb der Diözesen<br />

sollen wir Kraftquellen sein, Zentren für<br />

die Vertiefung des Glaubens. Die Priester,<br />

die meist sehr allein und verloren in ihren<br />

Pfarreien sind, sollten bei<br />

uns Rat und Ermunterung<br />

fi nden, auch eine gewisse<br />

Geborgenheit und Ruhe,<br />

wo sie einkehren und neu<br />

auftanken kön nen. Dringend<br />

nötig ist ein Schulungshaus<br />

für die Laien,<br />

wo Katecheten und Pfarrgemeinderäte,<br />

Jugendführer<br />

und Kirchenchöre,<br />

Sozialarbeiter und Lehrer<br />

aller Art Ermunterung und<br />

Weisung für ihre Arbeit fi n-<br />

den können. Auch für Einkehrtage<br />

und Exerzitien<br />

besteht ein großes Bedürfnis.<br />

Ganz dringend sind und bleiben unsere<br />

sozialen Dienste, wie Schulen oder Krankenhäuser,<br />

Lehrlingsausbildung und Kindergärten,<br />

Beratung in der Landwirtschaft<br />

und noch vieles mehr. Ein ganz eigenes<br />

P. BASILIUS DOPPELFELD OSB<br />

Geboren 1943 in Bütgenbach/Belgien<br />

Profess 1964, Priesterweihe 1969<br />

Seit 2002 Priorat Damme/<br />

Niedersachsen<br />

Feld ist in dieser Beziehung die Sorge um<br />

die Tausende von AIDS-Kranken und -Waisen.<br />

Nein, an Aufgaben<br />

fehlt es uns Benediktinern<br />

in Afrika bestimmt nicht.<br />

Gott sei Dank haben wir<br />

in allen unseren Klöstern<br />

genügend Be<strong>ruf</strong>ungen.<br />

Aber deren Weg ist lang<br />

und die Anforderungen,<br />

die wir stellen müssen,<br />

sind hoch. So bleibt auch<br />

heute noch ein Bedürfnis<br />

nach jungen Missionaren,<br />

die bereit sind, in den jungen<br />

afrikanischen Kirchen<br />

zu dienen und mitzuarbeiten.<br />

Und vor allem für<br />

den sozialen Einsatz brauchen<br />

wir auch und immer wieder konkrete<br />

fi nanzielle Hilfe. Danke!


23<br />

Folge 13<br />

„So ein Mist,“ schimpfte Kati laut los. Trotz aller Tricks bekam<br />

sie ihren Koffer nicht zu. Nun hockte sie auf ihm und versuchte,<br />

die Lücke von gut 10 cm zwischen den Kofferdeckeln zuzudrücken.<br />

Weit gefehlt! Verzweifelt schaute Kati nach oben und rief<br />

laut: „M a t a t a !“<br />

Einen Augenblick später erschien erst sein Kopf und dann der<br />

ganze Kerl in der Tür, schaute zu Kati, verdrehte die Augen und<br />

grinste. „Naaa, wohl zu viel eingepackt für unsere Schule?“<br />

´Für unsere Schule´, da müssen wir etwas zurückgehen und<br />

die Ereignisse der letzten Monate erfahren. Für Kati war es Zeit<br />

geworden, in die Schule zu gehen. So hatten ihre Eltern eine<br />

Schule in Dar es salaam gefunden, die von Schwestern geleitet<br />

wurde und einen guten Ruf hatte. Kati wollte und konnte sich<br />

aber nicht von ihren Freunden Matata und Bahati trennen und<br />

so kam es schließlich, dass alle drei Kinder auf dieselbe Schule<br />

gehen durften. Katis Vater hatte dafür ein fi nanzielles Opfer<br />

auf sich genommen, aber um das zu verstehen, war Kati noch<br />

zu klein. So waren unsere drei Freunde seit Tagen mit<br />

dem Packen beschäftigt.<br />

Zurück zum Koffer.<br />

Mittlerweile quälten sich zwei Kinder damit ab, dieses<br />

Monster zu schließen. „Halt ihn mal ganz fest, und ich<br />

hüpfe drauf,“ meinte Kati. Gesagt, getan, mit einem Riesensatz<br />

sprang Kati auf ihren Koffer. RUMMS, machte es und<br />

„Auaahhh!“ schrie Matata. Er hatte sich bei dieser Aktion<br />

den Finger eingequetscht, aber der Koffer stand immer noch<br />

offen. Durch das Geheul der Beiden kam die Dritte in das<br />

Zimmer. Bahati war ein Mädchen mit einer guten Gabe. Sie<br />

konnte verfahrene Situationen entfl echten. So ging sie zu<br />

dem Koffer, öffnete ihn und meinte zu Kati: „Weißt Du,<br />

was meine Mutter sagte, als mein Gepäck nicht zuging:<br />

Weniger ist mehr! Ich glaube, Du musst etwas dalassen.“<br />

Und dann setzten sich unsere<br />

Drei vor den Koffer und überlegten,<br />

was am aller unnotwendigsten sei.<br />

Eine halbe Stunde später war der<br />

Koffer zu und am nächsten Tag nahmen<br />

die Drei Abschied vom Dorf.<br />

Damit enden die Geschichten<br />

vom Dorf. Ihr dürft aber gespannt<br />

sein, was Euch die drei Freunde im<br />

nächsten Heft erzählen werden.


D A S P O R T R A I T<br />

24<br />

STECKBRIEF:<br />

Name: P. Michael Reepen OSB<br />

Geb.: 1959 in Freiburg i. Br.<br />

Abitur: 1979 in Sasbach<br />

Klostereintritt: 1982<br />

Profess: 1983<br />

Studium: Theologie in Freiburg und Würzburg<br />

Priesterweihe: 1987 in Münsterschwarzach<br />

Tätigkeiten: Jugend- und Kursarbeit, Leiter des Lehrlingsseminars<br />

Missionseinsatz: 1989-1991 und spätere Kurzaufenthalte in Ndanda/Tansania<br />

Heute: Novizenmeister, Ceremoniar und Geistliche Begleitung im Recollectiohaus<br />

Meine Meinung zum Thema dieser Ruf-Ausgabe:<br />

Ich freue mich über das, was in Ndanda gewachsen ist. Besonders auch über die jungen afrikanischen Brüder,<br />

die immer mehr Verantwortung übernehmen. Ich bin sehr zuversichtlich für die Klostergemeinschaft von<br />

Ndanda. Ndanda hat Zukunft! – Hongera! (Glückwunsch)

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