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Download Programmheft - Peter Walchshäusl

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Wendung als eine „Art von Verzicht, ein Verschleiern und Verbergen von Abgründen<br />

der Erfahrung hinter einer hellen und beinahe galanten Verkleidung“ deuten lässt.<br />

VI<br />

Toccata<br />

Vif<br />

„Das klingt eher nach Liszt als nach Couperin, aber auf diese Weise endet die Suite<br />

glanzvoll…“ schrieb Arbie Orenstein. Interessant der Vergleich mit dem<br />

gleichnamigen Stück von Debussy aus der Suite. Ein Perpetuum mobile, funkelnd<br />

und elegant, aber immer noch mit menschlichem Antlitz trotz seiner durchlaufenden<br />

Motorik. Bei Ravel tritt das Maschinelle in den Vordergrund, die Teile laufen<br />

gnadenlos und fast ohne Beeinflussungsmöglichkeit des Menschen ab. Aber trotz<br />

aller spieltechnischen Schwierigkeiten - das Stück ist ein Prüfstein für jeden<br />

Virtuosen bis zum heutigen Tag - spricht daraus eine Leichtigkeit und<br />

Selbstverständlichkeit, die jeglichen Eindruck einer Unterkühltheit verhindert. Ravel<br />

selber war von seinem Werk überzeugt und hielt die Schreibart nach seinen eigenen<br />

Worten für vollendet.<br />

Drittes Konzert<br />

Claude Debussy : DANSE (Tarantelle Styrienne)<br />

Allegretto<br />

Hier präsentiert sich ein glanzvolles Virtuosenstück aus einer früheren Periode.<br />

Mitunter ist es eines der offensten und am meisten nach außen hin gewandten<br />

Werke, auch wenn der frühere Titel der „steirischen Tarantella“, wohl angeregt durch<br />

die Taktwechsel, die man mit Elementen der Volksmusik in Verbindung gebracht hat,<br />

gehörig fehlbesetzt ist. Im Bewusstsein des eigenen Irrtums wurde das Stück später<br />

unter dem Titel Danse veröffentlicht. In diesem etwas künstlichen und stilisierten<br />

rhythmischen Geflecht findet man wohl zuallererst eher spanische (oder<br />

südamerikanische) Anklänge. Die temperamentvolle Haltung, reizvolle harmonische<br />

Wendungen und große Farbigkeit zeichnen dieses kurze und formal runde Werk aus,<br />

auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt „debussystisch“ klingt.<br />

Maurice Ravel : JEUX D’EAU<br />

Très doux<br />

„Dieu fluvial riant de l’eau qui le chatouille“<br />

(Flußgott, über das Wasser lachend, das ihn kitzelt)<br />

Die klang- und spieltechnischen Neuerungen des Hochstils eines Debussy waren<br />

noch nicht in Sicht, da legt Ravel mit diesem Meisterwerk im Jahre 1901 den Beginn<br />

der „impressionistischen“ Schreibweise vor. Nicht Debussy, sondern er müsste somit<br />

genau genommen als „Erfinder“ gelten. So schreibt er: „Die Jeux d’eau, 1901<br />

erschienen, stehen am Ursprung aller pianistischen Neuerungen, die man in meinem<br />

Werk hat bemerken wollen. Dieses Stück, inspiriert vom Geräusch des Wassers und<br />

der musikalischen Laute von Springbrunnen, Kaskaden und Bächen, ist nach der Art<br />

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