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Dokumentation über Grundlagen und Theorie der Software

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6. <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> Produkt-Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

Die Punkte 6.1 – 6.5 sollen einem Personenkreis, <strong>der</strong> sich normalerweise mit betriebswirtschaftlichen<br />

Themen dieser Art weniger auseinan<strong>der</strong>gesetzt, Zugang zur <strong>Software</strong> ermöglichen. Der Autor plädiert<br />

dafür, F&E- <strong>und</strong> PLZ-Controlling viel stärker ”direkt vor Ort” wahrzunehmen, d.h. von Technikern,<br />

Entwicklungsingenieuren, Produkt-Managern o<strong>der</strong> Mitarbeitern aus dem Marketing. ”Self-<br />

Control” mit dem richtigen, praxisnahen <strong>und</strong> verständlichen Werkzeug <strong>und</strong> entsprechend klaren Zielvorgaben<br />

ist bekanntlich billiger <strong>und</strong> meist auch wirkungsvoller als Controlling mittels großer Stabsabteilungen!<br />

Dies setzt aber Verständnis für die Messgrößen voraus.<br />

Die Punkte 6.6 <strong>und</strong> 6.7 diskutieren Fragen <strong>der</strong> dynamischen Kalkulation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Voll- bzw. Teilkostenrechnung<br />

<strong>und</strong> sind sicher auch für ”gestandene” Controller interessant. Punkt 6.8 beleuchtet den<br />

Einfluss <strong>der</strong> Fremdfinanzierung <strong>und</strong> Steuern auf die Wirtschaftlichkeit, die Punkte 6.8. <strong>und</strong> 6.9 zielen<br />

in Richtung Sharehol<strong>der</strong>-Value-Rechnung <strong>und</strong> ihrer <strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong>.<br />

6.1. Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>der</strong> Produktwirtschaftlichkeit<br />

Um ein Produkt in seinem PLZ wirtschaftlich beurteilen zu können, benötigt man (a) die mengenunabhängigen<br />

Ausgaben, die einer Produktentwicklung zurechnen sind <strong>und</strong> (b) die mengenabhängigen,<br />

laufenden Einnahmen aus dem Produkt nach Lieferbeginn. Man spricht in diesem Zusammenhang<br />

von Zahlungsströmen (Cash Flows), die ein Produkt auslöst, also von Ausgabeströmen (Cash-<br />

Outflows) <strong>und</strong> Einnahmeströmen (Cash-Inflows).<br />

Cash-Inflows: Mengenabhängige, laufenden Einnahmen (Cash-Inflows) errechnen sich aus:<br />

<br />

<br />

Produktnettoumsatz –Vollkosten des Produktes ( = Vollkostenrechnung) o<strong>der</strong> aus<br />

Produktnettoumsatz – variable Kosten des Produktes ( = Teilkostenrechnung)<br />

Der Produktnettoumsatz bestimmt sich aus <strong>der</strong> Stückzahl-Entwicklung während des PLZ <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Preisentwicklung/Stück während des PLZ.<br />

Die Vollkosten errechnen sich aus den Herstellkosten-Entwicklung <strong>und</strong> den Zuschlägen für Vertrieb<strong>und</strong><br />

Verwaltungskosten. Dabei dürfen Kostenbestandteile, die auf <strong>der</strong> Ausgabenseite schon berücksichtigt<br />

sind, in den Zuschlägen nicht noch einmal verrechnet werden. Die Teilkosten (= mengenabhängige<br />

variable Kosten) ergeben sich aus <strong>der</strong> Entwicklung variabler Herstellkosten <strong>und</strong> sonstiger<br />

variabler Kosten (z.B. den Ausgangsfrachten usw.). Wann <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen Vollo<strong>der</strong><br />

Teilkosten heranzuziehen sind, wird in Punkt 6.7 ausführlich diskutiert.<br />

Cash Outflows: Bei Produkt-Neuentwicklungen bestehen die mengenunabhängigen Ausgaben<br />

(Cash-Outflows) in aller Regel aus:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Entwicklungskosten, Maschinen-, Anlagen- <strong>und</strong> Werkzeuginvestitionen, Marketingkosten <strong>und</strong><br />

sonstige Kosten für das Produkt. Evtl. werden diese Kosten gemin<strong>der</strong>t durch Anteile an Entwicklungs-<br />

o<strong>der</strong> Werkzeugkosten, die <strong>der</strong> K<strong>und</strong>e zu tragen bereit ist.<br />

Durch das Produkt ausgelöste sprungfixe Kosten wie die Kosten eines zusätzlicher Schichtführers<br />

(z.B. zweite Schicht), zusätzliche Mietkosten für Räume usw.<br />

Durch die Bestände des Produktes während des PLZ, da auch sie Kapital binden. (Genau genommen<br />

müsste man das gesamte ”Working Capital” <strong>der</strong> Produkte = Bestände + For<strong>der</strong>ungen –<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen dazu zählen.)<br />

Evtl. kommen Zahlungsflüsse aus <strong>der</strong> Fremdfinanzierung des Projektes hinzu (Kreditaufnahme,<br />

Tilgung, Zinsen). Bei einer "nach-Steuer"-Rechnung sind zusätzlich die Steuern, die das Produkt<br />

verursacht, zu berücksichtigen.<br />

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