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Zwischen Barbarei und Zivilisation<br />
Erziehung ist elementar für Zukunft des Landes / Verschärfte Jugendgesetze gefordert<br />
Gesetzgeber, Juristen und Richter fordern<br />
Unterstützung für die Forderung von<br />
Kardinal Nicolás de Jesús López Rodríguez<br />
und von Polizeichef Rafael Guillermo<br />
Guzmán Fermín nach härteren Gesetzen<br />
gegen jugndliche Kriminelle. Sie beklagen<br />
die große Zahl an minderjährigen Tätern,<br />
wie die Taxistenmörder, wo 14- und 16-<br />
jährige Mädchen sieben Taxifahrer erstochen<br />
und zum Teil brutal gefoltert haben.<br />
Alejandro Montás, Sprecher des Blocks der<br />
PLD, sagt: “Wir müssen Verantwortung<br />
zeigen, um das zu stoppen.” Senator<br />
Charlie Mariotti <strong>aus</strong> Monte Plata ist<br />
ebenfalls der Meinung, dass der Artikel über<br />
die Bestrafung von Jugendlichen revidiert<br />
werden müsse. Man dürfe sich aber nicht<br />
von den Schlagzeilen der Zeitungen unter<br />
Druck setzen lassen, die als einzge Konsequenz<br />
eine Strafverschärfung sähen. “Wir<br />
achten viel zu sehr auf die Folgen, nicht<br />
aber auf die Gründe”, so Mariotti.<br />
Der Präsident des Obersten Gerichtes, Jorge<br />
Subero Isa (Foto rechts), wies darauf hin,<br />
dass die Problematik nicht so sehr in der<br />
Verschärfung des Strafrechts, sondern viel<br />
mehr in der mangelhaften Erziehung und<br />
der Arbeitslosigkeit liege. Eine Strafrechtsänderung<br />
alleine sei keine Lösung. Außerdem<br />
sei es aufgrund internationaler<br />
Abkommen gar nicht einfach, diese Gesetze<br />
zu ändern. Oft würden die Jugendlichen<br />
auch von Erwachsenen zu Verbrechen angestiftet.<br />
Abgeordneter Rafael Vázquez berichtet<br />
sogar von Fällen, in denen Anwaltsbüros<br />
oder einzelne Anwälte Jugendlichen<br />
Tipps für Verbrechen geben.<br />
Alejandro Moscoso Segarra, Richter des<br />
Nationaldistrikts sagt, man müsse rigorosere<br />
Auswege finden, um eine effektive Antwort<br />
auf die Kriminalität zu geben. Die Gesetzesbrecher<br />
müssten die<br />
Gegenwart der Autoritäten<br />
spüren. Man<br />
müsse her<strong>aus</strong>finden,<br />
was die Gründe seien,<br />
weshalb so viele<br />
Jugendliche kriminell<br />
werden.<br />
In einem Kommentar<br />
von Guarionex Rosa<br />
in der Zeitung “Listín<br />
Diario” zeigt dieser das Hauptproblem klar<br />
auf: die Erziehung. Derzeit sei das Land<br />
nicht einmal in der Lage, vier Prozent des<br />
H<strong>aus</strong>halts in die Erziehung zu stecken. Eltern<br />
ist es egal, ob ihre Kinder in die Schule<br />
gehen oder nicht. Es zählen nur noch das<br />
einfache Leben und das schnelle Geld. Er<br />
führt das Beispiel Chile an, wo unter der<br />
Regierung von Michelle Bachelet viel Geld<br />
in Erziehung, Sozialprogramme und Gesundheit<br />
gesteckt wurde, was eine deutliche<br />
Reduzierung der Kriminalität zur Folge<br />
hatte. Der Kampf zwischen Barbarei und<br />
Zivilisation erfordere aber auch Zivilcourage<br />
des einzelnen Bürgers.