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1. Ausgabe 2013 - TU Clausthal

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Als das entsprechende Gesetz 1993<br />

herauskam, bestand auch die Möglichkeit,<br />

alle alten Akten ins Landesarchiv<br />

nach Hannover zu verfrachten. „Dies<br />

hätte allerdings den späteren Zugriff<br />

deutlich erschwert“, sagt Dr. Cyntha.<br />

Aufgrund der wissenschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen, technischen und<br />

kulturellen Bedeutung der <strong>TU</strong> für die<br />

Region habe sich die damalige Hochschulleitung<br />

für einen eigenen „Erinnerungsspeicher“<br />

entschieden. Insbesondere<br />

Altrektor Professor Georg<br />

Müller recherchierte viel in den Annalen<br />

der Uni. Die vergilbten Personalakten<br />

nutzte er etwa, um ein umfangbegründete.<br />

Dieses Dokument hatte<br />

erst ein paar Monate zuvor den Weg<br />

ins Archiv gefunden. „Als im Hauptgebäude<br />

Platz für den historischen<br />

Eingang geschaffen wurde, hat man<br />

diese Urkunde entdeckt“, berichtet<br />

der Hüter der Geschichte. Richtigerweise<br />

seien die alten Schriftstücke ins<br />

Archiv gebracht worden. „Aber das<br />

ist leider nicht immer so“, weiß Dr.<br />

Cyntha. „Wenn Institute umziehen<br />

oder Stellen neu besetzt werden, zählt<br />

nur noch die Gegenwart. Dann fliegen<br />

die Dinge aus der Vergangenheit<br />

oft in den Abfall.“<br />

Am Institut für Informatik sind sie<br />

sorgsam mit Quellen von früher umgegangen.<br />

Als der ehemalige Direktor,<br />

Professor Wilfried Lex, zu einem runden<br />

Institutsgeburtstag die Historie<br />

aufarbeiten wollte, gab es noch viele<br />

Dokumente im Keller der Unibibliothek.<br />

Denn gemäß dem Landesarchiv-<br />

gesetz gilt: „Spätestens 30 Jahre nach<br />

der letzten inhaltlichen Bearbeitung<br />

ist jegliches Schriftgut dem Archiv zur<br />

Übernahme anzubieten.“ Das Fachpersonal<br />

entscheidet dann über die Wichtigkeit<br />

des Schriftgutes und, ob es zu<br />

Archivgut wird.<br />

reiches Professorenverzeichnis für die<br />

Hochschule zu erstellen.<br />

Wer das Archiv konsultiert, wird auch<br />

heute noch Dr. Helmut Cyntha kennen<br />

lernen. Mehrmals wöchentlich<br />

sichtet und sortiert er Unterlagen<br />

und beantwortet Anfragen. „Wir<br />

freuen uns sehr, dass uns Dr. Cyntha<br />

nach wie vor unterstützt“, sagt Bärbel<br />

Wemheuer, die stellvertretende<br />

Leiterin der UB. Freude bereitete der<br />

Archivar, der auch Führungen durch<br />

die Calvörsche Bibliothek anbietet,<br />

neulich auch einem Professor aus<br />

München. Der Wissenschaftler fahndete<br />

nach einem alten Schulkollegen.<br />

Von ihm wusste er nur noch, dass er<br />

in <strong>Clausthal</strong> studiert hatte. Über die<br />

Promotionsakte und den Verein von<br />

Freunden der <strong>TU</strong> konnte der Kontakt<br />

hergestellt werden. Der Münchner<br />

Professor bedankte sich mit einem<br />

Blumengruß.<br />

Nachrichten<br />

Konstruktionswettbewerb: Studierende knacken harte Nuss<br />

Wie lässt sich – vor dem Hintergrund<br />

von Ressourcenschonung und<br />

CO 2<br />

-Einsparung – der Wirkungsgrad<br />

eines Verbrennungsmotors durch<br />

ein verbessertes Kühlwassersystems<br />

steigern? Diese Frage mussten 47<br />

<strong>Clausthal</strong>er Studierende im Konstruktionswettbewerb<br />

beantworten,<br />

den das Institut für Maschinenwesen<br />

(IMW) mit dem Motorenwerk Salzgitter<br />

der Volkswagen AG ausrichtete.<br />

In den ersten Betriebsminuten eines<br />

Motors ist es erstrebenswert, die sich<br />

entwickelnde Wärme im Motor zu<br />

halten. Beim überwiegenden Teil derzeitiger<br />

Kühlsysteme beginnt die Zirkulation<br />

der Kühlflüssigkeit jedoch<br />

mit dem Start. Die erste Wärme wird<br />

also aus dem Motor abtransportiert,<br />

wodurch sich die Aufwärmphase der<br />

Antriebsmaschine verlängert.<br />

„Die Aufgabe für uns Studenten bestand<br />

darin, sich eine Lösung auszudenken,<br />

um in der Startphase eine<br />

schnellere Erwärmung des Motors<br />

Die Siegergruppe im Konstruktionswettbewerb (v. l.): Sven Wittenbröker, Jan Just,<br />

Daniel Klinck und Paul Schreier.<br />

zu realisieren und mit steigender Erhitzung<br />

eine maximale Temperatur nicht<br />

zu überschreiten“, erläuterte Sven Wittenbröker.<br />

Der angehende Wirtschaftsingenieur<br />

entwickelte im Team mit seinen<br />

Kommilitonen Paul Schreier, Jan<br />

Just und Daniel Klinck das beste Konzept<br />

aller zwölf Studentengruppen: ein<br />

sogenannter Revolver, bestehend aus<br />

Gehäuse, Verteiler und Deckel, der je<br />

nach Schaltstellung die Ströme der<br />

Kühlflüssigkeit mischt und reguliert.<br />

So sorgt das aus Gussteilen gefertigte<br />

Bauteil etwa in der Startphase dafür,<br />

dass das Kühlwasser noch nicht zirkuliert.<br />

„Die Aufgabenstellung war<br />

eine harte Nuss, aber Ihr habt sie knacken<br />

können“, lobte Dr.-Ing. Holger<br />

Fries, Ingenieur bei der Volkswagen<br />

AG, die <strong>Clausthal</strong>er Studierenden.<br />

<strong>TU</strong>Contact 1/<strong>2013</strong> Studium & Campus 31

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