Nr. 7-2005 - DOMINIKANER.ORG
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Kurzmeldungen International<br />
<strong>Nr</strong>. 7 / 2004 ProvinzZeitung<br />
Seite 9<br />
Schweiz<br />
In Zürichs reformierter Predigerkirche wirkt seit gut<br />
zwei Monaten in fester Anstellung auch ein katholischer<br />
Pfarrer. Franz Müller, der Provinzial der Schweizer<br />
Dominikaner, arbeitet in Teilzeit an der traditionsreichen<br />
reformierten Kirche. Das beispiellose ökumenische<br />
Projekt ist zunächst bis Ende 2006 befristet.<br />
Zürichs Predigerkirche war bis zur Reformation in<br />
Händen der Dominikaner. (kipa)<br />
Newsletter von Radio Vatikan - 9.6.<strong>2005</strong><br />
„Nicht von Absturz ins Chaos sprechen“<br />
Im Zuge der Diskussionen über die Zukunft Europas<br />
warnte der frühere Generalobere der Dominikaner, P.<br />
Timothy Radcliffe, vor Dramatisierungen. Es sei falsch,<br />
davon zu sprechen, Europa stürze jetzt ins Chaos,<br />
schrieb Radcliffe in einem am Freitag veröffentlichten<br />
Beitrag in der französischen katholischen Tageszeitung<br />
„La Croix“. „Wir sollten lernen, die Dinge zu<br />
benennen, wie sie sind. Dann finden wir auch langsam<br />
unseren Weg zu einem immer einigeren Europa“,<br />
so P. Radcliffe wörtlich.<br />
http://www.kirchen.at/hauptseite_texte.htm<br />
Vatikan<br />
Kirche und Staat haben nach Ansicht des päpstlichen<br />
Haustheologen zwar unterschiedliche, aber nicht getrennte<br />
Ziele. Man könne zwischen diesen keine Trennlinie<br />
ziehen, sonst würde die Kirche zu einem privaten<br />
Faktum, sagte Kardinal George Cottier. Der Dominikaner<br />
sprach bei einer Diskussionsveranstaltung<br />
in Rom zum Thema „Katholiken und die Herausforderungen<br />
der italienischen Politik“. (adn-kronos)<br />
Newsletter von Radio Vatikan - 25.6.<strong>2005</strong><br />
Schach und Troja: Zwei Bestseller des Mittelalters<br />
Anlässlich des 200-jährigen Bibliotheksjubiläums lud<br />
die Staatliche Bibliothek Amberg mit dem Historischen<br />
Verein und der Katholischen Erwachsenenbildung zum<br />
Vortrag „Schach und Troja“ ein.<br />
Was haben Schach und Troja gemeinsam? Es handelte<br />
sich um zwei mittelalterliche Handschriften, die in<br />
einem aus dem Kloster Speinshart erhaltenen Kodex<br />
der Provinzialbibliothek vereint sind: zum einen das<br />
Schachbuch („Liber de moribus hominum et officiis<br />
nobilium sive de ludo scaccorum“) des Jacobus de<br />
Cessolis und die „Historia destructionis Troiae“ von<br />
Guido de Columnis, einem sehr verbreiteten Trojaroman.<br />
Die ursprüngliche Vorlage für ein Schachbuch entstand<br />
um 1300 in Genua: „Ich Bruder Jacob von Cessolis,<br />
Angehöriger des Prediger-Ordens der Dominikaner, bin<br />
überwunden worden von der Brüder Bitte und der weltlichen<br />
Studenten und anderer edlen Leut, die mich<br />
haben predigen hören über das Spiel, das da heißt<br />
Schachzabel, so dass ich davon gemacht habe dieses<br />
Buch“.<br />
Der Referent Dr. Oliver Plessow stellte das Exempelbuch<br />
vor, das seine Beispielgeschichten einzelnen abstrakten<br />
Tugenden zuschreibt und diese dann mit Hilfe<br />
einer Allegorisierung des Schachspiels unterschiedlichen<br />
Gruppen der Gesellschaft zuordnet.<br />
So wird der Adel repräsentiert durch die edlen Figuren<br />
von König, Königin, Läufer, Pferd und Turm, die<br />
Bauern hingegen vertreten die Bürger. Die Beziehungen<br />
zwischen dem Adel und dem Bürgertum sind ebenso<br />
vielfältig wie die zwischen den Figuren eines<br />
Schachspiels. So steht der König für Macht und<br />
Untadeligkeit, die Türme symbolisieren die Bedeutung<br />
von Autorität. Die Bauern verkörpern jene Aufgaben,<br />
denen die Bürger nachgehen: von der Landwirtschaft<br />
bis zum Handwerk, vom Schreiber bis zum Notar.<br />
Eine Prachthandschrift dieses Werkes über „die Sitten<br />
der Menschen und die Pflichten der Adeligen“ hat sich<br />
in der Bibliotheca Apostolica Vaticana in Rom erhalten<br />
und hat einen besonderen Bezug zu Amberg. Sie<br />
war 1485 von den Untertanen Friedrichs, des Kurfür-<br />
Fortsetzung Seite 10