Programmheft - Hafensommer Würzburg
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Doppel-Konzert: So., 29. Juli, ab 20 Uhr<br />
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung:<br />
Engel-Apotheke <strong>Würzburg</strong><br />
Wolfgang Dauner (D)<br />
„Dauner am Klavier – epigonale Individualität und<br />
jazzige Spannung“<br />
Wolfgang Dauner gehört seit Jahrzehnten zu den angesehensten<br />
und vielseitigsten Persönlichkeiten an<br />
den schwarzen und weißen Tasten, hoch geschätzt<br />
über die musikalischen und geographischen Grenzen<br />
hinweg als Komponist, Pianist und Keyboarder, Improvisator<br />
und Grenzüberschreiter. Seit den 50er Jahren<br />
ist er als professioneller Pianist unterwegs, später<br />
dann mit eigenem Trio (Fred Braceful, Eberhard Weber)<br />
im Fokus, wie kein anderer Bill Evans ins europäische<br />
verlängernd, dessen Sprache nutzend, aber eigene<br />
Geschichten erzählend. Dauner pendelte in den<br />
folgenden wilden Jahren zwischen konventioneller Improvisation,<br />
Free Jazz und Rock – aber auch zwischen<br />
Musik und angrenzenden Künsten: Musik-Theater,<br />
Fernsehen und Film, elektronischer/elektroakustischer<br />
Musik u. v. m.<br />
Wolfgang Dauner zum 75. Geburtstag: „Noten lenken<br />
nur ab!“ Im Grunde ging es Dauner immer um die totale<br />
Entgrenzung: die zwischen Kunst und Leben und in<br />
Folge um die Unabhängigkeit seiner Musik – zudem ist<br />
er das Gegenteil eines Elfenbeinturm-Eremiten, Dauner<br />
ging immer unters Volk, ist fast ein Popstar des Jazz. Er<br />
war nie jemand, der sich viel aus den Ab- und Ausgrenzungen<br />
machte – in der Musik wie im Leben. Zuletzt hat<br />
sich Dauner wieder vermehrt auf den Konzert-Flügel<br />
konzentriert. „Gehaltvoller und zeitgemäßer als Chick Corea“<br />
ist er, schreibt die Neue Zürcher Zeitung, „Perlend,<br />
leichthändig sein Vortrag, geschmackvoll gestaltet seine<br />
20<br />
Improvisationen. Bewundernswert auch der musikalische<br />
Horizont, die stilistische Interessenvielfalt. Bei ihm gibt es<br />
keine Trennung zwischen ,E‘ und ,U‘, zwischen Jazz und<br />
europäischer Klavierliteratur, zwischen neuer und alter<br />
Welt. Ein freies Musizieren ohne Scheuklappen. Ob Ravel,<br />
ob Gershwin oder Jazzstandards – Dauner verfügt mühelos<br />
(und technisch, handwerklich genial) über die reiche<br />
Tradition seines Instruments.“ Als Pianist, Komponist<br />
und Arrangeur hat Wolfgang Dauner rund 50 Jahre Jazzgeschichte<br />
mitgeschrieben. Im Jahr 2005 erhielt er das<br />
Bundesverdienstkreuz. Das SWR Fernsehen produzierte<br />
jüngst einen Film über sein Leben, „Dauner forever“.<br />
Besetzung: Wolfgang Dauner – piano<br />
Presse: „Er übertrug romantische Impressionen stimmungsvoll<br />
in perlende Klangkaskaden, gab dem Blues<br />
in angemessener Form Raum, reduzierte, wo es nötig<br />
war, die Töne auf ein Minimum, griff ausufernd in<br />
die Tastatur, um pralle Lebendigkeit zu verbreiten.“<br />
(Jazz-Zeitung)<br />
„Immer vorn, nie im Trend (…) Ja, so hätte Bill Evans<br />
auch „My funny Valentine“ gespielt: als sei jeder Ton<br />
poliert worden, bevor er in die Klavierperlenkette eingefügt<br />
wurde. Wolfgang Dauner war immer ein Ästhet<br />
auf seinem Instrument. Wie sein großes amerikanisches<br />
Vorbild. Da wurde nie hin und her gewuselt,<br />
kein Geschwindigkeitsrekord aufgestellt, kein Klavierbau<br />
zu Babel errichtet (…)“ (FAZ)