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Die neuen Fälle von Marlowe

Ein Polizist, der sich Marlowe nennt. Rätselhafte Morde, die auf einen Serienmord hindeuten.

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Klappe, die Zweite: Hamburg<br />

Während im Haus die Gäste weiter feierten, standen Franziska und Steven angespannt zwischen<br />

den Hibiskussträuchern auf dem Kiesweg.<br />

„Bist du denn <strong>von</strong> allen Geistern verlassen? Wie kommst du dazu hier solch eine Szene<br />

aufzuführen? Spätestens jetzt weiß mein Mann alles“, zischte Franziska Steven an.<br />

„Oh, dein Jan-Philipp weiß ohnehin schon alles. Der Typ, der so nett war mich reinzubitten, ist<br />

sein Detektiv und heißt <strong>Marlowe</strong>, treffend nicht?“<br />

„Woher weißt du das schon wieder?“<br />

„Er hat mich im Zug angesprochen und versucht auszuquetschen. Und er hat mir ein Startkapital<br />

für uns beide überreicht! Erst einmal 50.000 Euro für meinen Auftritt hier - für nur fünf Minuten!<br />

Und weitere 50.000 Euro erhalten wir, wenn du gleich morgen deine Sachen packst und zu mir<br />

nach Frankfurt ziehst. Er meinte, du solltest deine Party in Ruhe zu Ende genießen!“ Steven zog<br />

Franziska an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.<br />

„Mensch Franziska, wir haben gewonnen! Jan-Philipp will sich scheiden lassen.“ Franziska löste<br />

sich aus der Umarmung und starrte Steven entgeistert an. Sie merkte gar nicht, dass ihr Mund weit<br />

offen stand. Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf. Schon einige Male hatte sie an Stevens<br />

Verstand gezweifelt, schob es aber auf die kindische Verliebtheit, die sie beide völlig überrollt hatte.<br />

Sie hatte schließlich auch den einen oder anderen Aussetzer auf Amors Schwingen gehabt. Aber das<br />

war immer weit weg <strong>von</strong> ihrem Mann und seinem Detektiv, weit entfernt <strong>von</strong> Freunden und<br />

Bekannten. Schließlich wollte sie sich nicht um Kopf und Kragen bringen.<br />

„Hör zu Steve, es gibt Dinge, die du einfach noch nicht weißt. Es war noch nicht die Zeit dafür.<br />

Aber Jan-Philipp besitzt keinen Pfennig, er hat mein Geld geheiratet und ich seinen Namen. Und<br />

mein schlauer Ehemann bestand bei der Hochzeit auf einem Ehevertrag, der uns lebenslang<br />

aneinanderkettet: der Ehepartner, der betrügt oder ohne ein Verschulden des anderen Ehepartners<br />

die Scheidung einreicht, dem gehört am Ende nicht einmal das Hemd am Leib. Dann kommst du<br />

daher und bescherst mir mit knappen zehn Worten meinen Bankrott.“<br />

„Franziska, ich liebe dich. Ich dachte, du bist glücklich und wollte ein deutliches Zeichen für uns<br />

setzen. Schließlich hast du immer behauptet euer Geld interessiert dich nicht. Das braucht es auch<br />

nicht, ich habe einen Job als Lehrer, der mir Spaß macht und uns beiden ein angenehmes Leben<br />

ermöglichen wird. Du wolltest ohnehin eine Ausbildung machen, um als Feng Shui-Coach zu<br />

arbeiten. Dann hast du eine Arbeit, die dich ausfüllt und für die du den ganzen Luxus hier hinter dir<br />

lassen kannst. Hast du mir nicht erzählt, dass du mit deinem Leben unzufrieden und unglücklich<br />

bist? Dass du mit Feng Shui die Erfüllung suchst? Deine Gartengestaltung und die umdekorierten<br />

Wohnräume in deinem Haus hast du ja nur begleitet und sie können doch nicht alles gewesen sein?

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