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Die neuen Fälle von Marlowe

Ein Polizist, der sich Marlowe nennt. Rätselhafte Morde, die auf einen Serienmord hindeuten.

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Klappe, die Zwölfte: Hamburg<br />

Beim ersten Klopfen sprang Steven auf und hechtete zur Tür. Beim zweiten Klopfen riss er die<br />

Zimmertür mit einem Ruck auf und knallte mit den Knöcheln gegen die Wand.<br />

„Autsch. Oh, hallo“, stotterte er verlegen. Seine überhebliche Distanziertheit war schierer Angst<br />

gewichen. Der Kommissar hatte ihm am Telefon keine Auskunft geben wollen und das hieß nichts<br />

Gutes.<br />

„Guten Tag, mein Name ist Sauer, Kommissar Sauer, Kripo Hamburg.“ Er zeigte seine Marke.<br />

„Wir haben telefoniert.“<br />

„Ja, ja..., guten Tag, kommen sie rein.“<br />

Vorsichtig schloss Sauer die Tür und wusste vom ersten Moment an, dass Steven vor Angst um<br />

seinen Freund zitterte.<br />

„Was ist passiert? Wo ist Tim, wie geht es ihm, ich kann ihn nicht erreichen und mache mir<br />

schreckliche Sorgen.“<br />

„Herr Bäumer, ich habe leider eine sehr schlechte Nachricht! Martin Anders wurde gestern<br />

Morgen tot aufgefunden. Mein herzliches Beileid!“<br />

Steven sackte nach hinten und landete unsanft in dem kleinen geschwungenen Sessel. Er verbarg<br />

sein Gesicht in den Händen, seine Schultern zuckten. Er tat Sauer leid. „Herr Bäumer, es tut mir<br />

schrecklich leid, aber ich muss ihnen ein paar Fragen stellen.“<br />

Er schluchzte, wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab und holte tief Luft. „Ja, ja..., ich<br />

weiß, aber, aber was ist denn passiert. Ich muss das wissen. Ich hab so ein schlechtes Gewissen.“<br />

„Schlechtes Gewissen? Warum das denn“, erkundigte sich Sauer vorsichtig.<br />

„Ach“, Steven war plötzlich klar, wie dumm diese Aussage gewesen war. Er musste vorsichtig<br />

sein und durfte sich nicht wieder <strong>von</strong> seinen Gefühlen leiten lassen. „Ach nichts, das ist nun<br />

wirklich sehr persönlich.“<br />

Sauer nickte und merkte sich das schlechte Gewissen für später. „Nun gut, man hat ihn an der<br />

Staustufe Griesheim im Main liegend gefunden. Er muss mitten in der Nacht erschossen und dann<br />

ins Wasser geworfen worden sein.“<br />

„Erschossen? Aber wer sollte ihm denn so etwas antun?“ Steven war fassungslos. „Tim hat<br />

niemals irgendjemandem etwas Böses getan! Ich verstehe das nicht.“<br />

„Dafür sind wir ja da, wir werden versuchen herauszubekommen, wer ihn getötet hat und<br />

warum“, sprach Sauer beruhigend auf ihn ein. <strong>Die</strong>ser Steven schien tatsächlich überrascht und<br />

betroffen vom Tod seines Freundes. Sauer legte den Kopf schräg und nahm den jungen Mann<br />

genauer unter die Lupe. Ein gut aussehender Mann, der sicherlich keine Schwierigkeiten hätte, eine<br />

Freundin zu finden. Und eigentlich, und eigentlich... der Gedanke blitzte spitz und hell auf und<br />

Sauer zuckte zusammen. „Haben sie zufällig ein Foto <strong>von</strong> ihrem Freund dabei?“

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