„Ja, mach das! Um vier kommt er aufs Revier! Also noch mal, gegen Bäumer als Mörder spricht, dass er als Lehrer wohl kaum Mittel und Wege hatte, an einen Profikiller zu gelangen. Dafür spricht, dass er die Gewohnheiten des Opfers gut kannte. Oder seine Überraschung war nicht gespielt und er hatte tatsächlich keine Ahnung <strong>von</strong> dem Mord, weil er selber das Opfer sein sollte und nur verwechselt worden ist. Dagegen spricht, dass jeder gute Killer weiß, wo sich sein Opfer aufhält. Dafür spricht, dass sie sich erstaunlich ähnlich sehen. Was mich zur nächsten Frage bringt.“ Sauer klopfte mit dem Stift auf das Notizbuch. „Warum wollte jemand Stefan Bäumer umbringen? Was weiß er? Welchen Plan verfolgt er, wenn er überhaupt einen Plan verfolgt.“ Hellwach und konzentriert hatte <strong>Marlowe</strong> den Ausführungen des Kommissars zugehört. „<strong>Die</strong> erste Variante würde ich ihm zutrauen, favorisiere aber die zweite. Der Frankfurter hat sich in stürmische Gewässer begeben. Der Ehemann war richtig sauer! Was ich nicht verstehe, wenn die Untreue seiner Frau zur Scheidung führt geht sie leer aus und er bekommt alles. Das müsste ihm eigentlich gefallen, denn er ist auch kein Kind <strong>von</strong> Traurigkeit.“ „Dann hat die Frau, wie war noch ihr Name...?“ „Sauer, du glaubst nicht wirklich, mich so aufs Glatteis führen zu können“, warf <strong>Marlowe</strong> lachend ein. „Sorry, hätte ja klappen können“, entschuldigte sich Sauer lächelnd und bezahlte gleich alle vier Milchkaffees und die Kekse bei der Kellnerin. Als sie wieder allein waren fuhr er fort. „Aus diesem Grund hat die Frau vielleicht jemanden beauftragt, Bäumer abzuknallen!“ „Mann oh Mann, wäre das abgebrüht“, meinte <strong>Marlowe</strong>. „Steven Bäumer stand gestern Abend auf der Matte. Das Paar feierte gerade eine Art Einweihungsparty nach einer kleinen Runderneuerung des Anwesens. <strong>Die</strong> Dame des Hauses war“, <strong>Marlowe</strong> dachte kurz nach, „ja, sie war baff erstaunt, ihn zu sehen und hat ihn nach einem kurzen Gespräch fortgeschickt!“ „Interessant! Was hat sie dann gemacht?“ Sauer war wieder nach vorne gerutscht und saß nun gefährlich nah an der Kante des Sessels. <strong>Marlowe</strong> schaute nach draußen zur Rothenbaumchaussee, auf der die Autos noch immer Stoßstange an Stoßstange dahin schlichen. „Ich habe ihr die Tür geöffnet, nachdem die beiden vor dem Haus eine Aussprache hatten, sie hat mich angelächelt. Na ja, ein wenig gequält kam das schon rüber. Dann hat sie gesagt, Moment, wie war das noch? Ach ja, ‚das war Steven, einer meiner zahlreichen Verehrer’, ich hab noch gedacht, was für eine angeberische reiche Schnepfe. Und dass sie ihn auf einem Seminar kennengelernt hat. Er hätte sich in sie verliebt und wolle sie nun aus ihrer Ehehölle retten. Dann hat sie den Kopf geschüttelt, sich geräuspert und mit etwas kratziger Stimme gesagt, ‚ich habe ihm erklärt, dass ich glücklich verheiratet bin!’ Das war’s!“ „War’s das wirklich? Was hat sie dann gemacht?“ Sauer wurde immer unruhiger.
„Sie ist schnurstracks nach oben gelaufen, vielleicht in ihr Schlafzimmer oder ins Badezimmer. Ich hab mich noch gewundert, weil sie nicht zu den Gästen gegangen ist, dachte aber, sie sei mitgenommen.“ „Nein, nein, nein“, erwiderte Sauer aufgeregt. „Vielleicht hat sie versucht, den Killer zu erreichen, um den Auftrag zu stornieren. Vielleicht hat sie ihn aber nicht erreicht und so hat der Killer den Falschen ermordet!“ Triumphierend knallte Sauer das Notizbuch auf den Glastisch!
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