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Die neuen Fälle von Marlowe

Ein Polizist, der sich Marlowe nennt. Rätselhafte Morde, die auf einen Serienmord hindeuten.

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Verstrickung - <strong>Marlowe</strong>s erster Fall<br />

Klappe, die Erste: Hamburg<br />

Franziska hatte das Anwesen <strong>von</strong> einem Feng Shui Berater nach den neuesten, dem europäischen<br />

Markt angepassten Feng Shui Regeln gestalten lassen. Das würfelförmige weiße Haus stand stolz<br />

und mächtig inmitten eines großen Grundstücks. Umgeben <strong>von</strong> einer hüfthohen Ligusterhecke<br />

blitzten in wohl sortierten Abständen Blumenbeete, Steingruppen und ein Fischteich aus dem<br />

japanisch arrangierten Rasen hervor. Sobald die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont<br />

verschwanden, tauchten die in den Boden eingelassenen Leuchten das gesamte Arrangement in<br />

einen wohlig warmen Schimmer.<br />

Drinnen waberte in dezenter Lautstärke Chill-Out-Musik durchs Haus. Das neue Home<br />

Entertainment Soundsystem schickte Musik- und Videosignale drahtlos in jedes Zimmer. Selbst die<br />

Jalousien wurden per Fernbedienung bewegt!<br />

<strong>Die</strong> Musik, die Franziskas Feng Shui Berater Ferdinand Eckmann speziell für diesen<br />

Einweihungsabend ausgesucht hatte, zog die Gäste in ihren Bann und hinter sich her. Sie folgten<br />

den Klängen, schauten überall hin und hinein, manche neugierig, manche interessiert. Das neu<br />

gestaltete Haus war auch innen ganz nach dem neuesten Hobby der Besitzerin gestaltet. Franziskas<br />

Leben erschien ihr öde, bis sie auf Feng Shui traf. Beim letzten Seminar in Frankfurt traf sie dann<br />

auf Steven, der eigentlich Stefan hieß, aber sehr anglophil angehaucht war und Steven sowieso<br />

cooler fand. Beides hatte Franziska in einen ungeheuren Flow gebracht, der selbst ihrem Mann<br />

aufgefallen war. Unangenehm aufgefallen. Er hatte sofort einen anderen Mann im Spiel gesehen.<br />

Schließlich kannte er das Gefühl! Aber bei ihm als Mann, der mit beiden Beinen in einem<br />

erfolgreichen Berufsleben stand, war das schließlich etwas anderes! Jan-Philipp war nach außen<br />

modern und Laisser-faire, hielt aber nur zu gerne an altmodischen Vorstellungen fest.<br />

Jetzt wuselte er zwischen den Gästen hin und her, lächelte, witzelte und versuchte dabei,<br />

Franziska im Augenwinkel zu behalten. Einige der männlichen Gäste konnte er nicht einordnen.<br />

Auch <strong>Marlowe</strong> war ihm keine große Hilfe gewesen. <strong>Marlowe</strong>, in seinen Augen ein<br />

anachronistischer Name für einen modernen Detektiv. Ihm hatten seine Erkundigungen zumindest<br />

die Gewissheit gebracht, dass ein Nebenbuhler im Spiel war, mehr wusste er leider nicht.<br />

Als die Türklingel ihren sanften Gong durch die <strong>Die</strong>le schickte, plauderte Jan-Philipp mit<br />

<strong>Marlowe</strong>. Vor der Tür stand ein schlanker unrasierter Mann in einer beigen Chino, weißem<br />

Jeanshemd und weißen Turnschuhen. Jan-Philipp lachte: „Hallo und willkommen!“<br />

Steven lachte nicht, Franziska schnappte nach Luft und <strong>Marlowe</strong> kräuselte gespannt die Stirn!<br />

„I love your wife and want to put my tongue in her mouth!“

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