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Die neuen Fälle von Marlowe

Ein Polizist, der sich Marlowe nennt. Rätselhafte Morde, die auf einen Serienmord hindeuten.

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Klappe, die Fünfte: Hamburg<br />

<strong>Marlowe</strong> lehnte sich gegen den Türrahmen der Terrassentür und beobachtete die Partygäste! Im<br />

Abendlicht wirkte der Garten sphärisch und unwirklich und unglaublich schön. Er musste zugeben,<br />

dass die Feng Shui Gestaltung wahre Wunder bewirkt hatte. Alles war so vollkommen, so rund, so<br />

perfekt ohne perfekt zu wirken. Einfach so! Wohlfühloase, es glich einer Wohlfühloase. Mit Geld<br />

kann man so einiges bewegen, dachte er zum wiederholten Male und schaute wehmütig zum<br />

sternenklaren Himmel. Eigentlich war für heute Regen angesagt. Das Glück scheint doch nicht mit<br />

den Tüchtigen zu sein, sondern eher mit den Unverschämten und Berechnenden. In Gedanken sah<br />

er seinen Vater dort oben. Seinen Vater, der nur darauf wartete, dass er, <strong>Marlowe</strong>, seinen Plan<br />

beendete. Wenn ihm das gelänge, würde sein Vater am Ende stolz auf ihn sein.<br />

Wehmütig startete er seinen Rundgang durch den Garten. <strong>Die</strong> Gäste standen an Stehtischen, die<br />

weißen Hussen wurden <strong>von</strong> einer großen roten Schleife gehalten und auf jedem Tisch stand eine<br />

rote Rose in einer weißen bauchigen Vase! Alles passte perfekt zusammen. Abwesend spielte sein<br />

Daumen mit dem Ring, drehte ihn hin und her, hin und her, nur wenige Millimeter. Schließlich<br />

sollte niemand die Vorderseite sehen. Es hatte ihn einiges gekostet, den alten Wappenring so<br />

herzurichten, dass er <strong>von</strong> der Rückseite wie ein normaler Silberring aussah.<br />

Er hatte es fast geschafft! Seine Auftragsbücher waren gefüllt, er konnte sich eine Sekretärin und<br />

ein Büro in Winterhude leisten und war auch der Erfüllung seines Traumes mit diesem Auftrag<br />

einen Schritt näher gekommen.<br />

<strong>Die</strong> Idee, diesem Frankfurter das Geld anzubieten, war ein Fehler. Das hatte er <strong>von</strong> Anfang an<br />

gesagt. Aber Jan-Philipp war derart verbohrt, er wollte das ganze Vermögen für sich haben und war<br />

vernünftigen Argumenten verschlossen. Für wie dumm hielt er seine Frau! Sie würde sich niemals<br />

mit 100.000 Euro abspeisen lassen. Egal wie verliebt sie war. Und dieser Steven! Er müsste sich<br />

schon sehr täuschen, wenn der nicht ein ganz handfestes und schmieriges Geheimnis verbarg.<br />

Während seiner Anfangszeit als Detektiv hatte er einige Psychologieseminare besucht und schien so<br />

etwas wie den siebten Sinn zu haben. Er spürte, empfand und ließ sich <strong>von</strong> seinen Gefühlen leiten,<br />

die ihn noch nie im Stich gelassen hatten. Steven war bi! Da war er sicher. Steven war komisch,<br />

ebenso wie Merve, die Haushälterin! Sie schaute ihn so durchdringend an, als könne sie in seine<br />

Seele blicken und seine tiefsten Geheimnisse lesen! <strong>Die</strong>se Spannung zwischen ihnen war greifbar.<br />

Merve war immer da, wuselte immer irgendwo umher, war tonlos und unsichtbar. Das machte sie<br />

gefährlich. Wahrscheinlich wusste sie mehr als er. Wahrscheinlich musste er freundlich zu ihr sein,<br />

damit sie ihm eins ihrer Geheimnisse verriet. Denn es war klar, dass dieses Haus eine Menge<br />

Geheimnisse verbarg. Das Geheimnis <strong>von</strong> Jan-Philipp kannte er und das Geheimnis <strong>von</strong> Franziska<br />

würde er noch herausfinden. Tief in ihrem Inneren war sie wahrscheinlich eine einfache und<br />

stinknormale Frau. Wann hatte sie sich so verändert? Was hatte sie zu dieser Wohlstandstussi

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