Download als PDF (8,9 MB) - Sana Kliniken AG
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Martinus richter / Richard stangl / Uwe vieweg Aufstreben 15<br />
spintomografie verifiziert. Schulterbeschwerden<br />
wurden vor noch nicht allzu langer Zeit <strong>als</strong> schicksalhaft<br />
abgetan. Doch dank der differenzierten<br />
Diagnosemöglichkeiten können sie heute von<br />
erfahrenen Experten sehr deutlich voneinander<br />
unterschieden und gezielt therapiert werden. Mit<br />
arthroskopischen Operationstechniken hat sich<br />
die Schulterchirurgie rasant weiterentwickelt, sodass<br />
mittlerweile viele Schulterbeschwerden schonend<br />
behandelt werden können — vom Rotatorenmanschettenriss<br />
über Kapsellabrumablösungen<br />
bis zur Lösung der Schultersteife. Wachstumsfaktoren,<br />
Ersatzgewebetechniken (« patches ») oder<br />
Sehnentransfertechniken helfen, kritische Sehnenverhältnisse<br />
oder nicht rekonstruierbare Defekte<br />
der Rotatorenmanschette zu verschließen. Auch<br />
die Endoprothetik der Schulter hat große Fortschritte<br />
gemacht, bei Arthrose, chronischem Rotatorenmanschettendefekt<br />
und bei bestimmten Oberarmkopfbrüchen<br />
kann das Schultergelenk teilweise<br />
oder vollständig mit gutem Erfolg ersetzt werden.<br />
Doch gerade bei Schultererkrankungen muss nicht<br />
immer operiert werden, so Stangl: « Viele Beschwerden<br />
können erfolgreich konservativ behandelt<br />
werden, aber auch dafür ist das differenzierte klinische<br />
Verständnis der Schulter das A und O. »<br />
« Wir machen uns ein mathematisches<br />
Bild des Patienten,<br />
das in vielen Fällen bereits zur<br />
exakten Diagnose führt. »<br />
Prof. Dr. med. Richard Stangl<br />
Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfall-, Schulter- und<br />
Wiederherstellungschirurgie, Sportmedizin und Sporttraumatologie<br />
Krankenhaus Rummelsberg<br />
Die Schulter<br />
Rundum beweglich<br />
-180 °<br />
-170 °<br />
-145 °<br />
Ihre Bewegungsfreiheit<br />
verdankt die Schulter<br />
einem komplexen<br />
Zusammenspiel von<br />
Gelenken, Sehnen,<br />
Muskeln und Bändern.<br />
Entscheidend für die<br />
Stabilität des Schultergelenks<br />
ist, dass es von<br />
der umgebenden<br />
Muskulatur gestützt und<br />
geführt wird.<br />
Große Bedeutung hat<br />
dabei die Rotatorenmanschette,<br />
eine<br />
Gruppe von vier<br />
Muskeln, deren Sehnen<br />
eine Platte bilden, die<br />
das Schultergelenk<br />
wie ein Korsett umfasst<br />
und stützt. Die<br />
einzelnen Muskeln der<br />
Rotatorenmanschette<br />
zentrieren den Oberarmknochenkopf<br />
in der sehr flachen<br />
Gelenkpfanne des<br />
Schulterblattes und<br />
sind für die Innenund<br />
Außenrotation und<br />
das Abspreizen der<br />
Arme verantwortlich.<br />
An der Beweglichkeit<br />
von Schulter und<br />
Armen sind außerdem<br />
drei echte Gelenke<br />
sowie zwei Nebengelenke<br />
beteiligt.<br />
30 °<br />
Das gesunde Schultergelenk<br />
des Menschen<br />
verfügt über eine in der<br />
Natur einzigartige<br />
Balance zwischen<br />
Mobilität und Kraft.<br />
Der Preis für den<br />
großen Bewegungsspielraum<br />
ist allerdings<br />
eine relative hohe<br />
40 °<br />
Anfälligkeit der<br />
Muskeln, Sehnen und<br />
Gelenke des Schultergürtels.<br />
Besonders<br />
häufig sind Risse der<br />
Rotatorenmanschetten,<br />
etwa ein Viertel der<br />
50-Jährigen und die<br />
Hälfte aller 70-Jährigen<br />
sind davon betroffen.<br />
fig.: Das Schultergelenk<br />
ist das beweglichste aller<br />
Gelenke des menschlichen<br />
Körpers. Die Schulter kann<br />
über 1.600 Positionen<br />
einnehmen, die Arme<br />
agieren in einem vollständigen<br />
360-Grad-Winkel.<br />
45 °