Download als PDF (8,9 MB) - Sana Kliniken AG
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34 Aufstreben Heiko Reichel / Friederike Lattig / Yorck-Bernhard Kalke<br />
aufgestellten Klinikbetrieb des RKU. Unsere angehenden Ärzte stehen nicht<br />
nur am Operationstisch, sondern werden mit der ganzen Bandbreite der<br />
Orthopädie vertraut gemacht — von den konservativen Methoden bis hin zu<br />
hoch spezialisierten Bereichen wie Wirbelsäulenbehandlung, Querschnittgelähmtenmedizin<br />
oder Tumororthopädie.<br />
Maximale Patientenversorgung plus Forschung und Lehre — wird<br />
das künftig noch finanzierbar sein?<br />
« Orthopädische<br />
Hochleistungsmedizin<br />
gewinnt<br />
immer mehr an<br />
Bedeutung. »<br />
Prof. Dr. med. Heiko Reichel<br />
Ärztlicher Direktor der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik mit Querschnitt -<br />
gelähmten zentrum RKU - Universitätsund<br />
Rehabilitationskliniken Ulm<br />
In unserer alternden Gesellschaft gewinnt orthopädische Hochleistungsmedizin<br />
immer mehr an Bedeutung. Orthopädische und unfallchirurgische Erkrankungen<br />
bestimmen maßgeblich die Lebensqualität der älteren Menschen,<br />
darum müssen wir uns verstärkt kümmern. Diese Krankheiten können mit<br />
präventiven Maßnahmen in frühen Lebensjahren vermieden werden. Und<br />
auch in späteren Lebensjahren können Patienten viel für ihre Gesundheit<br />
tun, etwa durch Muskelkräftigung, Gewichtsreduktion oder gezielte Physiotherapie.<br />
Natürlich kostet Hochleistungsmedizin, wie wir sie am RKU<br />
betreiben, Geld. Unser Haus zeigt aber beispielhaft, dass universitäre Orthopädie<br />
auch in teilprivater Trägerschaft gut funktioniert. Wir haben die<br />
nötigen Freiräume für Innovationen, können rasch auf den medizinischen<br />
Fortschritt reagieren und leisten Breitenversorgung auf höchstem medizinischen<br />
Niveau.<br />
Am Horizont: Intelligente Implantate<br />
Wie kann die Oberfläche<br />
von Endoprothesen so<br />
optimiert werden, dass<br />
sie eine dauerhaft<br />
stabile Verbindung mit<br />
dem Knochen eingeht<br />
und Infektionen vorbeugt?<br />
Forscher am RKU sind<br />
Lösungen auf der Spur.<br />
« Wegen der steigenden<br />
Lebenserwartung der<br />
Bevölkerung und der<br />
Zunahme von Gelenkersatz<br />
bei jüngeren<br />
Patienten müssen<br />
Prothesen künftig<br />
deutlich länger halten<br />
und auch bei ungünstigen<br />
Knochenverhältnissen<br />
optimal einwachsen»,<br />
so Prof. Dr. med.<br />
Rolf Brenner, Leiter<br />
der Forschungssektion<br />
Biochemie der<br />
Gelenk- und Bindegewebserkrankungen<br />
der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik am<br />
RKU. Ein Forschungsschwerpunkt<br />
ist deshalb<br />
die Entwicklung einer<br />
neuen Generation von<br />
Implantatoberflächen.<br />
Implantate wachsen<br />
besser ein, wenn sie ein<br />
Oberflächenrelief im<br />
Mikrometerbereich<br />
aufweisen. Noch<br />
bessere Ergebnisse<br />
versprechen aber<br />
Strukturen im Nanometerbereich,<br />
denn in<br />
dieser Größenordnung<br />
bewegt sich die<br />
natürliche Umgebung<br />
von Knochenzellen,<br />
die sogenannte extrazelluläre<br />
Matrix. Sie<br />
besitzt neben vielen<br />
anderen Funktionen die<br />
Fähigkeit, das Wachstum<br />
von Knochenzellen<br />
anzuregen. In Ulm<br />
werden Oberflächenreliefs<br />
erforscht, die im<br />
Nanometerbereich<br />
strukturiert sind und<br />
somit den Eigenschaften<br />
der natürlichen extrazellulären<br />
Matrix nahe-<br />
kommen. Außerdem<br />
testen die Forscher<br />
bioaktive Implantatbeschichtungen,<br />
die das<br />
Wachstum der Knochenzellen<br />
gezielt stimulieren.<br />
Ein weiteres Projekt<br />
beschäftigt sich mit<br />
der Entwicklung von<br />
Beschichtungen, die<br />
Bakterienansiedlungen<br />
auf dem Implantat<br />
verhindern und so das<br />
Infektionsrisiko eindämmen.<br />
Noch gehören<br />
fig.: Bioaktive<br />
Implantatbeschichtung:<br />
Nanostrukturen<br />
stimulieren das Wachstum<br />
der Knochenzellen.<br />
diese neuen Strategien<br />
zur Grundlagenforschung,<br />
so Brenner:<br />
« Doch künftig könnten<br />
unsere verschiedenen<br />
Ansätze zum Konzept<br />
einer multifunktionellen<br />
biologischen Oberfläche,<br />
<strong>als</strong>o zum intelligenten<br />
Implantat, vereint<br />
werden. »