Download als PDF (8,9 MB) - Sana Kliniken AG
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18 Aufstreben Jan Krolczyk<br />
Traumazentrum REmscheid<br />
Die goldene Stunde<br />
Bei der Versorgung von Unfallopfern entscheiden oft Sekunden<br />
über Leben oder Tod. Nur wenn die Rettungskette präzise wie ein<br />
Uhrwerk läuft, kann der Wettlauf gegen die Zeit gewonnen werden.<br />
<strong>Sana</strong>-Klinikum Remscheid, 7:42 Uhr: Peter S., 20<br />
Jahre, wird nach einem schweren Motorradunfall<br />
im Rettungswagen eingeliefert. Am Eingang der<br />
Liegendaufnahme warten bereits ein Unfallchirurg,<br />
ein Anästhesist, ein Bauchchirurg und zwei Pflegekräfte.<br />
Nur wenige Sekunden später versorgt ein<br />
achtköpfiges Ärzte- und Pflegerteam den Patienten<br />
im Schockraum — nach einem minutiös definierten<br />
Ablaufplan. Das Schockraumteam arbeitet<br />
parallel am Patienten, jeder in seinem Verantwortungsbereich:<br />
Luftweg, Atmung und Kreislauf<br />
überprüfen, Blutgruppe und andere Laborwerte<br />
bestimmen, Patienten an die Überwachungsgeräte<br />
anschließen, Notfallmedikamente geben, Blutungen<br />
stillen, Röntgengerät in Position bringen, Ultraschalluntersuchung<br />
des Bauch- und Brustraums.<br />
Dabei zeigen sich massive innere Blutungen im<br />
Bauchraum. Nach kaum fünf Minuten bricht der<br />
Leiter des Schockraumteams alle diagnostischen<br />
Maßnahmen ab und veranlasst eine Notfalloperation.<br />
Kaum eine halbe Stunde nach Einlieferung<br />
des Schwerverletzten setzt der Bauchchirurg im<br />
Operationssaal den ersten Schnitt. « Ohne unsere<br />
klar definierten Behandlungsabläufe und das darin<br />
intensiv geschulte Team hätten wir kaum in diesem<br />
Tempo eingreifen können. Der Patient hatte einen<br />
Milzriss und wäre innerhalb kurzer Zeit verstorben »,<br />
erklärt Dr. med. Jan Krolczyk, M. Sc., Chefarzt<br />
der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und<br />
Leiter des regionalen Traumazentrums im <strong>Sana</strong>-<br />
Klinikum Remscheid.<br />
Unfallopfer mit Polytrauma, <strong>als</strong>o lebensbedrohlichen<br />
Mehrfachverletzungen, haben deutlich<br />
bessere Überlebenschancen, wenn sie innerhalb<br />
Rettungsdienst Deutschland<br />
Elf Minuten, bis der Notarzt kommt<br />
Rettungsdienst und<br />
Krankentransport in<br />
Deutschland gelten<br />
international <strong>als</strong><br />
vorbildhaft und haben<br />
eine lange Tradition.<br />
Schon Ende des<br />
19. Jahrhunderts<br />
verfügten alle Großstädte<br />
über planmäßige<br />
Krankenbeförderungsdienste.<br />
Die notfallmedizinische<br />
Versorgung<br />
am Unfallort hat<br />
sich erst seit den<br />
1970er-Jahren etabliert.<br />
Heute garantiert ein<br />
flächendeckendes<br />
Netz von mehr <strong>als</strong><br />
320 Rettungsleitstellen,<br />
1.100 Notarztstützpunkten<br />
und 80 Flugrettungsdienstzentren<br />
die<br />
rasche Versorgung von<br />
Notfallpatienten rund<br />
um die Uhr.<br />
Dank des engmaschigen<br />
Rettungsdienstnetzes<br />
vergehen zwischen<br />
dem abgesetzten Notruf<br />
und dem Eintreffen des<br />
Notarztes bundesweit<br />
durchschnittlich weniger<br />
<strong>als</strong> elf Minuten.<br />
Mehr <strong>als</strong> 30.000-mal<br />
am Tag rücken<br />
Rettungsdienste zu<br />
Notfällen aus. Rettungshubschrauber<br />
fliegen<br />
85.000 Einsätze pro<br />
Jahr, bei jährlich<br />
über zwei Millionen<br />
Ein sätzen leisten<br />
Notfallmediziner<br />
professionelle Hilfe.<br />
Im Gegensatz zu<br />
anderen Ländern bietet<br />
das deutsche Rettungssystem<br />
den Vorteil<br />
der ärztlichen Versorgung<br />
von Unfallopfern<br />
bereits am Unfallort<br />
statt erst in der Klinik.