Immer auf die kleinen? - SP Schweiz
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16<br />
PERSONEN<br />
links 111/August 2010<br />
rotstich<br />
Sommerlöcher<br />
«I gieng hüt no, uf u dervo».<br />
Nach der Blick-Lektüre hofft man<br />
inständig, dass es Über-Büetzer<br />
Gölä nicht bei einem blossen Versprechen<br />
bewenden lässt. «Die<br />
<strong>Schweiz</strong>er Politiker sind komplett<br />
unfähig», weiss einer, der es wissen<br />
muss. Wählen tut er zwar aus<br />
Prinzip nicht. Dafür hat er «das<br />
Recht», Einbrecher zu erschiessen.<br />
Schliesslich platzt «das<br />
Land aus allen Nähten». Ein Einbrecher<br />
weniger, das gibt Platz.<br />
Gölä, der mit seinem Sturmgewehr<br />
Haus und Familie verteidigt<br />
– waren unsere Argumente<br />
für <strong>die</strong> Waffenschutz-Initiative<br />
je besser? Wenn SVP-Toni ihm<br />
dann me<strong>die</strong>ngewandt ein Plätzli<br />
<strong>auf</strong> seiner Wahlliste schmackhaft<br />
macht, erscheint Bio-Ex-Mister<br />
Blumenthal rückblickend überqualifiziert.<br />
Gaga? Wenn da überhaupt<br />
jemand helfen kann, dann Heidi<br />
«das Medium» Breu mit ihrem<br />
«hellwissenden» 25-Stutz-Bäbi<br />
aus der Migros. Sogar Cumulus-<br />
Punkte hat’s gegeben dafür. Die<br />
<strong>auf</strong> Tierfernheilungen Spezialisierte<br />
könnte zumindest Geissbock<br />
Zottel wieder hinbiegen.<br />
Aber Heidi schmollt, weil Konkurrent<br />
und Vorzeige-Kafisatzleser<br />
Mike Shiva sie nicht lieb hat: «Ich<br />
habe es doch nicht ver<strong>die</strong>nt, dass<br />
man so grob zu mir ist!»<br />
Letzterer Satz könnte auch<br />
von Hansruedi Merz stammen,<br />
neben Heidi, Gölä und Rodi ebenfalls<br />
dankbarer Sommerlochfüllender<br />
des Boulevards. «Uf und<br />
dervo» ging der ja auch hie und<br />
da. Nach Libyen, zum Beispiel.<br />
Und jetzt eben aus dem Bundesrat.<br />
«Mit Merz tritt der beste Finanzminister<br />
Europas ab», weiss<br />
ein geneigter Leser bezugnehmend<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> FDP-Eigenwerbung<br />
online zu kommentieren. Ein Doppelrücktritt.<br />
Aber wer ist <strong>die</strong>ser<br />
beste Finanzminister, der solidarisch<br />
und zeitgleich geht? Einer<br />
ohne Gesicht, offenbar. Merz jedenfalls<br />
geht mit einem Lied <strong>auf</strong><br />
den Lippen: «I hätt no viu blöder<br />
ta, weni denn scho gwüsst hätt<br />
gha dass i di zyt nid für immer<br />
ha.»<br />
Stefan Krattiger<br />
Exakt 20 Jahre nachdem er sein<br />
Amt als Finanzdirektor angetreten<br />
hat, ist Hans Stöckli Mitte Juli als<br />
Bieler Stadtpräsident zurückgetreten.<br />
Unter seiner Ägide hat sich<br />
Biel von einer krisengeschüttelten<br />
Industriestadt zur «Boomtown»<br />
(NZZ) gemausert. Unvergessen<br />
auch <strong>die</strong> Expo.02, eines seiner<br />
Herzensanliegen. Und <strong>die</strong> Bielerinnen<br />
und Bieler dankten es<br />
ihm: Über 200 Vorlagen wurden<br />
in seiner Präsidialzeit den Stimmberechtigten<br />
zur Beschlussfassung<br />
vorgelegt<br />
und nur vier<br />
Mal mochten<br />
sie ihm nicht<br />
folgen. «Ende<br />
2010 werde ich<br />
ohne jegliche<br />
Alters- oder<br />
Ermüdungserscheinungen von<br />
meinem geliebten Amt als Stapi<br />
zurücktreten. Ich werde künftig<br />
mein Hauptaugenmerk der nationalen<br />
Politik widmen und mein<br />
Amt als Nationalrat intensiver und<br />
tatkräftiger ausüben», so Hans.<br />
Wir freuen uns! Zu tun bleibt in<br />
Bundesbern alleweil genug.<br />
Viel zu tun gibt es auch im Hinblick<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Wahlen 2011. Deshalb<br />
wagt sich Severin Toberer<br />
drei Jahre nach seinem Wahlkampf-Praktikum<br />
nochmals ins<br />
<strong>SP</strong>-Sekretariat. Seit August arbeitet<br />
er als Projektleiter<br />
in der<br />
Kampagnenabteilung.<br />
Dazwischen<br />
machte<br />
er Station in<br />
einer Agentur<br />
für politische<br />
Kommunikation, schloss sein Politikstudium<br />
ab und beriet für eine<br />
Internetagentur <strong>die</strong> <strong>SP</strong>D und <strong>die</strong><br />
deutschen JUSOs im Wahlkampf<br />
in Nordrhein-Westfalen. Sein Job<br />
ist es, den Wahlkampf für <strong>die</strong> nationalen<br />
Wahlen mitzuplanen und<br />
mitzuorganisieren. Vor allem aber<br />
wird er alle unterstützen, <strong>die</strong> in<br />
den Kantonen, Sektionen und als<br />
Freiwillige wahlkämpfen. Für Fragen<br />
und Anliegen ist er jederzeit<br />
gerne erreichbar (severin.toberer<br />
@spschweiz.ch, 031 329 69 85).<br />
Neu im Zentralsekretariat ist auch<br />
Gianna Blum anzutreffen. Die<br />
23-jährige Studentin hat Anfang<br />
August ihr dreimonatiges Praktikum<br />
in der Abteilung «Kampagnen<br />
und Kommunikation»<br />
begonnen. Sie wird im Herbst<br />
ihren Bachelor<br />
in Politikwissenschaften<br />
an<br />
der Universität<br />
Bern beenden.<br />
Zuvor arbeitete<br />
sie im Service,<br />
für <strong>die</strong> Aidshilfe<br />
oder gab Stu<strong>die</strong>rendenmagazine<br />
heraus. Diese Erfahrungen<br />
dürften ihr in den kommenden<br />
Wochen zugute kommen. Insbesondere<br />
eine gehörige Portion<br />
Stressresistenz dürfte nicht schaden<br />
– schliesslich werfen <strong>die</strong> eidgenössischen<br />
Wahlen bereits jetzt<br />
ihren Schatten voraus.<br />
Der Countdown läuft, das Campa-Team<br />
der JUSO biegt mit der<br />
1:12-Initiative langsam, aber sicher<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Zielgerade ein. Damit<br />
der JUSO-Initiative für gerechte<br />
Löhne nicht <strong>auf</strong> den letzten<br />
Metern <strong>die</strong> Luft ausgeht und <strong>die</strong><br />
nötigen 120 000 Unterschriften bis<br />
gesehen<br />
am 31. Oktober auch tatsächlich<br />
zusammenkommen, muss in<br />
den kommenden Wochen noch<br />
einmal tüchtig<br />
gesammelt werden.<br />
Wer noch<br />
Kampagnenmaterial<br />
braucht,<br />
meldet sich<br />
ungeniert bei<br />
Andrea Arezina<br />
(079 504 78 17, aarezina@juso.ch).<br />
Jede Unterschrift zählt! Fragt deshalb<br />
in eurem Umfeld unbedingt<br />
nochmals nach, ob auch wirklich<br />
alle unterschrieben haben, und<br />
schickt uns eure Unterschriftenbogen<br />
anschliessend so rasch<br />
wie möglich zurück. Gemeinsam<br />
schaffen wir das!<br />
Stand am 20. August:<br />
Für <strong>die</strong> -Initiative bleiben noch<br />
Pour l’initiative reste encore<br />
40540<br />
Unterschriften zu sammeln.<br />
signatures à récolter.<br />
Sommer, Sonne, Sozialismus: Mehr als 100 JUSOs verbrachten <strong>die</strong><br />
letzte Juli-Woche im Sommerlager in Wangs (SG). Neben diversen Workshops<br />
standen <strong>die</strong> 1:12-Initiative, angeregte Gespräche und Partys bis in<br />
<strong>die</strong> frühen Morgenstunden <strong>auf</strong> dem Programm.<br />
© JUSO/Petar Marjanovic