25.12.2013 Aufrufe

Magazin 198307

Magazin 198307

Magazin 198307

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

durch Lehrer und Teilnehmer statt. In einer<br />

Prüfung, die sich zusammensetzt aus einem<br />

30 bis 45 Minuten langen Vortrag in<br />

freier Rede und einer etwa 15 Minuten<br />

langen anschließenden Diskussion, weist<br />

der Teilnehmer seine Befähigung zum<br />

Fachlehrer (V) nach.<br />

4. FortbIldungslehrgang<br />

Bedarfsorientiert soll im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

die Fortbildung mindestens<br />

alle drei Jahre durch einen einwöchigen<br />

Lehrgang erfolgen. Dabei wird davon<br />

ausgegangen, daß die Methodik der freien<br />

Rede, der Diskussion und der Ausstellungsbetreuung<br />

weitgehend beherrscht<br />

wird, so daß sich diese Fortbildung - von<br />

Ausnahmen abgesehen wie zum Beispiel<br />

der Einführung neuer Ausstellungsstände<br />

oder optischer Hilfsmittel- auf die Vermittlung<br />

veränderter zivilschutz- oder<br />

verbandspolitischer Inhalte konzentrieren<br />

kann.<br />

Notwendig erscheint diese Ausbildung für<br />

folgende Zielgruppen: Bundesschule: Leiter,<br />

Lehrer; Landesstelle: Fachgebietsleiter,<br />

Leiter einer Fahrbaren Zivilschutz-Ausstellung,<br />

"Redner" bei einer FZA; BVS­<br />

Schulen: Leiter, Lehrer; Dienststellen: Leiter,<br />

"Redner" (ea), Leiter Fahrbare Aufklärungs-<br />

und Ausbildungsstelle (FAASt) ; das<br />

sind also jene Mitarbeiter, die immer wieder<br />

mit der Öffentlichkeitsarbeit in Kontakt<br />

kommen und gegebenenfalls den gesetzlichen<br />

Auftrag des BVS auch gegen Kritiker<br />

verteidigen müssen.<br />

5. Argument8tlonstrainlng<br />

Aber nicht nur diese BVS-Mitarbeiter diskutieren<br />

mit der Bevölkerung. Jeder Mitarbeiter<br />

des Bundesverbandes für den<br />

Selbstschutz wird immer wieder auf seinen<br />

Beruf angesprochen. Deshalb ist es wichtig,<br />

daß der BVS-Mitarbeiter sein Fachwissen<br />

überzeugend vermittelt und auf Fragen<br />

und Einwände gegen den Zivilschutz fachlich<br />

stichhaltig reagiert. Und dieses Können<br />

will das Argumentationstraining "Zivilschutz"<br />

vermitteln, das all denen angeboten<br />

wird, für die die dreiwöchige neue<br />

Ausbildung nicht vorgesehen ist oder die<br />

aufgrund der Auslastung der Kapazität der<br />

Bundesschule noch eine Weile auf einen<br />

Lehrgangsplatz warten müssen.<br />

Das Argumentationstraining dauert 28<br />

Stunden und nimmt pro Lehrgang maximal<br />

zehn Teilnehmer auf. Die Lernziele sind die<br />

Vermittlung von Grundlagen der freien Rede<br />

und das Aktionstraining für die BVS­<br />

Praxis (z. B. Straßenaktionen, Filmspots,<br />

Ausstellungen). Es soll gelernt werden, wie<br />

Konfliktsituationen abgebaut werden können<br />

und wie die grundsätzlichen Einwände<br />

gegen den Zivilschutz bzw. die Gegenargumente<br />

aussehen. Ein Antiaggressionstraining<br />

sowie kritische Fragen aus der<br />

BVS-Praxis und Argumente zu ihrer Beantwortung<br />

stehen in Form eines Rollenspiels<br />

ebenfalls im Lehrplan des Argumentationstrainings.<br />

111. Grundlagen und inhalt·<br />

licher Kern der Ausbildung<br />

1. Standardthemen, Leitfaden<br />

Acht Standardthemen ziehen sich als roter<br />

Faden durch die Öffentlichkeitsarbeit und<br />

damit auch durch die Ausbildung. Sie werden<br />

in einem Leitfaden zusammengefaßt,<br />

der den bisherigen "BVS-Info-Dienst" ablösen<br />

wird. Die acht Themen sind Waffenwirkungen<br />

und Schutzmöglichkeiten;<br />

Selbstschutz - wichtiger Bestandteil des<br />

Zivilschutzes; Sorge vor und lerne helfen;<br />

Der beste Schutz - ein Schutzraum; Förderung<br />

von Schutzräumen durch den<br />

Bund; Selbstschutz - eine Aufgabe der<br />

Gemeinde für die Gemeinschaft; Selbstschutz<br />

in Behörden, eine wichtige Aufgabe;<br />

Selbstschutz in Betrieben - eine Möglichkeit<br />

der Menschenführung und Schadensbekämpfung.<br />

Diese Themen sind in<br />

Informationsveranstaltungen auf Zielgruppen<br />

auszurichten.<br />

Das Standardprogramm ist optisch gut gestaltet<br />

und thematisch durchgearbeitet. Zu<br />

jedem der acht Themen gibt es allgemeine<br />

Vorbemerkungen, die in jeder Informationsveranstaltung<br />

kurz angerissen werden<br />

müssen: eine Selbstdarstellung des BVS,<br />

Waffenwirkungen und Schutzmöglichkeiten<br />

sowie eine kurze Erläuterung der zivilen<br />

Verteidigung und des Zivilschutzes.<br />

Diese allgemeinen Erläuterungen werden<br />

rund 20 Minuten der insgesamt einstündigen<br />

Vortragszeit füllen.<br />

Insgesamt enthält der Leitfaden Einzelheiten<br />

über Art, Zielgruppen, Inhalte, Dauer<br />

und Durchführung der Veranstaltung. Die<br />

Inhaltsbeschreibung und die themenbezogenen<br />

Folien sind als verbindliche Grundlage<br />

für die Veranstaltungsdurchführung zu<br />

sehen. Die anschaulich und lebendig gestalteten<br />

Folien sind eine Mischung aus<br />

Farbfotos, Zeichnungen und Beschriftungen.<br />

Der orange farbe ne Ordner mit dem BVS­<br />

Emblem enthält im Register die acht Standardthemen,<br />

die neben der Themenbeschreibung<br />

auch eine Rubrik mit dem<br />

Stichwort "Hilfsmittel" aufweisen. Hier<br />

können zu den einzelnen Informationseinheiten<br />

Hinweise auf Filme, Folien oder persönliche<br />

Hilfsmittel des BVS-Mitarbeiters<br />

eingetragen werden. Und immer wieder<br />

wird der BVS-Mitarbeiter darauf hingewiesen,<br />

sich auf Kernaussagen zu konzentrieren<br />

und unnötiges Beiwerk wegzulassen.<br />

So stehen z. B. zwischendurch die Anmerkungen<br />

"Thema nicht vertiefen", "Nur einen<br />

Überblick vermitteln" oder" Beispiele<br />

möglichst auf aktuelle Ereignisse beziehen"<br />

.<br />

Dieser Leitfaden für die Informationsveranstaltungen<br />

gibt dem BVS-Mitarbeiter für<br />

seinen Vortrag einen soliden thematischen<br />

Rahmen, so daß er sich auch bei der Diskussion<br />

auf fachlich gesichertem Boden<br />

frei bewegen kann.<br />

2. Grundsatzpapier mit zlvllschutz- und<br />

verbands politischen Gesichtspunkten<br />

Ein Grundsatzpapier mit zivilschutz- und<br />

verbandspolitischen Gesichtspunkten<br />

wurde als Basis des inhaltlichen Konzepts<br />

der Ausbildung in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

erstellt. Es steckt den politischen Rahmen<br />

für Vortrag und Diskussion ab, zeigt Möglichkeiten<br />

und Grenzen des Zivilschutzes,<br />

insbesondere des Selbstschutzes, auf,<br />

kennzeichnet die Stellung des BVS zur<br />

Friedensbewegung und profiliert den<br />

Selbstschutz als Leistungen des Bürgers,<br />

die eine notwendige Ergänzung zu den<br />

Maßnahmen des Staates darstellen.<br />

3. Katalog kritischer Fragen, Einwände<br />

und Vorurteile<br />

52 kritische Fragen, Einwände und Vorurteile<br />

wurden gesammelt, damit die BVS­<br />

Mitarbeiter erfahren, was Kritiker und Gegner<br />

des Zivilschutzes sagen und wie sie<br />

argumentieren. Es sind Fragen und Einwände,<br />

die sehr häufig in der BVS-Praxis<br />

geäußert werden. So kommen Jodtabletten<br />

und Alufolie zur Sprache, Vorurteile wie<br />

"Schutzräume sind nur etwas für reiche<br />

Leute" oder Fragen wie" Warum hört man<br />

so wenig vom BVS?" und "Könnten Kernkraftwerke<br />

im Verteidigungsfall besonders<br />

lohnende Ziele sein?"<br />

In den Lehrgängen werden die Teilnehmer<br />

mit diesen Fragen konfrontiert. Sie sollen<br />

Antworten geben, die den Frager zufriedenstellen.<br />

Dabei kommt es immer darauf<br />

an, knapp und präzise zu antworten, sich<br />

auf Kernaussagen zu konzentrieren und<br />

Endlos-Diskussionen zu vermeiden, die<br />

sich nicht mehr auf das Thema beziehen.<br />

IV. Die Praxis der Ausbildung<br />

1. Video-Kamera zur ständigen<br />

Kontrolle der, Lernerfolge<br />

Es ist Dienstagmorgen, kurz nach acht Uhr.<br />

Die zehn haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

des BVS haben sich im Lehrsaal der<br />

BVS-Bundesschule eingefunden. Sie ken-<br />

ZS·MAGAZIN 7-11/83 39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!