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Untitled - Helda

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Annales Bolaiiici Socielatis Vanamo. 'I'oin. 11. X:o 1. 95<br />

Lebensbetätigungeii eben diesem Rhythmus der Jahreszeiten zu<br />

fügen. Deslialb ist es audi ^f den Fjehlen oft schwer, eine Grenze<br />

zwischen frühlings- oder sommerl)lühende Arten einerseits und somnier-<br />

oder herbstblüliende x\rten andt^eseits zu zielien.<br />

Die Ungleiehmässigkeit des Fjeldgeländes wiederum lässt eine<br />

mannigfaltige Buntheit''im Nahbild der Jahreszeiten aufkommen.<br />

In Einsenkungen, umgeben von ebnem Gelände, desgleichen in vertieften<br />

Bachläufen sowie an schattigen Nord- und Osthängen sammelt<br />

sich der Schnee im Laufe des Winters in grossen Massen an, die oft<br />

erheblich langsamer abschmelzen als die dünnere Schneedecke des<br />

umgel)enden Geländes. So begegnen uns in der Vegetation höchst<br />

verschiedene Stadien der jährlichen Entwicklung ganz nebeneinander;<br />

auf der sonnigen Fjeldheide haben die zeitigsten Arten ihr Blühen<br />

bereits abgeschlossen und beeilen sich nun ihre Früchte reifen<br />

zu lassen, während am Boden einer geschützten Senke dicht nebenan<br />

das Leben erst in den Frühling erwacht und am Fusse eines schattigen<br />

Nordhangs dicker Schnee die Pflanzen noch in ihrer winterlichen<br />

Starre gebannt hält. Im Laufe der Vegetationsperiode suchen<br />

sich diese Unterschiede natürlich auszugleichen, da aber die Vegetationsperiode<br />

auch ohnehin kurz ist, genügt schon eine Verzögerung<br />

ihres Beginns mit einer oder ein paar Wochen dazu, im jährlichen<br />

Entwicklungsgang der Pflanzenarten eine fühlbare Störung<br />

hervorzurufen.<br />

Bei der Betrachtung der Florationszeiten der Fjeldpflanzen müssen<br />

wir also Rücksicht speziell auf diesen Umstand nehmen, wie ihn<br />

schon besonders KIHLMAN (1890, S. 54) und CLEVE (1901, S. G8)<br />

sowie aus den Alpen BRAUN (1913, S. 20) hervorgehoben ha})en, auch<br />

w'enn er sjjäter wiederholt in Vergessenheit geraten ist und man in<br />

der Literatur sich damit begnügt hat, die Blütezeiten ledigJich<br />

ohne näiiere Angabe der Standortsbeschaffenheit aufzuzählen. Bei<br />

solchen Arten, die ihr Gedeihen auch an verschieden spät ausapernden<br />

Standorten finden, kommt es keineswegs selten vor, dass die an den<br />

von ihrer Schneedecke zuallererst befreiten Stellen wachsenden<br />

Individuen ihre Samen bereits zur Reife gebracht haben, während<br />

die in den am längsten unter dem Schnee vergrabenen Siedlungen<br />

um ihr Dasein kämpfenden erst imstande sind, ihre Blüten hervorl)rechen<br />

zu lassen (z.B. Agrostis borealis, Poa alpina, Riimex lappoiiicus,<br />

Epilübium aiuKjallidifoliuin, Veronica alpina, Pedicularis lappo-

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