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Schule ohne Leitung - Warum immer weniger Lehrer Schulleiter ...

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:Aus den Ländern<br />

4<br />

Alles wird, nichts ist.<br />

Was sich in einzelnen Bundesländern ändert und wo sich gar nichts bewegt<br />

Nichts ist so stetig wie der Wandel. Dies beweisen die<br />

nachfolgenden Nachrichten aus den einzelnen Bundesländern.<br />

Trotz allen Recherche-Ehrgeizes haben sie keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit. Aber sie geben einen<br />

guten Überblick über die Lage im Land und die Herausforderungen<br />

von Schulleitungen.<br />

Berlin<br />

Betraum für muslimische Schüler<br />

Eine umstrittene Entscheidung hat das Berliner Verwaltungsgericht im<br />

März 2008 getroffen: Das Diesterweg-Gymnasium in Berlin-Wedding<br />

ist vorläufig verpflichtet, einem muslimischen Schüler das Beten außerhalb<br />

des Unterrichts zu ermöglichen. Ein Gymnasiast hatte geltend<br />

gemacht, dass er nach seinem Glauben verpflichtet sei, fünfmal am Tag<br />

zu festgelegten Zeiten zu beten, darunter auch am Mittag und Nachmittag.<br />

Die Schulleitung hatte ihm das Beten in der <strong>Schule</strong> untersagt<br />

und sich dabei auf das Neutralitätsgebot staatlicher Einrichtungen berufen.<br />

Die Reaktionen auf dieses Urteil waren heftig und kontrovers.<br />

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.<br />

Personalkostenbudgetierung – ein Erfolg?<br />

135 <strong>Schule</strong>n in Berlin beteiligten sich an einer Umfrage des Interessenverbandes<br />

Berliner Schulleitungen – IBS – zum Verfahren und zu den<br />

Ergebnissen bei der Pesonalkostenbudgetierung in Berlin.<br />

Schon bevor überhaupt Vertretungskräfte für langfristig erkrankte<br />

Lehrkräfte eingestellt werden konnten, ist festzustellen, dass<br />

ca. 50 % der an der Befragung teilnehmenden <strong>Schule</strong>n nicht zu<br />

100 % mit Lehrkräften zu Beginn des Schuljahres ausgestattet waren.<br />

Die meisten <strong>Schule</strong>n waren gezwungen, über die Personalbudgetierung<br />

Vertretungslehrer einzustellen. Die Probleme, die dabei auftraten<br />

waren erheblich: Hoher bürokratischer Aufwand, eine sehr schlecht<br />

gepflegte Liste in der Senatsverwaltung, ein sehr hoher Zeitaufwand<br />

für die Schulleitungen bei der Beschaffung von Vertretungspersonal.<br />

Die Verbesserungsvorschläge der Schulleitungen gehen in die gleiche<br />

Richtung: Aktualisierung der Liste der Senatsverwaltung, keine Beteiligung<br />

der Personal- und Frauenvertretung bei der Einstellung von<br />

Vertretungslehrern, Einsatz von Assistenten, wenig Formulare, im<br />

Rahmen der Eigenverantwortung von <strong>Schule</strong>n sollten <strong>Schule</strong>n eigene<br />

Listen führen können.<br />

Schulhausmeister<br />

Einige Berliner Bezirke haben die Bereitschaftsdienste der Schulhausmeister<br />

ersatzlos gestrichen. Damit griffen die Bezirke erheblich in<br />

den Arbeitsablauf der Berliner <strong>Schule</strong>n ein. Sie verhindern damit u.a.<br />

dass <strong>Schule</strong>n ihrer Verpflichtung zur Betreuung von Kindern, die einen<br />

Hort besuchen müssen, nachkommen können. Viele weitere Veranstaltungen<br />

in der <strong>Schule</strong> – Elternabende, Gremiensitzungen, Elternschulungen<br />

– müssen gestrichen werden, wenn Hausmeister am Abend<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen. Trotz eines breiten Protestes haben<br />

die Berliner Bezirksämter kein Entgegenkommen signalisiert.<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Längeres Gemeinsames Lernen<br />

Mit dem vergangenen Schuljahr wurde das „Längere Gemeinsame<br />

Lernen“ eingeführt. Das bedeutet, Schüler der 4. Klassen können nicht<br />

mehr zur 5. Klasse ans Gymnasium wechseln (Ausnahmen sind z.B.<br />

Musik- oder Sportgymnasien). Sie gehen an die Regionalen <strong>Schule</strong>n<br />

bzw. an die Gesamtschulen. Damit wird erstmalig am Ende diesen<br />

Schuljahres der Übergang von Schülern aus dem Längeren Gemeinsamen<br />

Lernen an die Gymnasien erfolgen.<br />

Selbstständige <strong>Schule</strong><br />

Schwerpunkt in der Bildungspolitik in Mecklenburg-Vorpommern ist<br />

die schrittweise Einführung der Selbstständigen <strong>Schule</strong> mit Beginn des<br />

Schuljahres 2008/2009. Als Auftakt wurden fünf Fortbildungsmodule<br />

für die Schulleitungen angeboten. Eine Fortführung ist geplant. Mit Beginn<br />

des kommenden Schuljahres wird jeder <strong>Schule</strong> ein <strong>Leitung</strong>spool<br />

zugewiesen, über dessen endgültige Verteilung auf die Schulleitungsmitglieder<br />

der <strong>Schulleiter</strong> nach Beratung mit seinem <strong>Leitung</strong>steam entscheidet.<br />

Niedersachsen<br />

Eigenverantwortliche <strong>Schule</strong>n erfordern<br />

Neuorganisation der Personalvertretung<br />

Die schrittweise Übertragung dienstrechtlicher Befugnisse an die jetzt<br />

eigenverantwortlichen <strong>Schule</strong>n und die damit einhergehenden Veränderungen<br />

im Aufgabenbestand der Landesschulbehörde erforderten<br />

auch schrittweise Veränderungen in der Arbeit der Personalvertretungen.<br />

Das Ministerium hat sich gemeinsam mit dem DGB auf einige<br />

Eckpunkte verständigt, die als Grundlage für die zukünftige Diskussion<br />

gedacht sind. So sollten zukünftige Veränderungen des Personalvertretungsgesetzes,<br />

die den Schulbereich betreffen, noch nicht die<br />

Personalrats-Wahlperiode 2008 bis 2012 betreffen. Da mit der Einführung<br />

der Eigenverantwortlichen <strong>Schule</strong> aber auch eine Verlagerung der<br />

Zuständigkeit von Personalvertretungen in die <strong>Schule</strong>n verbunden ist,<br />

soll geprüft werden, inwieweit die derzeitigen Schulbezirkspersonalräte<br />

zukünftig entsprechende Beratungsaufgaben für die Schulpersonalräte<br />

wahrnehmen könnten. DGB und Kultusministerium wollen die dafür

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