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Untersuchungen zum autonomen Nervensystem bei Patienten mit ...

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venöse Rückfluss <strong>zum</strong> Herzen führt zu einer Abnahme des<br />

Herzschlagvolumens, die Folge ist ein arterieller Blutdruckabfall. Zur<br />

Aufrechterhaltung der Blut- und da<strong>mit</strong> Sauerstoffversorgung, vor allem des<br />

Gehirns, ist eine schnelle Anpassung des Blutdruckes an das vorübergehend<br />

verminderte Blutvolumen, das dem zentralen Kreislauf zur Verfügung steht,<br />

notwendig. Der wichtigste, schnell einsetzende Regulationsmechanismus ist<br />

der Barorezeptorreflex, dessen afferenter Schenkel <strong>bei</strong>m Menschen vorrangig<br />

von den Barorezeptoren des Carotissinus ausgeht und im Nervus<br />

glossopharyngeus <strong>zum</strong> Nucleus tractus solitarius gelangt. Weitere<br />

Barorezeptoren des Aortenbogens senden Ihre Informationen über den Nervus<br />

vagus in die gleichen Kerngebiete. Dort findet eine Dämpfung der<br />

parasympathischen Efferenz <strong>zum</strong> Herzen statt, <strong>mit</strong> der Folge einer Erhöhung<br />

der Herzfrequenz und der Leitungsgeschwindigkeit. Über eine Steigerung der<br />

sympathisch ver<strong>mit</strong>telten Gefäßkontraktion wird die Nachlast erhöht und so<strong>mit</strong><br />

das Schlagvolumen angepasst.<br />

Die Stärke der parasympathischen Einflüsse auf die Herzfrequenz lässt sich<br />

durch das 30:15-Ratio (auch Ewing-Ratio) ausdrücken. Es wird durch die<br />

Bildung eines Quotienten zwischen dem längsten RR-Intervall <strong>bei</strong>m ca. 30.<br />

Herzschlag nach Beginn der Stehphase und dem kürzesten RR-Intervall <strong>bei</strong>m<br />

ca. 15. Herzschlag gebildet. Für das kürzeste RRI wird der Bereich vom 5. bis<br />

<strong>zum</strong> 25. Herzschlag in Betracht gezogen, für das längste der Bereich vom 20.<br />

bis <strong>zum</strong> 40. Die Bewertung des 30:15-Ratios erfolgt unter Einbeziehung des<br />

Alters des Probanden.<br />

Der Orthostasetest findet vielfache klinische Anwendung, in veränderter Form<br />

ist er als Schellong-Test, auch aktive Orthostase genannt, bekannt und wird zur<br />

Kreislauffunktionsprüfung <strong>bei</strong> funktionellen Kreislaufstörungen eingesetzt. Ein<br />

auf 45 Minuten verlängerter Stehversuch findet Anwendung in der<br />

Synkopendiagnostik.<br />

Zur Bewertung der früh einsetzenden vegetativen Regulationsmechanismen<br />

genügt es, eine dreiminütige Stehphase durchzuführen. Um eine schnelle<br />

Verteilung des Blutes in die untere Körperhälfte zu provozieren, ist es<br />

notwendig, den Probanden innerhalb von 10 bis 20 Sekunden passiv in eine<br />

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