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Untersuchungen zum autonomen Nervensystem bei Patienten mit ...

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Auswirkung auf das ANS <strong>bei</strong>m weiblichen Kollektiv zu einer gewissen<br />

Abschwächung der Aussagekraft der erhobenen Parameter führen, da fünf<br />

Patientinnen und eine Probandin Präparate einnahmen, deren Absetzen aus<br />

ärztlicher Sicht nicht verantwortet werden konnte. Beim männlichen Kollektiv ist<br />

dieser Einfluss vernachlässigbar, da nur <strong>bei</strong> einem <strong>Patienten</strong> die Einnahme<br />

eines Schmerz<strong>mit</strong>tels erfolgte.<br />

4.2.2 Stressreaktionen<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung kardiovaskulärer Reaktionen auf mentalen<br />

Stress geben Anhaltspunkte für veränderte Reaktionsweisen der Vitalparameter<br />

<strong>bei</strong> IBS-<strong>Patienten</strong>. Da<strong>bei</strong> bestehen Unterschiede zwischen den Geschlechtern.<br />

Die Patientinnen reagierten auf Stress <strong>mit</strong> einem etwas stärkeren Anstieg der<br />

Herzrate und einem deutlich schwächeren Anstieg des Blutdrucks als die<br />

Probandinnen. In den Begriffen vegetativer Regulationsmechanismen kommt<br />

folgende Interpretation in Betracht: Bei Stress steigt die Herzrate durch den<br />

Rückgang der parasympathischen Innervation am Herzen an. Das<br />

kardiovaskuläre System der Patientinnen reagiert jedoch nicht adäquat auf<br />

einen Sympathikusreiz, der z.B. durch Gefäßkonstriktion einen Blutdruckanstieg<br />

hervorrufen würde. Dies gilt insbesondere für den kurzzeitigen Stress, wie er<br />

<strong>bei</strong>m Stroop-Test auftritt. Beim zweiminütigen Rechentest unterscheidet sich<br />

der Blutdruckanstieg weniger, was dadurch erklärt werden kann, dass der<br />

parasympathische Rückzug am Herzen ein schneller Regulationsmechanismus<br />

ist und die Wirkung der sympathisch regulierten Gefäßkonstriktion verzögert<br />

eintritt. Für die Patientinnen würde dies bedeuten, dass ihre sympathischen<br />

Regelkreisläufe nicht nur schwächer, sondern auch langsamer reagieren.<br />

Möglicherweise wird diese verminderte sympathische Reagibilität durch einen<br />

verstärkten Rückgang der parasympathischen Innervation kompensiert, der in<br />

einem stärkeren Anstieg der Herzrate resultiert.<br />

Allerdings stellen sich die <strong>bei</strong> den Frauen beobachteten Unterschiede als nicht<br />

signifikant dar. Dieses Resultat steht im Einklang <strong>mit</strong> den Ergebnissen anderer<br />

<strong>Untersuchungen</strong>, in denen mentale Stresstests zur Beurteilung der<br />

kardiovaskulären Reaktionen <strong>bei</strong> IBS-Patientinnen eingesetzt wurden. Payne et<br />

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