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Untersuchungen zum autonomen Nervensystem bei Patienten mit ...

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Zusammensetzung des <strong>Patienten</strong>kollektivs resultieren. Zum einen handelte es<br />

sich um eine Gruppe, die nicht nach vorherrschenden Symptomen<br />

unterschieden werden konnte. Zum anderen ist durch die ausgeprägte<br />

psychische Belastung der <strong>Patienten</strong> nicht auszuschließen, dass eine<br />

Überlagerung der vegetativen Funktionen durch psychische Mechanismen<br />

vorliegt. Auch die Frage, inwieweit kardiovaskuläre Variablen den Einfluss des<br />

vegetativen <strong>Nervensystem</strong>s auf den Gastrointestinaltrakt repräsentieren, wurde<br />

diskutiert.<br />

Als Konsequenz aus der Erfassung psychischer Beeinträchtigungen und<br />

Besonderheiten der vegetativen Regulationsmechanismen <strong>bei</strong> den<br />

untersuchten <strong>Patienten</strong> können therapeutische Optionen aus dem nichtmedikamentösen<br />

Bereich bezüglich ihres Einflusses auf Alterationen des<br />

vegetativen <strong>Nervensystem</strong>s bewertet werden. So gibt es Studien, die belegen,<br />

dass Biofeedbacktraining zu einer Symptomverbesserung führt, jedoch keine<br />

Beeinflussung autonomer Parameter stattfindet. <strong>Untersuchungen</strong> an<br />

Reizdarmpatienten, die Yoga praktizierten, ergaben hingegen, dass sowohl<br />

Einflüsse auf vegetative Komponenten als auch auf psychische Aspekte<br />

erreicht werden können, indem <strong>bei</strong>spielsweise die gesundheitsbezogene<br />

Lebensqualität verbessert wird.<br />

Im Rahmen der <strong>autonomen</strong> Funktionsdiagnostik wurde erneut belegt, dass <strong>bei</strong><br />

Reizdarmpatienten Veränderungen bestimmter vegetativer Parameter<br />

bestehen. Dass sich diese vor allem im Bereich der Vitalparameter zeigten,<br />

während parasympathische Reflexe normal abliefen, führt vor Augen, dass<br />

nicht notwendigerweise eine strukturelle Schädigung des <strong>autonomen</strong><br />

<strong>Nervensystem</strong>s vorliegt, sondern dass möglicherweise <strong>bei</strong> den funktionellen<br />

Störungen des Gastrointestinaltraktes auch das ANS überwiegend funktionell<br />

beeinträchtigt ist. Die beobachtete Wechselbeziehung der Herzrate <strong>mit</strong><br />

psychischen Problemen der <strong>Patienten</strong> legt nahe, dass der psychische Einfluss<br />

auf die Erkrankung <strong>zum</strong>indest auch über autonome Mechanismen ver<strong>mit</strong>telt<br />

wird. Die hypothetische Schlüsselrolle des <strong>autonomen</strong> <strong>Nervensystem</strong>s als<br />

Bindeglied zwischen verschiedenen krankheitsrelevanten Faktoren konnte<br />

so<strong>mit</strong> bestärkt werden.<br />

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