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Bulletin de la<br />

Commission<br />

<strong>Geologique</strong><br />

de Finlande<br />

N:o 244<br />

Über die spätquartäre Entwicklung<br />

der Flussufermoore<br />

Mittel-Lapplands<br />

von Eino Lappalainen<br />

Geologinen tutkimuslaitos • Otaniemi 1970


Bulletin de la Commission <strong>Geologique</strong> de Finlande N:o 244<br />

ÜBER DIE SPÄTQUARTÄRE ENTWICKLUNG<br />

DER FLUSSUFERMOORE<br />

MITTEL-LAPPLANDS<br />

VON<br />

EINO LAPP ALAINEN<br />

MIT 26 ABBILDUNGEN, 22 T.-\BELLEN UND 9 BEILAGEN<br />

GEOLOGINEN TUTKIMUSLAITOS<br />

OTANIEMI 1970


ABSTRACT<br />

The present investigation deals with peat kinds, their humi<strong>fi</strong>cation, acidity, ash content, depth<br />

of occurrence and the age of peat deposits in central Finnish Lapland. An attempt has been made<br />

to evaluate the effect of horizontal water flow on peat kinds and thcir properties and the effect of<br />

depth of a peat deposit as a controlling factor.<br />

On the basis of the investication aapa-bogs can be divided into four groups as follows:<br />

(1) the bogs influenced by floods indicate a concentration of ash content,<br />

(2) in overgrown bogs, originated in ancient drainage channels, a concentration of pH-value<br />

and ash content can be observed,<br />

(3) sloping aapa-bogs are also characterized by a concentration of pH-value and ash content,<br />

(4) bogs without structural factors mentioned above are also lacking corresponding anomalous<br />

zones of concentration.<br />

According to pollen analytical and Cu - datings can be concluded that the paludi<strong>fi</strong>cation started<br />

in the beginning of the Preboreal period with the exeption oE Kittilä, the western part oE investigated<br />

area, where the paludi<strong>fi</strong>cation started already in the beginning oE the Y ounger Dryas period .<br />

..<br />

Helsinld 1970. Valtion painatuskeskus


VORWORT<br />

Das Thema zu der vorliegenden torfgeologischen Untersuchung hat mir mein<br />

verehrter Lehrer, Herr Prof. Martti Salmi gegeben, der mit vielseitigen Ratschlägen<br />

und ohne Mühe zu sparen meine A rbeit gefördert und geleitet hat. Hierfür will ich<br />

ihm meinen tiefgefühlten Dank aussprechen. Besonders möchte ich auch den Herren<br />

Prof. Emeritus Esa Hyyppä sowie seinem Nachfolger als Vorstand der Abteilung<br />

für Bodenforschung an der Geologischen Forschungsanstalt, Prof. Kalevi Virkkala<br />

dafür danken, dass ich als ihr Untergebener die Feldarbeiten für meine Untersuchung<br />

im Zusammenhang mit den torfgeologischen Feldarbeiten der Geologischen Forschungsanstalt<br />

in den Jahren 1962-1967 ausführen durfte. Herr Dr. Veikko Valovirta,<br />

Staatsgeologe an der Abteilung für Bodenforschung, hat meine Arbeit mit<br />

grossem Interesse verfolgt und mir in vielen Unterredungen wertvolle Hinweise<br />

gegeben, wofür ich ihm sehr dankbar bin.<br />

Dem Oberdirektor der Geologischen Forschungsanstalt, Herrn Prof. Herman<br />

Stigzelius, spreche ich meinen besten Dank dafür aus, dass meine Untersuchung<br />

im Bulletin der Anstalt veröffentlicht wird, und Dr. Marjatta Okko bin ich Dank<br />

für ihre freundliche Beratung betreffs der Typogra<strong>fi</strong>e meiner Arbeit schuldig.<br />

Bei den Feldarbeiten haben mir Cand.phi!. Heikki Tanskanen und ferner besonders<br />

beim Nehmen der Proben Forschungsassistent Antti Leino, Arbeitsleiter<br />

Mikko Pöllä und Forschungsgehilfe Sauli Valkama geholfen. Einen Teil von den<br />

Pollenanalysen hat Mag.phi!. Ester Uussaari und die Diatomeenanalysen Mag.phil.<br />

Tuulikki Grönlund ausgeführt. Den Aschegehalt und die pH-Werte der Torfe<br />

haben Fräulein Marjatta Heikkinen und Riitta Korhonen bestimmt, und die Zeichnungen<br />

haben Fräulein Riitta Falkenberg und Arja Räinä gemacht. Die Übersetzung<br />

des Textes in die deutsche Sprache stammt von Frau Marianne Kahanpää. Allen<br />

ihnen spreche ich hier meinen aufrichtigen Dank aus.<br />

Die Outokumpu OY.-Stiftung und die Stiftung für die Erforschung der Naturschätze<br />

Finnlands (Suomen Luonnonvarain Tutkimussäätiö) haben die Durchführung<br />

der Arbeit wirtschaftlich unterstützt, wofür ich bestens danke.<br />

Otaniemi, Mai 1970.<br />

Eino Lappalainen


L<br />

___ _


- ------<br />

INHAL TSVERZEICHNIS<br />

Referat ........................... . ....... . .. . ............ . .......... 2<br />

Vorwort ........... . .......... .... .. ...... . .......... . . .... .......... 3<br />

Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Material und Untersuchungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Untersuchungsgebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Physiographische Übersicht .. . ....... .......... . .. . ... . . . . ........... . . 11<br />

Fels grund .... . ... . .... . .... ............ . ........................... 11<br />

Boden . . ..... . ...... . ................ . .. .. ....... .. .. . .......... ... 12<br />

Die untersuchten Moore und ihre Torfschichten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Parvavuoma .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Ahvenvuoma .. ...... . .... . . . ... . .. ... . .. .. ... . . .. . . .... .. ... . . . .... 17<br />

Sokostovuoma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Nordteil des Moors Pahkavuoma ... . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . .. 21<br />

Süd teil des Moors Pahkavuoma ...... . ... . ...... . . . . . .. . .... . ... . .... 26<br />

Virttiövuoma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28<br />

Viiankiaapa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 29<br />

Lehonjänkä .......... .. . . ... . . ..... . ........ . ... . ....... . .......... 30<br />

l(airanaapa ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30<br />

Sudenvaaranaapa .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 35<br />

Sakkala-aapa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37<br />

Kokonaapa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39<br />

Torfarten u nd Korrelationen zwischen den Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Bryales-Torfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 41<br />

Sphagnum-Torfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 42<br />

Carex-Torfe ....... .. .. .. .. . . . ... .. . . ... . .. .. .... . . .... .. . . .. . . .... . 45<br />

Bryales-Sphagnum-Torfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 46<br />

Ligniden-Torfe .. ... . . . . .. . ... . ........ . .... . .... ... ......... .. .. . .. 47<br />

Eriophorum-Torfe ....... .. ............ . ... . ..... . ... . . . . ........ .. . 47<br />

Equisetum-Torfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 49<br />

Arithmetische Mittel und Fehlergrenzen . ..... . ... . . . . ... . .. .. . ....... 49<br />

Altersverhältnisse der Torfschichten . .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 51<br />

Gebiet von Kittilä-Sodankylä .. . .. . . ..... . . . ..... .. ..... . ... . ....... 52<br />

Gebiet von Pelkosenniemi .. . ........... . .......... ... ...... . . . .. . . . . 59


6 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Geschichte der Wälder und Entwicklung des Klimas . .. . ... . ............ 62<br />

Spätglazialzeit ....... . .......................... . .................. . 62<br />

Ältere Dryaszeit, Alleröd und Jüngere Dryaszeit (Zonen I, II und III) .. 62<br />

Postglazialzeit ..... ............ . .... . .. .............. . .. . .. ... ... . .. 64<br />

Präboreal (Zone IV) . . ..... ... .. .. ........ ... ........ . ............ 64<br />

Boreal (Zone V) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Atlantikum (Zonen VI und VII) . .... . ...... .. ... . . . . ..... . . .. .. .. . 66<br />

Subboreal (Zone VIII) ............................................ 68<br />

Subatlantikum (Zone IX) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 68<br />

Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 70<br />

Schrifttum . .. . .... ........ ............... ... ... .. ...... . .... . ........ 74


EINLEITUNG<br />

Schon sehr früh haben die Forscher sich für die Moore Lapplands interessiert.<br />

Die ältesten Untersuchungen betrafen in erster Linie die herrschende Pflanzendecke;<br />

z.B. Borg (1901) hat die Pflanzenformationen Ost-Lapplands behandelt. Rancken<br />

hat 1910 einen Teil von den in der vorliegenden Arbeit besprochenen Mooren<br />

untersucht. Das Archiv enthält Angaben über die Moortypen, die Torfablagerungen,<br />

die Tiefe der Moore, den Untergrund und die Bodenfläche. Als Typenbeispiel eines<br />

nord<strong>fi</strong>nnischen Hochmoors hat Rancken (1911) das Moor Ahvenjärvenvuoma in<br />

Kittilä beschrieben.<br />

Aus der Sicht der Moorforschung steht jedoch an erster Stelle Cajanders (1913)<br />

klassische Untersuchung, worin in Finnland zum erstenmal die Moortypen aufgrund<br />

ihrer Vegetation abgegrenzt wurden. Auers (1920, 1921 a, b, 1922 a, b, 1927, 1928,<br />

1936 und 1951) Untersuchungen bilden einen bedeutsamen Boden für die torfgeologischen<br />

Forschungen in Lappland. Der Autor klärte die stratigraphischen<br />

Typen der Moore, ihre Verbreitung und ihre Abhängigkeit von der jeweiligen<br />

Pflanzendecke des Moors. Aufgrund seiner Studien gruppierte er die Moore Finnlands<br />

zu regionalen Moorkomplexen. Paasio (1936) hat die Vegetation des Moors<br />

Akanrimmenvuoma (Lammasvuoma) in Kittilä untersucht.<br />

Hyyppä (1935 und 1936) hat sich in seinen Untersuchungen mit der spätquartären<br />

Entwicklung Nord<strong>fi</strong>nnlands befasst, und Kotilainen (1951 a, b, 1954 a, b, c und<br />

1956) mit den Pflanzenrelikten des Gebiets von Kittilä. Lounamaa (1961) benutzte<br />

die Moore von Kittilä als Vergleichs material seiner Studien. Ruuhijärvi (1960)<br />

schildert der regionale Typeneinteilung der Moore Nord<strong>fi</strong>nnlands und (1963) die<br />

Entwicklungsgeschichte der nord<strong>fi</strong>nnischen Hochmoore. Sorsa (1965) wiederum<br />

behandelt die spätquartäre Entwicklung der Vegetation und des Klimas im östlichen<br />

Nord<strong>fi</strong>nnland. Die Untersuchungen von Salmi (1963 a und 1965) betreffen die<br />

limnischen Sedimente in KittiIä sowie (1968) die Entwicklung der Palsat von Enontekiö,<br />

und Kujansuu (1967) hat in seiner Dissertation den Eisrückzug in West­<br />

Lappland dargestellt. Penttilä und Kujansuu (1963) sowie Kujansuu (1966) haben<br />

Bodenkarten von Nord<strong>fi</strong>nnland ausgearbeitet. Die Felsgrundkarte (1937) und die<br />

Beschreibung (1941) stammen von Mikkola.<br />

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der spätquartären Entwicklung<br />

der Flussufermoore Mittel-Lapplands. Als Untersuchungsmethoden wurden Computerbehandlung<br />

des Materials sowie Sporen- und Pollenanalysen angewandt. Mit


8 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Hilfe von Computern wurden die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Torfarten,<br />

ihrer Huminosität, pH-Wert, Aschegehalt und Tiefe in verschiedenen Aapamooren<br />

untersucht, während die Sporen- und Pollenanalysen zur Klärung der Entwicklungsgeschichte<br />

der Moore herangezogen wurden. Die Datierungen der Pollendiagramme<br />

wurden noch durch Cl4-Datierungen gesichert. Die Luftbilder sind unter Genehmigung<br />

von Maanmittaushallitus veröffentlicht worden.<br />

MATERIAL UND UNTERSUCHUNGS METHODEN<br />

Das Material wurde unter Leitung von Professor Martti Salmi im Zusammenhang<br />

mit den Torfuntersuchungen der Geologischen Forschungsanstalt in den Jahren<br />

1962- 1967 gesammelt. Die Moore wurden mit Hilfe eines Liniennetzes mit Punktdistanzen<br />

von 100 m untersucht. Die Standlinien wurden an den dominantesten<br />

Gebieten der Moore gezogen. Der Abstand zwischen den Querlinien war in den<br />

Gebieten von Kittilä und Sodankylä 500 m und in den homogenen Aapamooren von<br />

Pelkosenniemi 500 oder 1 000 m. Im Einzelnen ist die Methode bei Salmi (1952, SS.<br />

14- 17) beschrieben. Im Rahmen des Liniennetzes wurde an jedem Untersuchungspunkt<br />

der Moortyp der Einteilung von Cajander (1913) gemäss bestimmt, wobei<br />

auch die Ergänzungen berücksichtigt wurden, die Lukkala und Kotilainen (1945,<br />

1951), Heikurainen (1960) und Ruuhijärvi (1960) veröffentlicht haben. Zugleich<br />

wurden die dominanten Arten der Pflanzendecke bestimmt. Für die Bohrungen<br />

wurde der sog. Hiller'sche Moorbohrer benutzt, und an der Probe wurden mit<br />

einer Genauigkeit von 10 cm die Torfarten, deren Huminosität (H), Feuchtegehalt<br />

(B), der Anteil von Fasern der Eriophorum vagina/um-Blattscheiden (F), von Wurzelfasern<br />

(R) und Holzresten (V), ferner die Samen und die Zwergsträucher nach<br />

der von Lennart v. Post (1924) in Gebrauch genommenen Torfformel (H' - lO,<br />

B, - s, F o - 3 , R O- 3 , V O- 3 ) bestimmt. Ausserdem wurde der Mineralboden des Untergrundes<br />

berücksichtigt.<br />

A ufgrund der im Sommer gemachten Bohrungen wurden für die D atierungen<br />

nach Abschluss der Feldarbeiten oder später im Winter Probeserien mit dem Kolbenbohrer<br />

genommen. Alle Proben für die chemischen Untersuchungen wurden im<br />

Spätwinter an den Untersuchungslinien erbohrt. Beim Transport der Proben hat<br />

sich Motorschlitten, Sci-Doo ausgezeichnet bewährt.<br />

Die Proben wurden sofort aus dem Feld ins Torflabor der Geologischen Forschungsanstalt<br />

geschickt, wo ihr Aziditätsgrad mit dem pH-Messer von Beckmann N<br />

bestimmt wurde. Für die Bestimmung des Aschegehalts wurde ein kleines Quantum<br />

der Probe gewogen und im Wärmeschrank bei etwa 100-110° getrocknet. Danach<br />

wurde die Probe abgekühlt und bei 900° verbrannt. Schliesslich wurde der Verbrennungsrückstand<br />

abgekühlt und gewogen, und vom Ausgangswert wurde der<br />

Aschegehalt berechnet.


Eino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 9<br />

Die Torfartbestimmungen wurden mikroskopisch gesichert. Danach wurde das<br />

Material für die Computerbehandlung statistisiert, wobei als Variablen die Torfarten,<br />

deren Huminosität, pH-Wert, Aschegehalt und Vorkommenstiefe benutzt wurden.<br />

Die Torfarten wurden für die Statistisierung mit einem bestimmten Zahlensymbol<br />

versehen. Die Computerbehandlung wurde nach dem IBM-Verfahren durchgeführt.<br />

Die Pollenpräparate von den Torfen und Schlammen sind entweder nach der<br />

KOH- oder nach der Essigsäuremethode gemacht worden, und von den minerogenen<br />

Sedimenten nach der HF-Methode. In jedem Präparat wurde die Anzahl der NB­<br />

Pollen und Sporen sowie der Cosmarium- und Pediastrum-Algenkolonien pro 100<br />

Baumpollen ausgezählt, und zugleich wurde das in der Probe enthaltene Zellgewebe<br />

berücksichtigt. Die Analysen wurden in Probenabständen von 10 cm gemacht.<br />

Diejenigen Pollenpro<strong>fi</strong>le, die unten den Vermerk EU tragen, sind von Mag. Ester<br />

Uussaari, und die Diatomeen von Mag. Tuulikki Grönlund analysiert worden.<br />

Die CH-Bestimmungen wurden in den USA im Isotopes Inc (I), in Norwegen im<br />

Fysiks Institutt (I) sowie in Finnland im CH-Labor der Geologischen Forschungsanstalt<br />

(SU) gemacht. In der Untersuchung wurden auch CH-Datierungen anderer<br />

Forscher herangezogen, mit deren Hilfe gewisse Anhaltspunkte der Quartärgeschichte<br />

mit den entsprechenden Horizonten der Ablagerungen des Untersuchungsgebiets<br />

verglichen werden. Die so erhaltenen Altersbestimmungen werden auf die Jetztzeit<br />

TORF UND BOOEN<br />

ESJ Sphagnum TorflS{)<br />

~~I Bryoles TorHB-T)<br />

_<br />

Corex Torf (!::-Tl<br />

~ Carex-SphagnumTorf(C':>,]")<br />

tmllII Sphagnum-Carex Torf (SC-Tl<br />

Ell:c Carex-Brljoles Torfleßl)<br />

rrnmJ Bryales-Carex Torf (BC-Tl<br />

1-:: -j Bryoles- Sphognum Torf (ß:ßB'T)<br />

IN,gl Eriophorum (Er1J<br />

,~,~ ~ ~ Equisetum (Eq-T!<br />

t~»:J<br />

lign,den Torfll:T!<br />

m Oetritusgl;jtlja<br />

W%l Sandige Gyttja<br />

Imsm D.j und allochtoner Torf<br />

IH Feinsand und Sand<br />

HUMIFI71ERUNG<br />

DH H<br />

I:/::::: j H 4<br />

H'5<br />

l\ii~\W3<br />

HG-Xl<br />

KARTENZEICHEN<br />

/ Festbodenrcnd<br />

FDLLENDIAGRAMME<br />

-fr Picea<br />

-0- Pinus<br />

-0- Betula<br />

-0- Ainus<br />

~ Cyperaceae<br />

-0- Gramireae<br />

Co=Corylus<br />

U=Ulmus<br />

T - Tilia<br />

Eric ·Ericaceae<br />

• Bohrpunkte auf den Karten S= Salix<br />

Bohrpunkte inden Pro<strong>fi</strong>\e!1 Ty = Typha<br />

Umb=Umbelliferoe<br />

o Bchrpunkte und Probepunkte M_ ""~ the<br />

, ,,,n=, ",,,yon s<br />

/;.?(-:- Tiefenkurve Pot = PotolTPgeton<br />

/"!fo" Höhenkurve<br />

Spa=Sparganium<br />

Sag = Sagi1taria<br />

1/ .·:·>1 Spagnumfuscum Kermis<br />

IlI', I Rimpis bz.\.I. Schlenken und<br />

Blänken<br />

\. strömungsrichtung<br />

N=Nymphoeo<br />

Lyc=Lycopodium<br />

Pol.=Polypodiaceae<br />

Hipp= Hippophoe<br />

Cer=Ceratophyllum<br />

Art = Artemisia<br />

Myr=Myrioph. spic-vertic.<br />

ABB. 1. Erklärungen der in der Untersuchung benutzten Zeichen.<br />

2 10209- 70


10 Bun. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

(1950) bezogen angegeben. Die Fehlergrenze nach der das Alter anzeigenden Zahl<br />

gibt die Standardabweichung an, wobei das mit 2/3 (66 %) Wahrscheinlichkeit<br />

angegebene Alter zwischen diese Fehlergrenzen fällt. Sie eliminiert jedoch nicht<br />

etwaige Fehler in der Probe selbst, und auch nicht den etwaigen Fehler in der Halbwertszeit<br />

des CU-Isotops, als welche 5570 ± 30 Jahre angewandt wurde. Als wahrscheinlicherer<br />

Wert gilt 5730 ± 40 Jahre. Der Vergleichs koef<strong>fi</strong>zient ist dann 1.03<br />

(Godwin 1962).<br />

ABB. 2. Das Untersuchungsgebiet und die wichtigsten im Text erwähnten Ortsnamen. Die untersuchten<br />

Moore sind schraf<strong>fi</strong>ert, und die Zahl gibt die durchschnittliche Höhe des Moors ü.d.M.<br />

an. Die Zahl im Kreise ist die laufende Nummer des untersuchten Moors.<br />

UNTERSUCHUNGSG EBIET<br />

Das Untersuchungs gebiet liegt in Mittel-Lappland im Bereich der Kirchspiele<br />

Kittilä, Sodankylä und Pelkosenniemi (Abb. 2). Die untersuchten Moore liegen an<br />

den Flüssen Ounasjoki, Kitisenjoki, Luirojoki und Kemihaara sowie an deren Nebenflüssen.<br />

Das Gebiet gehört nach Auer (1936) zur Region der Aapamoorkomplexe,<br />

wo auf die Moore 51 - 60 % der Bodenfläche entfallen (Suomen kartasto 1960,<br />

11 : 15). Das Untersuchungsgebiet stellt keine naturgeographische Ganzheit dar.<br />

In der vorliegenden Untersuchung sind 13 Moore behandelt, deren Bodenfläche<br />

zusammengerechnet 22033 ha ausmacht. Die Untersuchungslinien haben im ganzen<br />

eine Länge von ca. 275 km, und die Zahl der Bohrpunkte beläuft sich auf 2 472 .<br />

. Die die verschiedenen Moore betreffenden Daten sind in Tabelle 1 zusammengestellt.


Eino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 11<br />

TABELLE 1<br />

Bodenfläche, durchschnittliche Tiefe und Anzahl der Bohrpunkte der untersuchten Moore. In der<br />

die Tiefe anzeigenden Spalte gibt die Zahl links vom Schrägstrich die Mächtigkeit der schwächer<br />

humi<strong>fi</strong>zierten (H 1 - H 4 ) Oberflächenschicht an, und die Zahl rechts vom Strich die durchschnittliche<br />

Mächtigkeit der Torfablagerungen<br />

Moor<br />

Bodenfläche<br />

ha<br />

Tiefe<br />

m<br />

Anzahl<br />

der Bohrpunkte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

I<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Parvavuoma ..... . ... . . .. . .. . . .<br />

Ahvenvuoma . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Sokostovuoma . ... . . . . . .. . . . .. .<br />

Pahkavuoma N-Teil ...... . .. . . .<br />

» S-Teil ............<br />

Silmäsvuoma .. . .. ..... . . .. ... . .<br />

Virttiövuoma ...... ... . .... . . , .<br />

Viiankiaapa .... -, ...... . .. .. .. .<br />

Lehonjänkä ... .. . . .. .. ........ .<br />

Kairanaapa .. . . . .. . . .. . .. ..... .<br />

Sakkala-aapa ........... ... .. .. .<br />

Sudenvaaranaapa . . . . ... ... .....<br />

Kokonaapa ....................<br />

Zusammen I<br />

700<br />

700<br />

630<br />

1200<br />

1450<br />

2250<br />

410<br />

3960<br />

1465<br />

2480<br />

3744<br />

1244<br />

1800<br />

22033<br />

1. 45/2. 33<br />

0. 86/0. 39<br />

1. 01 /2. 50<br />

1. 07/2.1 8<br />

0.51/1. 45<br />

2.25/3.1 0<br />

1. 18/2.2 1<br />

1. 10/2.29<br />

0.8 8/1.83<br />

0.90/1.43<br />

0. 84/1. 34<br />

1.3 9/2.08<br />

1.37/1. 99<br />

1. 14/2. 09<br />

90<br />

51<br />

119<br />

227<br />

250<br />

235<br />

90<br />

318<br />

21 7<br />

281<br />

287<br />

123<br />

184<br />

2472<br />

PHYSIOGRAPHISCHE ÜBERSICHT<br />

F e1sgru nd<br />

Nach Mikkola (1941, Abb. 1 S. 17) gehört der Felsgrund des Untersuchungsgebiets<br />

zu fünf Formationszonen. Die Formation von Kumpu-Oraniemi durchschneidet<br />

das Gebiet. Nördlich von dieser Formation liegen die Formation von<br />

Kitisenvarsi-Sompio-Savukoski und das Grünsteingebiet von Kittilä sowie südlich<br />

davon ausgedehnte Gneis- und Granitgebiete. Im Nordwestteil des Untersuchungsgebiets<br />

liegt die von Mikkola gruppierte Formation von Kittilä- Kolari.<br />

Das Gebiet der Formation von Kumpu- Oraniemi hat eine relativ einheitliche<br />

Gesteinszusammensetzung, wozu Quarzite und helle, aluminiumreiche Schiefer<br />

sowie diskordant geschichtetes Sirkka-Konglomerat gehören. Die Gebiete dieser<br />

Sedimentgruppe heben sich als Vaara- und Fjeldlandschaft aus der niedrigen Umgebung<br />

heraus. Die relative Höhe ist 300- 500 m.<br />

D er Felsgrund der Formation von Kitisenvarsi-Sompio-Savukoski ist sehr<br />

wechselreich. Die superkrustalen Gesteinsarten herrschen vor. Die Oberflächengestalt<br />

weist keinerlei Regelmässigkeit auf. Aus dem Flachland ragen die Quarzit­<br />

Fjelde bis zu 400- 500 m ü.d.M. empor. A uch die basischen Gesteine erheben sich<br />

als flache Kuppen (Vaaras) 300- 400 m ü.d.M.<br />

Das Grünsteingebiet von Kittilä ist einheitlich und besteht in der Hauptsache<br />

aus basichen Gesteinen, an welche ein relativ geringer Anteil anderer superkrustaler<br />

Gesteine anschliesst. Die Höhenunterschiede wachsen zu den Randgebieten hin.


12 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Die Grünsteinformation zerfällt mineralogisch In zwei Teile, indem sie sowohl<br />

Albit wie auch Ca-haltiges Plagioklas führende Gesteine umfasst. Auf dieses Gebiet<br />

ist auch das Vorkommen von Jaspisquarzit beschränkt. Die schwarzen phyllitischen<br />

Schiefer liegen zusammen mit den letzteren in den gleichen Gebieten.<br />

Die Gneis- und Granitgebiete sind im Nordwestteil des Untersuchungsgebiets.<br />

Den Felsgrund dieses Gebiets charakterisieren Granitisierungerscheinungen und<br />

Granite. Die Topographie ist sanft. Die höchsten Stellen liegen 300 m und die<br />

niedrigsten etwas unter 200 m ü.d.M. Gneisgranit- und Adergneisgebiet <strong>fi</strong>ndet sich<br />

in der Umgebung von Porttikoski am Fluss Kitinen. Westlich und südlich vom<br />

See Kelontekemäjärvi kommt in weiten Gebieten Porphyrgranit vor. Im Süden<br />

geht das Gestein in Granit über.<br />

Boden<br />

Die von mechanischer Verwitterung hervorgebrachten Blockströme sind nach<br />

Kujansuu (1967, S. 18- 25) in der Hauptsache für das Hochland von Enontekiö<br />

charakteristisch. Ein Teil der Blockfelder ist durch Bodenfrost entstanden.<br />

Grundmoräne, deren Material bevorzugt feiner Sand ist, liegt als ziemlich dünne<br />

Decke. Auf den Scheiteln der Fjelde ist ihre Mächtigkeit nur 0- 1.5 m, in den breiten<br />

Tälern und auf den Ebenen 2- 7 m. Das Material der Hügelmoränen hat unterschiedliche<br />

Korngrösse und ist oft ziemlich grob. Stellenweise ist es zierr.lich gut<br />

sortiert.<br />

Das sortierte Material ist grösstenteils glaziRuvialer Herkunft. Es kommt in<br />

Osern, Deltas und Sandurn vor. Das Material variiert von schluf<strong>fi</strong>gern Feinsand bis<br />

zu blockreichem Kies. Die Zusammensetzung der deltaartigen Akkumulationen<br />

schwankt weitgehend je nach der Herkunft.<br />

Rezente Flussablagerungen sind ziemlich selten. Am meisten <strong>fi</strong>ndet man sie an<br />

Stellen, wo reichlich glaziRuviales Material vorhanden war, das durch die spätere<br />

Tätigkeit des Flusses verfrachttt und erneut akkumuliert worden ist. Ir:;. den meisten<br />

Fällen ist das Material sehr fein. Auch Uferablagerungen sind selten, was zuvörderst<br />

daher kommt, dass das Untersuchungs gebiet grösstenteils oberhalb vom der höchsten<br />

marinen Grenze liegt. Die Uferablagerungen sind hauptsächlich als Produkt der<br />

Wellen der Eisstauseen zustandegekommen. Die Eisstauseen waren jedoch klein<br />

und von kurzer Lebensdauer. Die Korngrösse des Materials variiert, aber im allgemeinen<br />

ist es recht grob. D as Material der vom Wind verfrachteten und angehäuhen<br />

A kkumulationen ist meistenfalls glaziRuvialer Herkunft. Es war trocken und fein<br />

genug, um sofort nach dem Verschwinden des Eises, als die Vegetation spärlich und<br />

der Boden weithin nackt war, vom Wind verweht zu werden. Die Dünen des Untersuchungsgebiets<br />

sind fossil, und sie liegen nördlich von den Mooren Alwenvuoma<br />

(Nr. 21) und Sakkala-Aapa (Nr. 12), südwestlich vom Moor Viiankiaapa (Nr. 9)<br />

und stellenweise auch anderwärts, hauptsächlich an den Flussufern (Penttilä und


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 13<br />

Kujansuu 1963 und Kujansuu 1966). Die Korngrössc des Materials schwankt von<br />

0.06 mm bis zu 0.2 mm (Ohlson 1957, S. 134, Kujansuu 1967. S. 21).<br />

Glazifluviale Seesedimente sowie marine Tone und Schluffe kommen spärlich<br />

vor. Schluf<strong>fi</strong>ger Feinsand und Schluff ton wird in den breiten Flusstälern dort angetroffen,<br />

wo die vom Eis aufgestauten Seen lange bestehen blieben.<br />

Die quartären Ablagerungen haben das Landschaftsbild wenig beeinflusst, in der<br />

Hauptsache haben sie das Relief nur ausgeglichen. Das glazifluviale Material bildet<br />

stellenweise ausgedehnte Ebenen, in denen die Flüsse ihr steilufriges Bett eingegraben<br />

haben. Die vom Wind verfrachteten Sande wiederum haben neue Formen, Dünen<br />

geschaffen, die schmal, bogenförmig und im Querschnitt asymmetrisch sind<br />

(Kujansuu 1967).<br />

DIE UNTERSUCHTEN MOORE UND IHRE TORFSCHICHTEN<br />

Im folgenden werden die Lage, die Moortypen und die Struktur der Torfschichten<br />

der untersuchten Moore dargelegt. Zugleich werden die jetzigen Wasserströmungen<br />

in den Mooren und der Einfluss der vormaligen Schmelzwasserrinnen auf die Torfablagerungen<br />

sowie die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Torfe<br />

besprochen. Ferner wird die Abhängigkeit der Entstehung dieser Eigenschaften von<br />

der Wechselwirkung der Huminosität, des pH-Wertes, des Aschegehalts und der Tiefe<br />

der Torfarten selbst untersucht. Zu diesem Zweck wird nicht das ganze Material<br />

herangezogen, sondern es werden nur die vom Standpunkt der vorliegenden Untersuchung<br />

wichtigsten und charakteristischsten Untersuchungslinien und -punkte<br />

zugrunde gelegt. Zu diesem Zweck wurden die Bohrpunkte aufgrund der Feldarbeiten<br />

und Luftbilder so ausgewählt, dass sie möglichst gut solche Stellen repräsentieren,<br />

wo wegen Schmelzwasserrinnen oder Neigung des Moors Wasserströmungen<br />

vorhanden sind. Zum Vergleich wurden auch im Bereich nahezu stehender<br />

Moorwässer und auch an manchen Punkten anderwärts im Moor Proben genommen.<br />

Auf diese Weise wurde herauszubringen versucht, ob die Strömung des Wassers<br />

irgendwie die Torfarten, die Humi<strong>fi</strong>zierung der Torfe, die Azidität sowie den<br />

Aschegehalt beeinflusst, und welche Rolle die Tiefe der Moore in diesem Zusammenhang<br />

spielt. Diese sog. intervariablen Korrelationen sind entweder mit negativem<br />

oder positivem Koef<strong>fi</strong>zient angegeben, dessen Grösse die Stärke der Korrelation<br />

anzeigt. - Wenn die Korrelation zwischen zwei Variablen negativ ist, wird die eine<br />

Eigenschaft schwächer und die andere stärker. Positive Korrelation wiederum zeigt<br />

Verstärkung beider Eigenschaften an. Das Untersuchungs material ist in zwei Teilen<br />

behandelt. Zuerst werden die aus verschiedenen Mooren genommenen Linien- und<br />

Punktproben besprochen und danach das ganze Material nach Torfarten gruppiert.<br />

Zur Prüfung der Zuverlässigkeit der statistischen Grössen sind die Fehlergrenzen<br />

aus den entsprechenden Zahlenwerten der Variablen der verschiedenen Moore und


14 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

der verschiedenen Torfarten berechnet. Die Zuverlässigkeit des Materials geht aus der<br />

mit ± bezeichneten Zahl hinter den Mittelwerten hervor. Der so erhaltene Zahlenwert<br />

ist mit 95.5 % Sicherheit statistisch signi<strong>fi</strong>kant.<br />

PARVAVUOMA<br />

Kittilä<br />

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u<br />

c:<br />

'"<br />

Ann. 3. Die Moore Parvavuoma und Ahvenvuoma und ihre<br />

Bohrpunkte. Erklärung der Zeichen s. 9, Abb. 1. Die in der<br />

vorliegenden Untersuchung benutzten Bohrpunkte sind mit<br />

Ringen bezeichnet. Um das Lesen der Karten zu erleichtern, sind<br />

im Text anstelle der die Linien anzeigenden römischen Ziffern<br />

arabische Ziffern benutzt. Beispielweise die Querlinie A XX<br />

der Karte heisst im Text Querlinie A 2 000.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 15<br />

Parvavuoma<br />

Der Moorkomplex, der aus den Mooren Parvavuoma (Nr. 1) und Ahvenvuoma<br />

(Nr. 2) besteht, liegt ca. 3 km südostwärts vom Kirchdorf Kittilä, zwischen der<br />

Landstrasse Kittilä-Rovaniemi und dem Fluss Ounasjoki (Abb. 3). Die ungefähren<br />

Koordinaten sind 67°35' n.Br. und 25°00' ö.L. D ie Grenze zwischen den Mooren<br />

bildet das Dünengebiet Tiukupuljut.<br />

In der mittleren Partie des Parvavuoma sind die vorherrschenden Moortypen<br />

Braunmoos-Seggen-Braunmoor und Rimpi-Braunmoor, die randwärts in<br />

Seggen- Weissmoor und weiter in Sphagnum-Reisermoor übergehen.<br />

Die durchschnittliche Höhe des Moors beträgt 178 m ü.d.M., und das Moor<br />

ist 1 m/l km südostwärts geneigt. Der Mineralboden des Untergrundes variiert von<br />

Schluff bis Sand. Auf dem Boden des Moors läuft eine subglaziale Schmelzwasserrinne,<br />

die von der in der Untersuchung als Beobachtungslinie genommenen Querlinie<br />

A 2000 überschnitten wird (Abb. 4).<br />

In den Torfablagerungen an der Querlinie A 2 000 herrscht zwischen Huminosität<br />

und pH-Wert sowie zwischen Huminosität und Aschegehalt eine schwache positive<br />

Korrelation (Tabelle 2). Auf der Minusseite der Linie ist sekundäres Aschematerial<br />

vom Berg Tiukuvaara in das Moor gewandert. Dieser Vorgang hat infolge der<br />

Hebung der Moorfläche durch das Höhenwachstum des Torfs nachgelassen. Die<br />

Huminosität nimmt mit wachsender Tiefe ab, Koef<strong>fi</strong>zient ist -0.216. Anhand des<br />

Torfpro<strong>fi</strong>ls (Abb. 4) lässt sich dieser Umstand erklären. Die oberflächlichen Sduchten<br />

sind BC-Torf, der weiter uüten in CB-Torf übergeht. Auf dem Boden der oben<br />

genannten Rinne liegt nasser Bryales-Torf(B-T), dessen Huminosität H z -H 3 beträgt.<br />

Zwischen pH und A5chegehalt sowie zwischen pH und Tiefe herrscht positive<br />

Korrelation (Koef<strong>fi</strong>zienten 0.189 und 0.582). Zv.ischen Aschegehalt und Tiefe<br />

besteht auch eine direkte Korrelation (0.311). D ies bedeutet, dass beim Stärkerwerden<br />

einer Eigenschaft auch die andere Eigenschaft stärker wird. Der Korrelationskoef<strong>fi</strong>zient<br />

gibt die relative Grösse der Korrelation an. Was den pH-Wert anbelangt,<br />

so wird, wenn die Korrelation positiv ist, der Zahlenwert V011 pH grösser,<br />

die Azidität ändert sich in alkalischer Richtung.<br />

TABELLE 2<br />

Die Korrelationen zwischen Buminosität, pB-Wert, Aschegehalt und Tiefe sowie die Mittelwerte<br />

und Streuungen der vorgenannten Variablen an der Querlinie A 2000 im MOQ( Parvavuoma<br />

Huminosität<br />

(H)<br />

pH·Wert<br />

AschegehaI t<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität . ..... . ........... .<br />

pH-Wert ................... . . .<br />

Aschegehalt . . . .... . ........... .<br />

Tiefe ...... . .............. . . . . .<br />

1. 000<br />

.043<br />

.038<br />

.216<br />

1. 000<br />

. 189<br />

. 582<br />

1. 00 0<br />

.311<br />

1. 000<br />

Mittelwerte<br />

Streuungen ... . .. . ... . . . .. . .. . .<br />

4.09 ± 0.25<br />

1.19 ± 0.13<br />

5 . 49 ± 0.08<br />

0.35 ± 0.04<br />

6 . 10 ± 1.27<br />

6.12 ± 0.65<br />

2.13<br />

1. 20


16 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Parllalluoma. KIIII/ii<br />

.....<br />

10'-<br />

ASCHENGEHALT<br />

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_53<br />


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 17<br />

MO.,.,<br />

ABB. 4. Schwankungen des Aschegehaltes und des pH-Wertes sowie der Torfarten und der<br />

Huminosität in den Torfschichten an der Querlinie A 2 000 im Moor Parvavuoma. Die Pfeile<br />

zeigen die Richtung der Wasserströmungen an. Erklärung der Zeichen s. 9, Abb. 1.<br />

Die Torfarten verteilen sich folgendermassen: B-T = 51.2 %, C-T = 43.7 %,<br />

Eq- und L-T = 1.5 %, SBjBS-T = 1.2 % und S-T = 0.9 %.<br />

Die B-Torfe vom Parvavuoma repräsentieren von allen B-Torfen des Untersuchungsgebiet5<br />

ca. 16 % und die C-Torfe ca. 18 % VO'1 allen C-Torfen.<br />

Die Wirkung der Wasserströmung tritt in den Oberflächenschichten der Rinne<br />

als starke Konzentration des Aschegehalts und des pH-Wertes hervor. Der Einfluss<br />

der stehenden Moorwässer wiederum macht sich auf dem Boden der Rinne in der<br />

Korrelation zwischen pH und der Tiefe geltend. Der Koef<strong>fi</strong>zient (0.582) ist etwas<br />

grösser als in den B-Torfen durchschnittlich (0.443).<br />

Ahvenvuoma<br />

Die mittleren Partien des Moores Ahvenvuoma (Nr. 2) sind Gras- und Seggen­<br />

Weissmoor sowie Sphagnum-Weissmoor, die von Rimpi-Gebieten durchsetzt sind.<br />

Von den Gras- und Krautpflanzen im Nordteil des Moors ist die bedeutsamste Art<br />

Eriophorum russeolum, die weite Gebiete bedeckt. Die Ränder des Moors sind<br />

Sphagnum fuscum-Reisermoor. Auer (1920) hat das Ahvenvuoma untersucht, und<br />

er schildert es als unbegehbares, stellenweise 4-5 m tiefes Seggen-Modertorfmoor.<br />

Das Moor ist auch sehr nass. Die abflusslosen Weiher in der Dünenlandschaft Tiukupuljut<br />

vermehren die Durchnässung. Die mittleren Partien des Moors sind stark mit<br />

Strängen durchsetzt. Das Moor ist intensives Transgressionsgebiet von Sphagnum<br />

fuscum. Die Transgression ist die natürliche Folge der vom Höhenwachstum<br />

des Torfs verursachten Hebung der Moorfläche. Die Neigungsverhältnisse des<br />

Moors ändern sich, und die von der Wasserströmung hervorgerufene Moorvegetation<br />

breitet sich allmählich in der Umgebung aus (Gustafsson 1910, S. 10).<br />

3 10209- 70


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AZIDITÄT<br />

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217 1M<br />

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176m<br />

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ABB. 5. Schwankungen der Huminosität, der Torfarten des pH-Wertes des Aschegehalts und an der Standlinie A im Moor Ahvenvuoma.<br />

Die Pfeile zeigen die Richtung der Wasserströmungen an. Erklärung der Zeichen s. 9, Abb. 1.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 19<br />

Die Standlinie A lässt sich stratigraphisch der Querlinie A 2 000 vom Parvavuoma<br />

an die Seite stellen; die subglaziale Schmelzwasserrinne auf dem Boden der letzteren<br />

läuft auf dem Boden der Torfablagerungen an der Standlinie A im A hvenv uoma<br />

weiter (Abb. 3 und 5).<br />

TABELLE 3<br />

Die Korrelationen zwischen Huminosität, pH-Wert, Aschegehalt und Tiefe sowie die Mittelwerte<br />

und Streuungen der vorgenannten Variablen an der Standlinie A im Moor Ahvenvuoma<br />

Huminosität<br />

(H )<br />

pH-Wert:<br />

Ascbegebalt<br />

(%)<br />

Tide<br />

(m)<br />

Huminosität .. . ..... .... .. . ... .<br />

pH-Wert .... ..... .. .. .. .... .. .<br />

Aschegehalt ... ..•.. ... ... ......<br />

Tiefe ...... . .... . . . ...... . .... .<br />

1. 00 0<br />

.335<br />

.432<br />

.489<br />

1. 000<br />

.301<br />

.222<br />

1. 000<br />

. 441<br />

1. 000<br />

Mittelwerte<br />

Streuungen . ... . ...... . . . . .... .<br />

5. 26 ± 0. 27<br />

1. 36 ± 0.14<br />

3. 75 ± 0.1 4<br />

O. 60±0. 07<br />

7.14 ± 1. 31<br />

6.61 ± 0 . 67<br />

1. 4 6<br />

0 .89<br />

An dieser Untersuchungslinie herrscht zwischen allen Variablen positive Korrelation<br />

(Tabelle 3). Die stärkste direkte Korrelation besteht zwischen Huminosität<br />

und Tiefe (0.489). Ungefähr von der gleichen Grössenklasse sind die Korrelationen<br />

zwischen Huminosität und Aschegehalt sowie zwischen Aschegehalt und Tiefe.<br />

D ie Torfarten verteilen sich folgendermassen: B-T = 27.9 %, SB-T = 24.7 %,<br />

Eq-T = 19.6 %, S-T = 5.0 %, Er-T = 7.1 %, C-T = 5.3 % und L-T = 0.4 %.<br />

Von den in dieser Untersuchung behandelten Mooren hat Ahvenvuoma die<br />

durchschnittlich sauerste Azidität (pH Mittelwert = 3.7).<br />

Der Einfluss der Wasserströmung lässt sich in der Struktur der Torfablagerung<br />

selbst wahrnehmen (Abb. 5). In der Rinne und im Stömungsbereich des Wassers<br />

ist der Torf Bryales-Torf. Sphagnum-Torf ist ausserhalb des Strömungsbereiches<br />

entstanden (vgl. Kivinen 1935, S. 68). Der Aschegehalt folgt der gleichen<br />

Regel: in der Rinnenzone besteht eine deutliche Anomalie. Am Ende der Linie, vom<br />

Punkt A 1 900 vorwärts, geht der Torf in ErS-Torf über. Dies verursacht dort<br />

saure Azidität und niedrigen Aschegehalt.<br />

Sokostovuoma<br />

Das Moor Sokosvuoma (NI. 3) liegt ca. 5 km nordwärts vom Kirchdorf Kittilä,<br />

östlich von der Landstrasse Kittilä- Sirkka. Die ungefähren Koordinaten des Moors<br />

sind 67°43' n.Br. und 24°55' Ö.L. Im Norden grenzt es an Moränenböden und im<br />

Osten an das Flüsschen Jängäsoja. Im Süden begrenzen das Moor die Sandwälle<br />

des Ounasjoki und die hinterlagerten Moränenhügel, im Westen wiederum ein<br />

Moränenrücken, auf dem die nach Sirkka führende Landstrasse läuft. Eine inmitten<br />

des Sokostovuoma gelegene Insel bildet die Wasserscheide des Moors (Abb. 6).


20 Bull. Comm. geol. Finlande N :o 244<br />

SOKOSTOVUOMA<br />

Kittilä<br />

r<br />

I<br />

ABB. 6. Das Moor Sokostovuoma und dessen Bohrpunkte.<br />

Die Höhe der Moorfläche schwankt zwischen 181 und 195 m li.d. M. Der Mineralboden<br />

des Untergrundes ist in den Randgebieten Sand, der zuerst in Feinsand und<br />

in den mittleren Partien in Schluff übergeht.<br />

In folge der starken Neigung des Moors fliesst das Wasser nach Süd-Südost.<br />

Die inmitten des Moors gelegene Moräneninsel lenkt den \XTasserlauf im Osten in<br />

das Flüsschen Jängäsoja und im Süden in das Flüsschen Kurjenoja. Das Überschwemmungswasser<br />

beider Flüsschen bleibt ganz offenbar im Moor stehen.<br />

Charakteristisch für die Moortypen sind die Stränge. Das ganze Moor hat stark<br />

ausgeprägte Oberflächenformen mit Zwergstrauch-Reisermoor-Strängen. Der Reisermoorrand<br />

ist schmal. Der vorherrschende Moortyp ist Birkenbraunmoor, und die mittlere<br />

Partie ist von Strängen aufgestautes Rimpi-Weissmoor. Am östlichen Rand be<strong>fi</strong>ndet<br />

sich Seggen-Weissmoor, auf dem sich Betula nana und eutropheSalix flryrsinitesausbreiten.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 21<br />

TABELLE 4<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an der Standlinie A im Moor Sokostovuoma<br />

Huminosität<br />

(H)<br />

pH·Wert<br />

Aschegehalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität .. . . .. ....... . .... .<br />

pH-Wert .... . ... . .... . .. . .... .<br />

Aschegehalt .. . ..... . ..... . . . .. .<br />

Tiefe ..... ... . .. ... .. . .. . . . . .. .<br />

1. 000<br />

.167<br />

.278<br />

.714<br />

1.000<br />

.436<br />

. 107<br />

1. 00 0<br />

.169<br />

1. 000<br />

Mittelwerte .. .. ....... . ....... .<br />

Streuungen .............. . .. . . .<br />

4.40±O.24<br />

1.43 ± O. 1 2<br />

5.36±O.0 6<br />

O.40 ± O.03<br />

4. 94±O.2 9<br />

1.79± O.1 5<br />

1. 68<br />

0. 95<br />

In den Torfschichten der Standlinie A herrscht zwischen allen Variablen positive<br />

Korrelation (Tabelle 4). Sehr gros se direkte Korrelation besteht zwischen Huminosität<br />

und Tiefe (0.714) sowie zwischen pH-Wert und Aschegehalt (0.436). Die anderen<br />

Koef<strong>fi</strong>zienten zeigen mittelmässige Korrelation an.<br />

Die Torfarten verteilen sich folgendermassen: C-T = 38.3 %, B-T = 30.9 %,<br />

BS/SB-T = 11.6 %, L-T = 12.5 % und S-T = 6.7 %.<br />

Der Anteil des Carex-Torfes an den oberflächlichen Torfen ist zwischen den<br />

Linien A O und A 1 600 am grössten. Hier sind die Bodenschichten BS-Torf.<br />

A m Anfang der Untersuchungslinie sieht man im Aschegehaltpro<strong>fi</strong>l eine Zone<br />

mit höherem Gehalt als die Umgebung, was vom Hochwasser des Kurjenoja herrührt.<br />

Die Einwirkung der inmitten des Moors gelegenen Insel tritt als Zunahme des<br />

Aschegehalts in den benachbarten Torfablagerungen hervor (Abb. 7 und 8).<br />

Nordteil des Moors Pahkavuoma<br />

Der Nordteil des Moors Pahkavuoma (Nr. 4) liegt 2 km ostwärts vom Kirchdorf<br />

Kittilä, in dem von der Landstrasse Kittilä- Sodankylä und dem Ounasjoki begrenzten<br />

Winkel. Die ungefähren Koordinaten des Moors sind 67°40' n.Br. und<br />

25°00' ö.L. Im Westen und Norden säumt das Moor eine alluviale Uferterrasse des<br />

Ounasjoki. Im Osten grenzt es an die Moränen des Berges Pahkavaara. Im Süden<br />

bildet die Landstrasse die Grenze de~ Südteils (Nr. 5) und des Nordteils (Abb. 9).<br />

Auch hier herrschen die Braunmoortypen vor. Nur in den randlichen Partien<br />

liegt Seggen-Weissmoor und ab ganz schmaler Streifen Sphagnum ftlsctlm-Reisermoor.<br />

Die südlichen und westlichen Partien des Moors sind infolge von Drainage et",as<br />

getrocknet. Die Wandlung ist am stärksten ausgeprägt in den ·Westteilen, wo Po(ytrichtlm<br />

gracile die ehemalige Braunmoorunterlage überwachsen hat. Das Moor<br />

hat eine durchschnittliche Höhe von 179 m ü.d.M. und ist zum Ounasjoki hin<br />

geneigt. Der Untergrund ist in den mittleren Partien Schluff und in dem ganz schmalen<br />

Randgebiet Fein- oder Grobsand. In den tiefen Bereichen des östlichen Teils in der<br />

Umgebung des Sees Pahkajärvi kommen limnische Sedimente vor.


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Ass. 7. Schwankungen der Huminosisität und des pH-Wertes an der Standlinie A im Moor Sokostovuoma.<br />

55<br />

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24 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

PAHKAVUOMA<br />

Kittilä<br />

ABB. 9. Nordteil des Moors Pahkavuoma und dessen Bohrpunkte.<br />

Zwischen allen Variablen herrscht an der Querlinie B 4000 eine direkte Korrelation<br />

(Tabelle 5). Das Moor hat sich unter ruhigen Verhältnissen entwickelt. Interessant<br />

ist der Boden des Moors. Die Westseite des Pahkavuoma vom Punkt B 4000-<br />

600 bis zum Punkt B 4000 + 900 ist regelmässig entwickeltes Aapamoor, und auf<br />

der Ostseite vom Punkt B 4000 + 1 100 bis zum Punkt B 4000 + 2400 hat die<br />

Vermoorung auf limnischen Sedimenten in ruhigen Verh1lltnissen begonnen. Einwirkung<br />

des Flus~es auf die Strömungsverhältnisse des Wassers sind nicht wahrzunehmen,<br />

wie aus den Pro<strong>fi</strong>len (Abb. 10) hervorgeht. Es gibt keine abweichenden


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 25<br />

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ABß, 10, Schwankungen der Huminosität, der Torfarten, des pH-Wertes und des Aschegehalts<br />

an der Querlinie B 4000 im Nordteil der Moors Pahkavuoma,<br />

I<br />

5<br />

.~


26 Bull. Comm. geol. Finlande N :o 244<br />

TABELL E 5<br />

D ie K orrelationen zwischen den Variablen sowie d ie Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an der Querlinie B 4000 im o rdtc il des Moors Pahkavuoma<br />

H umi nosität<br />

(H )<br />

pH-Wert<br />

Aschegehalt<br />

('Yo)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität ... . .. . ...... . . .. . .<br />

pH-Wert . . .. . ..... . . .... . . . . . .<br />

Aschegehalt . ......... . . ... .. . . .<br />

T iefe . ... . .. ... ... .. . . . . .. . . . . .<br />

1. 000<br />

. 2 92<br />

.342<br />

.684<br />

1. 000<br />

.3 1 6<br />

.5 4 8<br />

1. 000<br />

. 3 4 6<br />

1. 000<br />

Mittelwerte<br />

Streuungen<br />

4. 39 ± O. 3 5<br />

1. 45 ± 0.1 8<br />

4. 96 ± 0 . 1 0<br />

0 .37 ± 0 . 0 5<br />

7.17 ± 3 .06<br />

12. 6 4 ± 1. 56<br />

1. 24<br />

0.8 5<br />

Konzentrationen der Variablen. Die Korrelationen zwischen den Variablen sind<br />

sehr klar. Die grössten Korrelationen bestehen zwischen Huminosität und Tiefe<br />

(0.684) sowie zwischen pH-W ert und Tiefe (0.548). Ungefähr gleichgross sind die<br />

Koef<strong>fi</strong>zienten zwischen Huminosität und Aschegehalt (0.342), pH-Wert und A schegehalt<br />

(0.316) sowie zwischen Aschegehalt und Tiefe (0.346). Die verschiedenen<br />

Variablen konnten ungestört aufeinander einwirken. Die Torfarten verteilen sich<br />

folgendermassen: B-T = 56. 7 %, BS/SB-T = 17.9 %, C-T = 13.1 % ,L-T = 8.6 %<br />

und S-T = 3.7 %.<br />

Südteil d es M oors P ah kavuoma<br />

Der Südteil des Moors Pahkavuoma (Nr. 5) grenzt im N orden durch Vermittlung<br />

der Landstrasse Kittilä- Sodankylä an den Nordteil des Pahkavuoma. Im Osten<br />

bildet das Flüsschen Riikonoja die Grenze, im Süden das Flüsschen Kuusanjoki und<br />

im Westen eine alluviale Sandterrasse des Ounasjoki. Die ungefähren K oordinaten<br />

des Moors sind 67°37' n.Br. und 25°05' ö.L. (Abb. 11).<br />

D as Moor lässt sich in Typen des Überschwemmungsgebiets und Typen des<br />

oberhalb der Überschwemmungen liegenden Gebiets einteilen. Die ersteren tragen<br />

braunmoorartiges Gepräge und sind sehr nass, die letzteren haben mehr Sphagnu!11<br />

ftlscu!11-reisermoorartigen Charakter und sind weniger feucht. Die Überschwemmungen<br />

des Riikonoja halten das Braunmoorgebiet bis spät in den Sommer hinein<br />

und dann erneut wieder im Herbst nass. Die durchschnittliche Höhe der Moorfläche<br />

beträgt 176 m ü.d.M., und das Moor ist südwärts geneigt.<br />

An der Untersuchungslinie, der Querlinie C 1 500 (Abb. 12), herrscht zwischen<br />

Aschegehalt und Tiefe eine schwache negative Korrelation (- 0.063). Z wischen den<br />

anderen Variablen bestehen direkte Korrelationen. Sehr g ross ist die Korrelation<br />

zwischen Huminosität und Tiefe (0.753) (Tabelle 6). Die Torfarten verteilen sich<br />

folgendermassen: Eq-T = 40.8 %, L-T = 17.0 %, B-T = 6.8 %, S-T = 4.8 % und<br />

SB/BS-T = 3.4 %.<br />

Der Einfluss der Überschwemmungen macht sich als Anstieg des Aschegehalts<br />

der Torfe bis zu 400- 500 m Abstand vom Flussbett geltend (Abb. 12).


• ••• 0 •• • • • •• ......<br />

Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 27<br />

PAHKAVUOMA<br />

Kittilä<br />

/<br />

ABB. 11. Südteil des Moors Pahkavuoma und dessen Bohrpunkte.<br />

TABELLE 6<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an der Querlinie C 1 500 im Südteil des Moors Pahkavuoma<br />

Huminosität pH-\Xlert Aschegehalt Tiefe<br />

(H) (%) (m)<br />

Huminosität . . . . . . . ............ 1. 00 0<br />

pH-Wert . . . . . . . . . . .. .. . . . ... .. . 065 1. 00 0<br />

Aschegehalt . . . . . . . . .. . . . . . ..... .1 38 .075 1. 000<br />

Tiefe ........ . ................ . .753 .059 - .063 1.000<br />

Mittelwerte •• 4 .93±0.47 4.30 ± 0.12 6.88 ± 2.64 0.84<br />

Streuungen ..... . ..... ... ...... 1. 33 ± 0. 24 0.35 ± 0.06 7.34 ± 1.34 0.4 3


28 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

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AZIDITÄT h.<br />

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17,lj -<br />

ASCHENGEHALT<br />

2.59 3.B2<br />

2.09 3.10<br />

3.91 3.39<br />

ABB. 12. Schwankungen der Torfarten, der Huminosität, des pH-Werts und des<br />

Aschegehalts im Südteil des Moors Pahkavuoma.<br />

Virttiövuoma<br />

Das Moor Virttiövuoma (Nr. 7) liegt 4 km westwärts vom Dorf Jeesiö, südlich<br />

vom Fluss Jeesiöjoki. Die Koordinaten des Moors sind 67°31' n.Br. und 25°35' ö.L.<br />

Die südöstliche Partie des Moors ist Seggenbraunmoor, die mittleren Partien<br />

Birkenbraunmoor und der nordwestliche Teil Sphagnum fuscum-Reisermoor. Das<br />

Moor ist zum Fluss Jeesiöjoki hin geneigt, wohin das Wasser vom Südostende des<br />

Moors in dem Flüsschen Majavajoki fliesst.<br />

Um anhand der spärlichen Beobachtungen ein Bild zu gewinnen, wurden in das<br />

Material Proben vom Bohrpunkt A 2000 + 1 200 genommen, wo eine tiefe Senke<br />

liegt. Der Moortyp ist Zwergstrauch-Reisermoor. Die Torfarten verteilen sich<br />

folgendermassen: SBfBS-T = 41.7 %, B-T = 33.3 %, C-T = 16.7 % und L-T =<br />

B.3 %.<br />

Die Resultate der Computerberechnung zeigen (Tabelle 7), dass zwischen Huminosität<br />

und pH-Wert starke negative Korrelation herrscht (-0.492). Die grössten<br />

negativen Korrelationskoef<strong>fi</strong>zienten bestehen zwischen pH-Wert und Aschegehalt<br />

(- 0.810) sowie zwischen pH-Wert und Tiefe (-0.714), was auf den grossen Anteil<br />

des B-Torfs und den hohen Wassergehalt zurückzuführen sein dürfte. Zwischen den


••••• ••• 0 •••• • •• 5.90<br />

_ 0 •• ' 0 ••• 2.14<br />

Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 29<br />

TABELLE 7<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

am Bohrpukt A 2000 + 1 200 im Moor Virttiövuoma<br />

Huminosität pH-\"(1ert Ascbegebalt Tiefe<br />

(H) (%) (m)<br />

Huminosität ...... .. ........... 1. 0 00<br />

pH-Wert ..... . . . . . . .. ...... . .. .492 1.000<br />

Aschegehalt ...... . .. .. ..... . ... .761 - . 810 1. 000<br />

Tiefe ... . .. . . . . . . .. . . . . . . . . o •• • . 909 - .714 .790 1. 000<br />

Mittelwerte ••••<br />

Streuungen •••••••••••<br />

± 1.22 4.48 ± 0.75 18.58± 8.94 3.16<br />

± 0.62 1.32± 0.38 15.77 ± 4.56 1.74<br />

übrigen Grössen herrschen sehr starke direkte Korrelationen (+ 0.761 und + 0.909).<br />

Die durchschnittliche Huminosität der Torfablagerung an diesem Bohrpunkt ist die<br />

grösste im ganzen Material, nämlich 5.9. Die Stelle ist unter ungestörten Bedingungen<br />

vermoort. (s. S. 56).<br />

Viiankiaapa<br />

Das Moor Viiankiaapa (Nr. 8) liegt östlich vom Fluss Kitisenjoki, ca. 12 km<br />

nordostwärts vom Kirchdorf Sodankylä. Die ungefähren Koordinaten sind 67°33'<br />

n.Br. und 26°50' ö.L.<br />

Von den Moortypen sind die Braunmoore von den Rimpi-Braunmooren bis zu<br />

den Birken Braunmooren charakteristisch, aber in der nördlichen Partie gibt es<br />

auch Sphagnllm papilloStlm-Weissmoor. Die Randpartien sind Sphagnllm fuscllm- und<br />

Eriophorum-Reisermoor. Das Moor ist SSO-wärts geneigt, und die ungefähre Höhe<br />

ist 190 m ü.d.M.<br />

In der Torfablagerung am Bohrpunkt B 300 herrscht zwischen allen Variablen<br />

direkte Korrelation (Tabelle 8). Die grösste Konzentration besteht zwischen der<br />

Tiefe und den anderen Variablen. Die Stelle ist durch Verlanden eines Seebeckens<br />

vermoort.<br />

TABELLE 8<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

am Bohrpunkt B 300 im Moor Viiankiaapa<br />

Huminosität<br />

(H)<br />

pH-Wert<br />

Ascbegebalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität ............ . .... . .<br />

pH-Wert ............... . ..... .<br />

Aschegehalt .... ..... .. ........ .<br />

Tiefe ............ . ............ .<br />

1. 000<br />

.606<br />

.569<br />

.847<br />

1.000<br />

.362<br />

.896<br />

1. 000<br />

.550<br />

1.000<br />

Mittelwerte . . ........ . .. . . . ... .<br />

Streuungen ... . ..... . . . . .. ... . .<br />

4.30 ± 0.67<br />

1.08 ± 0.34<br />

5.58±0.14<br />

0.20 ± 0.07<br />

4.78 ± 0.45<br />

0.72 ± 0.23<br />

2.66<br />

1.45


30 BuH. Comm. geoI. Finlande N:o 244<br />

TABELLE 9<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

am Bohrpunkt A 900- 900 im Moor Lehonjänkä<br />

Huminosität<br />

pH-Wert Aschegehalt Tiefe<br />

(H ) (%) (m)<br />

Huminosität ...... . . .. .. . . .. . . . 1. 000<br />

pH-Wert . . . . . . . . . . .. .......... . 050 1. 000<br />

Aschegehalt .... . ... ... .. . . . ... . . 503 - . 523 1. 000<br />

Tiefe ., ... ... . .. . ............. . .6 14 - .1 65 .8 48 1. 000<br />

Mittelwerte .... . ..... . .. ... . . . . 4. 64±0. 41 5.11 ± 0.14 4. 42± 0.5 5 2.41<br />

Streuungen . . ........ .. . .. . ... . 0.62±O.21 0 .22±0. 07 0. 86 ± 0.28 1. 3 0<br />

Lehonjänkä<br />

Das Moor Lehonjänkä (Nr. 9) liegt östlich vom Fluss Kitisenjoki, 6 km südostwärts<br />

vom Kirchdorf Sodankylä. D ie Koordinaten des Moors sind 67°24' n.Br.<br />

und 26°41' ö.L. Die westlichen Partien sind entwässertes Zwerchstrauch-Reisermoor<br />

mit Seggenbraunmoor-Senken. Die südlichen Partien sind Zwergstrauch-Reisermoor.<br />

Der Untergrund ist Sand oder Feinsand. Das Moor ist WSW-wärts geneigt,<br />

und die durchschnittliche Höhe der Moorfläche beträgt 180 m ü.d.M.<br />

Aus Tabelle 9 ist ersichtlich, dass zwischen pH und Aschegehalt so~ie zwischen<br />

pH-Wert und Tiefe negative Korrelation herrscht ( - 0.523 und - 0.165). Starke<br />

direkte Korrelation besteht zwischen Aschegehalt und Tiefe (0.848). D er Carex­<br />

Torf macht 88.9 % aus und der Bryales-Torf 11.1 %.<br />

Kairanaapa<br />

Das Moor Kairanaapa (Nr. 10) liegt beiderseits von der Landstrasse Kairala­<br />

Luiro, etwa 13 km nordwärts vom Kirchdorf Pelkosenniemi. Die ungefähren Koordinaten<br />

sind 67°13' n.Br. und 27°30' Ö.L. Das Moor ist ein ca. 14 km langes Flussufermoor,<br />

das im Osten an den Fluss Luirojoki und im Norden an den Hietajoki grenzt.<br />

Die durchschnittliche Höhe der Moorfläche ist 155 m ü.d.M. Das Moor ist nordund<br />

südwärts geneigt. Der Mineralboden des Untergrundes ist Schluff, der randwärts<br />

in gröbere Sorten übergeht.<br />

Das Kairanaapa ist dem Typ nach Seggenbraunmoor oder Rimpi-Braunmoor<br />

mit Strängen, das randwärts weissmoorartigen Charakter annimmt. In den südlichen<br />

und nördlichen Partien ist der Moortyp stark mit Strängen durchsetztes Rimpi­<br />

Weissmoor. Hier treten die Wasserläufe auf dem Luftbild deutlich hervor (Abb. 13<br />

und 14). Das Moor ist ein sehr interessantes Untersuchungsobjekt. Als Unter-


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 31<br />

ABB. 13. Rimpi-Braunmoor in den südlichen und mittleren Partien des Moors<br />

Kairanaapa (die dunklen Stellen in der Mitte des Moors). Die hellere Partien<br />

an den Rändern sind Sphagntlm Weissmoor und Sphagntlm jilsctlm-Reisermoor. Die<br />

Bohrpunkte der Linien sind durch Punkte bezeichnet. Die Pfeile zeigen den Lauf<br />

des Wassers in einer vermoorten, durch die Schmelzwassererosion des Inlandeises<br />

vertieften Rinne.<br />

suchungslinien wurden die Querlinie D 2500 im Südteil und die Querlinie D 12600<br />

im Nordteil gewählt. Der Boden der ersteren ist eine Rinne mit steilen Rändern,<br />

und der Boden der letzteren ist ziemlich flach.<br />

Aufgrund der Luftbilder scheint die Strömung des Wassers an beiden Linien<br />

die Orientierung der Stränge zu beeinflussen. An der Querlinie D 2 500 ist die<br />

Schichtenfolge identisch mit der Untersuchungslinie im Moor Parvavuoma. Auf<br />

dem Grund liegt schwach humi<strong>fi</strong>zierter (H 2 -Hs) Bryales-Torf (B-T). Auf der<br />

Moorfläche zieht ein Wasserlauf mit starken Strängen (Abb. 13).<br />

Wie aus Tabelle 10 hervorgeht, herrscht zwischen Huminosität und Tiefe eine<br />

starke negative Korrelation (-0.470). Eine etwas kleinere negative Korrelation<br />

besteht zwischen Huminosität und pH-Wert (--0.225), was eine direkte Folge der


32 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

ABB. 14. Rimpi-Weissmoor in Nordteil des Moors Kairanaapa, das in Sphagnum-Weismoor und<br />

Sphagnum Juscum-Reisermoor (hellere Stellen) übergehend an den Mineralboden grenzt. Die Pfeile<br />

zeigen die Laufrinnen des Moorwassers an.<br />

TABELLE 10<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an der Querlinie D 2 500 im Moor Kairanaapa<br />

Huminosität pH.Wert Aschegehalt Tiefe<br />

(H ) (%) (m)<br />

Huminosität ...... . . . .. , .. .. . . . 1. 000<br />

pH-Wert ..... . ............. . .. .255 1. 000<br />

Aschegehalt . . . . . ..... . . .... ... . .125 .311 1. 000<br />

Tiefe .. . . •••••••• 0" • •• • • • •• ••• .470 .694 . ~64 1. 000<br />

Mittelwerte .. . . ........... . . .. . 4.19 ± 0.35 4.99 ± 0.12 9.47 ± 4.68 1. 9 8<br />

Streuungen ............ . .. . ... . 1.11 ± 0.18 0.37 ± 0.06 14.92 ± 2 . 39 1. 29<br />

Einwirkung der Rinne ist. Der auf dem Grund liegende nasse, schwach humi<strong>fi</strong>zierte<br />

B-T hat sich in ungestörten Verhältnissen abgelagert. Der pB-Wert ändert sich mit<br />

zunehmender Tiefe in alkalischer Richtung., während zugleich die Huminosität


_<br />

Eino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoo:'e 33<br />

KAIRANAAPA ; Pelkosenniemi<br />

015()O..lOO1II -zoo .!""<br />

AZIDITÄT<br />

1~5 -<br />

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----------------~L------~-~-~-~---~-~-~-~-=-~-~-~-~-~,-~:w==~--------__ ~~ L_ ____ ___ __<br />

'"<br />

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152-<br />

ABB. 15. Schwankungen von pH und Aschegehalt in d~n Torfablagerungen an oer Qucrlin;e D<br />

2 500 im Moor Kairanaapa. D er Pfeil zeigt die Stromrichtung des Wassers an.<br />

TABELLE 11<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an der Querlinie D 12600 im Moor Kairanaapa<br />

Huminosirät<br />

(H )<br />

pH-Wert<br />

j\schegehalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität .. .. ... . ... . . . . ... .<br />

pH-Wert . ....... . ............ .<br />

Aschegehalt . . ........... . . . . . . .<br />

Tiefe .......... . . .... .. . . .... . .<br />

Mittelwerte . ... . ..... .. . . . .. . . .<br />

Streuungen .. . ...... . . .<br />

1. 000<br />

.370<br />

.742<br />

.395<br />

3.33 ± 0.67<br />

1.1S ± 0.34<br />

1. 00 0<br />

.521<br />

.022<br />

4.52 ± 0.OS<br />

0.13 ± 0.04<br />

1. 000<br />

. 659<br />

9.79 ± 7.57<br />

13.36± 3.S6<br />

1. 000<br />

3.07<br />

1. 64<br />

schwächer wird. Dies geht auch aus der Grösse des Koef<strong>fi</strong>zients zwischen pH-Wert<br />

und Tiefe hervor (0.694). Ungefähr den gleichen Faktor zeigen die Korrelationskoef<strong>fi</strong>zienten<br />

zwischen pH-Wert und Aschegehalt sowie zwischen Aschegehalt und<br />

Tiefe an (0.311 und 0.264).<br />

Die schichtenweise Verteilung des Aschegehalts und zugleich die Einwirkung<br />

der Wasserströmungen sind aus dem Pro<strong>fi</strong>l ersichtlich (Abb. 15). Die Strömung<br />

verursacht eine deutliche »Rinne» im Aschepro<strong>fi</strong>l. Es hat auch den Anschein, dass<br />

die Strömungen in den Torfschichten wenigstens teilweIse den gleichen Gesetzen<br />

unterliegen wie in einem Flussbett. Dort ist die Strömung in der Mitte der Rinne<br />

an der Oberfläche am stärksten und nimmt zur Tiefe hin und randwärts ab.<br />

An der Querlinie D 12600, die ein Becken mit ziemlich flachem Boden repräsentiert,<br />

ist keine Konzentration der Variablen wahrzunehmen (Tabelle 11 und<br />

Abb. 16) . Die dynamischen Vorgänge des Moors sind hier wegen der geringen<br />

Mächtigkeit der Torfschichten verschwindend gering. Andererseits fördern die<br />

5 10209--70


34 Bul!. Cornm. geo!. Finlande N:o 244<br />

0lZiOO-381l -300 -200 -190 OlUOO·1DOm<br />

155-<br />

154- -- - ~.5- -- -~.J- - --t~-- -- ---;;;- - 4.~ -<br />

154- - -1Il61 -- -3.7S- -- -~1ß- -- m --4~-<br />

153-<br />

ABB. 16. Schwankungen von pH (oberes Pro<strong>fi</strong>l) und Aschegehalt (unteres<br />

Pro<strong>fi</strong>l) in den Torfschichten an der Querlinie D 12600 im Nordteil des Moors<br />

Kairanaapa.<br />

TABELLE 12<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwcrte und Streuungen dcr Variablen<br />

an den Bohrpunkten D 4500 + 100 und D 5100 im Moor Kairanaapa<br />

Huminosität<br />

(H)<br />

pH-Wert<br />

Ascbegebalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität ..... . . ........... .<br />

pH-Wert ... . . . . . ... .. _ .... _ .. .<br />

Aschegehalt ................... .<br />

Tiefe ......... . ..... .. ........ .<br />

Mittelwerte ... . .... . . . ........ .<br />

Streuungen ....... . ........... .<br />

1. 000<br />

.306<br />

.435<br />

. 286<br />

3.66 ± 0.41<br />

0.95 ± 0.2 1<br />

1. 000<br />

- . 086<br />

- .187<br />

4.83 ± 0.0 8<br />

0.22 ± 0.04<br />

1. 000<br />

.593<br />

5.91±2.6 7<br />

6.08±1.36<br />

1. 000<br />

2.11<br />

1. 11<br />

flachen Mineralböden der Umgebung in dem Moor transgressive Ausbreitung von<br />

Sphagnum fusctlm. Einfluss der Wasserströmung auf die Korrelationen zwischen den<br />

Variablen ist nicht zu beobachten_<br />

In den Torfschichten der Querlinie D 12600 herrscht zwischen allen Variablen<br />

positive Korrelation. Am grössten ist die Korrelation zwischen Huminosität und<br />

Aschegehalt (0.742), pH-Wert und Aschegehalt (0.521) sowie zwischen Aschegehalt<br />

und Tiefe (0.659). Der hohe Aschegehalt (8.8 %) geht hier auf den grossen Equisetum­<br />

Anteil (43.8 %) der Torfe zurück. Das Vorkommen von Equisetum-Resten in den<br />

Bodenschichten wiederum führt zur Abhängigkeit der Variablen von der Tiefe. Der<br />

Moortyp ist Rimpi-Weissmoor.<br />

Das von den Bohrpunkten D 4500 + 100 und D 5100 stammende Vergleichsmaterial<br />

ist zusammengenommen, weil Tiefe und Moortyp, Rimpi-Braunmoor mit<br />

starken Strängen, gleich sind. Zwischen pH-Wert und Aschegehalt sowie zwischen<br />

pH-Wert und Tiefe herrscht eine schwache negative Korrelation (Tabelle 12). Di.:<br />

grössten Korrelationen herrschen zwischen Aschegehalt und Tiefe (0.593) sowie<br />

zwischen Huminosität und Aschegehalt (0.435). Der Anteil der Equisetum-Reste an<br />

den Torfen, 35.0 %, ist hier nicht ganz so stark wie an der vorherigen Untersuchungslinie.<br />

Die Menge der Braunmoos-Reste dagegen ist grösser als an der vorgenannten<br />

Linie.


Eino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 35<br />

ABB. 17. Südteil des Moors Sudenvaaranaapa. Der vorherrschende Moortyp ist<br />

Rimpi-Wcissmoor. In den mittleren Partien sind keine Wasserströmungen<br />

wahrzunehmen.<br />

Sudenvaaranaapa<br />

Das Moor Sudenvaaranaapa (Nr. 12) ist der südliche Fortsatz des Moors Sakkalaaapa<br />

(Nr. 11). Im Süden grenzt das Moor an die Landstrasse Pelkosenniemi­<br />

Savukoski, im Norden läuft der Fluss Verkkojoki zwischen Sudenvaaranaapa und<br />

Sakkala-aapa. Im Westen ist das Moor durch den Fluss Luirojoki begrenzt und<br />

im Osten durch den Berg Sudenvaara. In der Süd~' estecke des Moors bildet ein<br />

südost-norJwestwärts laufender Oszug die Grenze. Die ungefähren Koordinaten<br />

sind 67°12' n .Br. und 27°35' ö.L.<br />

Das Sudenvaaranaapa ist den Moortypen nach Braunmoor. Die nördlichen Partien<br />

sind Seggenbraunmoor mit Strängen und Rimpi-Braunmoor, die randwärts in<br />

Seggenweissmoor-Senken, Seggenv;,eissmoor oder Rimpi-Weissmoor übergehen.<br />

Der Untergrund ist im Nordteil Feinsand, im Südteil Schluff. An den Rändern ist<br />

der Mineralboden des Untergrundes gröberes Material. Das Moor ist südwestwärts<br />

geneigt, und das Wasser fliesst in mehreren Schmelzwasserrinnen in den Fluss<br />

Luirojoki, Die durchschnittliche Höhe des Moors ist 157 m ü.d.M.<br />

Die Standlinie B und die Querlinie B 1 400 wurden als Material aus dem Gebiet<br />

des stehenden Moorswassers gewählt (Abb. 17 und 18). Weder im Aschegehalt noch<br />

im pH-Wert lässt sich Konzentration nachweisen (Tabelle 13). Das Moorwasser<br />

bewegt sich langsam. Zwischen allen Variablen herrscht direkte Korrelation. Am


36 BuH. Comm. geol. Finlande N :o 244<br />

TABELLE 13<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die .Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an den Unters:.JChungslinien des Moors Sudenvaaran lapa.<br />

Huminosirär pH-\"X'crt Aschcgebalt Tiefe<br />

(H) (%) (m)<br />

Huminosität ... .. . . ... . . . .. .. . 1. 0 00<br />

pH-Wert .. . .. . 0.··.· . .. . ... .. .510 1. 0 00<br />

Aschegehalt . ... .283 .304 1.000<br />

Tiefe . .. .. ... . . ... . .0 15 .029 .294 1. 000<br />

Mittelwerte 4 . 48 ± O. 33 4 .87 ± 0 .16 3.31 ± 0.71 0.98<br />

Streuungen ••• • ••••• • 0 •• • • •• • • • 0. 73 ± 0.17 0.35±0.08 1. 56 ± 0.36 0.2 6<br />

156<br />

155 " "<br />

-.400 -200 0 +200<br />

, , , ,<br />

"<br />

154<br />

hk<br />

156<br />

155<br />

154<br />

81400-400m -200 0 81400+200m<br />

I I I I I<br />

__ S.~/- 5 .1 -", 4.5 __ --5.0<br />

4.3 /53 5:1 ' __/ 5.1<br />

4.2 / hk hk hk 5.2<br />

/<br />

4.<br />

hk<br />

hk<br />

ABB. 18. Torfarten und J-Iuminosität (obere Pro<strong>fi</strong>le) sowie pH und Aschegehalt<br />

(untere Pro<strong>fi</strong>le) der Torfschichten an der Querlinie B 1 400 des<br />

Moors Sudenvaaral13.apa, d as in ungestörten W'asserhältnissen liegt.


l<br />

Eino Lappalainen: Ober die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 37<br />

grössten ist der Koef<strong>fi</strong>zient zwischen Huminosität und pH-Wert (0.510) : mit zunehmender<br />

Huminosität ändert pH-Wert sich in alkalischer Richtung. Annähernd<br />

gleichgross sind die Korrelationskoef<strong>fi</strong>zienten zwischen Huminosität und Aschegehalt<br />

(0.283), pH-Wert und Aschegehalt (0.304) sowie zwischen Aschegehalt und<br />

Tiefe (0.294).<br />

Einwirkung des Flusses auf die Wasserströmungen und weiter die Korrelationen<br />

zwischen den Variablen lässt sich aufgrund des Materials nicht wahrnehmen.<br />

Sakkala-aapa<br />

Das Moor Sakkala-aapa (Nr. 11) liegt südlich und östlich vom Flu~s Luirojoki<br />

und ca. 5 km ostwärts vom Moor Kairanaapa. Die ungefähren Koordinaten sind<br />

67°17' n.Br. und 27°35' Ö.L. Im Westen und Norden grenzt das Moor an den Fluss<br />

Luirojoki, im Osten und Süden an das Flüsschen Verkko-Oja.<br />

Die nördlichen Partien des Moors sind fast reines Birken-Braunmoor, wo die<br />

Rimpis Grünbraunmoor mit Men)'anthes trifoliata sind. Die Ränder sind Sphagnum<br />

fuscum -Reisermoor, stellenweise Grosseggen-Weissmoor. Die südliche Partie bildet<br />

ein Reisermoorgebiet vom Kermimoortyp, das übergehend in Sphagnum fuscum­<br />

Weissmoor und weiter in Sphagnum fuscum-Reisermoor an den Mineralboden grenzt.<br />

Die durchschnittliche Höhe der Moorfläche beträgt 159 m ü.d.M. Das Moor ist<br />

WSW-wärts geneigt, und das Wasser fliesst in mehreren Schmelzwasserrinnen in den<br />

Luirojoki. Der Mineralboden des Untergrundes ist im Nordteil Feinsand und im<br />

Südteil Feinsand oder Schluff.<br />

Das Vergleichsmaterial stammt vom Bohrpunkt H 3400, wo der Moortyp<br />

Birkenbraunmoor ist. Z",ischen der Huminosität und den übrigen Variablen herrscht<br />

negative Korrelation (Tabelle 14). Die Korrelation zwischen pH-Wert und Aschegehalt,<br />

pH-Wert und Tiefe sowie Aschegehalt und Tiefe ist positiv.<br />

TABELLE 14<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittehverte und Streuungen der Variablen<br />

am Bohrpunkt H 3 400 im Moor Sakbh-aap~<br />

Huminosität<br />

(H )<br />

pH-\Y/crt<br />

Aschegehalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(Ol)<br />

Huminosität .<br />

pH-Wert ....<br />

Aschegehah . .<br />

Tiefe ..... .<br />

Mittelwerte<br />

Streuungen<br />

1. 000<br />

. 275<br />

.293<br />

.167<br />

4.39 ± 0.76<br />

1. 59 ± 0. 39<br />

1. 000<br />

.588<br />

. 725<br />

4. 96 ± 0.4 4<br />

0. 90 ± 0.23<br />

1. 000<br />

.689<br />

5. 63 ± 2.21<br />

4. 53 ± 1.1 3<br />

1. 000<br />

1. 55<br />

1. 07


38 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

ABD. 19. ordteil des Moors Kokonaapa.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 39<br />

Kokonaapa<br />

Das Moor Kokonaapa (Nr. 13) liegt ca. 5 km OSO-wärts vom KirchdorfPelkosennierni.<br />

Die ungefähren Koordinaten sind 67°05' n .Br. und 27°40' ö.L. Im Norden<br />

bildet der Fluss Kemijoki die Grenze, im Osten der Fluss Säynäväjoki, im Süden<br />

und Westen ein Oszug.<br />

Das Moorgebiet besteht aus Inseln und zwischengelagerten, stellenweise unbegeh<br />

bar nassen Rimpigebieten. Der vorherrschende Typ ist auf den offenen Flächen<br />

Grünweissmoor Die Ränder der Inseln sind Sphagnum fuscum-Weissmoor sowie<br />

Sphagnum fuscum-Reisermoor. Im Nordteil nehmen die Braunmoortypen ab, während<br />

dort stellenweise Bruchrnoor sowie Grosseggen- oder Equisetum-Weissmoor<br />

vorkommen (Abb. 19). Der Mineralboden des Untergrundes ist in den Senken Kies<br />

oder Steine. Das Moor ist südwärts, zum Säynäväjoki hin geneigt. Die durchschnittliche<br />

Höhe der Moorfläche ist 160 m ü.d.M.<br />

Aufgrund der Orientierung der Stränge scheint das Wasser ungefähr quer durch<br />

das Moor zu fliessen. Die Querlinie A 8 000 wurde als Beispiel des aus Braunmoor­<br />

Typen zusammengesetzten, geneigten Aapamoors gewählt. Die Braunmoorflichen<br />

sind Rimpi- und Seggenbraunmoor. Die Nässe des Moors ist an der Untersuchungslinie<br />

geringer als im Sudenvaaranaapa.<br />

In den Torfschichten herrscht zwischen allen Variablen direkte Korrelation<br />

(Tabelle 15), die mit wachsender Tiefe grösser wird. Mit zunehmender Tiefe ändert<br />

der pH-Wert sich in alkalischer Richtung (0.688), die Huminosität wächst (0.527)<br />

und der Aschegehalt steigt (0.474). Den gleichen Faktor zeigt der Koef<strong>fi</strong>zient<br />

zwischen pH-Wert und Aschegehalt an (0.593): mit zunehmendem Aschegehalt<br />

ändert pH-Wert sich in alkalischer Richtung. Alle Koef<strong>fi</strong>zienten zeigen grosse<br />

Korrelationen zwischen den Variablen an.<br />

Die Einwirkung der Wasserströmung macht sicht im Aschepro<strong>fi</strong>l (Abb. 20) als<br />

Vorkommen sekundären mineralischen Materials geltend. Infolge der angewandten<br />

Höhenskala treten die Anomalien des Aschegehalts vielleicht etwas zu stark hervor.<br />

Die höheren Stellen des Untergrundes geben einen »Schatten» im Aschepro<strong>fi</strong>l. In<br />

den Senken, wo der Torf nur schwach sauer ist, sind die Schwankungen des pH­<br />

Wertes gering.<br />

TABELLE 15<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen sowie die Mittelwerte und Streuungen der Variablen<br />

an der Querlinie A 8 000 im Moor Kokonaapa<br />

Huminosität<br />

(1-1)<br />

pH-\'\Icrc<br />

Aschegehalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität .............. .. .. .<br />

pH-Wert . .. . . ... . . . . . . ....... .<br />

Aschegehalt ..... . ..... . .. . .. . . .<br />

Tiefe .... ..... .<br />

Mittelwerte<br />

Streuungen ................ . .. .<br />

1. 000<br />

.374<br />

.365<br />

.527<br />

4.01 ± 0.33<br />

1.09 ± 0.17<br />

1. 000<br />

.593<br />

.688<br />

5. 33 ± 0. 12<br />

0.36 ± 0.06<br />

1. 000<br />

.474<br />

8.32 ±3.88<br />

12.82 ± 1.98<br />

1. 000<br />

1. 66<br />

0.69


40 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

KOKONAAPA; Pelkosenniemi<br />

A LXXX Querlinie<br />

A8~~I_-~~~-L ____- ~ __ ~ _____ ~~OO~ __ ~ _____-~~~ __ L-___ - ~ __ ~ _____-~I00~__-+~_____'~~_A~~~I.~<br />

159--<br />

156--<br />

1~6--<br />

TOR FARTEN<br />

, ,<br />

, , ,<br />

,<br />

hs<br />

o--~<br />

/1s<br />

hk<br />

156- HUMIFIZIERUNG<br />

160 -<br />

158- AZIOITÄT<br />

4S<br />

157 - loS ... 55<br />

/ 48 A:J 52 ,' 55<br />

5~ ' 56<br />

156- ~ ,," / 5~ 5.6<br />

- 50 5~ /' ",lf1~ ..........<br />

155- 54 ~ hs 6<br />

_~5~ hS<br />

hS<br />

49<br />

~<br />

154 - 5 3 hS<br />

52<br />

52<br />

52<br />

hk<br />

158- ASCHENGEHALT<br />

50<br />

52<br />

'56<br />

5 1 hk<br />

-/<br />

/<br />

154--<br />

160-<br />

157-<br />

158-<br />

157-<br />

155-<br />

154-<br />

153-<br />

1"52-<br />

15S-<br />

157-<br />

156-<br />

,,5-<br />

1~3-<br />

152-<br />

ABB. 20. Schwankungen von Torfarten und Huminosität sowie pH und Aschegehalt der Torfschichten<br />

eines stark geneigten Aapa-Moors an der Querlinie A 8000 im Moor Kokonaapa.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 41<br />

TORFARTEN UND KORRELATIONEN ZWISCHEN D EN VARIABLEN<br />

Für die Computerbehandlung wurde das Material in 7 Torfartengruppen eingeteilt:<br />

Bryales-Torfe (B-T), Sphagnum-Torfe (S-T), Carex-Torfe (C-T), Bryales­<br />

Sphagnum-jSphagnum-Bryales-Torfe (BS-jSB-T) sowie Ligniden-Torfe (L-T ),<br />

Eriophorum-Torfe (Er-T ) und Equisetum-Torfe (Eq-T ). Die vier erstgenannten<br />

Torfarten bilden in dem Untersuchungsgebiet unter günstigen Wachstumsverhältnissen<br />

ausgedehnte, ziemlich reine Ablagerungen. Die Nebenfaktoren L, Er und<br />

Eq wurden als Gruppen für sich mitgenommen, um ihre Einwirkung auf die B-, S-,<br />

BSjSB- und C-Torfe zu eliminieren.<br />

Als Variablen des Materials wurden Huminosität (H), pH-Wert, Aschegehalt<br />

und Tiefe angewandt. Auf diese \XTeise wurde versucht, die Eigenschaften der verschiedenen<br />

Torfarten sowie den Einfluss der \XTasserströmung auf die Konzentration<br />

der Torfarten und ihrer Variablen zu ermitteln. Ferner wurde herauszubringen<br />

versucht, inwieweit die Korrelation zwischen diesen Variablen mit der Entstehung<br />

der Torfarten selbst und ihrem Vorkommen in den Torfablagerungen zusammenhängt.<br />

Die Korrelationen zwischen den Variablen und die Zuverlässigkeit der<br />

Mittelwerte gehen aus den Tabellen hervor.<br />

Bryales-Torfe<br />

Zwischen Huminosität und pH-\X'ert herrscht eine schwache negative Korrelation<br />

(-0.067), sodass mit zunehmender Huminosität pH sich in saurer Richtung ändert<br />

(Tabelle 16). Kotilainen (1927) stellt fest, »dass ein sehr humi<strong>fi</strong>zierter Torf oft ebenso<br />

sauer oder sogar saurer ist als ein zu derselben Torfart gehörender, aber weniger<br />

humi<strong>fi</strong>zierter, mit Ausnahme des Am b I y s t e g i u m - C Y per ace a e -Torfes».<br />

Aufgrund des vorliegenden Materials lässt sich feststellen, dass die Bryales-Torfe<br />

eine negative Korrelation zwischen Huminosität und pH verursachen. Kotilainen<br />

(op.c. S. 131) sagt als seine Synthese vom CaO-Gehalt der Torfarten: »D ie niedrigen<br />

CaO-Gehalte sind für die Sphagnum-Torfartgruppe und die hohen für die<br />

Amblystegium-Cyperaceae-Torfe typisch». Nach Kivinen (1935, S. 57) scheint<br />

die Reaktion des Moorwassers im Substrat der Laubmoose ~twas alkalischer zu<br />

sein als der von mir erhaltene Mittelwert 5.1 der Azidität des B-Torfs. Für die<br />

Schwankungsgrenzen des pH des Druckrückstandes hat Kivinen (1934, S. 19)<br />

4.0-7.2 erhalten. Die Extremwerte wurden aus dem Druckrückstand von Po(ytricht!11I<br />

strictu11I und Catoscopiu11I nigritu11I gewonnen. Salmi (1950, S. 9) hat für<br />

CB-T H 6<br />

einen pH-Wert von 5.1 erhalten, der meinem Mittelwert entspricht.<br />

Man muss freilich bedenken, dass in den Bryales-Torfen die Nebenfaktoren Carex<br />

und Sphagflu11I die pH-Werte in saurer Richtung beeinflussen: die Wasserstof<strong>fi</strong>onkonzentration<br />

wächst. Nach Brenner (1924) schwanken die pH-Werte des Bryales­<br />

Torfs zwischen 5.6 und 7.2.<br />

6 10209- 70


42 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

TABELLE 16<br />

Korrelationen zwischen Huminosität, pH-Wert, Aschegehalt und Tiefe der B-Torfe, arithmetische<br />

Mittelwerte der fraglichen Variablen und deren Zuverlässigkeitsgrenzen auf 95.5 % der Beobachtungen<br />

sowie Streuungen der Zahlenwer:e der Variablen<br />

]-Iuminosität<br />

\H )<br />

pH-Wert<br />

Aschegebalt<br />

Tiefe<br />

(% ) Im)<br />

Huminosität . . .. .. ..... .. . ... . .<br />

pH-Wert .. . .. . . . .. . . . .. . .. ... .<br />

Aschegehalt . . ....... . ... . ... . . .<br />

Tiefe ... .. . ... ......... . ... . .. .<br />

Mittelwerte . . ................. .<br />

Streuungen .. . . . .... . ... . .. .. . .<br />

1. 000<br />

.067<br />

.113<br />

.055<br />

4.4 4± 0.16<br />

1.11 ± 0.08<br />

1. 000<br />

.075<br />

.443<br />

5.10 ± 0.1 0<br />

0.66 ± 0. 05<br />

1. 000<br />

.140 1. 000<br />

5.54 ± 0. 75 1.4 9± 0.15<br />

5.23 ± 0.38<br />

Bei der Beurteilung der Resultate muss man berücksichtigen, dass die Braunmoose<br />

selten ganz reinen Torf bilden, sondern dass meistens auch Reste von Carex<br />

und Sphagnum darunter sind. Der pH-Mittelwert 5.1 entspricht gut z.B. den von<br />

Kotilainen (1927, S. 111 und S. 118) aus AC-Torf (Amblystegium-Cyperaceae-Torf)<br />

erhaltenen Resultaten. Von seinen 75 AC-T orfproben <strong>fi</strong>elen 30 in die pH-Klasse<br />

5. 1- 5.5 und 15 in die pH-Klasse 5.6- 6. O.<br />

In der Gruppe der Bryales-Torfe ist eine starke Korrelation zwischen pH und<br />

Tiefe (0.443) ober schwächer zwischen Aschegehalt und Tiefe (0.140) wahrzunehmen,<br />

während wiederum zwischen Huminosität und Tiefe nur eine schwache (0.055)<br />

positive Korrelation herrscht (Tabelle 16). Die Korrelation z'Wischen Huminosität<br />

und Aschegehalt (0.113) ist mittelmässig.<br />

Für den Mittelwert des Aschegehalts der Bryales-T orfe wurde 5.54 % ermittelt.<br />

Von Kotilainens 23 BCCAC)-Proben <strong>fi</strong>elen 9 in die Aschegehaltsklasse 5.00-7.00 %<br />

und 9 Proben enthielten über 7.00 % Asche. Bei Salmi (1950, S. 9) war der Aschegehalt<br />

des CB-Torfs 5.1 %. Kivinen (1933, S. 40) erhielt für den Mittelwert der<br />

Rohasche von Drepanocladus intermedius 12.94 % und für die Grenzen des Aschegehalts<br />

von Paludella squarrosa 5.01- 7.00 %.<br />

Die Beziehung der Bryales-Torfe zum Elektrolytengehalt der Schmelzwasserrinne<br />

wurde vorn schon besprochen (S. 19).<br />

Die Korrelation zwischen Aschegehalt und Tiefe der Bryales-Torfe scheint von<br />

mittlerer Grösse zu sein, während zwischen Huminosität und pH-Wert negative<br />

Korrelation herrscht. Mit zunehmender Huminosität ändert pH des Torfs<br />

sich also in saurer Richtung. In den Torfablagerungen erstrecken sich die B-Torfe<br />

von der Oberfläche bis durchschnittlich 1.49 m Tiefe (Abb. 21).<br />

Sphagnum-Torfe<br />

Zwischen allen Variablen herrscht positive Korrelation (Tabelle 17). D ie stärkste<br />

Korrelation besteht zwischen Aschegehalt und Tiefe (0.716), mittelmässig starke<br />

zwischen Huminosität und pH (0.374), zwischen Huminosität und Tiefe (0.313)


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 43<br />

1 ""' ~I Sphognum-Torf(Sl<br />

I"" 0--1 Bryoles - Torf (B)<br />

DJTI Carex-Torf (Cl<br />

I"" ~ 1 Bryoles-Sphagnum-Torf(BSj SBJ<br />

B Ligniden- Torf (L)<br />

[DJ Eriophorum-Torf(Er)<br />

2.0m<br />

~ Equisetum-Torf ([q)<br />

ABB. 21. Als Resultat statistischer Ber~chnung erhaltenes D iagramm, das die<br />

Tiefe anzeigt, bis zu welcher die verschiedenen Torfarten durchschnittlich<br />

hinunterreichen.<br />

TABELLE 17<br />

Korrelationen zwischen den Variablen der S-Torfe sowie arithmetische Mittel der Variablen und<br />

deren Zuverlässigkeitsgrenzen und Streuungen<br />

Huminosität pH-Wert Aschegehalt Tiefe<br />

, H) (% ) (rn)<br />

H uminosität . •. .. 0.· .• · .. 1. 000<br />

pH-Wert . . . . .. . . . . . . .' 0 . · . 0 ' •. .374 1. 000<br />

Aschegehalt ••••• • • • • • • _ • • • • 0 • • • .244 . 208 1. 000<br />

Tiefe ..... _ ...• . . .. 0.·. · ·· .. ·. .313 .3 58 .716 1. 000<br />

Mittelwerte •• 0 •••• • •• •• 0 • • • •• • • 4.50 ± 0.41 4.40±0.31 5. 94 ± 2. 47 1. 1 1 ± 0.34<br />

Streuungen •• • •••• • 0 •• • 1.35 ± 0.21 1. 02 ± 0.1 6 8.17 ± 1. 26<br />

sowie zwischen pH-Wert und Tiefe (0.358). Die Korrelationskoef<strong>fi</strong>zienten sind<br />

durchweg grösser als bei den B-Torfen. Die S-Torfe entstehen in ruhigeren Wasserverhältnissen<br />

als die letzteren, und die Wasserströmung vermag daher die Korrelationen<br />

zwischen den Variablen nicht auszugleichen.<br />

Der erhaltene pH-Mittelwert 4.4 dürfte durch den Anteil der eutrophen Sphagnum­<br />

Moose der Braunmoorgebiete im T orf bedingt sein. Nach der Untersuchung von<br />

Kotilainen (1927, S. 109) haben von den Sphagnum-Torfen die Sphagnum fuscumund<br />

S. cuspidatum-Torfe die allersauerste Azidität. Von seinen 66 S-T -Proben<br />

hatten 49 einen pH-Wert von 3.6 und von 40 CS-T-Proben hatten 12 pH 3.6 und<br />

11 pH 3.6,-4.0 (op.cit. S. 111). Von den pH-Bestimmungen der Sphagnum Torfe<br />

mögen folgende erwähnt werden:


44 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Brenner (1924)<br />

Tuorila (1926)<br />

Tuorila (1928)<br />

Kotilainen (1928)<br />

Waksman und Stevens (1928)<br />

Lukkala (1929)<br />

Feustel und Byers (1930)<br />

Booberg (1930<br />

Metsävainio (1931)<br />

Lundblad (1931)<br />

Kivinen (1933)<br />

Salmi (1950)<br />

Salmi (1952)<br />

Salmi (1963 b)<br />

Sphagnum fuscum-Torf . . . .. . ... . .......... . .... .<br />

» » » ....... . ........... . . .... .<br />

sowie S-Torf, der mit etwas Bryales untermischt war<br />

Sphagnum fuscum-Torf ........ . ... . .. . .. . . .. ... .<br />

Sphagnum-Torf .. . ... . . .. .............. . ....... .<br />

Sphagnum-Torf ........ .. . . ............... . .... .<br />

» »<br />

» »<br />

Sphagnum fuscum-Torf ........... . .. . .... . .. . .. .<br />

Er-Sph. fuscum-Torf . . .... .. . . ........... .. .... .<br />

Sphagnum-Torf .............. . .. . ........ .. .... .<br />

eS-Torf .. . . . ....... . ... . . .... . . . .. .. . . . . . . .. . . .<br />

S-Torf . ........ .... ........ .. ....... . .. . ... . . .<br />

» ........... . .. . .... .. .. . .. . . . ........ .. .<br />

Mittelwert .... ........ . .............. . .. . .. . . .. .<br />

eS-Torf .......... . .. . .. . ................... . . . .<br />

Mittelwert ... . ....... .. ....... . ... . ..... . . ..... .<br />

eS-Torf Ha ................... . ... . .. . ....... . .<br />

» H 6 ·····•··•······•·········•··········<br />

» H s ·····•··· ··· ·········· · ·············<br />

S-Torf .. . .. . ................. . .. . .. . .. .. ... . . .<br />

3.9 - 4.5<br />

2.95- 3.60<br />

3.20<br />

3.10- 3.2<br />

3.1 - 4.2<br />

4.11- 4.40<br />

3.5 - 3. 7<br />

3.65- 4.00<br />

6.3<br />

5.7 - 6.3<br />

3.22- 6.00<br />

3.62- 4.50<br />

3.8 - 5.7<br />

3.40- 5.34<br />

4.12<br />

3.84- 4.7 7<br />

4.39<br />

6.28<br />

5.49<br />

4.4<br />

3.5 - 4.2<br />

In meinem Material scheint sich durch das braunmoorartige Wesen des Gebiets<br />

bedingte Einwirkung von Seggen und Bryales auf den pH-Wert der Sphagnum<br />

-Torfe geltend zu machen.<br />

Bezüglich des Aschegehalts der Sphagnum-Torfe bestehen in den Materialien<br />

der verschiedenen Forscher grosse Unterschiede, was durch sekundäres Aschematerial<br />

und unterschiedliche Huminosität bedingt sein dürfte. Als Mittelwert können<br />

die Bestimmungen von Anttinen (1928) gelten. Er hat mikroskopisch solche Proben<br />

ausgesucht, in denen keine sekundären mineralischen Bestandteile wahrzunehmen<br />

waren, und deren Aschegehalt also den primären Mineraliengehalt des Torfs angibt.<br />

Seinen Untersuchungen gemäss (SS. 111-112) schwankte der primäre Aschegehalt<br />

von 26 Sphagnum-Torfproben zwischen 0.66 und 6.89 % und war durchschnittlich<br />

2.05 %, und in 3 Sphagnum-Torfproben zwischen 1. 72 und 4.73 %, Mittelwert<br />

3.23 %.<br />

Die Beziehung der Sphagnum-Torfe zu den Schmelzwasserrinnen ist aus den<br />

Pro<strong>fi</strong>len ersichtlich. Schon die Anforderungen der Sphagnum Moose an den Standort<br />

bestimmen ihre Lage bezüglich der Wasserhöhe (Metsävainio 1931, S. 391). Die<br />

Variablen der Sphagnum-Torfe werden zur Tiefe hin grösser. Charakteristisch ist<br />

besonders die starke Zunahme des Aschegehalts mit wachsender Tiefe. In den<br />

Torfablagerungen liegen die Sphagnum-Torfe etwas näher an der Oberfläche als<br />

die Bryales-Torfe. D urchschnittlich erstrecken sie sich bis zu 1.11 m Tiefe (Tabelle<br />

17 und Abb. 21).


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermorue 45<br />

Carex-Torfe<br />

TABELLE 18<br />

Korrelationen zwischen den Variablen der C-Torfe sowie arithmetische Mittel der Variablen und<br />

deren Zuverlässigkeitsgrenzen und Streuungen<br />

IIuminosität<br />

(1-1)<br />

pH-Wen<br />

Aschegehalt<br />

Tiefe<br />

(%) (m)<br />

Huminosität ... . ...... .. .. .<br />

pH-Wert .. . . .... .. . . ...... . .. .<br />

Aschegehalt ... . ............... .<br />

Tiefe . . . .. .... . ........ . ...... .<br />

Mittelwerte ... . ....... . . .<br />

Streuungen ......... . .. .... . .. .<br />

1. 000<br />

.049<br />

.106<br />

. 313<br />

3.58 ± 0.16<br />

1. 02 ± 0.08<br />

1. 000<br />

.223<br />

. 258<br />

5.17 ± 0.08<br />

0.52 ± 0.04<br />

1. 000<br />

.214 1. 000<br />

5.54± 1.18 1. 15 ± O. 15<br />

7.66 ± 0.60<br />

In den Carex-Torfen herrscht zwischen Huminosität und pH-Wert schwache<br />

negative Korrelation (-0.049) (Tabelle 18), was auf den gros sen Anteil von Bryales<br />

in dieser Torfgruppe zurückzuführen sein dürfte.<br />

Die Korrelation zwischen Huminosität und Tiefe ist die gleiche wie in den<br />

Sphagnum-Torfen (0.313). Die Korrelationen zwischen pH-Wert und Aschegehalt,<br />

pH-Wert und Tiefe sowie zwischen Aschegehalt und Tiefe sind ungefähr gleichgross<br />

(+ 0.214-+ 0.223). Die verschiedenen Forscher haben u.a. folgende Werte<br />

für pH und Aschegehalt der Carex-Torfe veröffentlicht:<br />

Brenner (1924) EqC-T . . . . ... .. .. . ..... . ...... . .. .. . .. . .<br />

BC-T ... . ........... . ........ . ..... . ... .<br />

Brenner (1930) BC-T<br />

Eutr. SC-T<br />

Tuorila (1926) BC-T<br />

Tuorila (1928) SC-T<br />

C-T<br />

BC-T<br />

Kotilainen (1928) SC-T<br />

C-T<br />

Lukkala (1929) C-T<br />

Metsävainio (1931) SC-T<br />

BC-T<br />

Kivinen (1933) SC-T<br />

durchschn.<br />

Eutr. SC-T<br />

»<br />

C-T<br />

»<br />

BC-T<br />

»<br />

Salmi (1947) SC-T<br />

C-T<br />

pH<br />

4.5 - 5.5<br />

5.6 -7.2<br />

5.6 - 7.1<br />

5.8 - 6.7<br />

3.20<br />

4.14- 4.99<br />

4. 55- 5.6 7<br />

5.06- 7.00<br />

4.3 - 5. 5<br />

4.1 - 6.8<br />

4.1 - 4.8<br />

4.75- 4.79<br />

4.95- 6.30<br />

3.75-5.24<br />

4.69<br />

4.39-5. 75<br />

4.9 8<br />

4.56- 5. 58<br />

4.96<br />

4.68- 7.14<br />

5.74<br />

3. 24<br />

3.48<br />

Aschf'gebalt<br />

2. 35- 8.72<br />

1.04- 9.80<br />

3.63- 10.44<br />

4.17- 24.38<br />

3.98- 17.27<br />

4. 9 - 25.2<br />

9.40<br />

3.71<br />

11. 91<br />

13.14


46 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

pH<br />

Aschegehalt<br />

Salmi (1950)<br />

Salmi (1952)<br />

Salmi (1954)<br />

Salm i (1963 b)<br />

SC-T<br />

C-T<br />

BC-T<br />

SC-T<br />

C-T<br />

BC-T<br />

SC-T<br />

C-T<br />

BC-T<br />

C-T<br />

C-T<br />

durchsehn.<br />

4.09-6.0<br />

4.11 - 4.1 9<br />

4. 30-6.4 9<br />

4.3 - 4.9<br />

4.8 - 5.7<br />

4.8 -6.3<br />

3.5 - 5.9<br />

4.3 - 5.5<br />

1. 21-19. 9<br />

1. 75-22.24<br />

7.67- 41.1 7<br />

2.66- 5. 39<br />

2.29- 7.74<br />

3.66-10.70<br />

3. 62<br />

3.41<br />

5. 37<br />

0. 9 - 5.5<br />

2.6 - 6.3<br />

Der von mir erhaltene pH-Mittelwert der Carex-Torfe 5.2 scheint gut mit solchen<br />

Carex-Torfen vereinbar zu sein, die auch Reste von Bryales enthalten.<br />

Die grössten Schwankungen in den Resultaten der verschiedenen Forscher<br />

betreffen den Aschegehalt der Carex-Torfe (C-T). Der Mittelwert des Aschegehalts<br />

der C-Torfe (5.54) und die Streuung der Bestimmungen (7.66) in dem Untersuchungsmaterial<br />

sind durch das von den Überschwemmungen mitgebrachte sekundäre<br />

Material bedingt. Der pH-Wert der BC- und SC-Torfe lieg t in engerem Bereich.<br />

Bezeichnend für die Carex-Torfe ist negative Korrelation zwischen Huminosität<br />

und pH-Wert (-0.049), deren Stärke vom Anteil der Braunmoose abhängig ist<br />

(Tabelle 18). Zwischen Huminosität und Tiefe besteht eine starke positive Korrelation<br />

(0. 313). Die Korrelationskoef<strong>fi</strong>zienten sind etwas grösser als bei den Bryales­<br />

Torfen (B-T ). Die \Vasserströmung hat die C-Torfe nicht so stark beeinflusst wie<br />

die B-Torfe, aber erheblich stärker als die S-Torfe. In den Torfablagerungen reichen<br />

die C-Torfe von der Oberfläche bis zu durchschnittlich 1.15 m Tiefe (Tabelle 18<br />

und Abb. 21 ).<br />

Bryales-Sphagnum-Torfe<br />

Diese Torfgruppe haben die anderen Forscher kaum behandelt. Meines Erachtens<br />

ist diese Gruppe aber in den Aapamooren Lapplands gerechtfertigt, wo die BSund<br />

SB-Torfe nicht selten recht beachtliche Ablagerungen bilden. Andererseits ist<br />

in diesen Torfen der Anteil der Nebenfaktoren im allgemeinen gering.<br />

Die negative Korrelation zwischen den Zahlenwerten von Huminosität und pH<br />

(-0.435) ist grösser als in den Bryales-Torfen (Tabelle 19). Auch die Korrelation<br />

zwischen pH und Aschegehalt ist negativ (-0.278) . Eine mittelmässige Korrelation<br />

herrscht zwischen Huminosität und Aschegehalt (0.370) sowie zwischen Aschegehalt<br />

und Tiefe (0.332) . Mit wachsender Huminosität wandelt sich pH in saurer<br />

Richtung, und wenn pH sich in alkalischer Richtung ändert, nimmt der Aschegehalt<br />

ab, steigt aber mit wachsender Tiefe an.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 47<br />

TABELLE 19<br />

Korrelationen zwischen den Variablen der BSjSB-Torfe sowie arithmetische Mittel der Variablen<br />

und deren Zuverlässigkeitsgrenzen und Streuungen<br />

Huminosität<br />

(H )<br />

pH-Wert<br />

Aschegehalt<br />

Tiefe<br />

(% ) (m)<br />

Huminosität . . . .. .......... ... .<br />

pH-Wert . . . ............. . .... .<br />

Aschegehalt ................... .<br />

Tiefe ........... . . .. . . ........ .<br />

1. 000<br />

. 435<br />

.370<br />

. 151<br />

1. 00 0<br />

- . 278<br />

.155<br />

1. 0 00<br />

.332 1. 00 0<br />

Mittelwerte ................ . .. .<br />

Streuungen ... . . .... .......... .<br />

5. 96 ± 0. 33<br />

1.37 ± 0.17<br />

4.69 ± 0.20<br />

0.85 ± 0.10<br />

9.73 ± 2.82 2.06 ± 0.28<br />

11. 77 ± 1.44<br />

Unter Berücksichtigung aller Torfartengruppen haben die BSjSB-Torfe (9.73 %)<br />

den grössten Aschegehalt, und auch die stärkste Huminosität (6.0). In den Torfablagerungen<br />

reichen diese Torfe bis zu durchschnittlich 2.06 m Tiefe. Sie kommen im<br />

allgemeinen in Ablagerungen vor, die heutzutage unterhalb der horizontalen Wasserströmungen<br />

liegen (Abb. 21).<br />

Ligniden-Torfe<br />

In den Ligniden-Torfen herrscht zwischen allen Variablen positive Korrelation<br />

(Tabelle 20). Eine gewisse Zunahme zur Tiefe hin ist wahrzunehmen. Die Tiefe<br />

ist der stärkste Wirkun<strong>gsf</strong>aktor. In den Torfablagerungen reichen die Ligniden­<br />

Torfe durchschnittlich bis zu 2.10 I? Tiefe (Abb. 21).<br />

TABELLE 20<br />

Korrelationen zwischen den Variablen in den Ligniden-Torfen sowie arithmetische Mittel der<br />

Variablen und deren Zuverlässigkeitsgrenzen und Streuungen<br />

Huminosität<br />

\H)<br />

pH-\X/err<br />

Aschegehalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

,m)<br />

Huminosität .................. .<br />

pH-Wert ........... .. ...... . . .<br />

Aschegehalt ....... . . . .. . ...... .<br />

Tiefe .......... .. . .. ....... .. . .<br />

1. 000<br />

.092<br />

.130<br />

.208<br />

1. 000<br />

.160<br />

. 304<br />

1. 000<br />

.333<br />

1. 000<br />

Mittelwerte<br />

Streuungen .... . ...... . ....... .<br />

5.27 ± 0.29<br />

1.14 ± 0.15<br />

5.08 ± 0.20<br />

0.81 ± 0.10<br />

9 . 22 ± 2.72<br />

10.78 ± 1.39<br />

2.10 ± 0 . 32<br />

Eriophorum-Torfe<br />

Bemerkenswert ist 1m Vorkommen der Eriophorum-Torfe, dass sie in den<br />

Ablagerungen der ehemaligen Flussbetten vollständig fehlen, obwohl Eriophortl11l<br />

heutzutage als Bülten in den Inter11ledius-Warnstorjii-Braunmooren auch an Wasserläufen<br />

vorkommt. Das Auftreten des Er-Torfs und L-Torfs weiH entsprechende<br />

Charakterzüge auf. Auch Holzreste werden spärlich dort angetroffen, wo der Einfluss<br />

von Überschwemmungen sich geltend macht. An Stellen, die vom Hochwasser<br />

nicht erreicht werden, wird hauptsächlich Sphagnum-Torf abgelagert. Der


48 Bul!. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Sphagnum-Torf enthält oft Eriophorum-Reste. Eriophorum vaginatum ist eine sehr<br />

säurebeständige oligotrophe, E. polystachyum seinerseits eine sehr variable, indifferente<br />

Art. E . latifolium ist eine eutrophe und E . gracile eine eutroph-mesotrophe und<br />

auch an nassen Standorten gedeihende Art. Schliesslich sei noch das Auftreten von<br />

E . russeolum u.a. auf eutrophen Braunmoorflächen im Ahvenvuoma erwähnt.<br />

Der durchschnittliche pH-Wert der Eriophorum-Torfe 3.5 dürfte ausgesprochen<br />

durch d3s Vorkommen von E. vaginatum bedingt sein, insbesondere in den Transgressionszonen<br />

der Moore. Von den pH- und Aschegehaltbestimmungen der Er­<br />

Torfe bei anderen Autoren mögen fol gende erwähnt werden:<br />

Kotilainen (1927)<br />

Salmi (1947)<br />

Salmi (1950)<br />

Salmi (1952)<br />

Salmi (1954)<br />

E rS-T ....... . .. .. .... . . .. . .. . 3.1 - 4. 2<br />

E rCS-T<br />

ErSC-T . . . . ... . . . . .. . ..... . .. .<br />

ErC-T<br />

3. 3 - 5.3<br />

4.3<br />

4. 3<br />

E rS-T<br />

E rS-T<br />

3.20<br />

E rS-T<br />

E rS-T<br />

pH<br />

Acshegehalt<br />

1. 28- 8. 68<br />

5.02-5.6 1<br />

3. 98<br />

3. 98<br />

2.1 5<br />

0.61 - 2. 41<br />

2.4 1<br />

2.11<br />

Nach Kivinen enthält E. vaginatum durchschnittlich 2.02-3.21 % primäre Asche<br />

und E. polystachyum 4.65- 4.19 %.<br />

Eriophorum-Torfe werden in der Umgebung von Schmelzwasserrinnen, an<br />

ziemlich trockenen Stellen angetroffen. Ihr Fehl~n anderwärts in den T orfschichten<br />

ist ein Zeichen dafür, dass die Wirksamkeit der Rinne immer noch anhält. Von<br />

allen Torfartengruppe hat diese die sauerste Azidität (3.5) und den kleinsten Aschegehalt<br />

(2.05).<br />

Die Eriophorum-Torfe korr.men bevorzugt in den Oberflächenschichten vor.<br />

In den Torfablagerungen treten sie bis zu etwa 0.72 m Tiefe auf. Zwischen Huminosität<br />

und Aschegehalt herrscht negative Korrelation (-0.323). Am grössten ist die<br />

Korrelation zwischen pH-Wert und Aschegehalt (0.361) . Mit zunehmender Tiefe<br />

wird der Zahlenwert von pH kleiner (Koef<strong>fi</strong>zient -0.171), der Aschegehalt nimmt<br />

ab (Koef<strong>fi</strong>zient -0.079), und die Humin o ~ität nimmt zu (Koef<strong>fi</strong>zient -0.088)<br />

(T abelle 21 ).<br />

TABELLE 21<br />

Korrelationen zwischen den Variablen in den Er-Torfen sowie arithmetische Mittel der Variablen<br />

und deren Zuverlässigkeitsgrenzen und S:re:.mngen<br />

Huminosität<br />

(H)<br />

pH-\'(fert<br />

Aschegebalt<br />

(%)<br />

Tiefe<br />

(m)<br />

Huminosität ... . ... .. .. .. .... .<br />

pH-Wert ...... . . .. . . . ... . . . . . .<br />

Aschegehalt . .. .... . ..... . ... . . .<br />

T iefe .. . .. . .... . ..... . ... . ... .<br />

Mittelwerte .. .... . . . . . . ....... .<br />

Streuungen . .... . . . . . .. .. . .. . . .<br />

1. 000<br />

.108<br />

- .323<br />

. 088<br />

4.77±0.82<br />

1. 26 ± 0. 42<br />

1. 000<br />

.361<br />

- .171<br />

3. 53±0.26<br />

0.38 ± 0.13<br />

1. 000<br />

- .079<br />

2.0S ± 0. 37<br />

0.57 ± 0.19<br />

1. 000<br />

0.72 ± 0. 10


Eino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 49<br />

Equisetum-Torfe<br />

TABELLE 22<br />

Korrelationen zwischen den Variablen in den Eq-Torfen sowie arithmetische Mittel der Variablen<br />

und deren Zuverlässigkeitsgrenzen und Streuungen<br />

Huminosität pH-Wert Aschegehalt Tiefe<br />

(H) \%) (m)<br />

Ruminosität .. ... ..... ... ..... . 1. 000<br />

pR-Wert .. ............. . . ..... .409 1.000<br />

Aschegehalt ....... ... .......... . 303 .010 1.000<br />

Tiefe ...... ...... .... . ... . . . ... .054 .154 .2 37 1. 000<br />

Mittelwerte .......... .......... 4.4S±0.33 4. 5S±0.18 8.79±2.53 2.00±0.2S<br />

Streuungen ...... ........ .. . .. . 1.46 ± 0.17 0.75 ± 0.09 10.00±1.29<br />

Zwischen Huminosität und pH (-0.409) sowie Huminosität und Tiefe (-0.054)<br />

der Equisetum-Torfe herrscht negative Korrelation.<br />

Mit wachsender Tiefe nimmt die Huminosität ab, und mit abnehmender Huminosität<br />

ändert die Azidität des Torfs sich in alkalischer Richtung. Man kann dies auch<br />

so auffassen, dass in niedrigeren Niveaus mit abnehmender Tiefe die Huminosität<br />

zunimmt und die Azidität saurer wird. Hinsichtlich pH und A~chegehalt sind folgende<br />

Resultate veröffentlicht worden:<br />

Kotilainen (1927) EqCS-T .. .................. .. . .<br />

EqSC-T ....................... .<br />

EqBC-T ............... .. ...... .<br />

pH<br />

5.3<br />

5.0<br />

5.3-5.8<br />

Aschegehalt<br />

5.61<br />

8.75<br />

3.40-6.73<br />

Nach Kivinen (1933, S. 40) enthält Eq. fluviatile durchschnittlich 14.73 % primäre<br />

Asche und nach Haglund (1911) 14.77%. Minssen (1913 und 1927) erhielt für den<br />

Rohaschegehalt im Eq-Torf 10.69 %. Equisetum fluviatile enthält nach Kivinen (op.cit.<br />

S. 113) am reichlichsten Rohasche. Equisetum palustre wächst charakteristisch in<br />

Kalk- und Braunmoorgegenden, meistens im Bereich fliessenden Moorwassers.<br />

Auch Eq. fluviatile meidet die kargsten und trockensten Partien der Moore. Dieses<br />

Auftreten erklärt das Vorkommen des Equisetum-Torfs in den Torfablagerungen<br />

der Schmelzwasserrinnen. Zwischen Huminosität und Aschegehalt herrscht positive<br />

Korrelation (0.237). Die Equisetum-Torfe treten in den Torfablagerungen bis zu<br />

durchschnittlich ca. 2.00 m Tiefe auf (Abb. 21).<br />

Arithmetische Mittel und Fehlergrenzen<br />

Um die Zuverlässigkeit der Resultate zu kontrollieren, wurde für die Mittelwerte<br />

die Fehlergrösse mit 95.5 % Zuverlässigkeits grenze berechnet. Dies bedeutet, dass<br />

der erhaltene Wert der Bestimmung, wenn der Fehler addiert oder subtrahiert wird,<br />

in 95.5 % der Bestimmungen zuverlässig ist. Den statistisch zuverlässigen Zahlen-<br />

7 10209-70


50 Bull. Co=. geol. Finlande N:o 244<br />

wert erhält man durch Division der Standardabweichung (der Streuung) durch die<br />

Quadratwurzel der Anzahl der Beobachtungen und Multiplikation des Ergebnisses<br />

mit 1.96.<br />

Die Zuverlässigkeits grenzen als Gleichung dargestellt sind folgende:<br />

L = X ± 1. 96· ~ , worin X =.c Mittelwert der Beobachtungsergebnisse<br />

a = Standardabweichung oder Streuung<br />

n = Anzahl der Beobachtungen<br />

L = zuverlässiger Wert in 95.5 % der Bestimmungen<br />

ist.<br />

In den Mittelwerten der Huminosität der Bryales- und Carex-Torfe ist bei 95.5 %<br />

Verlässlichkeit in dem Material der allerkleinste Fehler ± 0.16. Im Mittelwert der<br />

Huminosität der Eriophorum-Torfe ist der grösste Fehler ± 0.82. Hieraus geht<br />

hervor, dass die B- und C-Torfe erheblich gleichmässiger humi<strong>fi</strong>ziert sind als die<br />

Er-Torfe. Bei den Sphagnum-Torfen ist dieser Fehler ± 0.41.<br />

Im pH-Wert der B- und C-Torfe macht sich ein gleichgerichteter Faktor geltend.<br />

Der Fehler des pH-Mittelwerts ist bei den ersteren ± 0.10 und bei den letzteren<br />

± 0.08. Am grössten ist der Fehler bei den S-Torfen (± 0.31) und bei den Er-Torfen<br />

( ± 0.26). In den nassen Gebieten herrschen die B- oder C-Torfe vor. Vielleicht<br />

führt die Wassermenge der Rinnen zu einem gewissen Ausgleich in ihrer Huminosität<br />

und im pH.<br />

In den Er-Torfen ist die Schwankung des Aschegehalts am geringsten, nämlich<br />

± 0.37. Im Vergleich hierzu beträgt der Fehler der B-Torfe das Doppelte, ± 0.75.<br />

Der Fehler der C-Torfe ist ± 1.18. In den anderen Torfarten sind die Fehlermöglichkeiten<br />

des Aschegehalts erheblich grösser. Die S-Torfe haben einen Fehler von<br />

± 2.47, die Eq-Torfc ± 2.53, die L-Torfe ± 2.72 und die SB/BS-Torfe ± 2.82.<br />

Im allgemeinen lässt sich feststellen, dass der Fehler des Aschegehalts mit wachsender<br />

Vorkommenstiefe der verschiedenen Torfarten grösser wird.<br />

Für die Fehlermöglichkeiten der Bestimmungen in den verschiedenen Mooren<br />

gilt die für die verschiedenen Torfarten durchgeführte Fehlerberechnung. Wenn der<br />

Anteil von Bryales und Carex in den Torfablagerungen gross ist, ist der Fehler im<br />

Mittelwert der Huminosität ziemlich klein. Als Beispiele seien die Moore Ahvenvuoma,<br />

Parvavuoma, Sokostovuoma, Sudenvaaranaapa, Kokonaapa und der Nordteil<br />

des Pahkavuoma genannt. Die grössten Fehler wurden in den Ablagerungen<br />

am Bohrpunkt A 2400 + 1200 im Virttiövuoma (± 1.22) und am Bohrpunkt<br />

H 2400 im Sakkala-aapa (± 0.76) festgestellt. Am ersteren kommen keine Er­<br />

Reste vor, aber am letzteren Bohrpunkt machen sie 13.1 % von den Torfen aus.<br />

Beide sind Punktproben, deren Material klein ist, und wo der Fehler uflf,atürlich<br />

gross werden kann. Statistisch signi<strong>fi</strong>kant ist ein so kleines Material nicht.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 51<br />

Die Fehler des Zahlenwerts der Azidität sind im allgemeinen klein. Die grössten<br />

Fehler des Materials wurden an den vorgenannten Bohrpunkten im Virttiövuoma<br />

und Sakkala-aapa festgestellt (± 0.75 und ± 0.44). An den Schmelzwasserrinnen<br />

scheint der Fehler kleiner als durchschnittlich zu sein. Vielleicht hängt dies mit der<br />

aziditätsausgleichenden Wirkung des fliessenden Wassers zusammen. Die physikalisch-chemischen<br />

Eigenschaften des Torfs beeinflussen die Azidität nicht viel.<br />

An derartigen Stellen ändert sich pH :mr Tiefe hin in alkalischer Richtung.<br />

Die grössten und auch die kleinsten Fehler des Aschegehalts werden entwartungsgemäss<br />

in den Bohrproben angetroffen. An der Linie des stehenden Moorwassers<br />

im Moor Sudenvaaranaapa beträgt der Fehler ± 0.71. Im Wirkungsbereich fliessenden<br />

Moorwassers, im Ahvenvuoma und Parvavuoma, ergeben sich die ungefähr<br />

gleichgrossen Fehlerabweichungen der Mittelwerte des Aschegehalts ± 1.31 und<br />

± 1.27. Im Kairanaapa ist die Abweichung schon erheblich grösser (± 4.68). Im<br />

Kokonaapa und im Nordteil des Pahkavuoma, wo die Einwanderung sekundären<br />

Aschematerials durch die Topographie bedingt ist, betragen die Fehler ± 3.88 und<br />

± 3.06. Im Südteil des Pahkavuoma, wo die Überschwemmungen des Flusses zu<br />

sekundärer Asche führen, ist der Fehler des Aschegehaltes ± 2.64. Unerwartet klein<br />

ist die Abweichung vom Mittelwert im Sokostovuoma, wo sich die zu sekundärer<br />

Asche führenden Überschwemmungen des Flüsschens in begrenztem Gebiet geltend<br />

machen (Abb. 8, S. 23).<br />

Die durchschnittliche Untergrenze des Vorkommens der verschiedenen Torfarten<br />

in den Torfablagerungen, ihre Abweichung und die Grösse des Fehlers gehen aus<br />

den Tabellen im Zusammenhang mit der Behandlung der verschiedenen Torfarten<br />

und aus den Mittelwertpro<strong>fi</strong>len hervor (Abb. 21)<br />

ALTERSVERHÄLTNISSE DER TORFSCHICHTEN<br />

Die Altersverhältnisse der Torfablagerungen wurden aufgrund von Pollenanalysen<br />

und Radiokarbondatierungen geklärt. Das Material wurde in zwei Teilen<br />

behandelt, nämlich erstens das Gebiet von Kittilä-Sodankylä und zweitens das<br />

Gebiet von Pelkosenniemi.<br />

Die Pollenstatistiken werden wie allgemein üblich als Diagramme dargestellt. Sie<br />

sind gemäss der von Salmi (1963 a) und Sorsa (1965) in Lappland angewandten<br />

Zoneeinteilung in waldhistorische Zonen eingeteilt. Die klimaperiodischen Benennungen<br />

dienen in der vorliegenden Untersuchung lediglich im Sinne einer chronologischen<br />

Nomenklatur, ohne im geringsten eine Existenz der entsprechenden<br />

Klimaverhältnisse vorauszusetzen (vgl.Vasari 1962. Tab. 14, S. 121, Sorsa 1965, Abb.<br />

38. S. 385.) Zu bemerken ist jedoch, dass die aus den verschiedenen Schichten<br />

analysierten Pollen und Sporen kein exaktes quantitatives und qualitatives Bild von<br />

der einstmals herrschenden Pflanzendecke vermitteln. Andererseits aber indizieren<br />

die so erhaltenen waldhistorischen Zonen mit aller Wahrscheinlichkeit die damali-


52 Bul!. Comm. geo!. Finlande N:o 244<br />

gen klimatischen Verhältnisse. Das Verfahren bietet die Möglichkeit, die Ablagerungen<br />

in verschiedenen Gebieten miteinander zu vergleichen. Mit Hilfe von<br />

gleichzeitig ausgeführten Diatomeenanalysen wird versucht, die Verhältnisse bei<br />

der Entstehung der limnischen Ablagerungen aufzuklären.<br />

Die Einwanderung der Pflanzenarten in ein neues Gebiet und ihre Verhäu<strong>fi</strong>gung<br />

dort ist keine eindeutige Frage. Als ein Beispiel hierfür sei die postglaziale Einwanderung<br />

und Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte genannt, in welcher grosse Unterschiede,<br />

sowohl lokale wie auch regionale, festgestellt worden sind (Aartolahti 1966). Das<br />

Gleiche gilt auch für die Wandlungen, die infolge der verschiedenen Stadien der<br />

Ostsee im Diatomeenbestand vor sich gegangen sind. Ein Beispiel hierfür ist wieder<br />

der Abfluss des Baltischen Eissees unmittelbar nach der Bildung des Zweiten Salpausselkä.<br />

Dieser Zeitpunkt entspricht in Sauramos (1918 S. 14) Bändertonchronologie<br />

dem Jahr ± 0, d.h. 8213 v.Chr. Die neue Konnektion mit dem Weltmeer trat<br />

durch Mittelschweden anfangs des Yoldiameers ein, aber Salzwasser kam in die<br />

Gegend von Stockholm erst 8015 v.Chr., m.a.W. 198 J, nach dem sog. Bllling'schen<br />

Durchbruch. In Süd<strong>fi</strong>nnland machen sich diese Einflüsse als Übergang des diataktischen<br />

Tons i.n symm;ktischen im Jahre + 292, d.h. 7921 v.Chr. geltend, also 94<br />

Jahre später als im Stockholmer Gebiet (Donner 1969, S. 147, vgl. auch Mörner 1970).<br />

Gebiet von Kittilä- Sodankylä<br />

Vom Moor Parva vu 0 ma in Kittilä (Nr. 1) sind zwei Pollen diagramme gemacht<br />

worden (Beil. I A und B). Vom untersten Torf der Serie A wurde aus 4.80-4.85 m<br />

Tiefe eine CH-Datierung gemacht, die das Resultat 10 820 ± 270 J., d.h. 8870 v.Chr.<br />

ergab (I-l 666). Der genannte Zeitpunkt fällt somit in den Eingang der Jüngeren<br />

Dryaszeit und gibt der Zoneneinteilung des Diagramms einen guten Ausgangspunkt.<br />

Im Bereich des Baltikums herrschte damals der Baltische Eissee. Die Probeserie<br />

reicht vom Spätglazial bis zur Jetztzeit.<br />

Dem Pollenbestand der Bodenschichten verleihen die für das ausgehende Spätglazial<br />

typischen Arten das Gepräge: Artemisia, Myriophyllum spic.-vertic., Salix und<br />

Ericaceae. Im Baumpollen tritt Picea sehr deutlich hervor (vgl. u.a. Hyyppä 1941,<br />

Salmi 1963 c, Sorsa 1965, Valovirta 1965). Der Betula-Pollen macht 80-90 % aus<br />

und Pinus 5-10 %. Im Pollen diagramm dürfte dies dem ausklingenden Alleröd<br />

oder mindestens dem Beginn der Jüngeren Dryaszeit entsprechen (Zonen II<br />

und III).<br />

Von der Pollen flora dieser Zeitperiode seien Chenopodiaceae und Rumex acetosella<br />

sowie die Sporen von Isoetes genannt. Ferner wurde Saxifraga stellaris angetroffen,<br />

die ihren Standortsansprüchen nach eine Pflanze der Fjelde und feuchter, offener<br />

Stellen, wie Bachränder, Überschwemmungsböden und Schnee flecken ist (Pohjolan<br />

luonnonkasvit II, S. 668). Beachtenswert sind auch Po!Jgonum vitiiparum, die in braunmoorartigen<br />

Mooren angetroffen wird, sowie Oxyria. Unter den Pollen der Ranun-


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 53<br />

culaceae kommt Thalictrum vor, wobei wohl in erster Linie die Kräuter feuchter<br />

Moorwiesen T. flavum und T. alpinum in Frage kommen, und weniger T. aquilegifolium,<br />

die ein Insektenblütler ist.<br />

Die intressanteste Faktor in der Pollen flora dieser Zeit dürfte aber doch Hippophae<br />

sein, deren Pollen hier gegen Ende der Zone III angetroffen werden. Hippophae gilt<br />

als eine typische Pionierpflanze, die vor der Waldfront vorgerückt ist (v gl. Nordhagen<br />

1921, Nilsson 1935, Sandegren 1943, Salmi 1948, Iversen 1954, Hafsten 1956<br />

und Vasari 1962).<br />

Nach den Untersuchungen von Salmi (1948, S. 18-19) ist Hippophae in der<br />

Yoldiazeit an der Küste Süd<strong>fi</strong>nnlands in erster Linie deswegen gediehen, weil die<br />

Landhebung damals stärker war als heute. Damals stieg aus dem Meer ständig neues<br />

Land empor, wo Hippopha e Fuss fassen konnte. Später haben die verlangsamte<br />

Landhebung und die wiederholten Transgressionen dort zum Verschwinden der<br />

Pflanze geführt. Vasari (1962, S. 85) glaubt, die Ursache für die Seltenheit der Pflanze<br />

in Kuusamo sei der kalte Winter, denn die Sommertemperaturen wären kaum begrenzende<br />

Faktoren gewesen (v gl. Hafsten 1956, S. 46). Nach Valovirta (1965, S. 51)<br />

war Hippophae in Südost-Finnland zusammen mit Artemisia und Salix eine von den<br />

charakteristischen Pflanzenarten der Jüngeren Dryaszeit. In Tolonens Untersuchung<br />

über Nord-Karelien (1967, S. 288 und Abb. 90, S. 317) stammen die Hippophae­<br />

Pollen aus Zone V (Boreal). Im ganzen hat er sie in den Ablagerungen von vier Mooren<br />

angetroffen. Hyvärinen (1966, Diagr. 14, S. 68 und Diagr. 20, S. 71) hat drei Pollenkörner<br />

aus zwei Schichtserien identi<strong>fi</strong>ziert. Hippophae-Pollen haben in präborealen<br />

oder borealen Ablagerungen auch Lumiala (1940, S. 9) in Siilinjärvi angetroffen,<br />

Salmi (1959, S. 5) in Konnunsuo, (1961, S. 431) in Virolahti, (1962, S. 199) im<br />

Moor Lapaneva in Kihniö und (1963 a, S. 112) im Moor Kalkkarovuoma in Kittilä,<br />

sowie Kanerva (1956, S. 79) in Hyrynsalmi.<br />

Hippopha e ist in den Diagrammen sehr eng mit dem Vorkommen von Cerato­<br />

P0'llum-Stacheln verbunden. Ein allgemeiner Charakterzug ist es, dass mit der Abnahme<br />

der Artemisia-Pollen gegen Ende der Zone III die Anzahl der Ceratop0'lIum­<br />

Stacheln wächst. Nach Vasari (1962, S. 87) gehört Ceralop0'lIum demersum zusammen<br />

mit Typha latifolium und Potamogeton obtusifolitls zu den typischsten Subfossilien der<br />

beginnenden Zone IV und nach Valovirta (1965, S. 58) gehört C. demersum in Südost-Finnland<br />

in die Zone IV Von den Ceratop0'llum-Arten scheint C. submersum in<br />

Finnland ein späterer Ankömmling zu sein. Nach den Untersuchungen von Backman<br />

(1943, S. 35) kam die Art Ende des Atlantikums nach Aland und erreichte ihr Optimum<br />

eingangs des Subatlantikums. In Schweden und Dänemark ist C. submersum<br />

schon Ende der Borealzeit eingewandert.<br />

Auch das Vorkommen der Pediastrt(fl1-Algen ist berücksichtigt worden. Salmi<br />

(1963 a und 1965) hat sie als Erster bei uns in den Sedimenten Lapplands, u.a. in<br />

Kittilä untersucht.<br />

In den Ablagerungen des Parvavuoma kommen Pediastrum-Arten am zahlreichsten<br />

an der Grenze der Zonen III und IV vor (Abb. 22). Typische Arten sind P.


54 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

4.5<br />

5.0<br />

ABB. 22. Pediaslrum-Diagramm aus der Probeserie<br />

A vom Moor Parvavuoma.<br />

~ Litoralformen<br />

ITllIIlII Planktonformen<br />

~ Epiphytische Formen<br />

ABB. 23. D iacomcendiagramm aus der Probescric<br />

A vom Moor Parvavuoma.<br />

B0t:yanulJI, P. integrum und P. Katvraiskyi. Im Auftreten der Algenkolonien scheint<br />

sich eine gewisse Konzentration in der Gegend des Übergangs vom Spät- zum<br />

Postglazial geltend zu machen. Später werde ich im Zusammenhang mit anderen<br />

Probeserien noch einmal auf das A uftreten von PediastrulJI-Arten zurückkommen.<br />

Aufgrund der Diatomeenanalyse waren die Arten in 5.1-5.3 m Tiefe Kleinseeund/oder<br />

indifferente Formen (Abb. 23). Im Bereich des Baltikums herrschte damals<br />

das Endstadium des Baltischen Eissees.<br />

Die starke Betula-Kurve (über 90 %) und das NBP-Maximum gehe ren zur Zone<br />

IV. Die Wandlung des Klimas von trockenem, steppenartigem des ausgehenden<br />

Spätglazials und beginnenden Postglazials in feuchterer und wärmerer Richtung ist<br />

als Zunahme der Wasserpflanzen-Pollen zu sehen. Im Moor Parvavuoma stehen im<br />

der Wasserpflanzen flora dieser Zone an erster Stelle Potamogeton, SparganiulJI, Sagittaria,<br />

NylJlphaea sowie Lycopodium und Po!ypodium. Ferner werden Pflanzen feuchter<br />

Stellen aus der Gattung UlJlbe/liJ~rae angetroffen. Die Zone IV ist auch in der Pollenflora<br />

vielleicht am allerinteressantesten, denn damals setzte die eigentliche Vermoorung<br />

ein. D ie Sedimente sind organogen. In diesem Horizont ist Typha (Rohrkolben)<br />

das charakteristische Subfossil, dessen Pollen zum Ausgang des Präboreals<br />

hin ständig zunimmt. Vasari (1962, S. 87) hat T . latifolia in der HJ 2 a-Periode angetroffen,<br />

die dem Anfang der Zone IV bei Sauramo entspricht (vgl. Hyyppä 1941,<br />

SS. 605- 609, Salmi 1963 a, Abb. 4, S. 109, Sorsa 1965, Abb. 10, S. 332 und Abb.<br />

38, S. 378, Repo und T ynni 1967, Abb. 5. S. 144, Tolonen 1967, Abb. 73-74, SS.<br />

304- 305). Die ältesten Vorkommen fallen in die Wende vom Alleröd zur Jüngeren<br />

Dryaszeit. Gegenwärtig ist die Pflanze stark in Ausbreitung begriffen (Erkamo 1965,<br />

S. 185). Ihre heutige Verbreitung lässt erkennen, dass die A rt ein ausgesprochener<br />

Kulturfolger ist. An ihren natürlichen Standorten wächst Ty pha auf tonigen Böden,<br />

wo die Azidität des Wassers neutral oder leicht alkalisch ist (pH 6.8- 7.7) (Jalas<br />

1958, S. 164). Die Tjtpha in der Nähe von Rovaniemi, die bisher als das nördlichste<br />

rezente Vorkommen galt, dürfte ein junges Vorkommen sein. In Tervola dagegen


Eino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 55<br />

be<strong>fi</strong>ndet sich nach Okko (Erkamo op.c., S. 133) ein aus dem ausgehenden Atlantikum<br />

stammender Typha-Bestand. Im See Orajärvi wurde im Sommer 1968 .'itratiotes<br />

aloides und Typha latifolia gefunden. Aufgrund der Pollendatierung sind beide dort<br />

junge Ankömmlinge. In Salla wuchs l ) pha nach Sorsa (op.c.) von der präborealen<br />

Birkenzeit bis mindestens zum Anfang des Subatlantikums. Den subfossilen Funden<br />

gemäss war das Klima der Präborealzeit für das Gedeihen des Rohrkolbens günstigerals<br />

die Gegenwart. Andererseits freilich müssen stets auch die Pollenproduktion<br />

und die Möglichkeit von Fernflug in Betracht gezogen werden. Typha produziert<br />

sehr reichlich Pollen.<br />

Eingangs der Zone V überwiegt der Betula-Pollen Pinus gegenüber, aber gegen<br />

den Ausgang der Periode ist es umgekehrt. Der Anteil des Wasserpflanzen-Pollens<br />

nimmt mit der Änderung des Sediments und möglicher\\>eise auch infolge der Klimawandlung<br />

ab. Trotzdem kommen Typha und Umbelliferae noch zahlreich vor. Das<br />

Ende der Zone ist am Beginn der kontinuierlichen Ainus-Kurve angesetzt (vgl.<br />

Salmi 1963 a, Abb. 4, S. 109 und Abb. 7, S. 112).<br />

Beim Übergang vom Boreal (V) zum Atlantikum (VI) setzt der Anstieg der AInus­<br />

Kurve ein, wobei zugleich der Anteil der Sphagnum-Sporen wächst. Sporen von<br />

Pol)'podiaceae und Ly copodium kommen weiterhin reichlich vor.<br />

Die Zonen VII und VIII, die der späteren Periode des Atlantikums und dem<br />

Subboreal entsprechen, konnten hier in Ermangelung von Anhaltspunkten nicht<br />

mit Sicherheit unterschieden werden. In das Spätatlantikum dürfte im Parvavuoma<br />

das Ainus-Maximum fallen. Im gleichen Horizont kommen Sporen von Po!Jpodiaceae<br />

und Lycopodium noch ziemlich reichlich vor. In die Mitte der Zone VIII fällt<br />

reiches Auftreten von Compositae, Ericaceae und So/ix, während dagegen die anderen<br />

Pollen und Sporen ausgangs dieser Zeitperiode abnehmen.<br />

Die Zone IX ist charakterisiert durch Verhäu<strong>fi</strong>gung, Maximum und Rückgang<br />

von Picea zur Jetztzeit hin. Die Menge der Ericaceae-Pollen sowie der Sphagnum-,<br />

Eqtlisetum- und L ycopodium-Pollen ist grösser als in der Zone VIII.<br />

D as Pollendiagramm B (Beil. I) ist vom unteren Teil der die gleiche subglaziale<br />

Schmelzwasserrinne bedeckenden Torfablagerung wie Diagramm A gemacht. Der<br />

Abstand zwischen den Bohrpunkten beträgt 500 m. Die Sedimente des Diagramms<br />

B reichen 0.95 m tiefer hinunter als in Diagramm A. Die Cl4-Datierung aus 5.87-<br />

5.90 m Tiefe (T-825) ergab für das Alter des Bryales-Torfs 11 000 ± 130 Jahre,<br />

was praktisch genommen der CH-Datierung des Diagramms A entspricht (1- 1 666).<br />

Auch die Pollen floren der Diagramme entsprechen einander gut. Demgemäss können<br />

die vor genannten Datierungen mit ziemlicher Gewissheit für den Beginn der Vermoorung<br />

im Parvavuoma gelten.<br />

In der Schichtenfolge vom Nordteil des Moors Pa hk a v u 0 m a (Nr. 4) liegt zuunterst<br />

Feinsand, darüber 0.6 m Gyttja und weHer 0.2 m Carex-Bryales-Torf.<br />

Oberhalb von diesem kommt Sphagnum in den Torf, und in 3.0- 2.5 m Tiefe liegt<br />

Seggentorf (Beil. II).


56 Bull. Co=. geol. Finlande N:o 244<br />

Der unterste Sand gehört zu den minerogenen Sedimenten der Jüngeren<br />

Dryaszeit. In der Pollenftora dieser Zeitperiode sind ausser Artemisia noch die Sporen<br />

von Lyeopodium selago und L. alpinum beachtenswert sowie neben Erieaeeae und Salix<br />

die Pollen von Po!Jgonum lliviparum. Hier trifft man auch Pollen von Oxyria digyna<br />

und Thalietrum, die Arten der feuchten Weisen in den Fjeldgegenden sind.<br />

Auf die Grenze III/IV fällt ein spärliches Vorkommen von PediastrutJl Boryanum.<br />

Andere Pediastrum-Arten sind nicht angetroffen worden.<br />

In der Birkenzone IV kommen Pollen von Typha und Umbe//ijerae, vor allem von<br />

der alpinen Art Angeliea arehangeliea vor. Sporen von Lyeopodium sind reichlich vorhanden.<br />

Die CU-Datierung der Gyttjä (T -824) aus 4.39-4.48 m Tiefe ergab<br />

ein Alter von 9320 ± 120 Jahren. Die Ablagerung fällt in die Präborealzeit.<br />

Gegen Ende der Zone V setzt ein neues, kontinuierliches Vorkommen von<br />

Erie(1CCae ein. AInuspollen treten im Lauf der ganzen Periode auf. Das eigentliche<br />

Maximum von Ainus fällt jedoch in den Beginn der Zone VI, wobei zugleich Cypeaeeae<br />

und Lyeopodium häu<strong>fi</strong>ger werden.<br />

Die Schichtenfolge vom Moor So k 0 s t 0 v u 0 m a (Nr. 3) (Beil. II) erstreckt sich<br />

von 2.0 m bis 3.9 m Tiefe. Der Untergrund ist von 3.60 bis 3.85 m Tiefe Feinsand<br />

und geht dann in Sand über. Die Schichtenfolge reicht vom Ausgang der Jüngeren<br />

Dryaszeit (Zone III) bis zur Subborealzeit. Um die Wende von der Spät- zur Postglazialzeit<br />

kommen Juniperus, Salix, Ericacaeae und Gramineae allgemein vor.<br />

In diese Zeit fällt auch ein deutliches Maximum der Pediastrum-Algen. Die Zahl<br />

der Sporen wächst zu Beginn der feuchten Präborealzeit.<br />

Der Bohrpunkt des Moors Si 1 m ä s v u 0 m a (Nr. 6) liegt in 200.5 m Höhe. Die<br />

Probeserie erstreckt sich von der Jüngeren Dryaszeit bis zur Gegenwart. Das Pollendiagramm<br />

sieht ähnlich aus wie die oben besprochenen (Beil. III). Pollen von Hippophae<br />

treten auch hier um die Wende von der Dryaszeit zur Präborealzeit auf. Die aus<br />

4.68 bis 4.72 m Tiefe datierte Gyttja ergab ein Alter von 8660 ± 130 Jahren<br />

(T -826) und gehört demgemäss in den Anfang der Borealzeit. In dem Diagram liegt<br />

die Probe etwas vor der Kreuzung der Pollenkurven von Betula und Pinus.<br />

Die Ablagerung enthält sehr reichlich Pediastrum-Algen. Die Diatomeenanalyse<br />

wurde nicht gemacht.<br />

Die Sedimente des Moors Vi r t ti ö v u 0 m a (Nr. 7) in Sodankylä erstrecken sich<br />

von der Wende der Jüngeren Dryaszeit und der Präborealzeit bis zur Gegenwart<br />

(Beil. IV). Das Sediment der Zone IV ist anfänglich minerogen, weiter oben Feindetritusgyttja.<br />

Die diesem übergelagerte Bodenart der Borealzeit ist D y, die etwa in<br />

der Mitte dieser Periode in transgressive Gyttja übergeht. Diese geht noch zu Beginn<br />

der Zone VI weiter, und danach wird die Bodenart wieder D y. Die Torfbildung<br />

setzte etwa in der Mitte der Zone VIII ein.<br />

Pediastrum-Arten treten am reichlichsten um die Wende zwischen Spät- und<br />

Postglazial auf. Die vorherrschende Art ist P. integrtlm. Auch P. Boryanum und<br />

P. duplex sind reichlich vertreten, aber P. Kau!raisJ?yi nur spärlich. Ein zweites<br />

grosses Vorkommen von Pediastrum fällt in den Beginn des Atlantikums (Zone VI).


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 57<br />

Keine Diatomeen<br />

ABB. 24. Diatomeendiagramm von den Ablagerungen des Moors Virttiövuoma.<br />

Erklärung der Zeichen s. 54 Abb. 23.<br />

In der Pollen flora der borealen Kiefernwaldzeit sind S alix, Rosaceae und 'N uphar<br />

sowie Potamogeton, Cyperaceae und Gramineae charakteristisch. Auch Stacheln von<br />

Certaphyllum und Pollen von Myriophyllum sind reichlich vorhanden. Von den Sporenpflanzen<br />

sind Po!Jpodiaceae am reichsten vertreten.<br />

In der Zone VI sind Gramineae und C)peraceae stark repräsentiert. Hier haben<br />

auch U mbelliferae und Sparganium kontinuierliche Pollen kurven. Von den Sporenpflanzen<br />

ist Equisetum am häu<strong>fi</strong>gsten.<br />

In den Zonen VII und VIII sind Cyperaceae ",eiterhin stark vertreten, aber Gramineae<br />

werden spärlicher. Vor der Zonengrenze VIII/IX gibt es reichlich Equisetu1?J­<br />

Pollen.<br />

Der Anteil des NB-Pollens geht etwa in der Mitte der Zeitperiode auf 1-2 %<br />

zurück. Der Zeitpunkt der Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte ist hier anhand einer Probe<br />

aus 1.38- 1.42 m Tiefe datiert worden. Das erhaltene Alter war 3280 ± 120 Jahre<br />

(SV-I03). Die Probe stammt pollenstatistisch von einer Stelle, wo der Fichtenpollen<br />

4-5 % ausmacht (vgl. R. Aario 1965 a, S. 217 und Aartolahti 1966, S. 369.<br />

Virkkala 1966, Abb. 1, S. 238) und eine kontinuierliche Kurve bildet. Im allgemeinen<br />

wird angenommen, dass eine kontinuierliche Fichtenpollenkurve von 3-5 ~/0 in<br />

der Nähe wachsenden Baumbestand anzeigt (Aartolahti op.cit.).<br />

In dem Diatomeendiagramm vom Moor Virttiövuoma (Abb. 24) ist es interessant,<br />

dass die Diatomeen in Ablagerungen fehlen, die in der Geschichte der Ostsee<br />

dem Baltischen Eissee, dem Yoldiameer und dessen Endstadium, dem Echineismeer,<br />

entsprechen. D ahingegen sind in der dem Ancylus-Stadium entsprechenden Zeit<br />

8 10209- 70


58 Bul!. Comm. geo!. Fin1ande N:o 244<br />

sofort reichlich Diatomeen vorhanden. Das Fehlen der Diatomeen in den Ablagerungen<br />

dieser Zeitspanne hängt vielleicht damit zusammen, dass in der Nachbarschaft<br />

vereiste Gebiete waren, aus denen wegen des starken Abtauens viel trübes<br />

Schmelzwasser kam. Das trübe, von der Sonnenstrahlung schwach durchleuchtete<br />

Wasser bietet für das Gedeihen und die Verbreitung der Diatomeen kein günstiges<br />

Milieu.<br />

Die Schichtenfolge vom Moor Vii a n k i a a p a in Sodankylä (Nr. 8) erstreckt<br />

sich vom Ausgang der Jüngeren Dryaszeit bis zur Gegenwart (Beil. V). Die Bodenart<br />

der ZO'1e III ist Feinsand. Das Sediment der Präborealzeit ist Gyttja. Die Bodenart<br />

der Borealzeit ist am anfang Gyttja und gegen Ende Dy, die eingangs des Atlantikums<br />

in Bryales-Torf übergeht.<br />

Charakteristisch sind in der Pollenflora der Jüngeren Dryaszeit Salix, Ericaceae,<br />

Cyperaceae und Gramineae sowie Rumex, Umbelliferae und Artemisia, von den Sporen<br />

wiederum Equisetum, Lycopodium und Polypodiaceae.<br />

Das starke Vorkommen von Pediastrum fällt auch hier auf die Wende zwischen<br />

den Zonen III und IV. In den Bodensedimenten wurden überhaupt keine Diatomeen<br />

angetroffen.<br />

Bezeichnend für die Präborealzeit ist die grosse Menge von Betula. Pollen feuchteliebender<br />

Pflanzen sind reichlich repräsentiert.<br />

Im Algenbestand be<strong>fi</strong>ndet sich an der Zonengrenze IV/V eine PediastrtlflJ Boryanum-Kolonie.<br />

Eingangs der Zone VI wird die Ainus-kurve nach dem unterbrochenen Auftreten<br />

der vorhergehenden Perioden kontinuierlich. Charakteristisch ist das Absinken der<br />

NBP-Kurve. Von der VIII/IX-Grenze an nimmt der Anteil von Cyperaceae und<br />

Ericaceae zu, während die übrige Pollen flora ziemlich spärlich ist.<br />

Der Bohrpunkt im Moor L e h 0 n j ä n k ä in Sodankylä (Nr. 9) liegt in 182.5 m<br />

Höhe. Die untersuchten Schichten erstrecken sich vom Ende der Jüngeren Dryaszeit<br />

bis zum Ausgang des Atlantikums (Beil. VI).<br />

Die zunehmende Feuchte zu Beginn der Präborealzeit macht sich als Zunahme<br />

der Pollen und Sporen von Wasserpflanzen im Vergleich zu der vorherigen Zeitperiode<br />

geltend. Am Anfang der Zone trifft man noch reichlich Juniptrus, Salix<br />

und Ericales.<br />

Die Zeit der borealen Kiefernwälder tritt in der Pollen flora ziemlich schwach<br />

hervor, und Sphagnum tritt in den Vordergrund.<br />

Von der Verhäu<strong>fi</strong>gung der Erle eingangs des Atlantikums ist eine CH-Datierung<br />

gemacht worden, die 7870 ± 110 Jahre ergab (SU-lOS). Von hier an wächst der<br />

Anteil der Kiefer in der Pollen flora. Ferner werden als Fernverwehung Corylus und<br />

Ulmus angetroffen. In den Beginn dieser Zeit fällt auch das NBP-Maximum, für<br />

welches Ericales, Artemisia, Me'!Janthes, Rosaceae und Saxifraga charakteristisch<br />

si'ld.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 59<br />

Gebiet von Pelkosenniemi<br />

Vom Moor Kai r a na a p a in Pelkosenniemi (Nr. tO) sind zwei Probeserien<br />

untersucht worden, von denen die eine, Serie A (Beil. VII), die Zonen Ill-VI, und<br />

die andere, Serie B (Beil. VII) die Zonen lU-IV umfasst. Auf dem Grund der Probeserie<br />

A liegt Sand bis zum Ausgang der Zone V, wo Braunmoosreste hinzukommen.<br />

Der Sphagnum-Torf beginnt in 5.0 m Tiefe am Beginn der Zone VI.<br />

In der Serie A macht in der Pollen flora der Jüngeren Dryaszeit Picea 7 'y.:. aus.<br />

Pinus ist in der untersten Probe 28 %, Betula 62 % und AInus 2 %. Von den übrigen<br />

Pollen seien genannt: Artemisia, Chenopodiaceae, Rumex acetosella, D .~yas o.:topetala,<br />

Potamogeton, c.yperaceae, Gramineae, Ly copodium alpinum, Sedum roseum, Salix und<br />

Ericactae. Zellgewebe und Stacheln von Ceratophylfum, Zellgewebe von Populus oder<br />

Sa/ix sowie Birkenrinde werden spärlich angetroffen. Musci-Zellgewebe sowie<br />

Samen von Potamogeton natans und Betula pubescens sind reichlich vertreten. Der<br />

grässte Teil vom Betuia-Pollen ist unter 20 {l (B. nana). Am Ausgang der Zone IU<br />

wurden noch Po!Jgonum viviparum sowie P. lapathifolium, ferner Lysimachia, Ranunculaceae<br />

(Thalictrum), Lycopodium ~!lpinum, L. clavatum und L. .relago angetroffen.<br />

Bezeichnend für Zone IV ist der Reichtum an Betula. Viele Pflanzen der vorigen<br />

Periode sind noch dabei. Ferner sind Caryophyllaceae und Linnea borealis zu<br />

nennen.<br />

Aus der Borealzeit sind drei CH-Datierungen gemacht worden, eine davon von<br />

einem Kiefernstamm aus 5.30-5.35 m Tiefe. Als Alter wurden 8430 ± 160 Jahre<br />

vor der Jetztzeit erhalten (1-1912). Der übergelagerte Torf hat ein Alter von 8 410 ±<br />

150 Jahren (T-821). Weiter wurde für den Torf aus der Kreuzungsstelle der Pollenkurven<br />

von Betula und Pinus ein Alter von 8450 ± 150 (SU-104) Jahren erhalten.<br />

In der Schicht liegt diese Probe oberhalb von der vorgenannten Datierung. Unter<br />

Berücksichtigung der Fehlergrenzen entsprechen die Datierungen einander gut.<br />

Baumstrünke sind hier an der Grenze zwischen Sand und Torf in grosser Zahl<br />

vorhanden. Morphologisch ist die Stelle eine Schmelzwasserrinne (s. 33 Abb. 15).<br />

An der Zonengrenze V/VI trifft man Pollen von Corylus und Ulmus sowie etwas<br />

weiter oben Tilia. Am Beginn der Zone VI nehmen die Pollen der xerophilen Pflanzen<br />

ab, manche verschwinden gänzlich. Etwas weiter oben geht der Torf schroff in<br />

Bryales-Carex-Torf über. Der Anteil des Ainus-pollens beträgt 5- 10 %. Borsten<br />

von Utricu/aria be<strong>fi</strong>nden sich in den Sedimenten dieser Zeit reichlich.<br />

Die Probeserie B stammt vom gleichen Punkt wie die Serie A, aber mit dem<br />

dünneren Bohrer kamen wir 0.4 m tiefer. In der Probeserie liegt zuunterst Sand, der<br />

in 6.40-6.48 m Tiefe dünne Braunmoosschichten enthält (CH-D atierung).<br />

In 6.70 m Tiefe wurden Samen von Potamogeton natans angetroffen, bei 6.21- 6.22<br />

m wurden Samen von Potamogeton natans, Scirpus lacustris und Carex rostrata sowie<br />

Holz von Betu/a nana analysiert. In 6.62 m Tiefe wurden folgende Samen angetroffen:<br />

Potamogeton natans, Cicuta virosa, COlllarum pa/ustre und Carex rostrata.


60 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Kairanaapa , Pelkosenniemi<br />

Ass. 25. Diatomeendiagramm der Serie B vom Moor Kairanaapa. Erklärungen<br />

s. 54 Abb. 23.<br />

Die Probeserie B umfasst den Ausgang derjüngeren Drayszeit und den Beginn<br />

des Präboreals. Die oben erwähnte Braunmoosschicht hat ein Alter von 9 170 ± 150<br />

] ahren (T -823) und gehört in die Präborealzeit.<br />

Von der Serie B ist auch eine D iatomeenanalyse gemacht worden (Abb. 25).<br />

Als allgemeiner Charakterzug lässt sich feststellen, dass die Kleinsee- und/oder<br />

indifferenten Formen dominieren; Grossseeformen sind am reichlichsten in der<br />

unteren Partie der Serie vertreten, und einige halophile Arten wurden bei 5.8 m<br />

Tiefe angetroffen. Ökologisch gruppiert machen die epiphytischen Formen bis zum<br />

Beginn der Zone IV etwa 50 % aus, wonach der Anteil der Litoralformen stark<br />

zunimmt. Zugleich nehmen die Planktonformen ab, um erneut im Verlauf der<br />

Zone IV zuzunehmen. Zum zweiten mal nimmt der Anteil der Planktonformen im<br />

oberen Abschnitt des aquatischen Sediments ab.<br />

Von den Grossseeformen am bedeutsamsten ist Melosira islandica ssp. he/t;etica,<br />

die subfossil selten in Eissee- und anderen spätglazialen Süss\vassersedimenten<br />

angetroffen wird, wohl aber zahlreich in Ancylus- und Binnenseesedimenten (Mölder<br />

und Tynni 1967, S. 207). Eine andere beachtenswerte Art ist Stephanodiscus astraea,<br />

die in Süd<strong>fi</strong>nnland in präborealen Ablagerungen angetroffen worden ist (R. Aario<br />

1965 b). Ferner kommen Camp)'lodiscus noricus und Melosira a1'enaria vor, beide in<br />

den präborealen Sedimenten Süd<strong>fi</strong>nnlands gewöhnliche Arten (z.B. Sauramo 1958,<br />

S. 136, vgl. auch Cleve-Euler 1934, S. 100 und Hyyppä 1936, S. 422).<br />

Interessant ist es, dass oberhalb von der erwähnten Cl4-Probe (T -823) der Anteil<br />

von Melosira zunimmt. Dies zeigt einen Anstieg des Wasserspiegels an (R. Aario<br />

1965 b, S. 10). Infolgedessen wurde die bereits entstandene Moosdecke überschwemmt<br />

und unter Sand vergraben.<br />

D ass die Salzwasser anzeigenden Diatomeen fehlen, dürfte sich wohl aus der<br />

Nähe des Eisrandes und den reichlichen Schmelzwässern erklären lassen, oder das<br />

Meerstadium hat sich vielleicht nicht bis hierher erstreckt (vgl. Hyyppä 1966).


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 61<br />

Im Bereich des Baltikums ist die fragliche Meeresphase das Echineis- (Sauramo<br />

1958, S. 256) oder Rhabdonema-Meer (Sauramo 1940, D onner 1965, S. 240 und<br />

1969, S. 148). In der Terminologie von Hyyppä (1966, S. 163) ist die durch Ost<strong>fi</strong>nnland<br />

bis nach Pelkosenniemi reichende Meeresphase Yoldia IV. Nach Hyyppäs<br />

Auffassung ist es sehr unwahrscheinlich, dass in Ost-Lappland ein gothiglaziales<br />

Meer gewesen wäre, und dass die Salzwasserdiatomeenflora aus dem Weissen Meer<br />

durch eine Wasserenge in die nördlichen Partien Lapplands gekommen wäre (vgl.<br />

Cleve-Euler 1934, S. 100).<br />

Die Schichtenfolge vom Moor S a k kaI a - a a p a (Nr. 11) erstreckt sich von<br />

der Jüngeren Dryaszeit bis zur Gegenwart (Beil. VIII). Die in die Jüngere Dryaszeit<br />

gehörige Bodenart ist Feinsand. Diesem übergelagert ist eine dünne Gyttjaschicht,<br />

wonach Bryales- und Carex-Bryales-Torf beginnt. Der letztere geht homogen<br />

bis zur Oberfläche des Moores weiter.<br />

Charakteristisch für die Pollen flora der Jüngeren Dryaszeit ist hauptsächlich der<br />

Reichtum an kleinen Betufa nana-Pollen. Der Anteil von Pinus nimmt in dem Diagramm<br />

bis zum Ausgang des Präboreals ständig ab. Die Pollenflora dieser Zone<br />

ist hinsichtlich ihrer Artenzusammensetzung ungefähr die gleiche wie auch in den<br />

anderen entsprechenden Ablagerungen des Untersuchungsgebiets.<br />

Auf die Zonen grenze III/IV fällt auch hier das Maximum der Pediastrum-Kolonien.<br />

An dieser Zonengrenze nimmt det Anteil von Artemisia ab, und die Menge der<br />

Ceratophyllum-Stacheln und Myriophyllum spic.vertic.-Pollen nimmt zu.<br />

In der Pollen flora der Präborealzeit erreicht die Birke auch hier ihr postglaziales<br />

Maximum und macht bis zu 94 % aus. Im gleichen Horizont kommen 1 554 Seggenpollen<br />

auf 100 Baumpollen. Die hier angetroffene alpine Diapensia ist sehr interessant.<br />

Ihre Standorte sind windige Stellen in der Fjeldzone. Die Allgemeinverbreitung<br />

dieser Pflanze ist arktisch-zirkumpolar. Die Hippophae-Pollen fallen hier in die<br />

Präborealzeit.<br />

Die boreale Zone V ist hinsichtlich ihrer BP-Flora zweigeteilt. Für den Anfang<br />

ist noch Betufa-Dominanz und Abnahme der NBP charakteristisch, für den Ausgang<br />

wiederum starke Zunahme von Pinus und beginnende Zunahme der NBP.<br />

Die Grenzen zwischen den Zonen VI, VII und VIII konnten mangels klarer<br />

Anhaltspunkte nicht bestimmt werden.<br />

Die Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte ist hier nicht so klar ausgeprägt wie in den meisten<br />

vorn besprochenen Mooren. Der NBP-Anteil ist in der ganzen Zone IX ziemlich<br />

gering.<br />

Der untersuchte Teil der Probeserie vom Moor Sud e n v aar a na a p a (Nr. 12)<br />

erstreckt sich von der Jüngeren Dryaszeit bis zum Subatlantikum (Beil. IX). In der<br />

Schichtenfolge liegt der in die Jüngere Dryaszeit gehörige Sand 0.5 m dick. Der<br />

Sand ist auf Moräne abgelagert.<br />

Die CH-Datierung, die vom Carex-Bryales-Torf aus 4.35-4.40 m Tiefe gemacht<br />

worden ist, ergab ein Alter von 9 030 ± 120 Jahren (SU-l06). Der fragliche Horizont<br />

fällt somit in die Präborealzeit. Pollenstatistisch übersteigt an dieser Stelle die Pil1us-


62 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

pollenkurve vorübergehend die Betufa-Kurve. Oberhalb von der Probe, in 4.0- 4.3 m<br />

Tiefe, wurde sehr spärlich Pollen gefunden, weshalb die Zonengrenze IV/V nicht<br />

exakt festgelegt werden konnte.<br />

In den Sedimenten der Borealzeit wurden reichlich Sporen von Polypodiaceae<br />

gefunden. Die Erlenkurve ist im Boreal lückig.<br />

Um die Wende der Zonen V und VI tritt Verhäu<strong>fi</strong>gung der Erle ein, und zugleich<br />

nimmt der Beltda-Pollen zu, während Pinus abnimmt. Vom Beginn der Zone VI<br />

bis zu ihrem Ausgang steigt die Menge des Kiefernpollens 20 %. Im Lauf des späteren<br />

Abschnitts des Atlantikums, der Zone VII, nimmt Kiefer wieder erneut ab.<br />

Die Verhäu<strong>fi</strong>geng der Fichte wurde an einer Probe aus 1.38- 1.42 m Tiefe datiert,<br />

wo die kontinuierliche Kurve der Fichte 4- 5 % beträgt, was mit beträchtlicher<br />

Sicherheit die Existenz eines Baumbestandes anzeigen soll (vgl. vorn, Virttiövuoma).<br />

Hier hat die Verhäu<strong>fi</strong>gung vor 3610 ± 120 (SU-102) Jahren stattgefunden, d.h. 330<br />

Jahre früher als in dem 80 km weiter nordwestwärts gelegenen Moor Virttiövuoma.<br />

Die als Fernflug vorkommenden Pollen edler Laubbäume hören an der Zonengrenze<br />

VIII/IX auf (vgl. Tolonen 1967, S. 362).<br />

Der Seggenbraunmoostorf geht eingangs der Zone IX in Braunmoosseggentorf<br />

über. Die Änderung macht sich jedoch nicht als Zunahme der Carex-Pollen geltend.<br />

Die NBP-Flora ist in der Zone IX spärlich.<br />

Die minerogenen Sedimente der Probeserie enthalten sehr wenig Diatomeen.<br />

Hier wurde nur 1 Mefosira arenaria und 1 M. dis/ans gefunden.<br />

GESCHICHTE DER WÄLDER UND ENTWICKLUNG DES KLIMAS<br />

Spätglazialzeit<br />

Ältere Dryaszeit, Alleröd und Jüngere Dryaszeit (Zonen I, 11 und 111)<br />

Die Ältere Dryaszeit bezeichnet Sorsa (1965) als Tundraperiode und das Alleröd<br />

und die Jüngere Dryaszeit als Waldtundraperiode.<br />

Das Spätglazial charakterisieren in dem Untersuchungsgebiet in der Hauptsache<br />

die minerogenen Sedimente, die höchstens einen schwachen Humusgehalt haben<br />

(vgl. Hyyppä, 1941, S. 603, Donner 1951, S. 73 und 1964, S. 34 sowie 1965, S. 252,<br />

Kanerva 1956, S. 42, Vasari 1962, S. 65, Salmi 1965, S. 156, Valovirta 1965, S. 77,<br />

Tolonen 1967, S. 363, Repo und Tynni 1967, Abb. 3, 6 und 7 sowie 1969, Abb. 5<br />

und 17). Eine beachtliche Ausnahme macht Kittilä, von wo nach dem CH-Verfahren<br />

vier ins Spätglazial fallende Proben datiert worden sind. Die älteste ist die<br />

Datierung vom Moor Mustalampi in Kittilä, die Salmi (1965, S. 156) machen liess.<br />

Das Resultat war 12690 Jahre = 10740 v. Chr. (T-407), wonach das Sediment in<br />

die Ältere Dryaszeit gehört. Die Bodenart ist Pediastrum-Gyttja. In den Beginn der


1<br />

Bino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 63<br />

Jüngeren Dryaszeit fallen die vorn erwähnten Datierungen vom Moor Parvavuoma,<br />

10840 ± 270 J. = 8 870 v.Chr. (1-1 666) und 11 000 ± 130 J. = 9 050 v.Chr.<br />

(T -825). Die Bodenart der ersteren ist Carex-Torf mit Resten von Equisetum und<br />

Bryales und die Bodenart der letzteren Bryales-Torf. In den Ausgang der Jüngeren<br />

Dryaszeit fällt das von Salmis oben genannter Probeserie erhaltene Alter, 10070 J. =<br />

8120 ± 150 v.Chr. (T-408).<br />

Aus dem östlichen Salpausselkä-Gebiet liegen vom Ausgang der Jüngeren<br />

Dryaszeit drei C14-Datierungen vor, deren Mittelwert etwa 10150 Jahre beträgt<br />

(Repo und Tynni 1969, S. 225).<br />

In Nord-Karelien ist die obere Grenze der Zone II etwa 11 000 Jahre alt. Die<br />

älteste Datierung der Zone III ist 10140 ± 225 Jahre, und vom Ausgang dieser<br />

Zone liegt z.B. die Datierung 9670 ± 160 J. (1-2270) vor (Tolonen 1967).<br />

Die russischen Forscher haben aus dem Gebiet von Jaroslaw für die Wende<br />

der Zonen III und IV 10260 ± 330 Jahre bestimmt (Mo-269; Winogradow u.a.<br />

1962, S. 975-977 sowie Neustadt u.a. 1965 a, S. 97: Radiocarbon 8, S. 298).<br />

Aus Nordost-Lappland liegt eine in die Ältere Dryaszeit fallende Datierung vor,<br />

12350 ± 400 J. (1-1 140), die aufgrund ihrer Pollenverhältnisse aber ins Alleröd<br />

gehört. Die Jüngere Dryaszeit ging dort etwa 7800 v.Chr. aus (Sorsa 1965, S. 391).<br />

Als richtunggebende Werte darf man in dem Untersuchungsgebiet an der Grenze<br />

der Zonen I und II wohl das Alter 12400 Jahre ansehen, und an der Grenze der<br />

Zonen II und III 10900 Jahre, welcher Horizont in den Pollenpro<strong>fi</strong>len jedoch in<br />

den Beginn der Jüngeren Dryaszeit gestellt worden ist. Die fragliche Zonengrenze<br />

lässt sich aufgrund der Pollen<strong>fi</strong>ora schwer exakt unterscheiden, weil die dem Alleröd<br />

zugehörigen Sedimente dünn sind. Andererseits ist auch vermutet worden, die beim<br />

Übergang zur Jüngeren Dryaszeit eingetretenen Wandlungen der Vegetation und<br />

des Klimas seien ziemlich geringfügig gewesen (vgl. Donner 1951, Fries 1951,<br />

Kanerva 1956, Sorsa 1964 und 1965).<br />

Charakteristisch in der Pollenflora des Spätglazials sind Betula (B. nana und B.<br />

pubeseens) 80-90 %, Pinus ca. 10 % und Pieea 1-5 % und die erstaunlich mannigfaltige<br />

NBP- und Sporenpflanzenflora, wie Salix, Erieales, Juniperus, (yperaeeae,<br />

Gramineae, Artemisia, Myriop~yllum spie. -vertie., Ceratophyllum (Stacheln), Chenopodiaeeae,<br />

Hippophae, Thalietrum, PofJtgonum, Sparganium, Ly eopodium, Polypodiaeeae<br />

und Equisetum.<br />

Die Vielseitigkeit der Flora kommt nach den Untersuchungen von Kalela (1961 a,<br />

bund c) daher, dass ein Teil des nordischen Pflanzenelements die Eiszeit in sog.<br />

Refugialgebieten überdauert hat, und ein anderer Teil ist wahrscheinlich von Nordosten<br />

her eingewandert. Die kältebeständigen Arten konnten sich ausgesprochen<br />

in den frühesten klimatischen Perioden am effektivsten ausbreiten. Später haben<br />

diese Pflanzen noch eine zweite, schwächere Ausbreitungszeit gehabt, und dazwischen<br />

liegt eine lange, ungünstige Periode. Diese sog. postglaziale Wärmezeit dauerte vom<br />

Ausgang des Boreals bis zum beginnenden Subatlantikum. Damals kam die Verbreitung<br />

der genannten Elemente offenbar ganz zum Stillstand. Als Mittel-Lappland


64 Bull. Co=. geol. Finlande N:o 244<br />

vom Eis befreit wurde, breiteten die Pflanzen sich schnell aus. Dass das sog. kO'ltinentalsüdliche<br />

Florenelement bis nach Mittel-Lappland vorgedrungen wäre, hält<br />

Kalela (1961 c, S. 427) für unwahrscheinlich.<br />

Bemerkenswert ist das spätglaziale Auftreten der Fichte. G. Lundqvist(1961, S. 129)<br />

hat aufgrund von zahlreichen Funden nachgewiesen, dass in der Zeit, als interglaziale<br />

Sedimente abgelagert wurden, die Fichte in Südschweden wuchs. Nach den<br />

Untersuchungen von Hyyppä (1941) und Sauramo (1941) ist die Fichte in den östlichen<br />

Partien Finnlands dem Eisrückzug folgend zusammen mit Birke und Kiefer<br />

in der Zeit des Baltischen Eissees und des Y oldiameers eingewandert. Hierauf weisen<br />

auch die Forschungen der Russen Dokturowskij und Anunfriew (1931) sowie Markow<br />

und Boretsky (1935) hin. Ob diese spätglaziale Fichte in Süd<strong>fi</strong>nnland ungefähr zur<br />

gleichen Zeit aufgetreten ist die in Mittel-Lappland, ist eine interessante Frage.<br />

Die Ausbreitung der postglazialen Fichte war nicht synchron (Aartolahti 1966).<br />

Es ist auch die Ansicht ausgesprochen worden, es habe sich bei der postglazialen<br />

Fichte möglicherweise um zwei verschiedenen Arten gehandelt, nämlich Picea<br />

obovata (nördlich) und P. exeeisa (hauptsächlich im Süden) (Cajander 1916, S. 628-<br />

629 und Backman 1919).<br />

Prä boreal (Zone IV)<br />

Postglazialzeit<br />

Der Beginn des Präboreals, m.a. W. die Zonengrenze III/IV, ist in dem Untersuchungsgebiet<br />

leicht zu erkennen. Die Ablagerungen sind scho'l in der Hauptsache<br />

organogen. Bezeichnend ist die Zunahme von Betula und die Bereicherung der<br />

Wasserpflanzenflora. Auch das Vorkommen der Pediastrum-Kolonien ist auf diese<br />

Zonen grenze konzentriert. Diatomeen fehlen in den Sedimenten dieser Periode<br />

fast gänzlich. Im Moor Kairanaapa, wo solche doch angetroffen werden, kommen<br />

Planktonformen eingangs der Periode fast in gleicher Menge vor wie in der Zone<br />

IH. Etwa 9100 Jahre vor der Jetztzeit nehmen sie in der Ablagerung jedoch ab.<br />

In der BP-Flora ist das Betula-Maximum charakteristisch. Die edaphischen Faktoren<br />

sind auch hier für das Gedeihen der Birke bedeutsam gewesen (vgl. Valovirta<br />

1965). Der Anstieg der Temperatur und die zunehmende Feuchtigkeit sowie die<br />

lückige Vegetation der Jüngeren Dryaszeit sind die Faktoren gewesen, d;e der Birke<br />

zu ihrer Vorherrschaft verholfen haben. Weiter südlich waren die wärmebedi.i.rftigen<br />

edlen Laubbäume Corylus und Ulmus weit verbreitet (Valovirta 1962 und Salmi<br />

1963 c). Ihre Existenz spiegelt sich als Pollen-Fernverwehung in Lappland ab, wo<br />

keine makroskopischen Reste dieser beiden Arten gefunden worden sind.<br />

Hohe Sommertemperatur und feuchte, ozeanische Verhältnisse indizieren in der<br />

Pollen flora dieser Zone die grossen Mengen von Carex-Pollen sowie Equisetumund<br />

Sphagnum-Sporen (vgl. L. Aario 1943, S. 85, Ruuhijärvi 1963, S. 24, Sorsa 1965,<br />

S. 395 und Tolonen 1967, S. 355). In Nordost-Finnland herrschten nach Hyyppä<br />

(1936, S. 457; 1941, S. 606) vor dem Ausgang der spätglazialen Birkenzeit Bedingun


Bino Lappalainen: Über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 65<br />

gen, die mindestens mit der heutigen Sommertemperatur vergleichbar sind. In Kuusamo<br />

wiederum war das Klima in der entsprechenden Zeit trocken, kontinental<br />

(Vasari 1962, S. 119).<br />

Der Temperaturanstieg und die Zunahme der Feuchtigkeit sind so schnell vor<br />

sich gegangen, dass die Vegetation nicht genügend Zeit zur Adaptation gehabt hat<br />

(Iversen 1954). Daher kommt es, dass eingangs der Präborealzeit im südlichen Teil<br />

Finnlands spätglaziale Pflanzenarten wuchsen (Valovirta 1965). Das Vorkommen<br />

der für die Spätglazialzeit typischen Pflanzenarten in der Flora dieser Zeitperiode<br />

war in dem Untersuchungsgebiet jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in Süd<strong>fi</strong>nnland.<br />

Die Zunahme der Feuchtigkeit führte dazu, dass in den Becken der Grundwasserspiegel<br />

anstieg. Zugleich wurde Gyttja abgesetzt (Mölder, Valovirta& Virkkala<br />

1957, S. 44). Die Wasserflora wurde mannigfaltiger. Gewöhnliche Gattungen waren<br />

LycopodiulJJ und Po!Jpodiaceae. Salix, Ericales, Cyperaceae und GrolJJineae gingen im<br />

Vergleich zu der vorherigen Periode zurück.<br />

Von den Ablagerungen der Präborealzeit liegen aus dem Untersuchungsgebiet<br />

folgende C14-Altersbestimmungen vor: Vom Moor Pahkavuoma in Kittilä (Nt. 5)<br />

9320 ± 120 J., vom Moor Kairanaapa in Pelkosenniemi (Nr. 11) 9170 ± 150 J.<br />

und vom Moor Sudenvaaranaapa in Pelkosenniemi (Nr. 13) 9 030 ± 120 J. Von<br />

diesen scheint die Altersbestimmung vom Kairanaapa aufgrund des Pollenpro<strong>fi</strong>ls<br />

etwas zu jung zu sein. Dies dürfte sich so erklären lassen, dass in der Schmelzwasserrinne<br />

auf der Probe erneut Sand abgelagert worden ist.<br />

Aufgrund des Materials dürfte man die Dauer der Präborealzeit in dem Untersuchungsgebiet<br />

auf etwa 9 500-8 700 J. vor der Jetzt zeit ansetzen können. Die<br />

Zone scheint hier metachron zu sein.<br />

Von den obigen Datierungen ist die Altersbestimmung vom Pahkavuoma deutlich<br />

jünger als das präboreale Betula-Maximum, für dessen Alter an der Südküste Finnlands,<br />

in der Nähe von Porvoo etva 9 600 Jahre (Hyyppä, Hoffren und Isola 1962, Radiocarbon<br />

4) sowie in Askola 9230 Jahre (Tynni 1966, S. 58) erhalten worden ist.<br />

In Nord-Karelien darf man die Grenzen der Zone auf 9500 und 8750 Jahre<br />

ansetzen (Tolonen 1967, S. 364). In Nordost-Lappland sind die entsprechenden<br />

Grenzen etwa 9700 und 8800 Jahre (Sorsa 1965).<br />

Aus der Gegend nördlich von Kittilä liegt aus einem Palsa vom Moor Kelottijärvi<br />

in Enontekiö vom Ausgang der Präborealzeit die Datierung 9 005 ± 340 Jahre<br />

vor (Salmi 1968, Abb. 6, S. 26).<br />

In Mitteleuropa gilt für die Grenze zwischen der Jüngeren Dryaszeit und dem<br />

Präboreal etwa 8300 v.Chr. Demgemäss wäre die entsprechende Klimawandlung<br />

in Mittel-Lappland etwa 800 Jahre später vor sich gegangen.<br />

Boreal (Zone V)<br />

In dem Untersuchungsgebiet sind beim Übergang vom Präboreal zur Borealzeit<br />

keine wesentlichen klimatischen Änderungen eingetretten. Zu Beginn dieser Zone<br />

9 10209-70


66 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

bleiben die für die vorhergehende Zone charakteristischen feuchtebedürftigen<br />

PBanzen bestehen oder nehmen höchstens ein wenig ab. Po[ypodiaceae sind reichlich<br />

vorhanden. Ainus kommt gelegentlich vor. Die Birke behauptet in der Pollen Bora<br />

des Untersuchungsgebiet eingangs der Zone ihre Vorherrschaft. Gegen Ende der<br />

Zone ist Kiefer die dominante Baumart. Aufgrund der Baumpollen ist die Zone<br />

zweigeteilt (vgl. Vasari 1962, Salmi 1963 a und Sorsa 1965).<br />

Kiefer wuchs in den Untersuchungsgebiet zu Beginn der Periode ziemlich reichlich.<br />

Ein Beweis hierfür ist die vom Boden des Moors Kairanaapa in Pelkosenniemi<br />

(Nr. 11) datierte Kiefernstammschicht, wo für das Alter des Holzes 8430 ± 160<br />

Jahre erhalten wurde (1-1 912). Der auf dem Stamm liegende Torf ist 8410 ± 150<br />

Jahre alt (T -821). In dieser Probe machte der Kiefernpollen unter 10 % aus und der<br />

Birkenpollen über 90 %. Aus der gleichen Probeserie wurde an der Kreuzungsstelle<br />

der Kiefer- und Birkenpollenkurven ein Alter von 8450 ± 150 Jahren erhalten<br />

(SU-I04). Die älteste in diese Zone fallende Altersbestimmung in dem Untersuchungsgebiet<br />

stammt vom Moor Silmäsvuoma (Nr. 7). Die Probe, für deren Alter sich<br />

8660 ± 130 Jahre ergab, liegt etwas unterhalb vom Schnittpunkt der Kiefer- und<br />

Birkenpollenkurven.<br />

Die Periode fällt in dem Untersuchungsgebiet zwischen 8 700 und 7 900 vor<br />

der Jetztzeit.<br />

Vom Kaunispää in Inari liegt vom Beginn der Borealzeit die Datierung 8 530 ±<br />

120 Jahre vor (Sorsa 1965, S. 361). In den Anfang des Boreals fallen auch die von<br />

Salmi (1968, Abb. 6 und 7) datierten Proben, für deren Alter 8 525 ± 170 und<br />

8490 ± 110 Jahre erhalten wurde. Die Flora der Zone indiziert dort trockenes<br />

Klima.<br />

Atlantikum (Zonen VI und VII)<br />

Die Wandlung des Klimas zum Atlantikum macht sich als kontinuierliche Kurve<br />

der Erle und Anstieg der Kiefer geltend. Dies ist insofern interessant, als in den<br />

Diagrammen aus dem südlichen Teil Finnlands der Anteil der Kiefer seit Beginn<br />

dieser Periode zurückgeht. In dem Untersuchungsgebiet nahm die Kiefer im Endstadium<br />

des Atlantikums, in der Zone VII ab.<br />

Die NBP-Kurve hat in der ersten Hälfte des Atlantikums ein deutliches Maximum.<br />

Ein allgemeiner Charakterzug ist es, dass der Anteil des NBP wegen der immer<br />

dichter werdenden Wälder gegen Ende der Periode abnimmt. Eingangs der Periode<br />

werden reichlich Sporen von Lycopodium, Po!Jpodiaceae und Sphagnum angetroffen.<br />

Dies deutet auf ein feuchtes, ozeanisches Klima oder mindestens auf eine Klimaänderung<br />

in humiderer Richtung hin (vgl. Sorsa, 1965, S. 402 und Tolonen 1967,<br />

S. 359).<br />

Die Bedeutung von Carex in der Torfbildung während der Zone VI ist beträchtlich,<br />

während wiederum im Lauf der Zone VII der Anteil der Moose zunimmt.


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 67<br />

In Kuusamo und Nord-Karelien spielt Ainus glutinosa eine bedeutsame Rolle<br />

neben A. incana (Donner 1954, Diagr. 1 und 2, Tolonen 1967, S. 359). Corylus erreichte<br />

schon eingangs der Borealzeit in Westeuropa ihre grösste Ausdehnung (Valovirta<br />

1965). In Süd<strong>fi</strong>nnland wuchs sie sporadisch schon zur Zeit des Yoldiameeres,<br />

erreichte ihr eigentliches Maximum aber erst im Lauf der Zonen VI, VII und VIII<br />

(Salmi 1963 c, SS. 42-43). In der Pollen flora des Untersuchungsgebiets ist Co,:ylus<br />

schwach repräsentiert, und makroskopische Reste sind keine gefunden worden.<br />

Die nördlichsten subfossilen Funde stammen aus der Höhe von Vimpeli--Lappajärvi<br />

(Salmi 1963 c, S. 47). Das reichlichste Vorkommen von UlmuJ, die in der Pollenflora<br />

sporadisch schon früher angetroffen wird, fällt in dem Untersuchungsgebiet<br />

in die Zone VI (vgl. u.a. V. Lappalainen 1962, S. 41, Vasari 1962, S. 102, Sorsa<br />

1965, S. 400, Valovirta 1965, Diagr. 13, S. 29 und Tolonen 1967, S. 359).<br />

In Nord-Karelien ist der Torf vom Eingang dieser Periode schwach (H 4 -Hs)<br />

humi<strong>fi</strong>zierter Rimpitorf. Von den Moosen dominiert Sphagnum mageflaniCltm (Tolonen<br />

1967), in Nordost-Lappland wiederum S. fuscum (Sorsa 1965). Der Sommer war<br />

damals in Nordost-Lappland trockener, aber wärmer als vorher. Die der Zone VII<br />

entsprechende Zeitperiode war ein Klimaoptimum.<br />

Der Beginn des Atlantikums ist in dem Untersuchungsgebiet aus einer Probe<br />

vom Lehonjänkä (Nr. 10) auf 7870 ::±: 110 Jahre datiert worden. Damals ging die<br />

Verhäu<strong>fi</strong>gung der Erle vor sich. Die Zonengrenze VI/VII ist mangels genauer Anhaltspunkte<br />

nicht in allen Diagrammen des Untersuchungsgebiets bestimmt.<br />

In Nord-Karelien liegt untere Grenze des Atlantikums etwa 8000 Jahre vor der<br />

Jetztzeit (Tolor,en 1967, S. 366). In Wald-Lappland ist die entsprechende Grenze<br />

etwas jünger als in Nord-Karelien. Die von Sorsa (1965, S. 401) erhaltenen Datierungen<br />

stimmen ungefähr mit den von mir erhaltenen Altersbestimmungen überein:<br />

7 880 ± 120 J. (B-578), 7740 ± 200 J. (B-567) und 7 560 ± 320 J. (1-1 487).<br />

In Südwest-Finnland ist der Mittelwert der Zonengrenze ViVI etwa 5 970 v.Chr.<br />

Die Grenze ist dort ein synchroner Horizont, dem in der Pollenkurve der Ainus­<br />

Anstieg entspricht (Alhonen 1968, S. 67, Donner 1969, S. 149, auch Virkkala 1966).<br />

Aus Schwedisch-Lappland liegt für den Beginn der Ainus-Kurve die Datierung<br />

6620 ± 125 v.Chr. vor (G. Lundqvist 1957, S. 16, vgl. auch Sauramo 1958, S. 44,<br />

Godwin 1960, Abb. 4 und Vasari 1962, S. 120).<br />

In der Geschichte der Ostsee entspricht die Zonengrenze V/VI nach Sauramo<br />

(1954) dem Absinken des Wasserspiegels im Ancylus-See auf das Niveau des Weltmeers<br />

(v gl. Donner 1969, S. 149). Die einsetzende Meeresphase ist das sog.<br />

Mastogloia-Meer.<br />

Von der Zonengrenze VI/VII, der in den Diagrammen des Untersuchungsgebiets<br />

das einsetzende Absinken der Kiefernpollenkurve entspricht, sind keine<br />

CH-Datierungen gemacht worden.<br />

In Nord-Karelien ist diese Grenze vielleicht 6700 Jahre alt (Tolonen 1967, S.<br />

366). In Kuusamo wiederum ist das entsprechende Alter etwa 6500 Jahre und in<br />

Nordost-Lappland etwa 6000 Jahre.


68 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Subboreal (Zone VIII)<br />

Bezeichnend für diese Zone ist der grosse Reichtum an Nadelbaumpollen. D er<br />

Anteil des Kiefernpollens wächst stellenweise um 15- 20 % im Vergleich zu der<br />

vorhergehenden Periode. Fichtenpollen wird in den Ablagerungen dieser Zone im<br />

ganzen Untersuchungsgebiet sporadisch angetroffen. Die Menge des Erlen- und<br />

Birken-Pollens nimmt im Vergleich zur vorherigen Periode ab. In der Mitte der<br />

Subborealzeit hat die NBP-Flora eine deutlich reichere Phase, die durch eine Zunahme<br />

des Cyperaceae-Pollens bedingt ist. Stellenweise ist eine Verhäu<strong>fi</strong>gung der Ericales<br />

wahrzunehmen. Im allgemeinen lässt sich Abnahme der NBP-Flora feststellen.<br />

In der Moorstratigraphie ist der Carex-Torf, der nicht selten Reste von Braunmoosen<br />

enthält, stellenweise spärlicher als der Sphagnum-Torf. Nordost-Lappland<br />

ist die Invasion von SphagntIJJl fUSC1lm stark ausgeprägt (Sorsa 1965, S. 404). In den<br />

Hochmooren Nord-Kareliens dagegen dominiert S . magellanicum im Anfang der<br />

Periode, und S. fuscum nimmt später immer mehr zu (Tolonen 1967, S. 389). In den<br />

Mooren von Kuusamo liegt BC-, C- oder CS-Torf (Vasari 1962, S. 108). Nach<br />

Auer (1923) ist der Torf terrestrisch, vorwiegend Carex-Torf (C-T ). Nach Salmi<br />

(1963 c) ist die Sphagnum-Verlandung ein gutes Kennzeichen der Subborealzeit.<br />

Die Verhäu<strong>fi</strong>gung von Carex, Cal/una und SphagnulJl ist ein Zeichen für die immer<br />

mehr um sich greifende Vermoorung. So scheint es sich auch in meinem Untersuchungsgebiet<br />

zu verhalten.<br />

In den Hochmooren von Peräpohjola ist eine Wandlung in trockenerer Richtung<br />

wahrzunehmen. Ruuhijärvi (1963, S. 34) vermutet, die kurzfristige Austrocknungszeit<br />

sei vielleicht durch vermehrte thermische Kontinentalität verursacht gewesen.<br />

Diese Kontinentalisierung des Klimas führte in Finnland zum fast völligen Verschwinden<br />

von Cladium marisCtls (Valovirta 1962, S. 58). Damals zog sich auch<br />

Corylus von ihren nördlichsten Standorten nach Süden zurück (Salmi 1963 c).<br />

Aus der Zone VIII sind in der vorliegenden Untersuchung keine Cl4-Datierungen<br />

gemacht worden. Aus Virtaniemi in Inari hat Sorsa (1965, S. 367) von der AT 2/SB­<br />

Grenze, die der Zonen grenze VII/VIII entspricht, ein Alter von 4660 ± 120 Jahren<br />

erhalten. Seines Erachtens wäre diese Datierung jedoch etwas jünger als die Zonengrenze,<br />

die auf etwa 2 800 J. v.Chr. anzusetzen wäre.<br />

Subatlantikum (Zone IX)<br />

In den Beginn dieser Periode fällt das postglaziale Maximum der Fichte. Von<br />

hier an geht der Anteil ihres Pollens zur Gegenwart hin zurück. Die in manchen<br />

Diagrammen der vorigen Periode angetroffenen, fernverwehten Pollen edler Laubbäume<br />

verschwinden an der VIII/IX-Grenze. Die Zone hat ein ziemlich klar ausgeprägtes<br />

NBP-Maximum, in welcher Zeit die Pollen flora durch grosse Mengen<br />

von Cyperaceae, Ericales und Rosaceae (Rubus chaIJu:emorus) gekennzeichnet ist. Von<br />

hier an bis zur Gegenwart sinkt die NBP-Kurve. Allgemein genommen nimmt auch


Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 69<br />

die Menge der feuchtebedürftigen Kiefernpollen ab. Der Moorstratigraphie verleiht<br />

Carex-Dominanz und Zunahme der Braunmoose im Torf das Gepräge. Die Torfablagerungen<br />

dieser Zeitspanne sind etwa 1 m dick.<br />

Die Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte fand in Pelkosenniemi vor 3610 ± 120 Jahren<br />

(SU-l02) und im westlichen Teil von Sodankylä vor 3280 ± 120 Jahren (SU-l03)<br />

statt.<br />

Aus anderen Gegenden Nord<strong>fi</strong>nnlands liegen folgende Datierungen für die Verhäu<strong>fi</strong>gung<br />

der Fichte vor:<br />

M-1564<br />

M-1561<br />

M-1567<br />

SU-25<br />

SU-26<br />

SU--17<br />

SU- 7<br />

B-569<br />

3360 ± 130 J., Kittilä (Salmi, Rad. carb. 7)<br />

3500 ± 150 J., Sodankylä (Salmi, Rad. carb. 7)<br />

3550 ± 150 J., Kolari (Salmi, Rad. carb. 7)<br />

3250 ± 140 J., Pello (Hyyppä, Rad. carb. 5)<br />

3830 ± 130 J., Pello (Hyyppä, Rad. carb. 6)<br />

4350 ± 130 J., Rovaniemi (Hyyppä, Rad. carb. 5)<br />

2700 ± 90 J., Ivalo (Hyyppä, Rad. carb. 4)<br />

3100 ± 80 J., Salla (Sorsa 1965, s. 332)<br />

Von diesen Datierungen stammt M-l 564 ungefähr aus meinem Untersuchungsgebiet,<br />

aus Kittilä. Sie weisen jedoch beträchtliche Zeitunterschiede auf. Aus Tankavaara<br />

in Sodankylä hat Sorsa (1965) ein Alter von 3550 ± 160 Jahren erhalten und<br />

ca. 30 km nordwärts von dort, aus Kaunispää entsprechend 2180 ± 120 Jahre.<br />

Nach Aartolahti (1966, S. 374) wären die lokalen Zeitunterschiede in der Verhäu<strong>fi</strong>gung<br />

der Fichte ebenso bedeutsam wie die zeitlichen Differenzen ihrer Einwanderung.<br />

Einwanderung und Verhäu<strong>fi</strong>gung sind keineswegs in gerader Front<br />

vor sich gegangen (v gl. Aartolahti 1966, Abb. 6, S. 375).<br />

Die Änderung des Klimas in kühlerer und kontinentalerer Richtung macht sich<br />

in Kuusamo (Vasari 1962) und Hyrynsalmi (Kanerva 1956) als stärkere Verhäu<strong>fi</strong>gung<br />

der Fichte als in Salla (Sorsa 1965) geltend. In Petsamo und auf der Halbinsel Kola<br />

führte die klimatische Entwicklung zum Rückzug der Waldgrenze nach Süden<br />

(L. Aario 1943 und Sworykin 1954). Auch in Mittel-Lappland scheint die Verhäu<strong>fi</strong>gung<br />

der Fichte stärker gewesen zu sein als in Salla. Vielleicht könnte es sich<br />

um den gleichen Faktor handeln, der Salmis obenerwähnter Datierung (M-1 564)<br />

und den von mir datierten SU-102 und SU-l03 gemäss die Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte<br />

in Mittel-Lappland früher veranlasst hat als in Salla; oder entspricht eventuell die<br />

Datierung aus Salla auf der flachen Fichtenpollenkurve einem jüngeren Niveau.<br />

In Südost-Finnland ging der Anteil von Birke, Erle und edlen Laubbäumen im<br />

Baumbestand der Wälder auf ungefähr das heutige Niveau zurück. Der Sommer<br />

war immer noch wärm~r, der Winter aber kälter als im Atlantikum. Eben die Winterkälte<br />

scheint die Einwanderung und Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte gefördert zu haben<br />

(Valovirta 1965).<br />

In Nord-Karelien sind die im Lauf dieser Zone entstandenen Torfablagerungen<br />

dünn. Das Klima ist trockener geworden als in der vorigen Periode.


70 BuH. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die vorliegende Untersuchung ist eine auf den Torfarten, deren Huminosität,<br />

pH-Wert, Aschegehalt und Vorkommenstiefe sowie auf dem Alter der Torfablagerungen<br />

selbst basierende Darstellung der spät- und postglazialen Entwicklung<br />

der Flussufermoore Mittel-Lapplands. In der Untersuchung werden die horizontalen<br />

Wasserströmungen in den Torfsedimenten behandelt, und zu klären versucht, ob<br />

die Wasserströmung die Korrelation zwischen Huminosität, pH und Aschegehalt<br />

der Torfarten in verschiedenen Aapamooren beeinflusst. Die untersuchten Moore<br />

liegen an den grossen Flüssesystemen Lapplands.<br />

Der Verlauf der Hauptflüsse wird von den präglazialen Landschaftsformen bestimmt.<br />

Der Verlauf der Nebenflüsse ist teils von den gleichen Formen, teils von<br />

der Orientierung der glazialen und postglazialen Ablagerungen abhängig. Mancherorts<br />

folgen die Nebenflüsse den Senken, die vom Eis eingeebnet worden sind.<br />

Die abtragende, transportierende und akkumulierende Tätigkeit der Erosion hat<br />

selbstverständlich den Formen der Flusstäler ebenfalls ihr Gepräge gegeben.<br />

Als nach dem Rückzug des Inlandeises der Wasserspiegel in den Schmelzwassertälern<br />

sank, zogen die Wasserläufe sich allmählich in Betten zurück. Der trockene<br />

Boden nahm zu. Die ersten Pionierpflanzen siedelten sich in den feuchtesten Senken<br />

an. Dies geschah im Gebiet von Kittilä in der Jüngeren Dryaszeit, und anderwärts<br />

in dem Untersuchungsgebiet etwas später. Für diese Zeitperiode charakteristische<br />

Pflanzen waren u.a. Artemisia, Rumex, Chenopodiaceae, Lycopodium cfavatum, L. alpinum,<br />

Melampyrum, Triglochin, Iso des, Myriophyiium, später auch Ceratophyiium, sowie Saiix,<br />

Betula nana, Ericaceae, Juniperus und in den benachbarten Gebieten auch Hippophae.<br />

Die in der Spätglazialzeit, zu welcher die Zonen I, II und III gehören, entstandenen<br />

Bodenarten sind in der Hauptsache minerogen. Das Klima war ziemlich arktisch.<br />

Die Vermoorung kam in den feuchten Senken zu Beginn der Präborealzeit<br />

(Zone IV) in Gang. Der Anfang dieser Periode liegt aufgrund von C l4 -Datierungen<br />

etwa 9500 Jahre vor der Jetztzeit. Das Klima wurde damals wärmer und feuchter.<br />

In dem Untersuchungsgebiet setzte die Vermoorung grösstenteils als primäre Vermoorung<br />

des vom Wasser oder vom Inlandeis befreiten Bodens ein. Der Boden<br />

war schwach alkalisch, die Moore braunmoorartig.<br />

Der Übergang zur Borealzeit (Zone V) brachte keine wesentlichen Klimaveränderungen<br />

mit sich. Das Klima war warm und nur wenig trockener als in der vorherigen<br />

Zeitperiode. Die Vermoorung ging intensiv weiter. Der Beginn der Periode<br />

liegt etwa 8700 Jahre vor der Jetztzeit. Eingangs der Borealzeit war Birke die vorherrschende<br />

Baumart, während am Ausgang wiederum die Kiefer die Vormachtstellung<br />

erobert hatte.<br />

Zu Beginn des Atlantikums (Zone VI und VII) wurde die Erle häu<strong>fi</strong>ger, was<br />

vor etwa 7900 Jahren vor sich ging. In der ersten Hälfte dieser Periode nahm auch<br />

der Kiefernpollen zu. Der Rückzug der Kiefer fand in der zweiten Hälfte dieser Zeit,<br />

in der Zone VII statt. In dieser Zeit war das Klima feuchter als vorher.


-------------- - -----<br />

Eino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 71<br />

Für das Subboreal (Zone VIII) ist der grosse Reichtum an Nadelbaumpollen<br />

kennzeichnend. Der Anteil des Laubbaumpollens geht im Vergleich zu der vorigen<br />

Periode zurück. Als allgemeiner Charakterzug lässt sich weiterhin Abnahme der<br />

NBP-Flora wahrnehmen. In den Mooren trat Sphagnum in den Vordergrund. Diese<br />

Zeitperiode setzte vor etwa 4 800 Jahren ein. Ausgangs dieser Zeitspanne ging die<br />

Verhäu<strong>fi</strong>gung der Fichte vor sich, und zwar in Pelkosenniemi vor etwa 3 600 Jahren<br />

sowie in Sodankylä und Kittilä vor etwa 3 300 Jahren. Im Subatlantikum (Zone IX)<br />

war der Sommer weiterhin warm, der Winter aber kalt. Das Klima war trockener<br />

als in der vorherigen Periode.<br />

Als Ergebnis der Wandlungen, die im Lauf dieser Zeitperioden in den Vermoorungserscheinungen<br />

vor sich gegangen sind, lässt sich in den verschiedenen<br />

Eigenschaften der Torfarten eine gewisse Tendenz feststellen, die sich als Abhängigkeit<br />

irgendeines Faktors von einem anderen geltend macht. Diese Korrelationen<br />

sind folgende:<br />

In den Bryales-Torfen wird mit wachsender Huminosität die Azidität saurer<br />

(Koef<strong>fi</strong>zient -0.067) und mit wachsender Tiefe alkalischer (Koef<strong>fi</strong>zient 0.443).<br />

Doppelte Korrelation herrscht zwischen Aschegehalt und Tiefe (Koef<strong>fi</strong>zient 0.140)<br />

sowie zwischen Huminosität und Aschegehalt (Koef<strong>fi</strong>zient 0.113), schwache Korrelation<br />

zwischen Huminosität und Tiefe (Koef<strong>fi</strong>zient 0.055) sowie zwischen pH-Wert<br />

und Aschegehalt (Koef<strong>fi</strong>zient 0.075).<br />

In den Sphagnum-Torfen herrscht zwischen allen Variablen direkte Korrelation.<br />

Zwischen Aschegehalt und Tiefe ist die Korrelation sehr gross (Koef<strong>fi</strong>zient 0.716),<br />

und auch die Korrelationen zwischen den übrigen Variablen sind ziemlich gross<br />

(Koef<strong>fi</strong>zienten + 0.208-+ 0.374).<br />

In den Carex-Torfen besteht zwischen Huminosität und pH-Wert schwache<br />

negative Korrelation (Koef<strong>fi</strong>zient - 0.049), zwischen Huminosität und Tiefe wiederum<br />

positive Korrelation (Koef<strong>fi</strong>zient 0.313). Zwischen den anderen Variablen<br />

herrschen mittelmässige positive Korrelationen (Koef<strong>fi</strong>zienten + 0.106-+ 0.258).<br />

In den Bryales-Sphagnum-Torfen ändert sich mit zunehmender Huminosität<br />

der pH-Wert in saurer Richtung (Koef<strong>fi</strong>zient - 0.435), und der Aschegehalt<br />

steigt, wenn pH saurer wird (Koef<strong>fi</strong>zient - 0.278). Diese Zunahme ist, aus dem<br />

Koef<strong>fi</strong>zient zwischen Huminosität und Aschegehalt (0.370) zu schliessen, ziemlich<br />

stark. Der Aschegehalt nimmt auch mit wachsender Tiefe zu (Koef<strong>fi</strong>zient 0.332).<br />

In den Ligniden-Torfen herrscht zwischen Huminosität und pH-Wert schwache<br />

positive Korrelation (Koef<strong>fi</strong>zient 0.092). Huminosität, pH-Wert und Aschegehalt<br />

sind alle ziemlich stark vor.. der Tiefe abhängig. D ie Koef<strong>fi</strong>zienten sind + 0.208 -<br />

+ 0.333.<br />

In den Eriophorum-Torfen besteht starke negative Korrelation zwischen Huminosität<br />

und Aschegehalt (Koef<strong>fi</strong>zient - 0.323) sowie zwischen pH-Wert und Tiefe<br />

(Koef<strong>fi</strong>zient - 0.171), und schwache negative Korrelation zwischen Aschegehalt<br />

und Tiefe (Koef<strong>fi</strong>zient - 0.079). Zwischen pH-Wert und Aschegehalt herrscht<br />

starke positive Korrelation (Koef<strong>fi</strong>zient 0.361).


72 Bull. Comm. geol. Finlande N:o 244<br />

Bei den Equisetum-Torfen wird pH mit zunehmender Huminosität saurer<br />

(Koef<strong>fi</strong>zient -0.409), die Tiefe nimmt ab (Koef<strong>fi</strong>zient -0.054), und der Aschegehalt<br />

steigt (Koef<strong>fi</strong>zient 0.303).<br />

Das Resultat der Computerbehandlung des Materials ist das Torfartenpro<strong>fi</strong>l in<br />

Abb. 21, dass ein Bild von den Torfschichten des Untersuchungsgebiets vermittelt.<br />

D er Eriophorum-Torf (Er-T) reicht durchschnittlich bis zu 0.72 m Tiefe, der<br />

Sphagnum-Torf (S-T) bis 1.11 m, der Carex-Torf (C-T) bis 1.15 m und der Bryales­<br />

Torf (B-T) bis zu 1.49 m Tiefe. In den untersten Schichten liegt ausserdem Equisetum­<br />

Torf (Eq-T) bis zu durchschnittlich 2.00 m Tiefe und Bryales-Carex-Torf (Bs jSB-T)<br />

bis zu 2.06 m Tiefe. Unterhalb von diesen kommt noch bis zu 2.10 m Tiefe Ligniden­<br />

Torf (L-T) vor.<br />

Die horizontale Wasserströmung folgte in der ganzen Entwicklungszeit der<br />

Moore den gleichen, von der Glazialerosion im Mineralboden eingegrabenen Rinnen.<br />

Infolge der unterschiedlichen ökologischen Anforderungen der Moorvegetation<br />

haben sich die verschiedene Feuchteverhältnisse beanspruchenden PRanzen ohne<br />

scharfe Grenze auf die verschiedenen Strömungsgebiete der Moore konzentriert.<br />

Dies lässt sich heute im Auftreten der Torfarten im Bereich der Rinnen beobachten.<br />

In der Huminosität und Azidität führt das Wasser der Rinnen zu einem gewissen<br />

Ausgleich. Die Fehler der Mittelwerte sind sehr klein. Im Aschegehalt macht der<br />

Einfluss des Wassers sich auf zweierlei Weise geltend: im Bereich stehenden Moorwassers<br />

sind die Fehler der Mittelwerte des Aschegehaltes ziemlich klein, und im<br />

Bereich strömenden Wassers wachsen sie als Funktion der Strömung.<br />

Die Moore lassen sich aufgrund dessen in vier Gruppen einteilen (Abb. 26):<br />

1. Moore, die den Überschwemmungen der Flüsse direkt ausgesetzt sind, z.B.<br />

Südteil des Pahkavuoma und Sokostovuoma.<br />

2. Moore, in denen sich die Wirkung einer durch die Topographie des Untergrundes<br />

verursachten Schmelzwasserrinne geltend macht, z.B. Ahvenvuoma, Parvavuoma<br />

und Kairanaapa.<br />

3. Moore, denen die obigen Faktoren fehlen, deren Fläche aber deutlich geneigt<br />

ist, z.B. Kokonaapa.<br />

4. Moore, denen alle die obigen Eigenschaften fehlen, z.B. Sudenvaaranaapa.<br />

In den Mooren der Gruppe 1 nimmt der Aschegehalt deutlich unter der Einwirkung<br />

des Hochwassers zu. In den Mooren der Gruppen 2 und 3 lässt sich Konzentration<br />

des pH-Wertes und des Aschegehaltes feststellen. Die Gruppe 4 hat<br />

keine Anomalie-Zonen.


Bino Lappalainen: über die spätquartäre Entwicklung der Flussufermoore 73<br />

4<br />

2<br />

Überschwemmungsgebiet<br />

.,;~ Strömungsrichtung<br />

(H)<br />

(pH)<br />

Aschengeholt<br />

Mineralboden<br />

ABB. 26. Schematische Darstellung der Änderungen in Huminosität,<br />

Azidität und Aschegehalt in Mooren verschiedenen<br />

Art. Die schwarzen Pfeile geben die Strämungsrichtung des<br />

Wassers an. Obere Abb.: 1 = Gebiet, das vom Fluss überschwemmt<br />

wird, 2 = Gebiet, wo die Wassersträmung von der<br />

Topographie des Mooruntergrundes bestimmt wird, 3 = Gebiet,<br />

wo die Moorfläche geneigt ist und 4 = ebenes, rimpiartiges<br />

Moor. Untere Abb. zeigt das entsprechende Querpro<strong>fi</strong>l.<br />

10 10209-70


SCHRIFTTUM<br />

AARIO, L., 1943: Über die Wald- und Klimaentwicklung an der lappländischen Eismeerküste in<br />

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A<br />

0.5-<br />

1.0 -<br />

---<br />

1.5- ---<br />

-<br />

20- ----<br />

Parvavuoma<br />

Co oU T '7 20<br />

179.6m 10 20 30 40 50 60 70 80 90% rOL<br />

60 80<br />

'"<br />

:J VI<br />

~


Bulletin de la Commission <strong>Geologique</strong> de Finlande no 244.<br />

Beil. 11. Pollendiagramme vom Nordteil des Moors Pahkavuoma und vom Moor Sokostovuoma.<br />

Pahkavuoma<br />

m 181,1m 10 30<br />

2,5-<br />

50 70 90% Co U Z<br />

20 40 60<br />

I<br />

I<br />

~~. Z~~--~---+----+---~-+--~+-~~~<br />

~1~~·<br />

···::::"-;---~"\..f~::~:~~~~~<strong>fi</strong>ff~f=tE<br />

ml~ ~<br />

Sokostovuoma<br />

eocu Z<br />

40 50 60 70 80 900/0 555%<br />

20<br />

40 60 80<br />

V)<br />

:::J<br />

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Bulletin de la Commission <strong>Geologique</strong> de Finlande no 244.<br />

Beil. 111. Pollendiagramm vom Moor Silmäsvuoma.<br />

Silmäsvuoma<br />

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Bulletin de la Commission <strong>Geologique</strong> de Finlande no 244.<br />

Beil. IV. Pollendiagramm vom Moor Virttiövuoma.<br />

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Bulletin de la Commission <strong>Geologique</strong> de Finlande no 244.<br />

Beil. VI. Pollendiagramm vom Moor Lehonjänkä.<br />

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Bulletin de la Commission <strong>Geologique</strong> de Finlande no 244.<br />

Beil. VII. Pollendiagramme A und B vom Moor Kairanaapa.<br />

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Gromineoe<br />

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Menyanthes<br />

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Ronuncu/oc.<br />

Rosoceoe<br />

Rubus<br />

Rumex acet.<br />

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Nuphar<br />

Potamogeton<br />

Utricu/oria<br />

Varia<br />

Equisetum<br />

Lycopodium<br />

Po Iypodioc.<br />

Sphognum<br />

Pediostrum<br />

P. Boryanum<br />

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Bulletin de la Comm ission <strong>Geologique</strong> de Finlande no 244.<br />

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