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Der Weg zur Sanierung eines denkmalgeschuetzten Sundgauer ...

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1.5 Vom Kauf bis heute<br />

von Roland Tarnutzer<br />

Oktober 1997<br />

Durch ein beiläufiges Telefonat meiner Schwester in<br />

welchem sie mich anfragt ob ich die Zeitung gelesen<br />

habe, wurde ich das erste Mal mit der Überlegung<br />

einer eigenen Liegenschaft konfrontiert. Das darin<br />

enthaltene Inserat über zwei freistehende Liegenschaften<br />

las sie mir vor und reagierte schriftlich auf<br />

das Angebot. Von einer Liegenschaftsverwaltung<br />

erhielt ich ein Verkaufsdossier und 2 öffentliche Besichtigungstermine.<br />

<strong>Der</strong> erste war am 5. November<br />

1997 und der zweite am 8. November 1997. Bei beiden<br />

Besichtigungsterminen waren einige Kaufinteressenten<br />

vorhanden, wie mir mitgeteilt wurde<br />

gegen 100.<br />

Ich habe die Liegenschaft mit meinem Vater und<br />

meiner Schwester zusammen besichtigt. Als erstes<br />

ist uns aufgefallen, dass hier in den letzten Jahren<br />

niemand mehr Interesse und Engagement gezeigt<br />

hat um das Objekt zu pflegen und zu erhalten. Das<br />

alte Riegelhaus, in welchem zwei Parteien wohnen,<br />

ist sehr gross und bietet viel Platz für allerlei «Gerümpel».<br />

Die Wohnungen sind verlebt und teilweise<br />

fast unzugänglich. Im EG wohnt eine 6-köpfige<br />

Familie, die eine andere Wohnkultur pflegt als hier<br />

gewohnt. Da liegen zwischen 4 bis 6 Teppiche aufeinander,<br />

um die Bodenkälte vom Keller her abzuisolieren.<br />

Alle Türen und Fenster sind nicht mehr zu<br />

gebrauchen oder fehlen. Sie werden mit Hilfe von<br />

Eimern oder Besen zugehalten.<br />

Im 1. Stock wohnt ein älterer Mann, welcher <strong>zur</strong><br />

Erbgemeinschaft gehört, die das Objekt verkaufen<br />

will. Er lebt seit Jahren in dem Haus und renovierte<br />

da und dort, wie er gerade Material <strong>zur</strong> Hand hatte<br />

aus seinem Gipsereibetrieb. In der Küche waren die<br />

Abläufe mit Klebeband gehalten, damit sie einigermassen<br />

dicht sind. Die ganze Wohnung stand voll<br />

mit Möbeln, so als ob man sich in einem Antiquitätenladen<br />

befindet.<br />

Von seiner Wohnung aus geht es über eine Treppe<br />

in den Dachstock. Da ist ein gutes Auge gefragt um<br />

die Dimension zu erkennen. Auch hier hat es Möbel<br />

und Sammelartikel aus den letzten 40 Jahren.<br />

Bei der gemeinsamen Besprechung im familiären<br />

Rahmen waren wir uns einig, dass dieses Objekt<br />

sehr viel Potential enthält. Das grosse alte Riegelhaus<br />

Nummer 17 mit sehr viel Charme und Charakter,<br />

wie auch das Hinterhaus Nummer 15 aus einer<br />

späteren Epoche. Dies stellt für mich ein Lebenswerk<br />

und eine Aufgabe dar. Die Wohnlage im Dorfzentrum<br />

in der Nähe von Läden, Schulen, Beizen und<br />

öffentlichem Verkehr ist sehr attraktiv.<br />

Ich habe dem Kauf sehr schnell zugesagt und mich<br />

um eine Finanzierung bemüht. Das stellte sich zunächst<br />

schwierig dar da ich zu der Zeit erst 24 Jahre<br />

alt war und nicht die vollen 20% Eigenkapital<br />

aufbringen konnte. Die Finanzierung gelang dann<br />

durch das Wort der Filialleiterin der Bank, bei der<br />

ich mein Sparbuch hatte.<br />

Auch die Verwaltung und die Verkäuferschaft wurden<br />

durch Bekanntschaften auf mich aufmerksam<br />

und stimmten dem Verkauf zu in dem ich anbot die<br />

ganze Liegenschaft im Zustand des Besichtigungstermines<br />

zu übernehmen und selber zu räumen.<br />

November 1997<br />

Am 12. November 1997 wurde eine Reuegeld-Zahlung<br />

an die Erbgemeinschaft getätigt. Von da an<br />

wurde jede freie Zeit von mir und von vielen Kameraden<br />

in der Liegenschaft verbracht. Wir räumten<br />

im Garten, im Keller, in den Wohnungen, einfach<br />

überall. Es wurden Unmengen an Unrat entsorgt.<br />

Dezember 1997<br />

Ich ziehe in das Haus Nummer 15 ein und bewohne<br />

die zwei Räume welche noch bewohnbar sind.<br />

Im Riegelhaus Nummer 17 werden alle Bewohner<br />

bis Mitte März 1998 ausziehen. Bis dahin wird weiter<br />

aufgeräumt und rückgebaut.<br />

1998–2009<br />

Mit wenigen finanziellen Mitteln wird ein neuer<br />

Wandanstrich im 1. OG und eine gebrauchte Küche<br />

eingebaut. Moderige Teppiche werden entfernt und<br />

es kommen Tannenriemenböden zum Vorschein.<br />

Für die 5-Zimmer-Wohnung sind bereits Mietinteressenten<br />

vorhanden, da die Wohnlage sehr zentral<br />

ist und die Miete einer Altbauwohnung entspricht.<br />

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