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Der Weg zur Sanierung eines denkmalgeschuetzten Sundgauer ...

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2.2 Bestandsaufnahme des Gebäudes<br />

1. Obergeschoss<br />

Diese Wohnung ist wie bereits erwähnt notdürftig<br />

renoviert worden. Ein Grossteil der Haustechnik ist<br />

veraltet, die Elektroinstallationen entsprechen nicht<br />

mehr dem heutigen Standard. Die Badinstallationen<br />

sind veraltet, die Badabdichtung wurde erneuert da<br />

sie schadhaft war.<br />

Die Radiatoren sind veraltet. Die Kücheninstallation<br />

wurde 1998 gebraucht eingebaut und ist funktionsfähig.<br />

Weder die Aussenwände noch die Decken sind gegen<br />

Kälte, respektive Wärme isoliert. Die Innen- und<br />

Aussenwände sind mit Gipskartonplatten beplankt<br />

und teilweise mit Tapete oder mit Abrieb versehen.<br />

Die Decken sind zum Teil als abgehängte Akustikdecken<br />

und zum Teil als Gipsdecken mit alter Stuckatur<br />

(vermutlich aus dem 19. Jh.) ausgeführt.<br />

Die Böden in einigen Zimmern sind noch originale<br />

Tannenriemenböden, welche auf die Balkenlage<br />

genagelt wurden. In Teilen der Räume ist der Boden<br />

mit Teppich verdeckt. Im Wohnzimmer wurde ein<br />

Buchenriemenboden im Fischgratmuster verlegt.<br />

In der Küche wurde ein Zementüberzug auf den<br />

Zwischenboden aufgebracht, der Küchenboden ist<br />

stark <strong>zur</strong> Mitte hin durchhängend und mit Floor-<br />

Flexplatten belegt 2 . Die Wände des Badezimmers<br />

sind gefliest und auf den Boden wurde Linoleum<br />

verlegt.<br />

Die meisten Fenster sind DV Fenster und in Tanne<br />

gestrichen ausgeführt. Die Innentüren sind alte gut<br />

erhaltene Futtertüren in Tanne gestemmt mit Holzfüllungen,<br />

gestrichen.<br />

Dach und Dachgeschoss<br />

Die Dachform ist als Krüppelwalm mit Wiederkehr<br />

ausgebildet. Die Eindeckung besteht grösstenteils<br />

aus alten handgefertigten Biberschwanzziegeln.<br />

Teile des Daches wurde mit maschinell hergestellten<br />

Biberschwänzen saniert. Die Holzschindeln und<br />

die Dachlattung sind zum Teil sehr schadhaft.<br />

Bei der Dachkonstruktion handelt es sich um einen<br />

liegenden Dachstuhl mit Kehlgebälk. Die Holzkonstruktion<br />

ist aus alter Eiche bis auf den Anbau und<br />

2<br />

Floor-Flex Bodenbelag hergestellt aus Hart-PVC und Weissasbest<br />

(Chrysotil, ca. 5-20 %). Die Fasern in dem asbesthaltigen<br />

Material (ACM) liegen in gebundener Form vor. Merkmale der<br />

Floor-Flexplatten sind ihr kl<strong>eines</strong> Format (25 cm x 25 cm, bzw.<br />

30 cm x 30 cm) und hohe Sprödigkeit. <strong>Der</strong> schwarze Fliesenkleber<br />

enthält oft ebenfalls Asbest und kann auch PAK aufweisen.<br />

diversen Einzelbalken. Das alte Gebälk ist rundum<br />

geschwärzt von Russ. Diese Oberfläche könnte<br />

aufgrund einer offenen Feuerung mit Rauchabzug<br />

durch das Dach, von Feuer, oder von Holzschutz<br />

kommen.<br />

Tageslichteinfall kommt durch Glaseinsätze in den<br />

Dachflächen und von den giebelseitigen Fenstern.<br />

2.2.5 Analyse: Qualitäten und Mängel<br />

Fassade<br />

Handlungsbedarf besteht an den vollflächig verputzten<br />

Ost- und Nordfassaden, da der Putz schon<br />

zu beschädigt ist, um seine Schutzfunktion gegenüber<br />

eindringendem Wasser und Feuchtigkeit zu<br />

erfüllen. Die Dichtigkeit der Badezimmerinstallationen<br />

im 1. Stock sollte auch überprüft werden,<br />

hier könnte auch ein Zusammenhang zu Schäden<br />

an der Fassade bestehen.<br />

Ebenfalls sind die Kamineinfassungen zu überprüfen.<br />

An der Südfassade sind die Streben alle in eine<br />

Richtung montiert. Streben können nur Schubkräfte<br />

abfangen, dass heisst es besteht keine (oder<br />

nur sehr minimale) Abfangung auf Zug. Für diese<br />

Wand bedeutet dies optisch, dass die Schubabfangung<br />

nur in eine Richtung gewährleistet ist. Eine<br />

Erklärung für die gleichgerichteten Streben könnte<br />

die entgegengesetzte Verformungsrichtung des<br />

Hauses sein. (Aussage Anita Springer, Archäologie<br />

BL).<br />

<strong>Der</strong> Giebel ist asymmetrisch aufgesetzt, was traufseitig<br />

(Südfassade) auf eine ehemalige Laube hindeuten<br />

könnte. Dies könnte für das Projekt noch<br />

von Interesse sein.<br />

Keller<br />

<strong>Der</strong> Keller ist auf den ersten Blick in einem guten<br />

Zustand. Die Ausnahme ist der Bereich in dem nicht<br />

saniert wurde. Hier treten Feuchtigkeitsschäden<br />

auf, die Herkunft dieser Schäden müssen eruiert<br />

und behoben werden, um die Tragfähigkeit der<br />

Konstruktion langfristig zu gewährleisten. <strong>Der</strong> Naturkellerteil<br />

sollte wenn möglich erhalten bleiben.<br />

Erdgeschoss<br />

Dieses Stockwerk ist 2001 saniert worden und soll<br />

in diesem Zustand belassen werden. Die Wohnräume<br />

sind durch den kleinen Fensterflächenanteil<br />

und durch die eher tiefe Decke etwas dunkel, was<br />

aber typisch ist für die Riegelhäuser. Das Raumklima<br />

ist recht angenehm. Dass man sich in einem alten<br />

Fachwerkhaus befindet, kann man durch die Freilegung<br />

des Fachwerkriegels an den Innenwänden<br />

wahrnehmen. Schade ist, dass diese Innenwände<br />

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