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Newsletter Mai 2013 - BayCHINA

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aychina aktuell 3<br />

Chinesisch lernen als Nicht-Muttersprachler<br />

In den 1950er Jahren wurde das Lautschriftsystem<br />

Pinyin in der Volksrepublik China<br />

eingeführt, um den Zugang zur Sprache zu<br />

Erleichtern (www.wagner-china.de). In Taiwan<br />

dagegen ist es erst seit 2009 offiziell als<br />

Umschreibung etabliert (Taipei Times). Man<br />

unterscheidet noch immer zwischen Hanyu<br />

Pinyin in der Volksrepublik China und Tongyong<br />

Pinyin in Taiwan. Spricht man lediglich<br />

von Pinyin, so ist das Hanyu Pinyin gemeint<br />

wie es in Festland China benutzt wird.<br />

Mit Hilfe dieses Systems kann das Chinesische<br />

auf Basis des lateinischen Alphabets<br />

umschrieben werden, es handelt sich also<br />

um die offizielle „Romanisierung“ der chinesischen<br />

Schriftzeichen. Das Schriftzeichen<br />

德 国 („Deutschland“) schreibt man<br />

im Pinyin „déguó“. So lässt es sich für nicht-<br />

Chinesen einfacher lesen, man erhält eine<br />

bessere Idee, wie das Wort ausgesprochen<br />

werden muss. 1955 wurde in der VR China<br />

eine Schriftreform durchgeführt, um den<br />

Analphabetismus zu bekämpfen. Die Darstellung<br />

vieler Schriftzeichen wurde vereinfacht,<br />

wobei zunächst nur einige wenige, und dann<br />

schrittweise immer mehr Schriftzeichen abgeändert<br />

wurden. Seitdem unterscheidet<br />

man zwischen den vereinfachten Schriftzeichen<br />

(auch Kurzschriftzeichen) und den<br />

traditionellen Schriftzeichen, wie sie noch<br />

immer in Taiwan, Hongkong und Macau verwendet<br />

werden. Das Zeichen für Land, „guó“,<br />

wird beispielsweise traditionell 國 geschrieben,<br />

vereinfacht verwendet man 国 . Damals<br />

änderte man auch die Schreibrichtung, weshalb<br />

heute nicht mehr von oben nach unten,<br />

sondern von links nach rechts geschrieben<br />

wird (Quelle: http://www.chinaseite.de/china-kultur/chinesische-zeichen/die-schriftzeichenreform-in-der-vr-china.html).<br />

Das Pinyin löste zuvor bestehende Systeme<br />

wie das Wade-Giles System und das<br />

Zhuyin Fuhao ab. Letzteres beruhte auf einer<br />

phonetischen Umschreibung.<br />

Den 37 Lauten des Hochchinesischen<br />

wurde jeweils ein<br />

Symbol zugeordnet (ㄅ steht<br />

z.B. für den Laut „bo“). Somit<br />

basierte diese Art der Transkription<br />

nicht auf dem lateinischen<br />

Alphabet wie das<br />

Pinyin. In China wurde es 1921<br />

eingeführt, allerdings bereits<br />

1956 wieder abgeschafft. In<br />

Taiwan hingegen ist es noch<br />

immer gebräuchlich, auch wenn es offiziell<br />

2009 ebenfalls durch das Pinyin ersetzt wurde<br />

(Quelle: http://www.chugokugo.de/index.<br />

php/chinesisch/zhuyin-fuhao/).<br />

Eine Besonderheit ist auch die chinesische<br />

Kalligraphie. Es handelt es sich um die jahrtausende<br />

alte kunstvolle Darstellung der chinesischen<br />

Zeichen. Verwendet werden lediglich<br />

Tusche, Tusche-Reibstein, Papier und ein<br />

Pinsel. Diese Gegenstände werden zusammen<br />

auch als „vier Kostbarkeiten des Studienzimmers“<br />

bezeichnet. Die Beherrschung dieser<br />

Kunst ist noch immer hoch angesehen, oft<br />

dauert es viele Jahre sie zu erlernen. Auch in<br />

der chinesischen Malerei finden sich oft kalligraphische<br />

Elemente (Quelle: http://www.<br />

chinaseite.de/china-kultur/chinesische-zeichen/chinesische-kalligraphie.html).<br />

Mandarin lernen<br />

Chinesisch erfreut sich gerade in den<br />

letzten Jahren einer<br />

immer größeren Beliebtheit.<br />

Dies ist unter<br />

anderem durch die<br />

steigende volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung<br />

Chinas begründet<br />

(siehe dazu auch<br />

<strong>BayCHINA</strong> aktuell,<br />

Ausgabe3). 2010 lernten<br />

in Deutschland<br />

ca. 10.000 Menschen<br />

an Volkshochschulen, Fachhochschulen<br />

und Universitäten die chinesische Sprache.<br />

Im Wintersemester 2011/2012 studierten an<br />

deutschen Universitäten mehr als 5.000 Studenten<br />

Sinologie, Asiatische Sprachen und<br />

Kulturen oder Asienwissenschaften (Quelle:<br />

destatis). Das Interesse beginnt jedoch nicht<br />

erst in den Universitäten. Allein in Bayern<br />

gibt es aktuell 13 Sekundarschulen, in denen<br />

Chinesisch als Wahlpflichtfach belegt und sogar<br />

mündlich ins Abitur eingebracht werden<br />

kann (Stand <strong>Mai</strong> 2010, Quelle: http://www.<br />

sueddeutsche.de/karriere/chinesisch-unterricht-an-der-schule-konfuzius-kung-fu-undkommerzielle-bluete-1.550426.)<br />

Bundesweit<br />

bieten 15 Grundschulen Chinesisch-Unterricht<br />

an (Quelle: Fachverband Chinesisch).<br />

Bei einer Umfrage des Instituts für Demoskopie<br />

Allensbach gaben ganze 19% der Befragten<br />

an, dass Kinder heute in der Schule<br />

vor allem Chinesisch lernen sollten. Damit<br />

wird Mandarin die gleiche Bedeutung beibemessen<br />

wie Spanisch, die Sprache rangiert<br />

direkt hinter der Weltsprache Englisch und<br />

Französisch. Auch von China aus wird diese<br />

Entwicklung stark gefördert. Eine tragende<br />

Rolle spielen hierbei vor allem die seit 2006<br />

gegründeten Konfuzius-Institute, die in Kooperation<br />

mit dem Bildungsministerium der<br />

Volksrepublik China Kurse anbieten.<br />

Schwierigkeiten<br />

Auch wenn Chinesisch unglaublich faszinierend<br />

ist, schreckt so manch einer vor dem<br />

Lernen dieser Sprache zurück. Nicht zuletzt<br />

wegen der Vielzahl komplexer Schriftzeichen<br />

gilt Chinesisch als überaus schwierig zu lernende<br />

Sprache. Doch was ist wirklich dran<br />

an diesem Ruf? Das Foreign Service Institute,<br />

eine Trainingseinrichtung für amerikanische<br />

Ausgabe 4 / <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>

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