Newsletter Mai 2013 - BayCHINA
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aychina aktuell 4<br />
Diplomaten und Regierungsbeamte, hat eine<br />
Liste der schwersten Sprachen erstellt, gemessen<br />
am Lernaufwand eines englischen<br />
Muttersprachlers. In dieser Liste ist Mandarin<br />
mit einem Lernaufwand von 88 Wochen<br />
(2200 Stunden) zusammen mit Arabisch, Koreanisch<br />
und Japanisch in der Kategorie der<br />
am schwierigsten zu erlernenden Sprachen.<br />
Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass Sprachen<br />
der eigenen Sprachfamilie im Vergleich<br />
zu Sprachen einer anderen Sprachfamilie<br />
sehr viel leichter zu erlernen sind. Das würde<br />
bedeuten, dass ein Deutscher weniger Zeit<br />
und Aufwand braucht um beispielsweise Englisch<br />
oder Spanisch zu<br />
lernen, als Chinesisch.<br />
Verantwortlich hierfür<br />
sind grundlegende<br />
Unterschiede, die Sprachen<br />
über einen langen<br />
Zeitraum hinweg auseinanderdriften<br />
lassen.<br />
So tun sich Chinesisch-<br />
Lernende vor allem mit<br />
der Aussprache der<br />
Töne und dem so ganz<br />
andersartigen Schriftsystem<br />
sehr schwer.<br />
Auch wenn sich der<br />
Arbeitsaufwand nicht<br />
generell festschreiben<br />
lässt, da jeder individuell lernt, so steht<br />
doch fest dass er wohl mehreren Stunden pro<br />
Woche betragen wird. Dennoch sollte diese<br />
Tatsache nicht davon abschrecken, sich am<br />
Mandarin zu versuchen. Im Gegenteil - gerade<br />
diese grundlegenden Unterschiede sind<br />
es, die das Erlernen so unglaublich spannend<br />
und abwechslungsreich machen. Wer einmal<br />
in China war und versucht hat, seine Chinesisch-Kenntnisse<br />
anzuwenden, der weiß mit<br />
wie viel Herzlichkeit und Freude auch auf die<br />
kleinsten Kommunikationsversuche reagiert<br />
wird. Das Auseinandersetzen mit der Sprache<br />
erlaubt auch ein tieferes Eindringen in die<br />
chinesische Kultur, da diese untrennbar mit<br />
der Sprache verwoben ist.<br />
Angebote in Bayern<br />
© www.landesspracheninstitut-bochum.de<br />
In Bayern unterhalten die Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, die<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
sowie die Julius-Maximilians-Universität<br />
in Würzburg jeweils eigene Lehrstühle für<br />
Sinologie und bieten über die klassischen<br />
Sinologien hinaus Studiengänge wie z.B. „Modern<br />
China (B.A.)“ (Universität Würzburg) an.<br />
Daneben kann man an vielen universitären<br />
Sprachenzentren Chinesisch-Kurse absolvieren.<br />
Aktuell bieten 19 Universitäten und<br />
Fachhochschulen in Bayern Kurse in Chinesisch<br />
an. Vielerorts gibt es auch die Möglichkeit<br />
an Volkshochschulen Mandarin zu lernen,<br />
so beispielsweise in Bamberg, Bayreuth<br />
oder Nürnberg. In Nürnberg-Erlangen und in<br />
München befinden sich zwei der bereits erwähnten<br />
Konfuzius-Institute. Das Konfuzius-<br />
Institut in Nürnberg-Erlangen ist bereits im<br />
<strong>Mai</strong> 2006 gegründet worden. In München<br />
handelte es sich nach der Einrichtung im<br />
Jahr 2007 zunächst um eine reine Konfuzius-<br />
Klasse ohne den Status eines vollwertigen<br />
Konfuzius-Instituts. Seit März 2009 ist es allerdings<br />
offiziell auch als Konfuzius-Institut<br />
anerkannt und steht unter der Trägerschaft<br />
der Stiftung Ex Oriente und des Amts für chinesische<br />
Sprache International HANBAN des<br />
Bildungsministeriums der Volksrepublik China.<br />
Es besteht eine<br />
enge Kooperation<br />
mit der Fremdsprachenuniversität<br />
Peking. Weitere<br />
Informationen zur<br />
Geschichte und zu<br />
aktuellen Kursangeboten<br />
gibt es unter<br />
http://www.kongzi.<br />
de/index.php und<br />
http://www.konfuzius-muenchen.de/.<br />
Sprachtandems<br />
Eine weitere<br />
Möglichkeit um die chinesische Sprache zu<br />
lernen und zu verbessern sind so genannte<br />
Sprachtandems bzw. Sprachzwillinge.<br />
Diese sind vor allem für diejenigen interessant,<br />
die bereits Vorkenntnisse besitzen.<br />
Über Plattformen kann man sich mit einem<br />
chinesischen Muttersprachler verabreden<br />
und sich in chinesischer Konversation üben.<br />
Häufig werden diese Partnerschaften zum<br />
gegenseitigen Vorteil genutzt, in dem man<br />
dem chinesischen Sprachzwilling gleichzeitig<br />
beim Lernen der deutschen Sprache hilft. An<br />
Universitäten und Hochschulen wird diese<br />
Art des Sprachenlernens häufig prakitziert<br />
und ist daher weit verbreitet. Internetplattformen<br />
sind beispielsweise http://www.tandempartners.org/,<br />
www.sprachduo.de, und<br />
http://www.uni-markt-bayreuth.net/zwilling/zwilling.php.<br />
Tools und Apps zum Chinesisch lernen<br />
Einer der bekanntesten Vokabeltrainer<br />
für Chinesisch ist das Programm Han Trainer<br />
Pro. Es ist besonders hilfreich, da es auch die<br />
Schriftzeichen und die Reihenfolge der Striche<br />
nachzeichnet, sowie die korrekte Aussprache<br />
vorgibt. Es gibt verschiedene Lernmodi und<br />
ein Punktesyste zur Messung des Lernfortschrittes.<br />
Eine Demoversion mit einer geringfügig<br />
eingeschränkten Anzahl an Schriftzeichen<br />
ist kostenfrei im Internet verfügbar<br />
(http://www.hantrainerpro.de/). Die gleiche<br />
Software gibt es auch als App zum Download.<br />
© www.ohccharite.de<br />
* Podcasts:<br />
Zusammengesetzt aus dem iPod und<br />
dem engl. Wort broadcasting (Radio,<br />
Funkwesen) bezeichnen Podcasts Audiodateien,<br />
die einem Nutzer im Internet<br />
zum Abruf und zum Herunterladen zur<br />
Verfügung stehen. Oft handelt es sich um<br />
ganze Serien zu einem bestimmten Thema,<br />
die auch abonniert werden können.<br />
Das Konfuzius-Institut bietet mit seinem<br />
Wordbook unter http://learning.chinese.cn/<br />
wordbookr335/ eine effektive Möglichkeit,<br />
das Schreiben der chinesischen Schriftzeichen<br />
zu trainieren. Verfügt der Computer<br />
über ein Mikrophon, kann man die Vokabel<br />
sogar nachsprechen und seine Aussprache<br />
verbessern lassen. Auf der Internetseite gibt<br />
es auch einen Online-Sprachkurs, der sich<br />
Kuaile Hanyu nennt. Unter http://www.nciku.<br />
com/ findet man ein Online-Wörterbuch und<br />
einen Schreib-Trainer. Hier kann man ebenfalls<br />
eine App fürs Handy herunterladen und<br />
eine Toolbar für seinen Browser installieren.<br />
Für den Gebrauch auf dem Smartphone<br />
oder Tablet ist das Programm Pleco Chinese<br />
Dictionary besonders hervorzuheben. Das<br />
Wörterbuch und die Radikalliste sind in der<br />
gratis Version enthalten, der Lernteil ist allerdings<br />
kostenpflichtig. Die gesuchten Begriffe<br />
lassen sich per Hand über das Display oder<br />
mit Hilfe der Lautschrift Pinyin eingeben.<br />
Auch das Programm Dé-Hàn Deutsch-Chinesisch<br />
KT dict C-D eignet sich gut als Lernhilfe<br />
und Wörterbuch. Der umfassende Wortschatz<br />
wurde von der Chinesisch-Deutschen<br />
Gesellschaft u.V., Hamburg erstellt. eStroke<br />
hilft dabei, die Reihenfolge der Striche bei<br />
den chinesischen Schriftzeichen auf dem iPad<br />
oder iPhone zu üben. Außerdem besteht die<br />
Möglichkeit sich Karteikarten anzulegen und<br />
das installierte Wörterbuch zu nutzen. Die<br />
App HSK 1 lite bietet kostenlos die Möglichkeit,<br />
den Wortschatz der ersten HSK Stufe zu<br />
trainieren.<br />
Podcasts als Lernhilfen<br />
Eine neuere Entwicklung ist das Lernen<br />
der Sprache mit Hilfe von so genannten Podcasts*<br />
(siehe Infobox oben rechts). Die Internetseite<br />
http://chinesepod.com/ bietet<br />
sowohl am PC als auch auf mobilen Geräten<br />
per App die Gelegenheit, über Audiodateien<br />
sein Chinesisch, insbesondere das Hörver-<br />
Ausgabe 4 / <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>