Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Freising - Bayerische ...
Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Freising - Bayerische ...
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Es ist beabsichtigt, diesen Vorrat in etwa konstant zu halten. Dies bedeutet, dass ein Teil der<br />
starken Überhälter genutzt wird, aber gleichzeitig neue Überhälter entstehen. Sofern ein<br />
Überhälter Biotopbaum (Strukturmerkmale vorhan<strong>den</strong>) ist, bleibt er auf Dauer stehen. In allen<br />
Bestän<strong>den</strong> wird ein bemessener Teil der Überhälter vollständig aus der Nutzung genommen.<br />
Der <strong>Forstbetrieb</strong> hat außerdem rd. 85 ha alte und naturschutzfachlich hoch wertvolle Nadelholzbestände<br />
mit niedrigem Fichtenanteil der Klasse 1 zugeordnet und in Hiebsruhe gestellt.<br />
3.1.2 Ältere naturnahe Waldbestände (Klasse 2)<br />
Aufgrund der wenigen Klasse-1-Bestände wer<strong>den</strong> Waldbestände der Klasse 2, also ältere<br />
naturnahe Waldbestände mit Alter 140 bis 179, sehr zurückhaltend genutzt, um einen Teil<br />
dieser hin zur Klasse 1 zu entwickeln. Waldbauliche Maßnahmen erfolgen nur dann, wenn<br />
dies zur Korrektur der Bestandsstruktur erforderlich ist, beispielsweise um die Vitalität beigemischter<br />
Eichen bis ins höchste Baumalter zu sichern. Biotopbäume (abgestorbene Bäume,<br />
Höhlenbäume, tief beastete Solitäre, Methusaleme etc.) wer<strong>den</strong> dabei nicht entnommen.<br />
Es soll ein möglichst hoher Anteil des gefällten Holzes im Bestand verbleiben. Ziel ist dabei<br />
der Aufbau eines Totholzvorrats von mindestens 40 m 3 je ha. Aus Grün<strong>den</strong> der Verkehrssicherungspflicht<br />
und der Arbeitssicherheit muss sich die Akkumulation von stehendem Totholz<br />
jedoch auf geeignete Flächen in schwer erreichbaren Lagen beschränken. In <strong>den</strong> kritischen<br />
Flächen wird jedoch ein ausreichend hoher Vorrat an liegendem Totholz oder an wenigen<br />
Metern hohen Stümpfen aufgebaut.<br />
3.1.3 Jüngere naturnahe Waldbestände (Klasse 3)<br />
Die Wal<strong>den</strong>twicklung wird durch die von der Forsteinrichtung festgelegte Vorgehensweise<br />
gesteuert. In der Regel sind dies Maßnahmen zur Förderung der Vitalität langlebiger Bestandsglieder<br />
und zur Bereicherung der Bestandesstruktur. Belassen wer<strong>den</strong> Biotopbäume<br />
mit Initialen wie Brüchen, Faulstellen oder Ähnlichem.<br />
Durch Belassen von stehendem Totholz in nicht kritischen Bereichen und von Teilen der<br />
Hiebsmasse soll in <strong>den</strong> Laubholzbestän<strong>den</strong> zwischen 100 und 139 Jahren ein Totholzvorrat<br />
von mindestens 20 m 3 /ha aufgebaut wer<strong>den</strong>. Dies gilt <strong>für</strong> eine Fläche von 334 ha (Klasse-3-<br />
Wälder über 100 Jahren). Diese Waldflächen sollen möglichst alt wer<strong>den</strong>. Insofern sind gezielte<br />
Eingriffe zur Beschleunigung der Waldverjüngung nicht vorgesehen. Die Bestände der<br />
<strong>Naturschutzkonzept</strong> <strong>Forstbetrieb</strong> <strong>Freising</strong> 10