Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Freising - Bayerische ...
Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Freising - Bayerische ...
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Die Offenlandflächen im NSG mit ihrer einzigartigen Heide- und Graslandschaft sind durch<br />
Jahrhunderte lange Beweidung mit Schafen, Schweinen und Rindern entstan<strong>den</strong>. Erst 1962<br />
wurde das Weiderecht auf Antrag der Bauern abgelöst. Bis dahin wurde im Gesamtgebiet<br />
des NSG mit wechselnder Intensität Hausvieh eingetrieben und gehütet. Nach Angaben eines<br />
der ehemaligen Schäfer wur<strong>den</strong> so zum Beispiel Ende der 30er Jahre ca. 120 Kühe mit<br />
Kälbern, 70 bis 80 Schafe und um die 20 Schweine ohne Umtrieb von Frühjahr bis Herbst<br />
geweidet. Heute wer<strong>den</strong> die Offenlandflächen unter der Federführung der Unteren Naturschutzbehörde<br />
am LRA Pfaffenhofen a.d. Ilm gepflegt und regelmäßig entbuscht.<br />
Durch sehr umfangreiche Kiesentnahmen sowohl im Westen des NSG als auch nördlich bei<br />
Erns-ga<strong>den</strong> und östlich in der Ilmaue haben sich Veränderungen des Wasserhaushaltes ergeben,<br />
die zu stärkeren Wasserstandsschwankungen des insgesamt hoch anstehen<strong>den</strong><br />
Grundwassers geführt haben.<br />
Das NSG ist auch Bestandteil des FFH-Gebietes „7335-371 Feilenmoos mit Nöttinger Viehweide“<br />
(vgl. Kapitel 3.6.2).<br />
An Untersuchungen sind hier bislang Arbeiten über Pflanzensoziologie (Braun 1970; Braun<br />
und Assmann 1982), Mittelspechte (Hansbauer und Langer, 2001; Zehetmair, 2008), Pilze<br />
(Helfer, 1998 u. 1999), Amphibien und Libellen (Kracht, 2007), Wasserhaushalt (Müller,<br />
1984), Fledermäuse (Richarz), xylobionte Insekten (R. Geiser), Ornithologische Untersuchungen<br />
(J. Puchtler), Heuschrecken (Beutler) und Käfer (Döberl) bekannt.<br />
NSG 460 Schwarzhölzl<br />
Das 136,1 ha große NSG Schwarzhölzl besteht aus vier Teilflächen und hat einen Anteil<br />
staatlicher Flächen von rd. 79 ha (58 %), davon 5,6 ha Offenland. Es wurde 1994 unter<br />
Schutz gestellt, um einen bedeuten<strong>den</strong> Teil des reliktischen Dachauer Mooses mit seinen<br />
Moorwäldern und Streuwiesen zu erhalten.<br />
Die westliche Teilfläche ist zu 70 % mit 140 jährigen Kiefern bestockt. 13 % der Fläche sind<br />
Fichte. Die übrige bestockte Fläche nimmt Eiche, Sandbirke, Moorbirke, Schwarzerle und<br />
Edellaubholz ein. Die zwei östlich gelegenen Waldbestände bestehen aus Laubbäumen (30<br />
% Sandbirke, 27 % Moorbirke, 13 % Eiche, rd. 20 % Bergahorn, Esche, Vogelbeere,<br />
Schwarzerle und rd. 10 % Fichte).<br />
Durch die Absenkung des Grundwasserstandes, u. a. durch <strong>den</strong> Bau der Ruderregattaanlage<br />
in Oberschleißheim, deren Erdaushub im Schwarzhölzl zu einem Hügel aufgeschüttet<br />
wurde und jetzt ebenfalls unter Naturschutz steht, schwindet der ursprüngliche Humuskörper<br />
zunehmend. Die alten Kiefern und Moorbirken haben bereits frei liegende Wurzeln. Wiedervernässungsversuche<br />
des früheren Forstamts und jetzigen <strong>Forstbetrieb</strong>s wer<strong>den</strong> diesen<br />
<strong>Naturschutzkonzept</strong> <strong>Forstbetrieb</strong> <strong>Freising</strong> 32