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Die Auswirkungen von REACH auf Beton am Beispiel von Flugasche

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en nach DIN EN 13791, die Bohrkernentnahme,<br />

gewählt, das jedoch den Nachteil<br />

einer komplett zerstörenden Prüfmethode<br />

mit sich bringt. Alternativ dazu sind im nationalen<br />

(deutschen) Anhang zusätzlich indirekte<br />

Methoden verankert, die in Einzelfällen<br />

hilfreich sein können. In bestimmten Fällen<br />

besteht so die Möglichkeit einer komplett<br />

zerstörungsfreien Rückprall h<strong>am</strong>mer -<br />

prüfung ohne Korrelation nach NA 4.4 (z.B.<br />

bei einer einzelnen Wandscheibe), was jedoch<br />

die zeitraubende Aufnahme und Auswertung<br />

einer ausreichenden Zahl <strong>von</strong><br />

Messstellen (mit einer Messstelle à neun<br />

Messpunkten) mit sich bringen kann.<br />

Auch kann die Rückprallh<strong>am</strong>merprüfung –<br />

entsprechend DIN EN 13791, Abschnitt 9 –<br />

mit der Entnahme <strong>von</strong> zwei Bohrkernen<br />

kombiniert werden (z.B. Ermittlung der<br />

Druckfestigkeit an einem Fund<strong>am</strong>ent), um<br />

eine Absicherung der Rückprallwerte zu gewährleisten.<br />

An kleinen Flächen, für die wegen der geringen<br />

Abmaße des Bauteils keine umfassende<br />

indirekte Prüfung möglich ist (z.B. an<br />

einer einzelnen <strong>Beton</strong>stütze), kann die Entnahme<br />

lediglich zweier Bohrkerne „aus Erfahrung“<br />

ebenfalls nach Abschnitt 9 in Betracht<br />

gezogen werden.<br />

Zu all diesen Prüfvarianten hat Dr. Wöhnl in<br />

der VDB-Arbeitsgruppe „Formblätter“ entsprechende<br />

Auswertungstools erstellt, welche<br />

in Kürze <strong>auf</strong> der Internetseite des VDB<br />

für alle Mitglieder zum Download bereitstehen<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> anschließenden Diskussionsbeiträge<br />

zeigten, dass die Vorteile bei der Anwendung<br />

dieser Norm – nämlich verschiedene<br />

Möglichkeiten der Bewertung zu haben und<br />

gleichzeitig hohe Sicherheit bei der Bestimmung<br />

der Bauwerksdruckfestigkeiten gewährleisten<br />

zu können – allgemein anerkannt<br />

werden. <strong>Die</strong> d<strong>am</strong>it einhergehende<br />

Öffnung für alle Bewertungsmethoden bei<br />

Streitfällen wurde jedoch im Gegensatz dazu<br />

als eher nachteilig eingeschätzt.<br />

Dr. Karl-Uwe Voß VDB, Leiter der Materialprüfungs-<br />

und Versuchsanstalt (MPVA) Neuwied,<br />

nahm sich im nächsten Vortrag des<br />

Dauerthemas „Industriefußböden“ an und<br />

präsentierte <strong>auf</strong> sehr anschauliche Weise<br />

die vorhandenen, aber auch nicht vorhandenen<br />

normativen Regelungen und Rahmenbedingungen,<br />

die bei der Herstellung<br />

<strong>von</strong> <strong>Beton</strong>böden mit Hartstoffschichten<br />

und/oder Hartstoffeinstreuungen zu beachten<br />

sind. Insbesondere der Punkt Leistungsbeschreibung<br />

(„Was wurde überhaupt<br />

gefordert?“) sorgte hier bei den Teilnehmern<br />

wieder für Erkenntnisgewinn und zeigte<br />

gleichzeitig, wie wichtig permanente Weiterbildung<br />

auch für die alltägliche Arbeit<br />

eines <strong>Beton</strong>ingenieurs ist. Dr. Voß fesselte<br />

die Teilnehmer mit vielen Praxisbezügen<br />

und einem engagierten Vortrag, der mit einer<br />

breiten, sehr lebhaften Diskussion endete.<br />

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte<br />

Dr.-Ing. Eberhard Eickschen, Verein Deutscher<br />

Zementwerke e.V. (VDZ) in Düsseldorf,<br />

seine neuesten Forschungsergebnisse<br />

im Zus<strong>am</strong>menhang der zielsicheren Herstellung<br />

<strong>von</strong> Luftporen-<strong>Beton</strong>en vor. <strong>Die</strong> genaue<br />

Kenntnis aller Einflusspar<strong>am</strong>eter (u.a.<br />

Ausgangsstoffe, Mischungszus<strong>am</strong>mensetzung,<br />

Mischen / Transport, Einbau, Umgebungsbedingungen)<br />

ist hierbei die unabdingbare<br />

Voraussetzung für die zielsichere<br />

Einstellung des Luftporen-Systems und die<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Problemen.<br />

Und dennoch stellt deren Komplexität den<br />

<strong>Beton</strong>ingenieur tagtäglich vor (immer neue)<br />

Herausforderungen. So wurden im Rahmen<br />

<strong>auf</strong>wendiger und vielschichtiger Untersuchungsreihen<br />

die <strong>am</strong> häufigsten vorkommenden<br />

Praxisprobleme analysiert:<br />

■ Nachträglicher Anstieg des Luftgehalts<br />

nach Ende der „eigentlichen“ Mischzeit<br />

■ <strong>Auswirkungen</strong> der Verwendung synthetischer<br />

anstatt natürlicher Luftporen-Bildner<br />

■ Wirkungsweise der Kombination LP mit<br />

FM (speziell PCE)<br />

<strong>Die</strong> Untersuchungen ergaben bezüglich der<br />

Mischungszus<strong>am</strong>mensetzung, dass – bei<br />

der Verwendung ohne Fließmittel – synthetische<br />

Luftporen-Bildner äußerst wirks<strong>am</strong><br />

sind, ein gewisses Nachaktivierungspotential<br />

durch zusätzlich zugeführte Mischenergie<br />

aber zu berücksichtigen ist. <strong>Die</strong> Verwendung<br />

natürlicher Luftporen-Bildner gewährleistet<br />

im Gegensatz dazu eine robuste Luftporen-Bildung,<br />

wobei eine spätere<br />

Anhebung des Luftgehaltes allerdings problematisch<br />

ist. Bei einer zusätzlichen Verwendung<br />

<strong>von</strong> Fließmitteln mit Luftporen-<br />

Bildner erwiesen sich auch hier natürliche<br />

Luftporen-Bildner als robuster mit gleichs<strong>am</strong><br />

geringeren Schwankungsbreiten und<br />

geringerem Nachaktivierungspotential als<br />

bei synthetischen Zusatzmitteln.<br />

Weiter zeigten die Versuchsreihen, dass eine<br />

ausreichende Mischzeit zur (vollständigen)<br />

Luftporen-Bildner-Aktivierung zu beachten<br />

ist. Auch sind die – nach Erstprüfung<br />

– gewählte Mischreihenfolge und<br />

-dauer unbedingt einzuhalten. Abweichungen<br />

hier<strong>von</strong> können zu erheblichen<br />

Schwankungen (insbesondere bei Verwendung<br />

<strong>von</strong> PCE) führen – wie die vorgestellten<br />

Ergebnisse eindrucksvoll bewiesen.<br />

Schließlich konnten durch diese Forschungsarbeiten<br />

auch Empfehlungen für<br />

die Baumaschinenindustrie zur konzeptionellen<br />

Umsetzung <strong>von</strong> Mischanlagen erarbeitet<br />

werden. Vorteile bringen:<br />

■ Mischanlagen mit zwei Dosiereinrichtungen<br />

für LP und FM, wobei die Zugabezeitpunkte<br />

unabhängig <strong>von</strong>einander<br />

<strong>am</strong> Steuerpult regelbar sein sollten sowie<br />

■ Mischanlagen mit höherer Mischintensität<br />

zur schnelleren Aktivierung der Luftporen-Bildner.<br />

Zum Abschluss seiner Ausführungen brachte<br />

es Dr. Eickschen mit einem einfachen Fazit<br />

<strong>auf</strong> den Punkt: Bei Beachtung der Anforderungen<br />

an die Ausgangsstoffe, die <strong>Beton</strong>zus<strong>am</strong>mensetzung,<br />

die Herstellung sowie<br />

den Einbau gepaart mit der<br />

umfassenden Kenntnis eines <strong>Beton</strong>ingenieurs<br />

bezüglich der Zus<strong>am</strong>menhänge kann<br />

auch Luftporen-<strong>Beton</strong> zielsicher herstellt<br />

werden.<br />

Print bald Vergangenheit?<br />

VDB macht Druck<br />

Wir machen noch einmal <strong>auf</strong> den Beschluss des VDB-Vorstands <strong>auf</strong>merks<strong>am</strong>,<br />

die VDB information ab 2012 nur noch als PDF-Datei per eMail zu versenden.<br />

Mitglieder, die weiter die VDB information als Print-Ausgabe beziehen<br />

möchten, wird dies ermöglicht, wenn Sie sich kurzfristig melden<br />

(s. VDB information 112/11). <strong>Die</strong>jenigen Mitglieder, die ihre diesbezüglichen<br />

Wünsche noch nicht mitgeteilt haben, möchten dies bitte kurzfristig nachholen.<br />

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