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Die Auswirkungen von REACH auf Beton am Beispiel von Flugasche

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Exkursion der Regionalgruppen 4 und 5<br />

zur Schleuse Dörverden<br />

Seit Mai 2009 wird die Schleusenanlage in<br />

Dörverden – bestehend aus einer 1910 erbauten<br />

und 1912 in Betrieb genommenen<br />

großen Schleppzugschleuse und einer zusätzlichen<br />

kleinen Schleuse, die 1938 in Betrieb<br />

genommen wurde – durch einen Neubau<br />

ersetzt. <strong>Die</strong>s ist das umfangreichste<br />

Teilprojekt der so genannten Mittelweseranpassung,<br />

mit dem die Transportkapazitäten<br />

<strong>auf</strong> dem 162 km langen Wasserabschnitt<br />

zwischen Minden und Bremen <strong>auf</strong> die gestiegenen<br />

Anforderungen des Schiffverkehrs<br />

angepasst werden sollen. Insges<strong>am</strong>t<br />

werden bei diesem Projekt 35.000 m 3 <strong>Beton</strong><br />

verbaut. Da ein Großteil des Frischbetons<br />

eine kontrollierte Wärmeentwicklung<br />

<strong>auf</strong>weisen muss, war die Entwicklung eines<br />

Konzepts zur Frischbetonkühlung für den<br />

<strong>Beton</strong>lieferanten der ARGE, die Matthäi<br />

Transportbeton GmbH, erforderlich. <strong>Die</strong><br />

VDB-Regionalgruppen Niedersachsen und<br />

Weser-Ems informierten sich zunächst beim<br />

<strong>Beton</strong>lieferanten über dieses Kühlkonzept<br />

für den Schleusenbeton und besichtigten<br />

anschließend die Baustelle.<br />

Im Transportbetonwerk erklärte Friedrich<br />

Röhrs, ehemaliger Geschäftsführer der Matthäi<br />

Transportbeton, dass es verschiedene<br />

Ansätze zur <strong>Beton</strong>kühlung wie z.B. das<br />

Kühlen mit Scherbeneis, Stickstoff oder die<br />

Zugabe <strong>von</strong> gekühltem Zement gibt. <strong>Die</strong><br />

vorteilhafteste Lösung sah das Unternehmen<br />

in der Kühlung mit Scherbeneis durch<br />

eine mobile Anlage, die dann auch im Werk<br />

installiert wurde.<br />

<strong>Die</strong> mobile Anlage besteht aus einem Eislager,<br />

verschiedenen Förderschnecken und<br />

einer Eiswaage. Das Scherbeneis wird zentral<br />

in Minden produziert, per LKW zur mobilen<br />

Anlage im Transportbetonwerk gebracht<br />

und dort per Radlader ins Eislager<br />

umgefüllt. Vom Eislager wird das Scherbeneis<br />

mittels einer Hochförderschnecke <strong>auf</strong><br />

die Mischerbühne gefördert und mit einer<br />

separaten Eis-Waage abgewogen. Sobald<br />

die Verwiegung der Gesteinskörnung abgeschlossen<br />

ist, fällt das abgewogene Eis <strong>auf</strong><br />

die Gesteinskörnung im Zwangsmischer.<br />

<strong>Die</strong> Eisanlage muss lediglich in die Steuerung<br />

des Werks integriert werden. „Mit dem<br />

mobilen Kühlkonzept bieten wir <strong>Beton</strong>herstellern<br />

eine relative einfache und wirtschaftliche<br />

Lösung zur <strong>Beton</strong>kühlung“, erklärte<br />

Otto-Wilhelm Held, Geschäftsführer<br />

des Anlagenherstellers Kab Ice GmbH, den<br />

Teilnehmern sein Kühlkonzept.<br />

Nach der Besichtigung des Transportbetonwerks<br />

besuchte die VDB-Gruppe den<br />

Schleusenneubau, der sich zwischen der<br />

bereits bestehenden Schleppzugschleuse<br />

im Rückbau und der kleinen Schleuse, die<br />

während der Bauphase für die Schiffsfahrt<br />

verwendet wird, befindet. <strong>Die</strong> neue Schleuse<br />

wird eine Nutzlänge <strong>von</strong> 139,00 m, eine<br />

Fallhöhe <strong>von</strong> 4,60 m beim Normalstau in<br />

Ober- und Unterwasser, eine Drempeltiefe<br />

<strong>von</strong> 4,00 m und eine K<strong>am</strong>merbreite <strong>von</strong><br />

12,50 m <strong>auf</strong>weisen.<br />

Bild 1: Mitglieder der VDB-Regionalgruppen 4 und 5 besichtigen die Transportbetonanlage<br />

mit Scherbeneiskühlung für die Schleuse Dörverden.<br />

<strong>Die</strong> Baumaßnahme umfasst die Konstruktion<br />

<strong>von</strong> Oberhaupt, K<strong>am</strong>mer und Unterhaupt.<br />

Als tragendes Element wurden<br />

220 Bohrpfähle mit einem <strong>Beton</strong> C30/37,<br />

XC2 mit einem Zement CEM III/A 42,5 N vor<br />

Ort hergestellt.<br />

6,5 t schwere Ankertafeln <strong>auf</strong> beiden Seiten<br />

der Schleuse dienen der Rückverankerung<br />

der Pfähle mit einem Durchmesser <strong>von</strong><br />

1,20 m. Eine Sohle aus Unterwasserbeton<br />

C20/25, XC1 mit einem Zement<br />

CEM III/A 32,5 N dichtet die Baugrube ab.<br />

Sie ist mit Verpresspfählen dauerhaft im<br />

Boden verankert.<br />

Nach dem Lenzen der Baugrube wurde zunächst<br />

eine Spritzbetonschicht <strong>auf</strong> die<br />

Bohrpfähle <strong>auf</strong>gebracht, um die Zwickel<br />

zwischen den Pfählen auszugleichen. „<strong>Die</strong>se<br />

Bauweise wurde in Deutschland so zum<br />

ersten Mal eingesetzt“, erklärte Christine<br />

Keller, Leiterin der Bauüberwachung der<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des<br />

Bundes während ihres Vortrags <strong>auf</strong> der<br />

Baustelle. Im Anschluss an die Spritzbetonarbeiten<br />

wurden die K<strong>am</strong>merwände mit<br />

einem <strong>Beton</strong> C20/25, XC4/XF3/XM1 mit<br />

CEM III/A 42,5 N und einer maximalen Einbautemperatur<br />

<strong>von</strong> 22º C betoniert. <strong>Die</strong> Verdichtung<br />

erfolgte mit Schalungs- und Flaschenrüttlern.<br />

Parallel dazu wurde die Sohle<br />

der K<strong>am</strong>mer in fünf Teilabschnitten mit je<br />

600 m 3 <strong>Beton</strong> C20/25, XC1/XC2 mit einem<br />

Zement CEM III/A 42,5 N betoniert. Bis<br />

2013 soll die neue Schleuse Dörverden fertiggestellt<br />

sein.<br />

Bild 2: Blick in die Baugrube für die neue Schleusenanlage Dörverden<br />

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