Jahresbericht 2013 download - Diakonie Leipzig
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18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> Fachtag Inklusion<br />
Die Schüler Patricia, Sarah, Vanessa, Felix und Kevin sowie<br />
die Leiterin, Christiane Burger, und ihre Kolleginnen Elisabeth<br />
Weber und Peggy Gergs vertraten unsere Förderschule<br />
Werner Vogel. Sie zeigten in einem kleinen Film zu ihrem<br />
inklusiven Schulprojekt „Diese Erde ist dein Garten“ anschaulich,<br />
wie erfolgreich Schularten und außerschulische Partner<br />
kooperieren können und wie in einem spannenden Projekt die<br />
Grenzen zwischen „behindert“ und „nicht behindert“ verschwimmen.<br />
Anschließend wurden die Fachtag-Teilnehmer Zeugen einer<br />
ganz besonderen Freundschafts-Geschichte: Frau S., die seit<br />
einigen Jahren in der Wohnstätte „Alte Posthalterei“ in<br />
Panitzsch lebt und neben einer geistigen Behinderung auch<br />
eine schwere traumatische Störung hat, stürmt voller Freude<br />
mit einem Unternehmerpaar aus Borsdorf das Podium. Sehr<br />
lebendig und emotional berichtet das Trio wie sie sich auf<br />
einem Gemeindefest im Ort das erste Mal begegneten,<br />
welche Skepsis und Bedenken damit einhergingen und wie<br />
schließlich daraus eine Freundschaft entstand, die für alle drei<br />
ganz neue Blicke in die Welt ermöglicht.<br />
Am Ende wurde ein innovatives Wohnprojekt aus Panitzsch<br />
vorgestellt, das bislang (leider) noch Einzelfallcharakter hat:<br />
Frau H., die schon unzählige Wohnstätten und Psychiatrien<br />
„durchlebt“ hat, wohnt seit über einem Jahr in ihrer eigenen<br />
Wohnung im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens.<br />
Allerdings erhält sie aufgrund ihres hohen Unterstützungsbedarfs<br />
eine zusätzliche, täglich mehrstündige Einzelbetreuung<br />
durch ihre Bezugsmitarbeiterin – ihre Lebensassistentin.<br />
Dieses neue Wohnprojekt macht Mut, auch neue innovative<br />
Wege zu gehen …<br />
Auf der Podiumscouch saßen nun jung und alt – Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer – Professor – Pfarrerin – Schulleiterin und<br />
Schüler – „Wohnstättenbewohnerin“ und Bezugsmitarbeiterin<br />
zusammen, tauschten eigene Erfahrungen aus und diskutierten<br />
die Fragen aus dem Publikum. - Professor Dr. Liedke wies<br />
in diesem Zusammenhang auch auf die Chancen der Zusammenarbeit<br />
von Kirche und <strong>Diakonie</strong> und an die Möglichkeit<br />
der Kirchgemeinden hin, „systematisch Nachbarschaftsmentalität<br />
wach zu küssen“ (Dörner 2007,114).<br />
Unvergesslich bleibt jedoch der Moment während der Podiumsdiskussion,<br />
als der Schüler Kevin - den Arm entspannt<br />
über dem Sofa gelehnt - Mut machend und souverän an uns<br />
alle appelliert: „Ach, wir sind doch alle auch bloß Menschen!“<br />
– Ja, auch gemeinsam lachen verbindet … Das erinnert<br />
irgendwie auch an die Aussage eines anderen jungen Bewohners<br />
aus der Wohnstätte Heinz Wagner Haus 1, der einst<br />
feststellte: „Wir sind doch alle irgendwie behindert – nur<br />
bei uns hat man es dummerweise gemerkt.“<br />
Nach einem Mittagessen in den Lindenwerkstätten hatten<br />
dann am Nachmittag alle Teilnehmer endlich die Möglichkeit,<br />
in den praktischen „Erlebnis- und Begegnungsräumen“ ihre<br />
eigenen Erfahrungen, Gedanken, Wünsche und Bedenken<br />
einzubringen – und etwas miteinander zu gestalten, zu<br />
erschaffen ... sich im gemeinsamen Tun für eine Sache auf<br />
den Weg zu machen.<br />
Dafür hatten die einzelnen Verantwortlichen jeweils individuelle<br />
Erlebnisräume gestaltet und geschmückt. Die unterschiedlichsten<br />
Facetten unseres Fachbereiches wurden hier<br />
aktiv und aktiviert:<br />
Bildung<br />
Schulleiterin Christiane Burger und Religionspädagogin<br />
Elisabeth Weber aus der Förderschule Werner Vogel leiteten<br />
eine Arbeitsgruppe zum Thema „Gemeinsames Lernen“ und<br />
zeigten am naturkundlichen Thema „der Igel“, wie Lernen auf<br />
verschiedenen Wegen am gemeinsamen Lerngegenstand<br />
erfolgen kann.<br />
Arbeiten<br />
Sozialdienst Sören Fromm, Bereichsleiter Carsten Ruß und<br />
Godly-Play-Experten aus der WfbM Panitzsch leiteten die<br />
Teilnehmer zu einem handwerklichen Exkurs an und gingen<br />
gemeinsam folgender Frage nach: „Was brauchen wir, damit