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2. GM: Das Leben mögen. Wert-Sein.<br />

Ich lebe, mag ich dieses Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit meinen<br />

Beziehungen, mit meiner Zeit die für mich verstreicht? Lasse ich mich berühren,<br />

anrühren, habe ich Lust auf mein Leben und kann dieses entsprechend genießen?<br />

Dazu bräuchte es eine Zuwendung zu Werten, eine Wertefühligkeit die es mir<br />

gestattet mit anderen mitzufühlen, zu trauern, sich zu freuen, zu genießen und<br />

Dankbarkeit für das Geschenk „Leben“ zu empfinden. Der Wertefühligkeit zugrunde<br />

liegt der Grundwert. Längle versteht darunter: „das Gefühl für die eigene<br />

Leiblichkeit, die psychisch-vitale Verfassung, des sich Fühlens in der Welt und den<br />

dazu bezogenen Stellungnahmen“ (Längle 2000, 24). Bei einem stabilen Grundwert<br />

fühlt sich der Mensch gut in seinem Dasein, kann ein authentisches „Ja“ zu seinem<br />

Leben formulieren. Ein gering ausgeprägter Grundwert hat auch Auswirkungen auf<br />

die darauf aufbauende 2. GM. Wenn der Mensch nicht gut ins „Fühlen“ kommen<br />

kann wird er niedergeschlagen, ängstlich, seiner Vitalität verlustig, depressiv.<br />

3. GM: Darf ich leben? So-Sein.<br />

Ich bin – darf ich so sein, so leben? Es geht um: Ansehen und gesehen werden,<br />

Begegnung, sich selbst und andere wertschätzen, Respekt. Grenzen spüren und<br />

verteidigen, sich vor Grenzüberschreitungen schützen, seine eigenen Fehler sehen,<br />

bereuen, verzeihen, Person-werden und Person-sein, authentisch sein.<br />

Voraussetzung für all diese Haltungen wäre ein stabiler Selbstwert. Gemeint ist der<br />

Wert, den sich der Mensch selbst zumisst - auf der Basis einer authentischen<br />

Selbsteinschätzung und kontrolliert durch die Einschätzung von außen. Ein stimmiger<br />

Zugang zu den eigenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Emotionen. Das Eigene kann<br />

vom Anderen in zustimmender Weise abgegrenzt werden. Ein instabiler oder<br />

niedriger Selbstwert führt zu Einsamkeit, erhöhter Kränkbarkeit, Sozialängsten („wie<br />

werden mich die anderen sehen?“) oder Abgrenzungsproblemen.<br />

4. GM: Soll ich so leben? Sinn.<br />

Der Mensch erlebt sich in seiner Existenz und will dieser eine Richtung geben.<br />

„Wofür ist mein Leben gut? Wo soll es hingehen?“ Sinnzusammenhänge werden<br />

gewollt und gesucht. Es geht sowohl um den existentiellen (die einzelne Person<br />

betreffend) als auch den ontologischen (die Ganzheit betreffend) Sinn. Im Erleben<br />

von Sinnzusammenhängen wird der Mensch offen für Grenzüberschreitungen - wird<br />

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