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In der 1. GM findet ein Tanz zwischen Können und Fallen lassen, ganz bei sich sein<br />

und sich anderem überlassen, halten und loslassen in einer jeweils persönlich<br />

einzigartigen Weise statt.<br />

8.2.2.2. Die Spiritualität des Mögens und der Werte (2. GM)<br />

Wenn wir gut in der Welt sein können, mit der Welt können und in dieser Halt, Schutz<br />

und Raum erfahren, stellt sich das Leben dazu. Ein gutes, gewolltes, besiedeltes<br />

Leben, voll von glücklichen und unglücklichen Momenten, manchmal traurig,<br />

manchmal fröhlich, aber immer wesentlich, tief und innig erlebt. Unser Leben wird<br />

fühlend erlebt, je näher wir unserem Fühlen sind, desto intensiver leben wir unser<br />

Leben, welches so ganz unser eigenes ist und doch auf seltsame, niemals ganz<br />

erklärbare Weise von außen gegeben und geschenkt ist. Was ist nun wiederum<br />

dieses „Außen“?<br />

Ist es der Geist, der weht wo er will und dem wir uns öffnen können oder auch nicht?<br />

Ist es universelle Energie, Schöpferkraft, die aus und in uns wirkt? Ist es ein<br />

biologisch-evolutionäres Grundgesetz, welches nun endlich in uns lebt? Oder ist es<br />

etwas frühkindlich abgespaltenes, nun endlich Wiedererkanntes und in unser<br />

Personsein integriertes?<br />

Es gibt verschiedene Wege sich seinem Leben zu nähern, dieses wirken zu lassen.<br />

Neben dem schon erwähnten Fühlen ist es das Mögen wie Längle in der 2. GM<br />

darlegt. Eine mögliche phänomenologische Näherung an das eigene Leben könnte<br />

so aussehen:<br />

Ich lebe – ja sicher – aber mag ich mein Leben auch? Mag ich das was ich tue, was<br />

ich kann, wie ich aussehe? Wie geht es mir mit mir und meinem Leben? Wo, wann<br />

und wie spüre ich dieses? Mag ich auch mein ´Nicht-Mögen`? Wie geht es mir wenn<br />

ich traurig, wütend, allein bin? Wie geht es mir mit dem anderen, der Natur, den<br />

Menschen, wie nahe bin ich diesen? Wie wichtig und wertvoll ist es mir „In Beziehung<br />

zu sein“?<br />

David Steindl-Rast, ein katholischer Mönch und Mystiker beschreibt in seinem Buch<br />

„Achtsamkeit des Herzens“ die Haltung der Dankbarkeit als einen der wesentlichsten<br />

Wege zu einer tieferen Beziehung zu sich selbst, seinen Mitmenschen zu Gott und<br />

schließlich zur gänzlichen Vereinigung mit dem Sein (Steindl-Rast 2005, 16).<br />

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