Aktuelle Ausgabe: 1/2013 - Fachhochschule Schmalkalden
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STUDIUM | FH-SCHMALKALDEN<br />
Stolzes Mitglied der Ajou-Familie in Südkorea<br />
Katharina Malsch studiert Wirtschaftswissenschaften an der FH <strong>Schmalkalden</strong>. Für anderthalb Monate<br />
reiste sie nach Südkorea, um ein Auslandssemester zu absolvieren. Geplant waren vier Monate.<br />
Die Drohungen aus Nordkorea ließen sie allerdings eher zurück kehren als geplant.<br />
Die Universität selber lässt keine Wünsche<br />
offen und man kommt aus dem<br />
Staunen gar nicht mehr heraus: Sie<br />
verfügt sowohl über ein eigenes Krankenhaus<br />
als auch eine Post und eine<br />
eigene Bank. Jedes Gebäude besitzt<br />
eine eigene Cafeteria und auch kleine<br />
Convenience Stores, in der man von<br />
der Zahnbürste bis zum Locher alles bekommen<br />
kann. Auch in Sachen Technik<br />
im Vorlesungsraum kann sich die FH<br />
<strong>Schmalkalden</strong> noch Einiges abschauen.<br />
Redepulte mit integrierten Computern<br />
und Mikrofonen sind hier an der Tagesordnung.<br />
So kommen wir auch schnell<br />
zum eigentlich wichtigstem Punkt -<br />
dem Lernen und Studieren.<br />
Vier Monate Südkorea - eine verdammt<br />
lange Zeit. Ja - Südkorea! Wie oft bin<br />
ich gefragt worden, warum ausgerechnet<br />
dorthin. Soweit weg von Zuhause.<br />
Aber ich wollte das große Abenteuer<br />
und habe es auch bekommen.<br />
Nach elf Stunden Flug kam ich recht<br />
müde in Seoul, der Hauptstadt, an.<br />
Von Anfang an war die Hilfe durch die<br />
Universität sehr groß. Mir wurde das<br />
Gepäck in den Bus befördert und nach<br />
nicht einmal fünf Minuten befand ich<br />
mich auf dem Weg in die Stadt, in der<br />
ich die nächsten Monate leben würde<br />
– in SUWON. An der Ajou University<br />
angelangt, wurde ich sehr herzlich von<br />
koreanischen Studenten empfangen<br />
und man zeigte mir mein Zimmer. Also<br />
gut - es ist 10 Quadratmeter groß und<br />
man teilt es sich mit einer anderen Studentin,<br />
in meinem Fall mit einer sehr<br />
lieben und konfusen Französin. Nach<br />
anfänglichen Sprach- und Einstellungsbarrieren<br />
kamen wir sehr gut zurecht<br />
und ich konnte froh sein, das Zimmer<br />
mit ihr teilen zu dürfen. Das Wohnheim<br />
ist wirklich sehr schlicht gehalten und<br />
ja - sehr gewöhnungsbedürftig. Aber so<br />
oft hielt ich mich ja nicht darin auf.<br />
Man kann Eines mit Gewissheit sagen -<br />
nicht nur beim Essen ist hier verkehrte<br />
Welt. Bevor man den Unterrichtsraum<br />
betritt, muss man sich mit seiner Student-ID<br />
Card (gleichzeitig benutzbar<br />
als Geldkarte zum Bezahlen in Stores<br />
und Taxen!) an einem kleinen Monitor<br />
einloggen und wird mit Foto registriert.<br />
Denn Anwesenheit spielt hier eine große<br />
Rolle und geht prozentual in die Gesamtbewertung<br />
der Kurse mit hinein.<br />
Auch Mitarbeit ist ein großes Wort und<br />
wird hier sehr ernst genommen. Allerdings<br />
melden sich meistens nur die Austauschstudenten,<br />
da ihr Englisch besser<br />
ist als das der Koreaner. Der Unterricht<br />
selber läuft ähnlich ab wie bei uns, obwohl<br />
es mehr Dialog als Monolog ist.<br />
Mir hat es in der kurzen Zeit sehr viel<br />
Spaß gemacht, auch da man leicht mit<br />
den einheimischen Studenten Kontakt<br />
aufnehmen konnte.<br />
Nicht nur das Studieren ist wichtig: Man<br />
lebt auch vier Monate in einem fremden<br />
Land mit völlig fremder Kultur und<br />
völlig fremden Sitten, an die man sich<br />
erst gewöhnen muss. Es wäre gelogen,<br />
wenn ich sagen würde es wäre einfach<br />
gewesen. Ganz im Gegenteil: Ich hatte<br />
anfangs einige Probleme zurecht zu<br />
kommen. Gerade das Essen machte<br />
mir große Schwierigkeiten. Ich bin nun<br />
mal nicht der Typ, der zum Frühstück<br />
Kimbap (sushi-artig) oder scharfe Suppe<br />
essen kann. Zum Glück gibt es große<br />
Malls, in denen man zumindest eini-