VZG Aktuell Neues aus der Zentrale - GBV
VZG Aktuell Neues aus der Zentrale - GBV
VZG Aktuell Neues aus der Zentrale - GBV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>VZG</strong><br />
Fernleihsystem<br />
Fernleihsystem<br />
Online-Fernleihe und elektronische Zeitschriften im <strong>GBV</strong>,<br />
Regina Willwerth<br />
Die Nutzung lizenzierter E-Journals ist bisher im Wesentlichen auf die lokalen Nutzer<br />
von Bibliotheken beschränkt. Dies bedeutet, dass eine Medienart, die im Bestand <strong>der</strong><br />
Biblio theken beständig zunimmt, praktisch nur für die „Ortsleihe“ zur Verfügung steht.<br />
Dringend erfor<strong>der</strong>lich ist es, die Inhalte <strong>der</strong> elektronischen Zeitschriften auch überregional<br />
verfügbar zu machen. Wünschenswert wäre hier natürlich eine direkte Zugriffsmöglichkeit<br />
auf die lizenzierten elektronischen Zeitschriften einer Bibliothek auch für<br />
externe Nutzer. Dies wäre echte ONLINE-Fernleihe. Die technischen, rechtlichen und<br />
organisatorischen Vor<strong>aus</strong>setzungen sind dafür jedoch (noch) nicht gegeben. „Online<br />
journals are paper journals delivered by faster horses“ heißt es in einem Vortrag von<br />
Jason Priem über neue Formen <strong>der</strong> Verbreitung von Inhalten (http://www.force11.org/<br />
node/4336). Dieser Befund lässt sich in gewisser Weise auch auf die Einbeziehung von<br />
elektronischen Zeitschriften in die Online-Fernleihsysteme übertragen: <strong>der</strong>zeit bauen<br />
die Verbünde den Bestell- und Lieferablauf bei Kopien <strong>aus</strong> Print-Zeitschiften für Kopien<br />
<strong>aus</strong> E-Journals nach.<br />
Lizenzverträge<br />
Im Unterschied zu gedruckten Zeitschriften, die sich im Bestand einer Bibliothek befinden,<br />
können <strong>aus</strong> E-Journals, auf die eine Bibliothek einen lizenzierten Zugriff hat, nicht<br />
ohne weiteres Aufsatzkopien in die Fernleihe gegeben werden. Nach <strong>der</strong>zeit allgemeiner<br />
Auffassung befinden sich die auf Verlagsservern liegenden E-Journals nicht im<br />
Bestand einer Bibliothek, die Bibliothek hat lediglich vertraglich geregelte Zugriffs- und<br />
Nutzungsrechte. Schließen diese Zugriffs- und Nutzungsrechte die Fernleihe ein, so dürfen<br />
Aufsatzkopien <strong>aus</strong> elektronischen Zeitschriften über den Leihverkehr bereitgestellt<br />
werden, schließen die Verträge die Fernleihe <strong>aus</strong> - „ILL forbidden“ - o<strong>der</strong> schränken sie<br />
sie ein - „Ariel or equivalent“ - so sind diese Vertragsbedingungen nach allgemeiner<br />
Auffassung zu respektieren.<br />
In einer weitgehend automatisierten Fernleihe, wie dies in Deutschland Standard ist, ist<br />
von den Lieferbibliotheken nicht zu verlangen, dass für eingehende Kopiebestellungen<br />
auf elektronische Zeitschriften manuelle Einzelfallprüfungen <strong>der</strong> Lizenzverträge vorzunehmen<br />
sind. Vielmehr müssen Datenbanken (EZB, ZDB, Verbundkataloge) die lizenzvertraglichen<br />
Regelungen in codierter Form und zwischen den Systemen <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chbaren<br />
Formaten enthalten. Zudem müssen diese Codierungen von den angeschlossenen<br />
o<strong>der</strong> integrierten Online-Fernleihsystemen <strong>aus</strong>gewertet werden können. Es ist also in<br />
Abb. 4: Exemplarische Tweets zum Thema Online-Fernleihe und elektronische Ressourcen<br />
16<br />
<strong>VZG</strong> <strong>Aktuell</strong> 2013 Ausgabe 2