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Schüler - Gießener Allgemeine

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5. Jahrgang | September 2013<br />

<strong>Schüler</strong><br />

DIE SCHÜLERZEITUNG<br />

der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Spannender<br />

Endspurt<br />

Das erste Mal<br />

Viele Erstwähler wollen ihre<br />

Stimme nicht abgeben. Die<br />

Jüngeren können aber schon<br />

mal üben. SEITE 8<br />

Fest im Visier<br />

Um zu gewinnen, müssen Rennfahrer<br />

den festen Willen dazu<br />

haben. Und den sieht man in ihrem<br />

Blick. SEITE 18<br />

Rätsel + Comic + Web-Tipps + Kinotipps + Interview + Veranstaltungen + Musik


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Aus dem Inhalt<br />

Wahlkampf-Glossar ................... 4<br />

Eure Ideen für die »Agenda 2020« ........ 6<br />

Zum ersten Mal wählen ................ 8<br />

Schulfrieden? ....................... 10<br />

Politik im Netz ....................... 14<br />

Veranstaltungstipps .................. 16<br />

Kinotipps ........................... 17<br />

Der Wille zu Fahren ................... 18<br />

Die Wahl bei You FM .................. 20<br />

CD-Rezensionen ..................... 22<br />

Tipps für den Leseherbst . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Besuch in Buchenwald ................ 26<br />

So wird die Abschlussfahrt zum Erfolg ... 28<br />

App- und Webtipps ................... 32<br />

Rätsel ............................. 33<br />

Comic ............................. 34<br />

Wege ins Berufsleben ................. 38<br />

Mach mit!<br />

Werde Journalist bei der <strong>Schüler</strong>AZ!<br />

Hast du Lust am Recherchieren, Interviewen und Schreiben?<br />

Du möchtest gerne journalistische Erfahrung sammeln und dich ausprobieren?<br />

Dann melde dich! Deine Themen darfst du selbst bestimmen,<br />

wenn du Hilfe brauchst unterstützen wir dich gerne.<br />

1. Die Texte dürfen eine Länge von 6000<br />

Zeichen (Buchstaben, Satzzeichen,<br />

Leerzeichen) nicht überschreiten, das<br />

entspricht rund 150 Druckzeilen à 40<br />

Zeichen.<br />

2. Die Texte müssen per Mail in einem<br />

gängigen Dateiformat (möglichst Word)<br />

an die Redaktion übermittelt<br />

werden.<br />

<strong>Schüler</strong><br />

DIE SCHÜLERZEITUNG<br />

der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

3. Die Beiträge müssen selbst recherchiert<br />

werden. Textstellen, die aus dem Internet<br />

oder aus anderen Quellen übernommen<br />

werden, müssen gekennzeichnet werden.<br />

Quellenangabe ist für jeden Artikel<br />

Pflicht! Wir weisen darauf hin, dass das<br />

Einreichen von abgeschriebenen Texten<br />

einen strafbaren Urheberrechtsverstoß<br />

darstellt.<br />

4. Fotos können mitgeliefert werden. Auf<br />

hohe Auflösung, mindestens 300 dpi,<br />

achten. Auch<br />

hier ein gängiges Dateiformat benutzen<br />

(möglichst jpeg, im RGB­Modus).<br />

5. Texte und Fotos für die jeweils nächste<br />

Ausgabe müssen spätestens zwei<br />

Wochen vor dem Erscheinungstermin<br />

bei der Redaktion abgeliefert werden.<br />

6. Kontakt: Texte und Fotos bitte an folgende<br />

E­Mail­Adresse schicken:<br />

redaktion@SchuelerAZ.de<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Katrin Nahrgang<br />

Telefon 0641/3003­419<br />

2


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Themen<br />

Gute Unterhaltung<br />

Jetzt, wo der Sommer vorbei ist, ist<br />

es auch amus mit den guten<br />

Veranstaltungen? Von wegen!<br />

Einige Tipps findet ihr auf SEITE 16<br />

Spannender Herbst<br />

Wenn ihr euch jetzt ein wenig gruseln<br />

möchtet, müsst ihr nicht bis<br />

Halloween warten. Wir stellen euch<br />

drei spannende Bücher vor. SEITE 26<br />

Wege ins Berufsleben<br />

Wenn für euch das letzte Schuljahr<br />

begonnen hat, stellt ihr euch<br />

vielleicht gerade diese Frage: Wie soll<br />

es weitergehen? SEITE 40<br />

Editorial<br />

Nur noch wenige Tage, dann ist es so<br />

weit. Dann entscheidet sich, wer Deutschland<br />

in den nächsten vier Jahren regieren<br />

wird. Bleibt Merkel Kanzlerin? Oder<br />

kann sich die SPD durchsetzen? Eines<br />

weiß man schon jetzt: Es bleibt bis zum<br />

Schluss spannend. Auch, wenn ihr jetzt<br />

noch nicht wählen dürft, weil ihr noch<br />

nicht volljährig seid, lohnt sich ein Blick in<br />

die Politik. Denn selten ist sie so spannend<br />

wie in Wahlzeiten. Dann werden die<br />

Weichen für die Marschrichtung in den<br />

nächsten Jahren gestellt. Je nachdem,<br />

wer das Rennen macht, könnte es in eine<br />

andere Richtung gehen als bisher. Das<br />

betrifft auch euch. Und in ein paar Jahren<br />

seid ihr dann ohnehin gefragt, dann zählt<br />

auch eure Meinung. Es ist also nie zu früh,<br />

sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen,<br />

auch wenn das manchmal<br />

etwas anstrengend sein kann. Spätestens<br />

am Abend des 22. September werdet ihr<br />

aber merken, wie spannend Politik ist.<br />

In diesem Jahr umso mehr, weil wir in<br />

Hessen gleich zwei Wahlzettel ausfüllen<br />

dürfen. Und hier gibt es ein großes Thema,<br />

das euch besonders angeht: Wie werden<br />

die Schulen in unserem Bundesland<br />

demnächst aussehen? G8, G9 oder Wahlfreiheit?<br />

Mit diesem Thema hat sich auch<br />

Max Hamscher vom Landgraf­Ludwigs­<br />

Gymnasium in seinem Artikel beschäftigt,<br />

den ihr auf den Seiten 12 und 13 findet.<br />

Motorsportfan Viktoria Chiara Hägel hat<br />

für uns einen Blick unter das Visier der<br />

Rennfahrer geworfen. Und was sie dort in<br />

den Augen der Sportler gesehen hat, hat<br />

sie sehr beeindruckt.<br />

Auch wir in der Redaktion waren fleißig.<br />

Wir haben drei Bücher für euch getestet,<br />

mit denen man es sich an grauen Herbsttagen<br />

gut auf dem Sofa gemütlich machen<br />

kann. Jetzt wünschen wir euch aber<br />

erst einmal viel Spaß beim Lesen dieser<br />

neuen Ausgabe der <strong>Schüler</strong>AZ!<br />

Euer Redaktionsteam<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Mittelhessische Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:<br />

Dr. Max Rempel, <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung,<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />

Redaktion: Burkhard Bräuning, Katrin Nahrgang<br />

E-Mail: redaktion@SchuelerAZ.de<br />

Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Marburger Straße 20,<br />

35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift<br />

für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen)<br />

Erscheinungsweise:<br />

»<strong>Schüler</strong> AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an<br />

Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie<br />

im westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt.<br />

Auflage: 10000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Jens Trabusch<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224,<br />

E-Mail: anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de,<br />

Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2013<br />

<strong>Schüler</strong> AZ – Die <strong>Schüler</strong>zeitung der <strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Titelbild: Archiv<br />

Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen<br />

Pressegesetzes: An der Finanzierung des Verlages<br />

sind beteiligt: Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel,<br />

Dr. M. Rempel, B. Sälzer.<br />

© <strong>Schüler</strong> AZ, Gießen<br />

3


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Fotos: dpa<br />

Die eine nutzt den Deichgraf-Effekt, der andere gibt sich auf sportliche Art bürgernah. Im Wahlkampf versuchen alle Politiker,<br />

so viele Wähler wie möglich auf ihre Seite zu ziehen.<br />

Eierlikör und Kontaktsport<br />

Ein Wahlkampf-Glossar<br />

Warum knüpfen sich an den Last­Minute­Swing so große Hoffnungen? Welche Rolle<br />

spielt der Eierlikör? Und was ist der Deichgraf­Effekt? Der Kampf um die Gunst der<br />

Wähler macht erfinderisch – in jeder Hinsicht. Der Wahlkampf gilt als »Hochamt<br />

der Demokratie« – und folgt seinen ganz eigenen Regeln. Ein Glossar<br />

wichtiger Begriffe beim Kampf um die Wählerstimmen.<br />

»Der Wahlkampf folgt<br />

seinen ganz eigenen Regeln«<br />

4


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

AKTIONISMUS: Der Infostand in der<br />

Fußgängerzone lockt weder Bürger noch<br />

Reporter hinter dem Ofen hervor. Deshalb<br />

versuchen Parteien, mit ausgefalleneren<br />

Aktionen für ihre Ideen zu werben. So<br />

empfehlen etwa die Jusos, der SPD­<br />

Nachwuchs, ihren Wahlkämpfern »Mindestlohnlimbo«,<br />

Politiker­Speeddating<br />

in der Fußgängerzone und »Guerilla<br />

Gardening« – dabei sollen die Aktivisten<br />

mit roten Primeln den Parteischriftzug in<br />

brachliegende Beete pflanzen.<br />

DEICHGRAF-EFFEKT: Kriege, Krisen,<br />

Katastrophen – sie zählen zu den großen<br />

Unbekannten, die ohne Vorwarnung in<br />

Wahlkämpfe hereinbrechen können. So<br />

wie die Flutkatastrophe in Deutschland<br />

im Mai und Juni. In der Regel nützt ein<br />

solches Ereignis vor allem der Regierung.<br />

Während sie handelt, kann die Opposition<br />

höchstens Forderungen stellen und muss<br />

dabei aufpassen, nicht in den Verdacht zu<br />

geraten, eine Tragödie zu instrumentalisieren.<br />

Aber auch Regierungen können sich<br />

in einer Krise blamieren, wie das schlechte<br />

Krisenmanagement des US­Präsidenten<br />

George W. Bush nach dem Hurrikan<br />

Katrina 2005 gezeigt hat.<br />

DREIECKSSTÄNDER: »Allein mit<br />

Plakaten gewinnt man zwar keine Wahl,<br />

aber ohne verliert man sie«, heißt es im<br />

aktuellen Wahlkampfhandbuch der FDP.<br />

Deshalb haben die Parteien auch diesmal<br />

ihre Leute mit Kleistereimer und Tapezierpinsel<br />

losgeschickt. Der Klassiker an<br />

deutschen Straßenrändern zu Wahlkampfzeiten<br />

ist der sogenannte Dreiecksständer,<br />

drei Plakatflächen in Triangelform um<br />

einen Laternenpfahl.<br />

EIERLIKÖR: Wahlkampf ist Kontaktsport,<br />

heißt es. Auch in Zeiten von Twitter<br />

und Facebook setzen Parteien auf das<br />

direkte Gespräch am Infostand und bei<br />

Hausbesuchen. »Tür­zu­Tür­Besuche<br />

haben eine solche Ausstrahlungs­ und<br />

Mobilisierungskraft, dass sie Wahlkämpfe<br />

entscheiden können«, schreiben die<br />

Jusos in ihrem Wahlkampfhandbuch. Der<br />

SPD­Kanzlerkandidat und bekennende<br />

Weinliebhaber Peer Steinbrück hat<br />

deshalb angekündigt, dass er bei dieser<br />

Gelegenheit sogar Eierlikör trinken würde<br />

– falls er ihm von einem Wähler angeboten<br />

wird.<br />

GIVE-AWAYS: FDP­Kugelschreiber,<br />

Kondome der Jungen Union mit der<br />

Aufschrift »Black is beautiful« oder rote<br />

Handysocken der Linken – im Wahlkampf<br />

geben sich alle Parteien spendierfreudig,<br />

zumindest bei den kleinen Geschenken<br />

am Infostand. Die Hoffnung ist, dass die<br />

Give­Aways Türöffner für das Gespräch<br />

übers Wahlprogramm sind.<br />

KAMPA: Die Herzkammer einer Kampagne<br />

sind die Wahlkampf­Zentralen. Ob die<br />

»Kampa« der SPD oder das »Basislager«<br />

der Grünen: Hier laufen die Fäden zusammen,<br />

werden Strategien entworfen und<br />

Sprachregelungen ausgegeben.<br />

LAST-MINUTE-SWING: Wer in der<br />

Wählergunst hinten liegt, hofft auf einen<br />

Stimmungsumschwung in letzter Minute.<br />

Ein Beispiel ist die Bundestagswahl 2002:<br />

Das ganze Jahr führte Schwarz­Gelb in<br />

den Umfragen, erst eine Woche vor der<br />

Wahl zog Rot­Grün vorbei und verteidigte<br />

letztlich knapp die Mehrheit. Allerdings<br />

spielten der Irak­Krieg und die Flutkatastrophe<br />

der Regierung in die Karten. 2009<br />

beschworen die Sozialdemokraten dann<br />

wieder eine überraschende Aufholjagd<br />

– vergeblich, sie stürzten auf ihr historisches<br />

Tief.<br />

MOBILISIERUNG: Die Wahlbeteiligung<br />

schrumpft seit Jahren. Dadurch wird es<br />

für Parteien immer wichtiger, ihre Anhänger<br />

überhaupt in die Wahllokale zu<br />

bringen. Die Union drehte diese Argumentation<br />

2009 um – ihre Strategie firmiert<br />

bei Wahlforschern als »asymmetrische<br />

Demobilisierung«. Das Ziel: möglichst<br />

wenig Kontroverse im Wahlkampf. Denn –<br />

so die Überlegung – SPD­Wähler bleiben<br />

bei mangelnden Aufregerthemen eher zu<br />

Hause als Konservative, eine niedrigere<br />

Wahlbeteiligung hilft also der Union.<br />

SPIN DOCTOR: Der Trend zu externen<br />

Wahlkampfberatern kommt aus den<br />

USA und hielt mit der zunehmenden<br />

Professionalisierung der Wahlkämpfe<br />

auch in Deutschland Einzug. »Sie sind<br />

die ›Einflüsterer‹, die den Reden und<br />

den Ereignissen im Umfeld des Spitzenkandidaten<br />

oder der Spitzenkandidatin<br />

einen bestimmten Drall geben, in der<br />

Tennissprache einen ›spin‹«, erklärt der<br />

Politikwissenschaftler Karl­Rudolf Korte in<br />

einem Buch zum Thema.<br />

TRÄNENDRÜSE: Emotionen können<br />

im Wahlkampf Sympathiepunkte bringen.<br />

Kanzlerin Angela Merkel plauderte<br />

kürzlich über ihren Lieblingsfilm und die<br />

Jugend in der DDR, Herausforderer Steinbrück<br />

ließ sich gemeinsam mit seiner Frau<br />

Gertrud auf großer Parteibühne interviewen<br />

– und sorgte für Schlagzeilen, weil ihm<br />

dabei die Tränen kamen. 2005 konterte<br />

SPD­Kanzler Gerhard Schröder im<br />

TV­Duell die Kritik an einer umstrittenen<br />

Aussage seiner Frau mit einer Liebeserklärung.<br />

Aber: Einblicke ins Privat­ und<br />

Gefühlsleben sind nicht ganz ungefährlich.<br />

Vor allem dann nicht, wenn sie wie<br />

ein kalkuliertes Wahlmanöver wirken.<br />

Mit Give-Aways an die Spitze der Bundesregierung: So ungefähr stellen sich die<br />

Parteien das in der heißen Wahlkampfphase vor.<br />

Foto: dpa<br />

5


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: fk<br />

Die Gewinner des Wettbewerbs »Agenda 2020« nehmen im Verlagshaus ihre Preise entgegen. Das Foto zeigt (v. l.): Luca<br />

Manns, Laurenz Pitz, Walther Süßkind, Sponsorin Anne Katrin Römer, Laura Mendolicchio, Jesper Czempin, Alina Setzer,<br />

Redakteur Burkhard Bräuning, Lehrerin Manuela Salzig und Redakteurin Annette Spiller.<br />

Gute Ideen für eure Zukunft<br />

Viele von euch haben sich Gedanken gemacht, wie die Zukunft in unserem Land<br />

aussehen könnte oder sollte. Ihr habt geschrieben, gezeichnet, geklebt und gefilmt.<br />

Dabei herausgekommen sind eine Menge toller Arbeiten. Am Ende haben die drei<br />

Teams den Wettbewerb »Agenda 2020 – Wo wollt ihr hin?« gewonnen, die nach<br />

Meinung der Jury die besten Ideen hatten.<br />

»Zwei Videobeiträge überzeugten<br />

die Jurymitglieder ganz besonders«<br />

Im Mai hatten wir euch hier im Heft, in der<br />

<strong>Gießener</strong>/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n und in<br />

der Wetterauer Zeitung dazu aufgefordert,<br />

euch zu überlegen, wie ihr eine »Agenda<br />

2020« gestalten würdet. Ihr solltet also<br />

darüber nachdenken, wo es in<br />

Deutschland politisch<br />

hingehen sollte und welche Themen<br />

eurer Meinung nach in den nächsten Jahren<br />

diskutiert werden sollten. Dabei war<br />

euch so gut wie alles erlaubt: Collagen,<br />

Texte, Videos oder Audioformate – der<br />

Fantasie waren kaum Grenzen gesetzt.<br />

Überzeugt war die Jury – bestehend aus<br />

Redakteuren der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n,<br />

Schulamtsdirektor Heinz<br />

Kipp und Vertreter der Partnerunternehmen<br />

Ovag und Bender – nach eingehender<br />

Prüfung am meisten von zwei<br />

Videobeiträgen. Der erste Platz ging dabei<br />

an Jesper Czempin, Alina Setzer, Laura<br />

Mendolicchio, Sarah Hülsmann und Zoé<br />

Jennert vom Kurs E2 Powi 02 der Ernst­<br />

Ludwig­Schule Bad Nauheim. Rund eine<br />

Woche Arbeit haben die <strong>Schüler</strong> in das<br />

Projekt gesteckt, was sich am Ende<br />

6


ja auch auszahlt. Ihr Beitrag beschäftigte<br />

sich mit der Chancengleichheit. Dabei sei<br />

es ihnen auf besondere Weise gelungen,<br />

die Ist­Situation zu beschreiben, ihre<br />

Schwächen aufzudecken und zu benennen<br />

und echte Vorschläge für die Zukunft<br />

zu machen, erklärte die Jury die Entscheidung.<br />

Beeindruckt waren nicht nur die<br />

Juroren, auch die eigene Lehrerin haben<br />

die <strong>Schüler</strong> in Erstaunen versetzt: »Das<br />

Team hat sehr selbstständig gearbeitet<br />

und ich bin beeindruckt vom Ergebnis«,<br />

lobte Manuela Salzig.<br />

Für die Gewinner gab es nicht nur nette<br />

Worte, sondern natürlich auch einen wertvollen<br />

Preis: Jedes Team­Mitglied bekam<br />

einen Tablet­PC mit einem kostenloses<br />

e­Paper­Abo für ein Jahr, die der Verlag<br />

zur Verfügung gestellt hatte.<br />

Der zweite Platz<br />

im Wettbewerb<br />

ging an<br />

LS­Net, das<br />

Filmteam der Liebigschule in Gießen.<br />

Luca Manns, Laurenz Pitz und Walther<br />

Süßkind, zwei Acht­ und ein Siebtklässer,<br />

sind ganz ohne die Unterstützung durch<br />

einen Lehrer ausgekommen. Ihnen ist ihre<br />

Erfahrung im Bereich Videoproduktion<br />

zugute gekommen, werden doch in ihrem<br />

Beitrag Themenfelder gebündelt und mit<br />

passenden Bildern aufbereitet. Wie in<br />

einer Nachrichtensendung präsentieren<br />

sie ihre Ideen an einem virtuellen Desk in<br />

futuristisch anmutender Kulisse. Dabei<br />

»war eigentlich nichts anderes da als ein<br />

blauer Teppich und ein Klappstuhl«, wie<br />

Luca bei der Preisverleihung berichtete.<br />

Inhaltlich ging es bei den drei Jungs um<br />

Mitbestimmung, Gleichberechtigung und<br />

Verbesserungen im sozialen Bereich.<br />

Bei der Jury kam besonders gut an,<br />

dass sich das Team auf das Wesentliche<br />

beschränkte. Jurymitglied Anne Katrin<br />

Römer, Geschäftsführerin bei der Firma<br />

Bender in Grünberg, empfand das als<br />

»sehr angenehm in unserer mit Information<br />

überfrachteten Gesellschaft«. Von der<br />

Firma Bender wurde auch der Preis für<br />

den zweiten Platz gestiftet – ein Geldpreis<br />

in Höhe von 150 Euro.<br />

Der dritte Platz ging wie schon der erste<br />

an die Ernst­Ludwig­Schule Bad Nauheim,<br />

und zwar ebenfalls an <strong>Schüler</strong> aus<br />

<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

den Kursen Politik und Wirtschaft von<br />

Lehrerin Manuela Salzig. Die Redakteure<br />

Burkhard Bräuning und Annette Spiller<br />

waren beeindruckt und sprachen ihr dafür<br />

ein dickes Lob aus.<br />

Leon Rahimi, Derya Atma, Max Kalus und<br />

Hannah Müller aus dem Leistungskurs<br />

konnten zwar nicht an der Preisverleihung<br />

teilnehmen, durften sich aber trotzdem<br />

über Platz<br />

drei freuen.<br />

Als einziger<br />

Wettbewerbsbeitrag<br />

unter den Preisträgern hatten<br />

sie sich nicht für einen filmischen Beitrag<br />

entschieden, sondern reichten eine<br />

Collage über Wirtschaftskreisläufe ein.<br />

Darauf wurden die Zusammenhänge von<br />

Einkommen, Konsum, Wirtschaftswachstum<br />

und Entwicklung<br />

samt<br />

dem Verhältnis<br />

Ökonomie und<br />

Ökologie optisch aufgearbeitet und ein<br />

klarer Diskussionsbeitrag herausgearbeitet.<br />

Der Preis für die 16­Jährigen kam von<br />

der OVAG­Gruppe, die für jeden Gewinner<br />

je zwei Eintrittskarten für das OVAG­Neujahrsvarieté<br />

im kommenden Jahr in Bad<br />

»Da war eigentlich nichts als ein<br />

blauer Teppich und ein Klappstuhl.«<br />

»Mit den Beiträgen gezeigt, dass<br />

Jugendlichen Politik nicht egal ist«<br />

Nauheim zur Verfügung gestellt hatte.<br />

Den Besuch im Verlagshaus der <strong>Gießener</strong>/<br />

Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n und der Wetterauer<br />

Zeitung anlässlich der Preisverleihung<br />

nutzten die <strong>Schüler</strong> auch, um sich einmal<br />

den Produktionsbetrieb einer Tageszeitung<br />

anzuschauen. »Wow, ist das<br />

laut hier«, stellten sie beim Betreten der<br />

Druckhalle fest. Sie staunten über die<br />

Geschwindigkeit,<br />

mit der Zeitung<br />

für Zeitung<br />

entsteht, über<br />

die Versandanlage sowie die kleinwagenschweren<br />

Papierrollen und verfolgten<br />

aufmerksam die Erklärungen zur Arbeit in<br />

einer Redaktion. Sie stellten Fragen zur<br />

Technik und zu Berufsfeldern in einem<br />

Zeitungshaus. Vor allem aber freuten sie<br />

sich natürlich völlig zu Recht über ihren<br />

Erfolg im Wettbewerb »Agenda 2020 – Wo<br />

wollt ihr hin?«. Mit ihren Ideen zeigten sie,<br />

dass Jugendlichen Politik und die Zukunft<br />

des Landes eben nicht egal sind, sondern<br />

dass es sich lohnt, sich Gedanken zu machen,<br />

sich einzubringen, seine Meinung zu<br />

sagen und so vielleicht auch einen Beitrag<br />

dazu zu leisten, in den nächsten Jahren in<br />

Deutschland etwas zu bewegen.<br />

Diese Collage brachte <strong>Schüler</strong>n der Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim den<br />

dritten Platz ein.<br />

Foto: kan<br />

7


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Mit dem Programm »U18« können Jugendliche schon einmal das Wählen üben. Wenn sie es dann dürfen, wollen sich viele<br />

nicht für eine Partei entscheiden.<br />

Viele Erstwähler sind unentschieden<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz<br />

Drei Millionen junge Menschen dürfen am 22. September das erste Mal bei einer Bundestagswahl<br />

ihre Stimme abgeben. Die Grünen genießen hohe Sympathie, aber auch<br />

Kanzlerin Merkel kann punkten – wenn die Jungen überhaupt abstimmen.<br />

Nein, wählen wird Sandra Ewald nicht.<br />

»Weil das alles nur leeres Gequatsche<br />

ist«, sagt die 19 Jahre alte <strong>Schüler</strong>in. Zum<br />

ersten Mal dürfte sie am 22. September<br />

ihr Kreuz auf einen Wahlzettel setzen.<br />

Politisch interessiert ist sie auch – wie<br />

viele in der Oberstufe der Gesamtschule<br />

Petershagen vor den Toren Berlins.<br />

Doch von den Parteien sind die <strong>Schüler</strong><br />

enttäuscht. So richtig haut ihre Politik hier<br />

keinen vom Hocker – trotz »Kandidatengrillen«<br />

in der Schulaula, TV­Duellen und<br />

Facebook.<br />

»Ich würde ja wählen, wenn ich direkt für<br />

Angela Merkel stimmen könnte«, sagt<br />

Sandra. Nicht wegen der Politik, sondern<br />

weil die Kanzlerin sie als Frau an der<br />

Spitze eines Staates beeindruckt hat. Und<br />

weil sie aus dem Osten kommt. Doch ein<br />

Kreuz nur für Merkel geht nicht – so hat<br />

die 19­Jährige am Wahlsonntag Besseres<br />

8


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

zu tun. An der privaten Gesamtschule in<br />

Brandenburg haben die <strong>Schüler</strong> eine<br />

eigene Firma gegründet, es gibt Fahrten<br />

nach Nordirland. Wer seine Kinder hier<br />

anmeldet, gehört meist zur klassischen<br />

Mittelschicht, die sozialen Probleme des<br />

nahen Berlins spielen hier eher keine<br />

Rolle.<br />

An seinen Eltern liege es auch, dass er<br />

persönlich zur Wahl gehen werde, sagt<br />

der 19 Jahre alte Richard König. »Und ich<br />

finde, das ist meine Pflicht.« Auch Elisa<br />

Funke meint: Man muss wählen gehen –<br />

um der rechtsradikalen NPD keine Chance<br />

zu geben. Doch insgesamt, so schätzen<br />

die potenziellen Erstwähler, wird wohl<br />

nur ein Drittel ihrer Freunde ein Kreuz auf<br />

den Wahlzettel machen.<br />

Bei der Bundestagswahl 2009 waren die<br />

Jungen die Wahlmüdesten: Die Beteiligung<br />

der unter 25­Jährigen lag zehn<br />

Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt<br />

von 71,4 Prozent. Dabei kommen<br />

die »Erstis« traditionell noch häufiger ins<br />

Wahllokal als die »Zweitwähler«, also die<br />

22­ bis 25­Jährigen. Demoskopen gehen<br />

davon aus, dass viele Erstwähler noch bei<br />

den Eltern wohnen und mit ihnen zur Wahl<br />

gehen. Für die Parteien sind die jungen<br />

Erwachsenen eine schwierige Zielgruppe.<br />

Die Grünen fuhren 2009 zwar 11,6 Prozent<br />

ihrer Stimmen bei den unter 25­Jährigen<br />

ein. Doch damit stehen sie ziemlich<br />

alleine da. In einer Studie der CDU­nahen<br />

Konrad­Adenauer­Stiftung aus dem Jahr<br />

2012 wird betont, man müsse bedenken,<br />

»dass die Gruppe der Jungwähler eine<br />

eher geringe Bedeutung für das Wahlergebnis<br />

der Parteien besitzt«.<br />

Es gibt einfach mehr ältere als junge<br />

Menschen in Deutschland – und die Alten<br />

gehen auch noch häufiger zur Wahl. So<br />

machten bei der Bundestagswahl 2009<br />

rund 15,5 Millionen über 60­Jährige ihre<br />

Kreuzchen, aber nur 6,2 Millionen unter<br />

30­Jährige.<br />

Trotzdem mühen sich die Parteien nach<br />

Kräften um die Stimmen der Jüngsten.<br />

»Diese Zielgruppe ist sehr wichtig, da<br />

sie aufgeschlossen und neugierig ist und<br />

leicht erreichbar über die neuen Medien.<br />

Wer das erste Mal wählt, baut auch eine<br />

Beziehung zu der Partei, die er wählt,<br />

auf«, heißt es bei der SPD. Die Partei<br />

versucht, junge Leute in ihrer Lebensrealität<br />

anzusprechen und setzt dabei auf<br />

Themen wie Mieten oder fehlende Ausbildungsplätze.<br />

Die CDU teilt Jung­ und Erstwählerkarten<br />

aus, alle Parteien setzen außerdem auf<br />

soziale Netzwerke und eigene Plattformen.<br />

Doch wer kann am meisten punkten?<br />

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa<br />

hat sich die Erstwähler auf Basis des<br />

»Stern«­RTL­Wahltrends genauer<br />

angesehen. Demnach sind Union und<br />

SPD bei den Jüngsten genauso beliebt<br />

wie bei der Gesamtwählerschaft (41 und<br />

23 Prozent). Die Grünen schneiden mit<br />

21 Prozent bei den Erstwählern deutlich<br />

besser ab als bei Älteren – ebenso mit<br />

fünf Prozent die Piraten. Die FDP ist mit<br />

zwei Prozent abgeschlagen, auch die<br />

Linke liegt mit vier Prozent schlechter<br />

als beim Durchschnittswähler. Bei der<br />

Kanzlerfrage hat CDU­Chefin Merkel<br />

auch bei der Jugend die Nase vorn.<br />

Der SPD sprechen die Jungwähler<br />

allerdings mehr politische Kompetenz<br />

zu als die Alten. Insgesamt ordnen sich<br />

die meisten Erstwähler der politischen<br />

Mitte zu.<br />

Doch was hilft das, wenn viele gar nicht<br />

erst zur Wahl kommen? Den Petershagener<br />

Erstwählern will eine überparteiliche<br />

politische Initiative Beine machen. Die<br />

»Wahl­Gang« verteilt Regenschutz für<br />

Fahrradsattel – und fordert darauf:<br />

»Arsch hoch, wählen gehen.«<br />

Die Stimmen für CDU und SPD sind<br />

laut Umfragen unter den Erstwählern<br />

ähnlich verteilt wie in der Gesamtheit<br />

der Wähler. Schaut man sich dagegen<br />

die Grünen oder die Piraten an, sieht<br />

das schon anders aus.<br />

9


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Vier Versionen von<br />

Schulfrieden<br />

Foto: dpa<br />

Die Bildungspolitik ist eine der Bastionen, in denen die Bundesländer richtig was zu<br />

sagen haben. Und so ist auch der Streit der Parteien über dieses Thema besonders<br />

groß. Nach der Landtagswahl könnte sich deshalb vieles ändern – je nachdem, wer<br />

gewinnt.<br />

Drei Kandidaten für einen Posten: Das<br />

gibt es bisher nur bei wenig Ministerämtern,<br />

die nach der Hessenwahl am 22.<br />

September vielleicht neu zu vergeben<br />

sind. Doch<br />

wer im Falle eines rot­grünen Wahlsiegs<br />

das Bildungsressort übernehmen soll, ist<br />

zwischen SPD und Grünen umstritten.<br />

Überhaupt sind sich die Wunsch­Koalitionspartner<br />

in dem zentralen Bereich<br />

der Landespolitik nicht sonderlich grün.<br />

Neben unterschiedlichen<br />

Personalvorschlägen haben sie auch<br />

voneinander abweichende inhaltliche<br />

Vorstellungen.<br />

Im Schattenkabinett von SPD­Spitzenkandidat<br />

Thorsten Schäfer­Gümbel ist<br />

Heike Habermann für den dem prominenten<br />

Platz der Kultusministerin vorgesehen.<br />

Die 58­jährige Diplom­Pädagogin ist<br />

10


seit zehn Jahren bildungspolitische Sprecherin<br />

der Fraktion. Die SPD will mit ihren<br />

Forderungen nach mehr Ganztagsbetreuung,<br />

insbesondere in der Grundschule,<br />

und einer Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe<br />

im Wahlkampf punkten. Den Weg,<br />

<strong>Schüler</strong> früher Abitur machen zu lassen<br />

(G8), sieht die Partei als gescheitert an.<br />

Für viel Kritik sorgt Habermann mit ihrem<br />

Plan, eine Gemeinschaftsschule bis<br />

Klasse zehn aufzubauen. Auf Dauer will<br />

die SPD auch das Sitzenbleiben abschaffen.<br />

Im Streit, wie viel Freiheit und wie viel<br />

Zwang in der Schulpolitik herrschen sollten,<br />

hat Habermann zuletzt mildere Töne<br />

angeschlagen und betont, gemeinsam mit<br />

Eltern, <strong>Schüler</strong>n und Lehrern vorgehen zu<br />

wollen.<br />

Die Grünen verdächtigen die SPD dennoch,<br />

alles anders machen und die Schulen<br />

in ein vorgefertigtes Korsett zwingen<br />

zu wollen. Nach<br />

dem Hin und<br />

Her bei G8 und<br />

G9 müssten<br />

Lehrer und <strong>Schüler</strong> aber endlich zur<br />

Ruhe kommen können, fordert Grünen­<br />

Bildungsexperte Mathias Wagner – nach<br />

Ansicht seiner Partei die Traumbesetzung<br />

für den Ministerposten. Der 39­Jährige ist<br />

seit 2005 bildungspolitischer Sprecher der<br />

Fraktion. »Hessen wechselt zum Schulfrieden.<br />

Und du?«, fragen die Grünen auf<br />

<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

»Mit der SPD könnte auf Dauer das<br />

Sitzenbleiben wegfallen.«<br />

ihren Wahlplakaten. Sie wollen, dass sich<br />

Schulen und Parteien auf eine Politik für<br />

die nächsten zehn Jahre verständigen.<br />

Einen Schwerpunkt legt die Partei auf die<br />

Grundschulen<br />

und fordert<br />

unter anderem<br />

eine Betreuungsgarantie<br />

von 7.30 Uhr bis 17 Uhr. Das<br />

Angebot soll in Zusammenarbeit mit den<br />

Kommunen zustande kommen, jedoch<br />

ohne Zwang. Zudem soll mit genügend<br />

Angeboten eine wirkliche Wahlfreiheit bei<br />

der Auswahl zwischen G8­ und G9­Schulen<br />

geschaffen werden.<br />

Gewinnt dagegen Schwarz­Gelb, hat die<br />

amtierende Kultusministerin Nicola Beer<br />

(FDP) gute Chancen, im Amt bleiben zu<br />

können. Die ehemalige Europastaatssekretärin<br />

(43) ersetzte vergangenes Jahr<br />

ihre Vorgängerin Dorothea Henzler. Beer<br />

ist ein G8­Fan<br />

und hatte viele<br />

Pläne zur Verbesserung,<br />

doch<br />

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)<br />

kam ihr in die Quere und verkündete, dass<br />

wahlweise wieder G9 zugelassen werde.<br />

Beer ist für ein vielfältiges Schulsystem<br />

mit Gymnasien, Real­ und Hauptschulen,<br />

Mittelstufen­ und Gesamtschulen. Im<br />

kommenden Schuljahr will die Ministerin<br />

die Lehrerversorgung endlich auf 105<br />

Prozent verbessern und startet zudem<br />

den lange angekündigten islamischen Religionsunterricht,<br />

zunächst an 27 Grundschulen.<br />

Das Angebot an Ganztagsschulen<br />

will Beer<br />

»Die CDU will das gegliederte<br />

Schulsystem mit Gymnasien erhalten.«<br />

ausbauen – mit<br />

der Betonung<br />

auf »Angebot«.<br />

Von »Zwangsbeglückung« hält die FDP­<br />

Politikerin nämlich nichts.<br />

Die CDU hat seit knapp einem Jahr einen<br />

neuen bildungspolitischen Sprecher, auf<br />

den Abgeordneten Hans­Jürgen Irmer<br />

folgte Günter Schork. Dass die Partei der<br />

FDP nach einem gemeinsamen Wahlsieg<br />

das Bildungsressort streitig machen wird,<br />

ist aber sehr unwahrscheinlich.<br />

Die CDU will das gegliederte Schulsystem<br />

mit Gymnasien erhalten, denn sie sieht<br />

darin die beste Möglichkeit, um jedes<br />

Kind zu fördern. »Gleichmacherei« lehnt<br />

sie ab, eine Einheitsschule soll es mit ihr<br />

nicht geben. Die Eltern sollen aus der<br />

Vielfalt von Schulen wählen können, das<br />

gilt auch für die beiden Formen G8 und<br />

G9. Mit einem »Pakt für den Nachmittag«<br />

soll gemeinsam mit Kommunen, Vereinen<br />

und Kirchen eine freiwilliges Betreuungsangebot<br />

von bis zu zwölfjährigen <strong>Schüler</strong>n<br />

geschaffen werden. Gelten soll es bis 16<br />

Uhr. Auch mehr Ganztagsschulen soll es<br />

nach dem Willen der CDU geben – und<br />

zwar je nach Bedarf, ohne Zwang.<br />

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Bedeutet G8 für mehr <strong>Schüler</strong> Nachhilfeunterricht, weil sie<br />

bei dem Tempo in der Schule nicht mitkommen?<br />

Foto: dpa<br />

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11


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Viele <strong>Schüler</strong> und auch Eltern klagen darüber, dass bei G8 wenig Freizeit übrig bleibt, weil die Jugendlichen viel lernen müssen.<br />

Bildungschaos in Deutschland<br />

Das Landgraf­Ludwigs­Gymnasium und auch einige andere Gymnasien in Gießen<br />

wollen zu G9 zurückkehren, viele Gesamtschulen in Deutschland und auch die<br />

Gymnasien in Rheinland­Pfalz haben G8 nie eingeführt. Viele Schulreformen wurden<br />

in den letzten Jahren in der Bundesrepublik durchgeführt. Aber was soll das alles?<br />

Bildungspolitik ist in Deutschland Ländersache;<br />

jedem Bundesland ist überlassen,<br />

wie es sein Schulsystem gestaltet. Alle<br />

Bundesländer haben zwar ähnliche Vorgaben,<br />

aber dennoch sind die Schulsysteme<br />

sehr unterschiedlich. Die Leistungsfähigkeit<br />

der Schulsysteme wurde schon in<br />

verschiedenen Studien untersucht. Die<br />

wohl bekannteste ist die PISA­Studie.<br />

Hessen war noch nie ein PISA­Gewinner,<br />

es liegt immer nur knapp über dem Durchschnitt.<br />

Besonders bemängelt werden hier<br />

die fehlende Internationalisierung, sowie<br />

der Mangel an Ganztagsschulen. Sachsen<br />

und auch die südlichsten Bundesländer<br />

Baden­Württemberg und Bayern dagegen<br />

haben schon immer sehr gut abgeschnitten.<br />

Besonders schlecht schneiden die<br />

Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin<br />

ab, aber auch das größte Bundesland<br />

Nordrhein­Westfalen kommt in der Studie<br />

nicht gut weg.<br />

Die Unabhängigkeit der Bundesländer<br />

in der Bildungspolitik hat ihre Vor­ und<br />

Nachteile. Ein wichtiger Vorteil ist, dass<br />

der Föderalismus die Demokratie stärkt.<br />

Die Unabhängigkeit der Länder sorgt<br />

unter anderem dafür, dass eine Machtergreifung<br />

wie im Nationalsozialismus<br />

deutlich erschwert wird. Sollte nämlich<br />

ein Diktator versuchen, die Bildung nach<br />

seinen Interessen zu ändern, muss er<br />

zuerst Bundestag und Bundesrat kontrollieren.<br />

Sollte er das schaffen, muss er nun<br />

16 verschiedene unabhängige Landtage<br />

unter Kontrolle bringen. Und selbst<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

dann können sich immernoch Schulen<br />

gegen ihn wehren. Außerdem kann jedes<br />

Bundesland seine eigenen Vorstellungen<br />

individuell im Schulsystem umsetzen. So<br />

können mehrere voneinander unabhängige<br />

Ministerien ihre eigenen Schulsysteme<br />

entwickeln und es entsteht ein Wettbewerb.<br />

Die gute Seite daran ist, dass<br />

verschiedene Systeme entstehen und die<br />

einen von den anderen lernen können.<br />

Auf der anderen<br />

Seite gibt<br />

es aber auch<br />

Nachteile. Die<br />

unterschiedlich durchdachten Systeme<br />

sind so komplex, dass schon ein Umzug<br />

in ein anderes Bundesland zum Problem<br />

werden kann. In der gymnasialen Oberstufe<br />

ist der Wechsel von einem Bundesland<br />

in ein anderes unter Umständen<br />

ohne das Wiederholen einer Klassenstufe<br />

nicht zu schaffen.<br />

Wenn jetzt einige Bundesländer wieder zu<br />

G9 zurückkehren, wird auch ein Umzug in<br />

der Mittelstufe noch schwieriger werden.<br />

Zum Beispiel wird bei G8 die zweite<br />

Fremdsprache ab der 6. Klasse unterrichtet,<br />

während diese bei G9 erst in der 7.<br />

Klasse startet.<br />

Da Hessen nicht komplett zu G9 zurückkehrt,<br />

sondern jede Schule selbst<br />

entscheiden darf, ob sie bei G8 bleibt<br />

oder zu G9 wechselt, wird höchstwahrscheinlich<br />

sogar ein Umzug innerhalb<br />

Hessens schwierig werden. Nach einer<br />

Recherche des Radiosenders FFH bleiben<br />

zum Beispiel alle sieben Gymnasien in<br />

Wiesbaden sowie die Gymnasien im<br />

Rheingau­Taunus­Kreis bei G8, während<br />

einige Schulen in Hessen – wie auch die<br />

<strong>Gießener</strong> Herderschule – eine Wahlmöglichkeit<br />

zwischen G8 und G9 anbieten<br />

möchten. In Gießen hat sich neben dem<br />

LLG auch die Liebigschule für die Rückkehr<br />

zu G9 entschieden.<br />

Aber Chaos herrscht auch in den anderen<br />

Bundesländern. Baden­Württemberg<br />

und das Saarland führen Gemeinschaftsschulen<br />

ein, die als eine Art ganztägige<br />

Gesamtschule mit Abituroption nach neun<br />

Jahren fungieren. In Nordrhein­Westfalen<br />

wird die Sekundarschule eingeführt, eine<br />

Schulform, in der die <strong>Schüler</strong> mindestens<br />

bis zur 6. Klasse gemeinsam unterrichtet<br />

»Chaos gibt es nicht nur in<br />

Hessen, sondern auch anderswo«<br />

werden. Bayern kürzt den G8­Lehrplan<br />

und plant ähnlich wie Hessen ein G9­<br />

Abitur. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen,<br />

Berlin sowie in Thüringen herrscht<br />

Reformstille, aber auch hier sind heftige<br />

Diskussionen an der Tagesordnung.<br />

Da fragt man sich doch nur: Was soll das<br />

alles?<br />

Einige Reformen finde ich sinnvoll, andere<br />

wiederum nicht. Eine Gesamtschule<br />

beispielsweise<br />

bietet schwächeren<br />

<strong>Schüler</strong>n,<br />

die vielleicht<br />

auf einem Gymnasium nicht zurechtkämen,<br />

die Möglichkeit, dennoch einen<br />

gymnasialen Abschluss zu erlangen. Das<br />

Abschaffen der verbindlichen Schulempfehlung<br />

ist in meinen Augen ebenfalls eine<br />

vernünftige Sache. Niemand außer Eltern<br />

und <strong>Schüler</strong>n sollten entscheiden, auf<br />

welche Schule das Kind gehen soll. Die<br />

Empfehlung soll ledigleich ein Wegweiser<br />

sein. Daher bemängele ich gerade das<br />

bayrische Schulsystem. Hier wird mit<br />

Beginn der ersten Klasse Druck auf die<br />

Kinder ausgeübt, dass sie auch ja eine<br />

gute Empfehlung bekommen. Auf der anderen<br />

Seite halte ich es nicht für sinnvoll,<br />

G8 einzuführen und wenige Jahre später<br />

wieder zu G9 zu wechseln. Hätte man<br />

nicht besser G8 weiter ausbauen sollen?<br />

Außerdem denke ich, dass es keine gute<br />

Idee ist, dass sich die Oberstufenmodelle<br />

so stark voneinander unterscheiden, dass<br />

beispielsweise Umzüge teilweise unmöglich<br />

werden.<br />

Sicherlich spielt auch der Wahlkampf<br />

eine große Rolle, die Bildungsdebatte ist<br />

immer ein heißes Eisen im Erlangen um<br />

Wählerstimmen. Gerade jetzt ist guter<br />

Wahlkampf wichtig, denn die Bundestagswahlen<br />

sind nur noch wenige Tage<br />

entfernt.<br />

Insofern wird es auch in der Zukunft wohl<br />

sehr unterschiedliche Bildungssysteme in<br />

den Bundesländern geben.<br />

Max Hamscher,<br />

Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />

Quellen:<br />

• www.spiegel.de Suche: PISA Studie dpa<br />

• http://www.linkpics.de/gbbilder/anlaesse_und_feiertage/abitur_abschluss/75abiturabschluss3.jpg<br />

• http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_Deutschland<br />

• http://www.spiegel.de/flash/flash­27227.html<br />

• http://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasiale_Oberstufe<br />

• http://www.ffh.de/news­service/ffh­nachrichten/nController/News/nAction/show/<br />

nCategory/topnews/nId/21207/nItem/g8g9­<br />

wahlmoeglichkeit­viele­hessische­gymnasien­aendern­nichts.html<br />

Lautstark protestieren Demonstranten teilweise für die Rückführung zu G9. Unser<br />

Autor kann das nicht nachvollziehen.<br />

Foto: dpa<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Politik im Netz<br />

Jugendliche haben keine politische Meinung? Falsch. Oft wissen sie nur nicht, wo sie<br />

sie äußern können. In sozialen Netzwerken, Vereinen oder Chats haben junge Leute<br />

aber genug Möglichkeiten dazu.<br />

Kurz vor der Bundestagswahl im September<br />

werden die Vorwürfe wieder laut: Jugendliche<br />

seien politisch nicht interessiert.<br />

Dem widerspricht Luisa Maria Schweizer:<br />

»Den Vorwurf, dass die Jugend desinteressiert<br />

ist, kann ich nicht bestätigen«,<br />

sagt die Sprecherin der Politikplattform<br />

»Du hast die Macht«. Die Seite richtet<br />

sich explizit an junge Leute. Auch Thomas<br />

Krüger, Präsident der Bundeszentrale<br />

für politische Bildung (bpb) hat andere<br />

Erfahrungen gemacht: »Politik lässt<br />

sich generell schwieriger an junge Leute<br />

vermitteln.« Dennoch hätten sie oft ein<br />

höheres Interesse an politischen Themen,<br />

als manche vermuten.<br />

Um sich als Jugendlicher über Politik zu<br />

informieren und auszutauschen, gibt es<br />

viele Möglichkeiten. In Schulen veranschaulichen<br />

beispielsweise Wahlsimulationen<br />

das komplexe Wahlsystem, nach<br />

der Auslosung gibt es für die <strong>Schüler</strong> eine<br />

richtige Wahlparty.<br />

Auch auf Facebook, Youtube und in Blogs<br />

können Jugendliche aktiv werden. In<br />

Chats treffen sie auf Politiker oder auf andere<br />

Jugendliche. Im Videoformat können<br />

sie ihre Meinung frei herausrappen. Dabei<br />

sollen die Jugendlichen vor allem angeregt<br />

werden, sich selber eine Meinung zu<br />

bilden und sie auf verschiedene Weise<br />

auszudrücken, erklärt Schweizer. Auch<br />

viele Schauspieler und Stars präsentieren<br />

sich und ihre Meinung auf Politikplattformen.<br />

Laut Krüger sprechen Prominente<br />

besonders die Jugendlichen glaubwürdig<br />

an, die Politik als Enttäuschung ansehen.<br />

Es reicht aber nicht, einfach die Wahlthemen<br />

vorzustellen oder die<br />

Jugendlichen in<br />

Im Internet sind viele Jugendliche inzwischen zu Hause. Deshalb gibt es hier auch<br />

immer mehr Möglichkeiten, sich politisch einzubringen.<br />

Chats mit Politikern zusammenzubringen.<br />

Die Studie »Sprichst du Politik?«<br />

der Friedrich­Ebert­Stiftung fand 2011<br />

heraus, dass Jugendliche die Sprache<br />

von Politikern zu umständlich finden und<br />

auch Medien die Politikersprache nicht<br />

ausreichend erklären. »Der Politikersprech<br />

wird von Jugendlichen oft nicht verstanden«,<br />

sagt Schweizer. Daher müsse man<br />

ihn erst einmal übersetzen.<br />

Warum das eigentlich alles so wichtig ist?<br />

»Die Jugendlichen sollen begreifen, dass<br />

es bei Wahlen um ihre eigenen Interessen<br />

geht«, erklärt Krüger. Gerade in einer<br />

alternden Gesellschaft sei das wichtig:<br />

Die älteren Menschen sind in der Überzahl,<br />

mehr von ihnen als von jüngeren<br />

Menschen gehen wählen. Das Resultat:<br />

Die älteren können ihre Interessen stärker<br />

vertreten. Mischen sich<br />

Foto: dpa<br />

Jugendliche aber ein, können sie auch<br />

etwas bewegen. Krüger nennt als Beispiel<br />

die Freiheit im Internet: Was zunächst nur<br />

von Experten diskutiert wurde, hielt Einzug<br />

in die sozialen Netzwerke. Jeder hat<br />

mittlerweile eine Meinung zu Datenschutz<br />

und Urheberrecht – und schon landen<br />

die Themen auf der politischen Agenda.<br />

»Politik bewegt sich, wenn auch sehr<br />

langsam.« Jugendliche müssten geduldig<br />

und unnachgiebig mit der Politik sein,<br />

erklärt Krüger.<br />

Oft wissen Jugendliche gar nicht, wie<br />

wichtig Politik im Alltag ist. »Eigentlich<br />

ist alles politisch«, betont Schweizer. Die<br />

Wahl ist nur eine von vielen Möglichkeit<br />

für Jugendliche, Politik mitzugestalten.<br />

Vereine sind »Probestuben für Demokratie«,<br />

wie Krüger sie nennt, in denen sich<br />

Jugendliche ehrenamtlich engagieren<br />

können.<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Veranstaltungen<br />

FrauContraBass<br />

Seit mittlerweile zehn Jahren machen sich FrauContra­<br />

Bass die klangliche Eigenheit ihrer reduzierten Besetzung<br />

zunutze und interpretieren Songs aus dem Universum<br />

von Soul, Jazz und Pop – am Mittwoch,<br />

23. Oktober, auch im <strong>Gießener</strong> Ulenspiegel.<br />

Donnerstag, 3. Oktober<br />

Schiller: Elektronik Pur – Neue Klangwelten<br />

Willkommen in der neuen Welt des Klangs:<br />

Christopher von Deylen alias Schiller lädt nach<br />

der Live­Tournee in den ganz großen Hallen<br />

erneut zu „Elektronik Pur“ ein. 50 Konzerte rein<br />

instrumental. Außergewöhnliche Orte, klassische<br />

Theater, alle bestuhlt. Zurücklehnen und<br />

eintauchen in ein Meer aus Licht und Sound.<br />

Sphärische Synthesizer­Sounds, hypnotische<br />

Rhythmen, atemberaubende Surround­Symphonien.<br />

Live erleben, wie der Soundvisionär<br />

auf der Bühne mit seinen musikalischen<br />

Gästen Cliff Hewitt, Christian Kretschmar und<br />

Ralf Gustke Klanggemälde außerordentlicher<br />

Schönheit und Intensität entwickelt.<br />

20 Uhr, Kongresshalle Gießen<br />

Samstag, 12. Oktober<br />

Kaya Yanar: Around the World<br />

Kaya Yanar, der rastlose Weltenbummler unter<br />

den Comedians, ist wieder da. Mit seinem<br />

brandneuen Programm ist er auf Tour und erzählt<br />

von seinen lustigen Reisen. Denn obwohl<br />

es ihm hierzulande prächtig gefällt, zieht es ihn<br />

immer wieder in die Ferne. Auf der Suche nach<br />

dem Paradies auf Erden war er diesmal unter<br />

anderem in Amerika und Asien unterwegs und<br />

hat viele Geschichten im Gepäck, die er in seiner<br />

unvergleichlichen Art auf der Bühne erzählt.<br />

Geschichten von fremden Kulturen, Menschen<br />

und natürlich deren Sprachen. Nach seinem<br />

Erfolgsprogramm »All inclusive« entführt uns<br />

Kaya Yanar erneut in fremde Welten und nimmt<br />

sie mit kräftigem Augenzwinkern auf die Schippe.<br />

Dabei entgeht nichts seinem scharfen Blick<br />

fürs Detail.<br />

20 Uhr, Rittal Arena Wetzlar<br />

Nach den beiden Veröffentlichungen »FrauContraBass« und »Saal 3« greifen Katharina Debus<br />

(Gesang) und Hanns Höhn (Bass) auf dem dritten Album ihre musikalischen Wurzeln auf: »The<br />

Great American Songbook«. Dabei setzen die beiden ihre eigene Tradition fort, die Essenz der<br />

Songs zu erfassen, den Kern freizulegen und minimalistisch zu interpretieren. Virtuos, aber nicht<br />

verkopft widmen sich die beiden 13 Titeln des Great American Songbook – der legendären<br />

Sammlung bedeutender Stücke der amerikanischen Songkultur. Viele dieser Songs entstammen<br />

Filmen oder Musicals und wurden auf unzähligen Bühnen weltweit interpretiert und oft als<br />

Improvisationsgerüst benutzt.<br />

Freitag, 20. September<br />

Keller Theater: »2 x NYC« – Zwei Ein-Akter<br />

von Greg Turner und Sharon E. Cooper<br />

In Sharon E. Coopers »A visit to the Bronx«<br />

geht es um eine junge Frau aus Virginia, die in<br />

der Bronx die Wurzeln ihrer Familie sucht, und<br />

sich daraus Antworten auf Fragen bezüglich<br />

ihrer Zukunft verspricht. Dabei macht sie eine<br />

erstaunliche Begegnung und eine Reise in die<br />

Vergangenheit. Greg Turners »Revival« erzählt<br />

von einem alternden Schriftsteller und seiner<br />

ehemaligen Hauptdarstellerin, die sich im Zuge<br />

einer Neuaufführung ihres größten Erfolges am<br />

Broadway zum ersten Mal nach sehr langer<br />

Zeit wiedersehen. Auch hier stellt sich die<br />

Frage, ob die Vergangenheit wirklich so ist,<br />

wie man sie in Erinnerung behalten hat. Und<br />

was das für das weitere Leben bedeutet.<br />

19.30 Uhr, Kleine Bühne Gießen, Bleichstraße<br />

28<br />

Samstag, 28. September bis Sonntag, 6. Oktober<br />

Foto: Agentur<br />

<strong>Gießener</strong> Herbstmesse<br />

Der traditionelle Vergnügungspark mit den neuesten<br />

Karussells, Imbissbuden und Feuerwerk<br />

kommt wieder nach Gießen. Zeit für Adrenalin,<br />

Bratwürstchen und Popcorn. In diesem Jahr<br />

nicht auf dem Messeplatz Ringallee sondern<br />

auf dem Gelände am Schlachthof.<br />

Gießen, Gelände am Schlachthof, Schlachthofstraße<br />

Sonntag, 13. Oktober<br />

Thorsten Havener: Ich weiß, was du denkst<br />

Der Gedankenleser ist wieder auf Tour. Mit<br />

unglaublichen Effekten, wie sie noch nie zu sehen<br />

waren, stellt er sich seinem Publikum. Der<br />

Mann, der in der Millionenstadt Tokio eine willkürlich<br />

versteckte Person mit dem Hubschrauber<br />

fand, ist nun auch wieder auf deutschen<br />

Bühnen. Der Entertainer liest in den Gesichtern<br />

seiner Zuschauer wie in einem offenen Buch, er<br />

kennt ihre geheimsten Wünsche und kontrolliert<br />

scheinbar ihren freien Willen. Havener nimmt<br />

sein Publikum mit in die Welt der Gedanken:<br />

Geheimnisvoll, charmant und rätselhaft, aber<br />

garantiert ohne übersinnliche Kräfte.<br />

19 Uhr, Kongresshalle Gießen<br />

Freitag, 25. Oktober<br />

Lange Nacht der Wissenschaft<br />

Im Rahmen der Ausstellung »Bewegte Momente<br />

– Physik zum Anfassen« findet ein ganz<br />

besonderer Abend im Mathematikum statt.<br />

Die Lange Nacht der Wissenschaft lädt dazu<br />

ein, Wissenschaft in stimmungsvollem Ambiente<br />

zu genießen. In dieser schönen Atmosphäre<br />

kann man an verschiedenen Aktionen teilnehmen<br />

und auf unterschiedlichste Arten die<br />

unterhaltsame Seite der Naturwissenschaften<br />

kennenlernen. Ein besonderer Höhepunkt dieses<br />

Abends wird das Finale des Spaghettibrückenbauwettbewerbs<br />

sein. Wer nur aus Nudeln<br />

und Klebstoff bis zur langen Nacht die stabilste<br />

Brücke zwischen zwei Punkten baut, gewinnt.<br />

Mitmachen kann jeder.<br />

14 Uhr, Mathematikum Gießen<br />

16


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Kinotipps<br />

Jurassic Park 3D<br />

Die fast perfekte Attraktion<br />

John Hammond errichtet einen Freizeitpark, für dessen Inbetriebnahme er den Segen<br />

von Paläontologen braucht. Also lässt er das dinosaurierbegeisterte Forscherpärchen<br />

Dr. Grant und Dr. Sattler mit dem Mathematiker Dr. Malcolm auf die Insel fliegen und<br />

führt ihnen seine Attraktion vor: Einen Park voller Dinosaurier, die mithilfe urzeitlicher<br />

DNA zum Leben erweckt wurden. Die Wissenschaftler sind zunächst begeistert, aber<br />

Dr. Malcolm legt auch Skepsis an den Tag. Und er soll recht behalten.<br />

Kinostart ist der 5. September.<br />

White House Down<br />

Furiose Action mit Humor<br />

Afghanistanveteran John<br />

Cale befindet sich zufällig<br />

mit seiner elfjährigen<br />

Tochter Emily im Weißen<br />

Haus, als ein Trupp Terroristen<br />

sich einschleicht,<br />

um Präsident James<br />

Sawyer zu kidnappen. Cale vereitelt ihren<br />

Plan. Nach mehreren Feuergefechten mit<br />

den Bösewichten nimmt er Sawyer unter<br />

seine Fittiche. Während sie gemeinsam<br />

nach einem Ausweg aus der zunehmend<br />

eskalierenden Situation suchen, verschanzen<br />

sich die Terroristen mit einer Reihe von<br />

Geiseln, unter ihnen auch Emily.<br />

Grenzgänger<br />

Prämiertes Dreiecks-Drama<br />

Im Sommer 2001 verrichtet<br />

Ronnie vom Bundesheer<br />

seinen Dienst an der<br />

grünen österreichischslowakischen<br />

Grenze. Seinen<br />

Alltag an den Flussauen<br />

verkürzt er mit Ausritten<br />

zum Gasthaus in der Au, wo er ein Auge<br />

auf Jana, die Gattin von Wirt Hans, geworfen<br />

hat. Ronnie soll ihnen nachspionieren,<br />

um den nebenerwerbsmäßigen Menschenschleuser<br />

auf frischer Tat zu ertappen.<br />

Hans hingegen will, dass Jana Interesse<br />

für Ronnie vorschützt, hat die Rechnung<br />

aber ohne ihre Hormone gemacht.<br />

Ummah<br />

Unter Freunden<br />

Mit Bauchschuss überlebt<br />

V­Mann Daniel seinen<br />

Undercover­Einsatz im<br />

Neonazi­Milieu. Frustriert<br />

will er den Dienst quittieren,<br />

seine skrupellosen<br />

Vorgesetzten schicken ihn<br />

aber nach Berlin­Neukölln, wo er in einer<br />

Bruchbude monatelang untertauchen und<br />

dabei seine Verletzung kurieren soll. Der<br />

Drogenabhängige lernt Elektrohändler<br />

Abbas und Kumpel Jamal kennen, die ihn<br />

gastfreundlich in ihr familiäres Netz<br />

aufnehmen. Als Daniel aussteigen will,<br />

schlägt der Verfassungsschutz zu.<br />

Darsteller:<br />

Start:<br />

Channing Tatum, Jamie Foxx,<br />

Maggie Gyllenhaal, Jason Clarke<br />

5. September<br />

Darsteller:<br />

Start:<br />

Stefan Pohl, Andrea Wenzl,<br />

Andreas Lust, Edmund Jäger<br />

12. September<br />

Darsteller:<br />

Start:<br />

Frederick Lau, Kida Khodr,<br />

Burak Yigit, Mona Pirzad<br />

12. September<br />

Das Pferd auf dem Balkon<br />

Ein Abenteuerfilm<br />

Der zehnjährige Mika<br />

kann keine Witze erzählen,<br />

ist ein Mathegenie<br />

und muss stets um<br />

14.17 Uhr sein Mittagessen<br />

bekommen, sonst<br />

wird er unausstehlich.<br />

Mika leidet am Aspergersyndrom. Das<br />

macht es nicht gerade leicht, Freunde zu<br />

finden. Doch als er eines Abends auf dem<br />

Balkon gegenüber ein leibhaftiges Pferd<br />

erblickt, ändert sich sein Leben radikal.<br />

Denn der Hengst namens Bucephalus soll<br />

zum Schlachter. Das kann Mika keinesfalls<br />

zulassen.<br />

Darsteller:<br />

Start:<br />

Enzo Gaier, Nora Tschirner,<br />

Natasa Paunovic, Andreas Kiendl<br />

19. September<br />

Prakti.com<br />

Von Herz und Optimismus<br />

Als Top­Vertreter können<br />

Billy und Nick alles verkaufen,<br />

sogar sich selbst,<br />

als sie überraschend ihren<br />

Job verlieren und beim<br />

Internet­Riesen Google<br />

um eine der begehrten<br />

Praktikantenstellen kämpfen. Obwohl sie<br />

keine Ahnung von der digitalen Welt haben<br />

und unter ihren brillanten Konkurrenten als<br />

Dinosaurier gelten, die sich in einer anderen<br />

Zeitzone verirrt haben, zeigen sie der<br />

ungläubigen jungen Generation, was<br />

Teamspirit, Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein<br />

bewirken können.<br />

Darsteller:<br />

Start:<br />

Vince Vaughn, Owen Wilson,<br />

Rose Byrne, John Goodman<br />

26. September<br />

V8 – Du willst<br />

der Beste sein<br />

Abenteuer um vier Freunde<br />

David will Rennfahrer<br />

werden, spart jeden Cent,<br />

um sich ein eigenes Kart<br />

leisten zu können. Leider<br />

kommt ihm dabei immer<br />

seine lästige Schwester<br />

Luca in die Quere. Doch dann schlägt das<br />

Schicksal zu! David und Luca sowie die<br />

kesse Kiki und der Schnösel Robin werden<br />

auserwählt, am legendären Rennen in der<br />

geheimnisumwobenen Burg teilzunehmen.<br />

Jetzt müssen sich die vier Kids zusammenraufen.<br />

Denn der Gegner arbeitet nicht<br />

mit fairen Mitteln.<br />

Darsteller:<br />

Start:<br />

Georg Sulzer, Maya Lauterbach,<br />

Samuel Jakob, Klara Merkel<br />

26. September<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Den Blick entschlossen nach vorne gerichtet: Michael Schumacher hat sein Ziel schon fest im Visier.<br />

Der Wille zu fahren<br />

Unsere Autorin Viktoria Chiara ist Motorsportfan. Was sie allerdings vermisst, sind<br />

Nahaufnahmen der Fahrer kurz vor dem Start, nur Sekunden bevor sie Fahrer das<br />

Gaspedal drücken. Denn dann kann man die ganze Stimmung des Rennens besser<br />

begreifen, dann wird klar, warum die Rennfahrer sich immer wieder hinter das Steuer<br />

oder auf das Motorrad setzen, obwohl sie dabei oft ihre Gesundheit riskieren.<br />

Hast du schon einmal einem Rennfahrer<br />

in die Augen gesehen? Ich meine nicht<br />

seinen Blick während irgendeiner Pressekonferenz<br />

oder Autogrammstunde. Ich<br />

rede von dem Zeitpunkt kurz vor<br />

dem Start. In einer<br />

»Nach einem Unfall wird erst<br />

einmal nach dem Auto oder Bike gesehen«<br />

Phase vollster Konzentration. Wenn der<br />

Fahrer seinen Helm bereits auf hat und<br />

vollkommen fokussiert ist. Siehst du dann<br />

den Film, der vor seinem inneren Auge<br />

abläuft? Die Startampel. Lichter gehen<br />

aus. Motoren heulen auf. Kupplung.<br />

Erster Gang. Zweiter, dritter. Es gibt nur<br />

eine Richtung. Flucht nach<br />

vorne. Raus aus dem Startpulk. Solche<br />

Aufnahmen sieht man viel zu selten, obwohl<br />

sie die ganze Atmosphäre eigentlich<br />

am besten beschreiben. Rennfahrer sind<br />

verrückte Menschen. Zum Mann möchte<br />

sie nicht unbedingt jeder haben. Sie riskieren<br />

oftmals ihr Leben und nach einem<br />

Unfall steigen sie aus, um sich erstmal<br />

nach dem Auto oder Bike umzusehen.<br />

18


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Die besten Rennfahrer – heißt es – sind<br />

die Rallyefahrer. Mit Recht, wie ich finde.<br />

Die schnellsten sind die Formel­1­Fahrer –<br />

Perfektionisten à la Schumacher.<br />

Aber die aufregendsten, wirklich verrückten<br />

Fahrer, sind die Motorradrennfahrer.<br />

Beispiel gefällig? Marc Marquez! Allein<br />

dieser Name ist schon ein Grund für<br />

Gänsehaut. In Mugello mit knapp 300<br />

Sachen gestürzt. Geschwollenes Kinn<br />

und ich will nicht wissen welche Schmerzen.<br />

Und trotzdem fuhr er die schnellste<br />

Rennrunde – nach insgesamt vier Stürzen<br />

übers Wochenende. Bis zum allerletzten<br />

Moment versuchen diese Fahrer ihr Bike<br />

festzuhalten, selbst wenn sie schon nicht<br />

mehr darauf sitzen. Nicht alles, dass sie<br />

Sekunden nach dem Sturz schon wieder<br />

versuchen aufzustehen und zu ihren<br />

Maschinen zu eilen. Ein ebenso gutes<br />

Beispiel für diesen unbändigen Willen ist<br />

Tech­3­Fahrer Cal Crutchlow. Der Brite ist<br />

supertalentiert und durch seinen britischen<br />

Humor ebenso sympathisch und<br />

bei vielen Fans sehr beliebt. Nach einem<br />

Sturz macht er sich auf direktem Weg auf<br />

in die Garage, um sich dort sofort auf das<br />

Ersatzbike zu setzten und die Jagd gegen<br />

die Zeit wieder aufzunehmen. Es ist ratsam,<br />

diesem Mann auf seinem Weg nicht<br />

in die Quere zu kommen. Allein sein Blick,<br />

nur freigegeben durch das offene Visier,<br />

spricht die wohl eindeutigste Sprache des<br />

Rennsports: »Gebt mir ein Motorrad!«<br />

Motorradrennfahrer sind aber auch so<br />

interessant, weil man ihnen bei der Arbeit<br />

zusehen kann. DTM, Rallye oder Formel<br />

1 sind toll. Aber auf dem Bike siehst du<br />

jede Bewegung. Wie sich der Fahrer in<br />

die Kurve legt, aufstellt, schaltet, Angriffe<br />

vorbereitet. Und wenn man dann Glück<br />

hat und eine Kameraaufnahme erwischt,<br />

die Einblick in das Visier verleiht, sieht<br />

man wieder diesen Blick. Ein Blick der so<br />

fest, so konzentriert ist, dass es einem<br />

durch Mark und Knochen geht. Der Wille<br />

zu Fahren!<br />

Viktoria Chiara Hägel<br />

Für Marc Marquez hat sich der<br />

Wille zum Sieg gelohnt. Er kann<br />

bei der Zieleinfahrt feiern.<br />

Foto: dpa<br />

19


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

»Bei uns gibt es<br />

Wissen to go«<br />

Foto: You FM<br />

Frederik Merx hat gemeinsam mit dem You-FM-Team ein Konzept auf die Beine gestellt, mit dem sie junge Hörer rund um die<br />

Wahl gut informieren wollen, ohne dass es nervt.<br />

Ein junger Radiosender und harte Nachrichten aus der Politk – passt das zusammen?<br />

Ja, meinen die Verantwortlichen bei You FM. Redakteur Frederik Merx hat uns im<br />

Interview verraten, dass es darauf ankommt, wie man Themen rund um die Bundesund<br />

Landtagswahl präsentiert.<br />

1.<br />

Welche Programmpunkte plant<br />

ihr bei You FM am 22. September,<br />

dem Wahlabend, und in den Wochen<br />

davor?<br />

Frederik: Der Wahlabend hat bei uns<br />

nicht die Hauptpriorität. Wir wollen lieber<br />

das Informationsbedürfnis vor der Wahl<br />

stillen und zur Willens­ und Meinungsbildung<br />

beitragen. Natürlich schalten wir<br />

am 22. September auch nach Berlin und<br />

Wiesbaden und werden<br />

mit einem jungen Wahlhelfer sprechen,<br />

der zum ersten Mal Stimmen auszählt.<br />

Aber darauf liegt wie gesagt nicht unsere<br />

Hauptpriorität. Da stehen wir auch ein<br />

bisschen im »Fernsehschatten«, wer Informationen<br />

sucht, wird an diesem Abend<br />

eher im Fernsehen und online danach<br />

suchen.<br />

20


Wichtiger ist uns der Nachwahltag. Da<br />

werden Moderator Christoph Tautz aus<br />

Berlin und Ariane Focke aus Wiesbaden<br />

berichten. Sie werden Einschätzungen<br />

und Eindrücke von Wahlpartys aufbereiten.<br />

2.<br />

Wie stellt ihr euch in den Wochen<br />

vor der Wahl auf?<br />

Frederik: Das ist für uns die wichtigste<br />

Phase. Die drei Wochen vor der Wahl<br />

haben auch die meisten Vorbereitung<br />

erfordert. Mit der Rubrik »Der kleine<br />

Unterschied« beispielsweise stellen wir in<br />

allen unseren Sendungen verschiedene<br />

Wahlkampfthemen kurz vor. Die einzelnen<br />

Audios kann man auch auf unserer<br />

Homepage nachhören. Darin geht es<br />

um Themen wie Leiharbeit, Rente oder<br />

Miete und wir gehen auf die Unterschiede<br />

zwischen den Parteien ein.<br />

Außerdem laden wir eine<br />

Woche lang jeden<br />

Tag einen Spitzenkandi­<br />

daten der<br />

Landtagswahl<br />

zum<br />

»Bewerbungsgespräch«<br />

ein. Tarek Al­Wazir, Volker Bouffier, Jörg­<br />

Uwe Hahn, Thorsten Schäfer­Gümbel und<br />

Janine Wissler müssen sich bei uns um<br />

das wichtigste Amt im Land bewerben.<br />

Dabei stellen wir Fragen, die unsere Hörer<br />

so ähnlich auch aus ihren Bewerbungsgesprächen<br />

kennen: Was ist das erste<br />

Projekt, das Sie umsetzen möchten? Wo<br />

liegen Ihre Stärken und Ihre Schwächen?<br />

Und dann gibt es da natürlich noch<br />

unseren »Kanzlercheck«. Gemeinsam mit<br />

den Hörern der anderen jungen Radiosender<br />

der ARD können unsere Hörer Angela<br />

Merkel und Peer Steinbrück<br />

ihre Fragen stellen.<br />

Im Gespräch mit<br />

Merkel wird es bei<br />

uns vor allem um<br />

das Thema Mieten<br />

gehen, bei Peer Steinbrück um die Vereinbarkeit<br />

von Job und Familie sowie um die<br />

Frauenquote. Noch während der jeweils<br />

<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

einstündigen Sendung mit den Kandidaten<br />

kann man sich online beteiligen. Es<br />

gibt etwa einen Livestream und ein<br />

Chat­Fenster, in dem man auch dann<br />

noch Fragen stellen kann. Wir sind<br />

da also sehr crossmedial aufgestellt.<br />

Für tiefere Inhalte verlinken wir voller Stolz<br />

auf unserer<br />

Homepage<br />

auf die<br />

Internet­<br />

Seite von HR­online. Die Kollegen dort<br />

haben echt etwas Tolles auf die Beine<br />

gestellt, um die Hörer gut zu informieren.<br />

3.<br />

Ist das Interesse eurer Hörer an<br />

der Bundes- oder an der hessischen<br />

Landtagswahl größer?<br />

Frederik: Gute Frage. Ich glaube, das<br />

kann man gar nicht so richtig aufdröseln.<br />

Die Themen, die Parteien in Bund und<br />

Land vertreten, sind relativ ähnlich und<br />

werden von unseren Hörern auch recht<br />

ähnlich wahrgenommen. Wir wollen da<br />

allerdings keine Verwirrung stiften und haben<br />

deshalb<br />

ganz klar<br />

gebrandet,<br />

ob es bei uns<br />

im Programm gerade um die<br />

Bundes­ oder die Landtagswahl<br />

geht. Aus diesem Grund haben<br />

wir die Berichterstattung aus Berlin und<br />

Wiesbaden auch auf zwei Leute verteilt,<br />

damit immer klar ist, um welche Wahl es<br />

gerade geht.<br />

Es sind zwei wichtige Wahlen und ich<br />

vermeide es in meinen Moderationsskripten<br />

möglichst, vom »Superwahltag«<br />

zu sprechen, weil ich nicht alles in einen<br />

Topf werfen möchte.<br />

»Bei uns müssen die Kandidaten<br />

durch ein Bewerbungsgespräch«<br />

4.<br />

Junge Leute beschäftigen vor allem<br />

Themen der sozialen Gerechtigkeit«<br />

Jungen Leuten wird oft nachgesagt,<br />

dass sie sich nicht für<br />

Politik interessieren. Glaubst du das<br />

auch?<br />

Frederik: Das sehe ich nicht<br />

so. Aber vielleicht liegt das<br />

auch daran, dass ich Politikwissenschaft<br />

studiert und<br />

einen politisch interessierten<br />

Freundeskreis habe. Aber wir bemerken<br />

auch gerade jetzt in Bezug auf die Wahlen<br />

eine große Interaktion. Unsere Hörer lesen<br />

sich in Themengebiete ein und haben das<br />

Bedürfnis, Merkel und Steinbrück Fragen<br />

zu stellen. Diesmal ist es besonders<br />

schwierig, sich eine Meinung<br />

zu bilden, weil die<br />

Positionen der Parteien<br />

so ähnlich sind<br />

5.<br />

und man Unterschiede<br />

richtig<br />

suchen<br />

muss. Da<br />

gibt es schon<br />

ein großes<br />

Bedürfnis nach<br />

Orientierung.<br />

Welche politische Themen interessieren<br />

eure Zielgruppe, die<br />

14- bis 29-Jährigen, deiner Meinung<br />

nach am meisten?<br />

Frederik: Bevor wir angefangen haben,<br />

unser Programm für die Wahl zu planen,<br />

haben wir Meinungsforschungsergebnisse<br />

verglichen, um diese Frage zu<br />

beantworten. Die Felder, die junge Leute<br />

beschäftigen, sind vor allem Themen<br />

der sozialen Gerechtigkeit und Dinge mit<br />

denen sie auch im Alltag Berührungspunkte<br />

haben, etwa der Strompreis oder<br />

die Umwelt.<br />

6.<br />

Wie viel Politik könnt ihr euren<br />

Hörern zumuten? Könnte man<br />

nicht denken, sie schalten lieber zu You<br />

FM, weil auf den anderen Sendern die<br />

Wahl hoch und runter läuft, und sie die<br />

Nase voll davon haben?<br />

Frederik: Wir sind ein öffentlich­rechtlicher<br />

Sender und auch stolz darauf. Wir<br />

überfordern unserer Hörer mit politischen<br />

Informationen nicht, weil wir harte<br />

Themen in ein entsprechendes Format<br />

bringen, das auf die junge Zielgruppe<br />

ausgerichtet ist. Wir servieren sozusagen<br />

»Wissen to go«. Es tut nicht weh, etwa<br />

bei »Der kleine Unterschied« mal zwei<br />

Minuten inklusive Anmoderation hinzuhören,<br />

und dann bekomme ich ja meine<br />

Musik wieder. Wir wollen verlässlich sein<br />

und unseren Hörern Informationen bieten,<br />

damit sie im Freundeskreis mitreden<br />

können. Ich glaube, dass wir die Erfahrung<br />

haben, die Inhalte in eine Form zu<br />

bringen, die am wenigsten nervt. (kan)<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

CD-Rezensionen<br />

Gangster? Nein, danke!<br />

Nach fast zehn Jahren reimen und battlen hat es Weekend zum Cro­Label Chimperator<br />

geschafft. Mit seinem Debüt zeigt er, wie viel Humor Hip­Hop haben kann.<br />

Weekends Werdegang<br />

beginnt Mitte<br />

der 2000er Jahre in<br />

Jugendzentren in<br />

Gelsenkirchen und<br />

Umgebung. Dort<br />

macht sich Christoph<br />

Wiegand als Battle­<br />

Rapper einen Namen<br />

und trägt bald per Video<br />

verbale Fights mit<br />

anderen deutschen<br />

Hobby­Rappern aus.<br />

Den Durchbruch<br />

schafft er 2011 – er<br />

gewinnt zweimal<br />

das sogenannte<br />

Videobattleturnier<br />

(VBT) und 2012 dann<br />

einen Auftritt beim legendären SPLASH!­<br />

Festival, DEM Hip­Hop­Event der Republik.<br />

Weekend, Mitte 20, sieht so gar nicht<br />

nach Rapper sondern eher nach dem<br />

BWL­Student von nebenan aus, aber genau<br />

das macht den besonderen Charme<br />

von Weekend aus: Unterstatement. Am<br />

Wochenende rappt er auf Partys und<br />

Festivals, unter der Woche arbeitet er als<br />

Sozialarbeiter – dementsprechend nennt<br />

er sein Debütalbum »Am Wochenende<br />

Rapper«.<br />

»Ich bin kein Rapper, ich bin jemand<br />

wie ihr … Alles was ich wollte, war nur<br />

einmal auf’m Festival spielen!« So beginnt<br />

Weekends Debütalbum und damit werden<br />

Weekend sieht weniger nach Rapper als vielmehr nach BWL-Student aus,<br />

aber genau darin liegt sein besonderer Charme.<br />

die Weichen für die nächsten rund 50<br />

Minuten gestellt: Understatement meets<br />

Battle­Rap. »Lieber feiert Weekend sein<br />

mangelndes Modebewusstsein, überzeugt<br />

mit Beobachtungsgabe und bissigem<br />

Humor«, steht in Weekends Pressetext.<br />

Diese Attitüde zieht sich durch das<br />

komplette Debütalbum. Uncool ist das<br />

neue cool, könnte man auch dazu sagen.<br />

In Weekends Tracks geht es um Pointen<br />

statt ums Posen und ganz viel Humor.<br />

»Schatz, du Arschloch«, die erste Single<br />

aus dem Album, zeigt, wo die Reise hingeht:<br />

luftige Beats mit Piano und lustiglässige<br />

Punchlines. Mit Texten wie »Life is<br />

a bitch, meins aber nicht« oder »Ich hab<br />

gedacht, ich kauf mir ’ne<br />

Pistole, nur war mir das<br />

dann irgendwie zu laut<br />

für meine Ohren« grenzt<br />

sich Weekend gezielt<br />

von Gangster­Rap ab<br />

und macht sich dadurch<br />

mit studentischer Attitüde<br />

über Rap­Klischees<br />

lustig. In der Pressemeldung<br />

von Chimperator<br />

wird Weekends Musik als<br />

»Punchline­Pop« bezeichnet<br />

– im You­FM­Interview<br />

hat er verraten, dass das<br />

ein Gag war, um mögliche<br />

vermutete Ähnlichkeiten<br />

mit Labelfreund Cro von<br />

Anfang an auszuschließen.<br />

Das YOU-FM-Fazit: Im Endeffekt ist es guter,<br />

deutscher Hip­Hop mit Köpfchen und<br />

Augenzwinkern – intelligenter und ein<br />

ganzes Stück erwachsener als Cro, für<br />

den in erster Linie »Carpe Diem« und<br />

YOLO im Vordergrund stehen. Weekends<br />

Debüt ist zwar keine Offenbarung und das<br />

Rad wird hier auch nicht neu erfunden,<br />

aber es ist gut gemachte Rap­Musik, die<br />

einen hier und da auch mal wieder in die<br />

guten alten 90er zurückbeamt. Ein recht<br />

gleichförmiges Rap­Album ohne große<br />

Überraschungen – was für Hip­Hop­Fans<br />

und Freunde von gut gereimten Wortwitzschmunzeleien.<br />

Von YOU FM Sounds-Moderator Tilmann<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Real Reggae für 2013<br />

»Old worlds must end so new suns can rise« – mit diesen Worten kündigt Patrice sein<br />

sechstes Album an und zeigt damit, dass er musikalisch seine Mitte gefunden hat.<br />

Es ist die Bob­Marley­Kassette der<br />

Schwester, die in Patrice die Faszination<br />

für Reggae weckt. Als Kind wächst er in<br />

Köln auf. Sein Vater stammt aus Sierra<br />

Leone – der verpasst ihm mit Babatunde<br />

den Namen seines Großvaters: Patrice<br />

kommt am Todestag seines Großvaters<br />

zur Welt. All das prägt seine Musik bis<br />

heute. Schon mit seinem ersten Album<br />

»Ancient Spirit« (2000) erspielt er sich<br />

Credibility in der Reggae­ und Dancehall­<br />

Szene, wird schon bald als Headliner<br />

für Festivals in Deutschland, Frankreich,<br />

Belgien, Österreich, der Schweiz, später<br />

auch in England und den USA gebucht<br />

und erweitert als Support für Manu Chao<br />

und Lauryn Hill seine internationale Fanbase.<br />

Es folgen Hits wie »Up in my room«,<br />

»Sunshine« oder »Soul storm«. Mit »The<br />

rising of the son« veröffentlicht Patrice im<br />

August 2013 sein sechstes Studioalbum<br />

auf seinem eigenen Label SUPOW.<br />

Das Album beginnt mit einem Bruch –<br />

direkt nach dem Intro, das sehr ruhig mit<br />

Akustikgitarre daherkommt, bricht es<br />

abrupt nach den Worten »The rising of the<br />

son« ab. Die Idylle wird unterbrochen. Es<br />

folgt ein dubbiger, leicht elektronischer<br />

Ragga­Track zusammen mit Busy Signal,<br />

einer jamaikanischen Dancehall­Ikone.<br />

Sofort wird klar: Patrice ist komplett in der<br />

Szene angekommen und will jetzt zurück<br />

zu den Wurzeln – er selbst nennt seine<br />

Musik »Sweggae«: Reggae mit »Swag«.<br />

Die Single »Cry cry cry« klingt nach Dub<br />

und 80er­Jahre­Punk­Wave­Sound à la<br />

The Police. Die energetische Gute­Laune­<br />

Nummer »Boxes« wird gefolgt von der<br />

nachdenklichen Reggae­Ballade »Hippies<br />

with guns« – Sozialkritik meets Sonnenschein.<br />

Mit dem amerikanischen Soul­<br />

Künstler Cody ChesnuTT, der belgischen<br />

Sängerin Selah Sue und Busy Signal hat<br />

sich Patrice erstmals namhafte Features<br />

ins Boot geholt. »Lover man« oder »Every<br />

second« sind klassische Reggae­Songs<br />

im Style von Reggae­Legenden wie Peter<br />

Tosh oder Bob Marley. In »Lover man«<br />

zitiert Patrice (unterbewusst, wie er mir im<br />

Interview verrät) eine Line aus Lauryn Hills<br />

Hit »Ex­Factor«.<br />

Das You-FM-Fazit: Wenn man Patrice etwas<br />

Böses wollte, könnte man sagen, er hat<br />

sich nicht weiterentwickelt, im Gegenteil:<br />

Er ist sogar zurückgegangen zu den Anfängen<br />

von Reggae, Dub und Ragga, mit<br />

gelegentlichen Ausflügen in Soul, Funk<br />

und Singer­Songwriter­Pop. Teile des<br />

Albums hat er auf Jamaika in Bob Marleys<br />

legendären Tuff Gong Studios aufgenommen<br />

und das hört man. »The rising of the<br />

son« ist also so was wie Patrice’ musikalische<br />

Reise zu sich selbst. Obwohl die<br />

Musik alles andere als modern ist, klingt<br />

das Album trotzdem frisch und energetisch<br />

und die Grundstimmung ist Freiheit<br />

und Aufbruchstimmung. Themen, die man<br />

Patrice abnimmt, denn wenige Solo­<br />

Künstler aus Deutschland haben ihren<br />

Weg so konsequent durchgezogen und<br />

sind dabei auch international erfolgreich<br />

und anerkannt.<br />

Meiner Meinung nach kommt das Album<br />

etwas zu spät, da der Sommer hier nun<br />

langsam zu Ende geht, aber in Patrice<br />

Seele scheint die Sonne permanent<br />

und das hört man in jeder Note dieses<br />

Albums. Wenn man guten Reggae mag,<br />

braucht man dieses absolut zeitlose<br />

Album definitiv.<br />

Von YOU FM Sounds-Moderator Tilmann<br />

Foto: dpa<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Lesestoff für den Herbst<br />

Wenn es jetzt draußen wieder grau und trüb wird, vertreiben wir uns gerne die Zeit mit<br />

einem spannenden Buch. Und was würde besser in den Herbst passen als packende<br />

Thriller, die man nicht mehr aus der Hand legen kann? Wir stellen euch drei neue<br />

Bücher vor.<br />

Leben in Zahlen<br />

Adam hat eine besondere Gabe: Er kann<br />

in den Augen anderer Menschen deren<br />

Todesdatum sehen. Und er spürt, auf<br />

welche Weise sie die Welt verlassen werden.<br />

Über diese Fähigkeit ist Adam nicht<br />

besonders glücklich, meistens hat sie ihm<br />

nur Leid eingebracht. Doch dann rettet<br />

er Menschen, als die große Katastrophe<br />

über England hereinbricht. Die Leute sind<br />

dankbar, doch der 18­jährige Adam traut<br />

keinem mehr, die Regierung ist hinter ihm<br />

her, versucht ihn einzusperren. Deshalb<br />

lebt Adam mit seiner hochschwangeren<br />

Freundin Sarah, ihrer Tochter Mia und<br />

ihren beiden Brüdern mal hier, mal<br />

dort, sie versuchen, sich im Wald<br />

vor ihren Verfolgern zu verstecken.<br />

Doch Adam – und auch Mia, von<br />

der die Regierung glaubt, auch<br />

sie habe außergewöhnliche<br />

Fähigkeiten – tragen einen Chip<br />

in sich, dank dem die Regierung<br />

immer nur einen Schritt hinter<br />

ihnen ist. Gerade als die junge Familie<br />

glaubt, im Wald bei Daniel und seinen<br />

Leuten einen geschützten Ort gefunden<br />

zu haben, werden sie aufgespürt: Saul<br />

nimmt sie gefangen. In seinen Augen<br />

kann Adam sehen,<br />

dass er nur noch<br />

einige Tage zu leben<br />

hat. Doch mit seiner<br />

Zahl stimmt irgendetwas<br />

nicht. Sie flimmert.<br />

Genau wie die Zahl der<br />

zweijährigen Mia. Adam<br />

kann sich nicht erklären,<br />

was das zu bedeuten<br />

hat, doch er wird es bald erfahren. Denn<br />

Saul verschleppt ihn und seine Familie tief<br />

unter die Erde an einen Ort, der angeblich<br />

der sicherste in ganz England ist, von<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

dem es aber kein Entkommen gibt.<br />

»Numbers – Den Tod im Griff« ist der<br />

dritte Teil der Reihe »Numbers« der Britin<br />

Rachel Ward. Ihr Debüt »Numbers – Den<br />

Tod im Blick« wurde für viele internationale<br />

Auszeichungen und für den Deutschen<br />

Jugendliteraturpreis 2011 nominiert. Der<br />

dritte Band der um das Jahr 2030 herum<br />

spielenden Reihe schließt an die ersten<br />

beiden Teile an, lässt sich aber auch als<br />

eigenständiges Buch gut lesen. Die gut<br />

300 Seiten hören sich erst einmal viel an,<br />

hat man erst einmal mit der Lektüre begonnen,<br />

möchte man das Buch aber gar<br />

nicht mehr aus der Hand legen. Rachel<br />

Ward gelingt es, die Spannung zwischen<br />

Vorahnungen, vermeintlichen Gewissheiten<br />

und überraschenden Wendungen<br />

aufrechtzuerhalten und den Leser so in<br />

das düstere, unsichere England nach der<br />

großen Katastrophe mitzunehmen. Ein<br />

empfehlenswertes Buch für alle, die graue<br />

Nachmittage gerne mit einem spannenden<br />

Schmöker verbringen. (kan)<br />

Rachel Ward: Numbers – Den Tod im Griff, Chicken<br />

House im Carlsen Verlag, 2012, 320 Seiten,<br />

13,95 Euro<br />

Ungeheuerliches Abenteuer<br />

Die toughe<br />

und hübsche<br />

Sandra<br />

nimmt<br />

den eher<br />

etwas<br />

unbeholfenen<br />

Medizinstudenten<br />

Bastian<br />

mit auf ein Mittelalterfest ihrer Rollenspielgruppe<br />

»Saeculum«. Hier taucht er<br />

ein in eine ihm völlig unbekannte Welt.<br />

Ganz wohl fühlt sich der sympathische<br />

Bastian nicht in seiner Haut. Weil er sich<br />

aber in Sandra verliebt hat, nimmt er von<br />

der Rollenspielgruppe die Einladung zu<br />

einer fünftägigen Convention an. Dort<br />

soll alles möglichst authentisch sein, was<br />

bedeutet: Kein Strom, kein Internet, kein<br />

Handy, ja, noch nicht einmal Medikamente<br />

sind erlaubt. Kurz vor der Abfahrt wird das<br />

Geheimnis um den Ort des Abenteuers<br />

gelüftet: ein abgelegenes Waldstück, auf<br />

dem ein alter Fluch liegen soll. Irgendjemand<br />

ruft Bastian sogar an und rät ihm<br />

ab, an diesen Ort zu fahren. Trotz einiger<br />

Sorgen fährt der Medizinstudent zu der<br />

Convention. Doch aus dem eigentlichen<br />

Spaßabenteuer der Rollenspieler wird<br />

schnell Ernst: So dauert es nicht lange,<br />

bis drei Mitglieder auf mysteriöse Weise<br />

spurlos verschwinden. Darunter auch<br />

Bastians Schwarm Sandra. Liegt auf dem<br />

Wald tatsächlich ein uralter Fluch oder ist<br />

etwa ein Psychopath unter ihnen? Gegenseitige<br />

Beschuldigungen und zunehmende<br />

Verzweiflung machen sich breit.<br />

Ursula Poznanski versteht es fabelhaft,<br />

die Spannung für den Leser über die<br />

fast 500 Seiten immer aufrechtzuhalten.<br />

Überraschungen, plötzliche Wendungen<br />

der Geschichte, tief greifende Emotionen<br />

und ein nicht enden wollender Gruselfaktor<br />

lassen das unheimliche Abenteuer der<br />

Rollenspielgruppe zu einem besonders<br />

lesenswerten wie spannenden Roman<br />

werden.<br />

(dar)<br />

»Saeculum«, Ursula Poznanski, Loewe Verlag,<br />

496 Seiten, 14,95 Euro.<br />

Vier Freundinnen und ein Todesfall<br />

Der Auftakt der Reihe »Dark Village« ist<br />

ein überaus spannendes wie teilweise<br />

recht anzügliches Buch über vier Freundinnen.<br />

Aus Sicht von Nora, Benedicte,<br />

Trine und Vilde wird das abenteuerliche<br />

Leben im Dark Village rund um Liebe, Sex<br />

und einen Todesfall erzählt. Der Autor<br />

Kjetel Johnson schreibt in einer lockeren,<br />

leichten Sprache, die auf das Zielpublikum<br />

ausgerichtet ist.<br />

Die Mädels sind ein bunter Haufen, dem<br />

so schnell nicht langweilig wird. Und<br />

obwohl oder gerade weil sie alle sehr<br />

unterschiedlich sind, sind die vier beste<br />

Freundinnen. Mitten in der Pubertät ist<br />

das Leben für keine von ihnen einfach.<br />

Auf der Suche nach sich selbst und im<br />

Kampf um Anerkennung gibt es Probleme<br />

mit der Familie, in der Schule und<br />

natürlich auch mit der eigenen Sexualität.<br />

Das Thema Liebe kommt<br />

natürlich nicht zu kurz: So<br />

bandelt sich beispielsweise<br />

zwischen Trine und<br />

Vilde etwas mehr als nur<br />

Freundschaft an. Weil<br />

die beiden aber nicht<br />

wissen, wie Familie und<br />

Freunde darauf reagieren,<br />

behalten sie das<br />

erst einmal für sich.<br />

Die Erste, die davon<br />

Wind bekommt, ist<br />

ihre boshafte Lehrerin<br />

Synnøve Viksveen.<br />

Es wird bereits im<br />

ersten Band deutlich, dass sie noch eine<br />

tragende Rolle im Laufe der Geschichte<br />

spielen wird. Ob die gemeine Lehrerin<br />

auch etwas mit dem Mord<br />

an einem der Mädchen<br />

zu tun hat? Hier wird der<br />

Leser darüber im Dunkeln<br />

gelassen, welches der<br />

Mädchen sterben muss,<br />

und so ist die Vorfreude und<br />

Spannung auf den zweiten<br />

Teil in Dark Village ziemlich<br />

groß.<br />

(dar)<br />

»Dark Village, das Böse vergisst<br />

nie«, Kjetel Johnson, Coppenrath<br />

Verlag, fünf Euro, 269 Seiten.<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: pv<br />

Diese <strong>Schüler</strong> machten sich im Konzentrationslager Buchenwald ein Bild von einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte.<br />

»Sehr bedrückende Situation«<br />

Drei Realschulklassen der Ricarda­Huch­Schule machten sich im Frühjahr auf zur<br />

Spurensuche in der schrecklichsten Zeit der deutschen Geschichte. Mit vielen Fragen<br />

im Gepäck ging es für die <strong>Schüler</strong> nach Weimar und ins ehemalige Konzentrations<br />

lager Buchenwald. Wie sie sich dort gefühlt haben, berichtet die damalige Zehntklässlerin<br />

Lea.<br />

Wir, die drei Realschulabschlussklassen<br />

der Ricarda­Huch­Schule, erlebten im<br />

April eine spannende Zeit in Weimar und<br />

Buchenwald. Wir waren neugierig auf die<br />

drei Tage in Weimar und Buchenwald, in<br />

denen wir uns intensiv mit der<br />

Gedenkstätte Buchenwald<br />

auseinandersetzen wollten. Wir<br />

hatten viele Fragen im Kopf und hofften,<br />

sie alle beantwortet zu bekommen.<br />

In Weimar angekommen, bekam jede<br />

Klasse einen Teamleiter, der uns auf<br />

unserer Exkursion begleitete. In der Europäischen<br />

Jugendbildungs­ und Jugendbegegnungsstätte<br />

Weimar (EJBW), in der<br />

wir untergebracht waren,<br />

bereiteten wir uns auf den nächsten Tag<br />

im ehemaligen Konzentrationslager vor.<br />

Dazu gehörte auch eine zweistündigen<br />

Stadtführung durch Weimar. Wir waren<br />

beeindruckt von so einer geschichtsträchtigen<br />

Stadt, die wir eigentlich mit Goethe<br />

und Schiller verbinden.<br />

Wir besichtigten jedoch die ehemalige<br />

Gestapozentrale und deren Kellerzellen,<br />

das ehemalige Judenhaus und das<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

einstige Gauforum. Am Ende des Tages<br />

hatten wir mehr Fragen als vorher.<br />

Am zweiten Tag war es nun soweit, wir<br />

fuhren mit dem Stadtbus hoch nach<br />

Buchenwald. Die ersten Eindrücke waren,<br />

dass es hier sehr normal aussieht. Die vor<br />

uns liegenden Häuser sahen recht modern<br />

aus und auch der Parkplatz zeugte<br />

von einem »normalen Dorf«. Als unsere<br />

Führung anfing und wir uns hinter den<br />

Häusern bewegten, war dieses Gefühl<br />

von Normalität schnell verschwunden. Der<br />

riesengroße, eingezäunte Platz mit Schotter<br />

und dunklen Stellen, wo früher die<br />

Baracken standen, verursachten bei uns<br />

ein mulmiges Gefühl im Bauch. Wir gingen<br />

durch ein kleines Tor, über dem eine<br />

Uhr hing. Sie zeigte genau viertel nach<br />

drei an und blieb unverändert. An dem<br />

Tor stand »JEDEM DAS SEINE«. Unser<br />

Gruppenleiter erklärte uns den Zynismus<br />

dieses Spruchs, den jeder Häftling, der<br />

sich dort befand, las. Die Uhr steht still,<br />

weil zu dem Zeitpunkt die Amerikaner die<br />

Häftlinge befreiten, sie soll auch nie wieder<br />

weiter laufen. Wir waren beeindruckt<br />

von dieser Idee und diesem Vorhaben, die<br />

Uhr stehen zu lassen, um ein Stück dieses<br />

wichtigen Ereignisses festzuhalten.<br />

Als nächstes gingen wir in Richtung der<br />

ehemaligen Öfen. Dort drehte sich alles<br />

in uns. Es war ein Ort des Schweigens<br />

und Gedenkens, es war der Ort, vor dem<br />

sich Berge von<br />

Leichen gestapelt<br />

hatten, um<br />

nacheinander<br />

verbrannt zu werden. Die mächtigen Öfen<br />

waren sehr erdrückend und man glaubte,<br />

den Geruch der verbrannten Menschen<br />

immer noch riechen zu können. Es war<br />

eine sehr bedrückende Situation und<br />

wir waren froh, als wir wieder im Freien<br />

standen.<br />

Im Anschluss besuchten wir die Ausstellung<br />

mit dem Titel »Schwarz auf Weiß«,<br />

in der ehemaligen Effektenkammer. Sie<br />

bestand aus Fotografien des Konzentrationslagers<br />

Buchenwald. Sie war sehr<br />

interessant, da wir uns anhand der Bilder<br />

das Geschehen damals besser vorstellen<br />

konnten.<br />

Als unsere Führung vorbei war und wir<br />

langsam wieder zur Bushaltestelle liefen,<br />

war es ruhig. Manche redeten mit ihren<br />

Freunden, was sie gesehen und wie sie es<br />

empfunden hatten. Aber was in uns allen<br />

steckte, war ein schreckliches Gefühl. Wir<br />

»Auf viele Fragen gab es Antwoten,<br />

aber es stellten sich auch neue.«<br />

waren schockiert und entsetzt, machten<br />

uns Gedanken und hatten nur den einen<br />

Wunsch, alles zu verstehen, eine gute<br />

Begründung zu finden – warum?<br />

Am Abend trafen<br />

wir uns noch<br />

einmal im Seminarraum<br />

und<br />

besprachen unsere Eindrücke. Dann war<br />

auch dieser Tag vorbei, der am Ende der<br />

schwierigste von allen sein sollte. Auf viele<br />

Fragen hatten wir eine Antwort gefunden,<br />

dafür stellten wir uns jetzt neue.<br />

Am dritten Tag ging die Arbeit im Seminar<br />

sehr schnell rum. Wir hatten viel zu<br />

besprechen und wollten darüber reden,<br />

was uns tags zuvor so schockiert hatte.<br />

Außerdem stellte sich die Frage, ob<br />

heute immer noch Ausgrenzung stattfindet<br />

und wer davon betroffen ist; ob wir<br />

selber auch ausgrenzen und was man<br />

im Kleinen dagegen tun kann. Mit völlig<br />

neuen Gedanken und einem ganz neuen<br />

Eindruck von der Geschichte des Nationalsozialismus<br />

fuhren wir wieder zurück<br />

nach Gießen.<br />

Lea Zimmermann, Klasse 10d<br />

Ricarda-Huch-Schule Gießen<br />

Foto: dpa<br />

Die Ricarda-Huch-<strong>Schüler</strong> erfuhren,<br />

dass Weimar mehr ist als Goethe und<br />

Schiller.<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Mit dem Sportlehrer auf Klassenfahrt zu gehen, kann anstrengend sein. Aber wenn ihr mitmacht, gönnt er euch vielleicht ein<br />

paar Freiheiten, die sonst nicht drin gewesen wären.<br />

Zwischen Club und Kultur<br />

Erlebnis Abschlussfahrt<br />

Noch mal richtig feiern: Das stellen sich die meisten unter einer gelungenen Abschlussfahrt<br />

vor. Doch dann gibt es mit dem Lehrer Stress – oder sogar mit den Mitschülern.<br />

Dagegen hilft nur: Vorher Regeln aufstellen und gut planen – auch wenn es<br />

spießig klingt.<br />

Ein letztes Mal zusammen Party machen<br />

und den Klausurenstress vergessen: Die<br />

Erwartungen an die Abschlussfahrt sind<br />

groß. Oft scheitert es aber schon an Kleinigkeiten.<br />

Da gibt es den Kampf um das<br />

richtige Zimmer, den nervenden Lehrer<br />

und das langweilige Kulturprogramm. Rainer<br />

Späder, Lehrer des Gymnasiums am<br />

Schloss in Saarbrücken, kennt das. Seit<br />

15 Jahren plant er bereits Klassenfahrten.<br />

»Ich habe es noch nie erlebt, dass eine<br />

Fahrt schlecht ankam«, sagt der Pädagoge.<br />

Sein Trick: »Meine <strong>Schüler</strong> planen von<br />

Anfang an mit.« Jugendliche sollten sich<br />

nicht bevormunden lassen und einbringen,<br />

wenn es um Reiseziel und Programm<br />

geht. Dass das der richtige Weg ist, sieht<br />

auch Roman Rüdiger so. Er ist geschäftsführender<br />

Vorstand von Buddy in Düsseldorf,<br />

einem Verein, der in ganz Deutschland<br />

den Umgang zwischen Lehrern und<br />

<strong>Schüler</strong>n fördert.<br />

Sozialpädagoge Rüdiger hat beobachtet,<br />

wann es bei Klassenfahrten zu Problemen<br />

kommt: Dann, wenn es schon im Unterricht<br />

keine gegenseitige Wertschätzung<br />

gibt. »Eine Fahrt ist nie der Auslöser von<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Problemen«, erklärt er, »sie verfestigt<br />

sie nur, weil man länger zusammen ist.«<br />

<strong>Schüler</strong> können aber selbst eine ganze<br />

Menge dafür tun, dass die Fahrt schön<br />

wird. Sie sollen Verantwortung übernehmen,<br />

bei Streit vermitteln und sich Gedanken<br />

zu Tagesausflügen machen.<br />

Für den Pädagogen Späder ist es<br />

selbstverständlich, dass seine <strong>Schüler</strong><br />

mitbestimmen. Aber nicht jeder Lehrer<br />

möchte das. Späders Tipp: »Die <strong>Schüler</strong><br />

sollen ihr Recht einfordern, mitbestimmen<br />

zu dürfen.« Sie können ihre Lehrer mit<br />

Kompromissen überzeugen, die beiden<br />

Spaß machen. So wird selbst das Kulturprogramm<br />

spannend: Späders Klasse<br />

besuchte einmal in Berlin ein Museum zu<br />

DDR­Flüchtlingen. Mit dabei: Eine Frau,<br />

die selbst geflohen war und von ihrer<br />

Geschichte erzählte. Der Lehrer kennt<br />

noch andere Kompromisse an seiner<br />

Schule: Der Erdkundelehrer erforschte<br />

in der Toskana Steine mit den <strong>Schüler</strong>n.<br />

Der Sportlehrer machte eine Kanutour in<br />

Südfrankreich.<br />

Wer zeigt, dass er sich Gedanken über<br />

die Klassenfahrt macht, hat auch beim<br />

Partyprogramm Vorteile. Denn sieht der<br />

Lehrer, dass man morgens pünktlich am<br />

Treffpunkt und bei allen Ausflügen dabei<br />

ist, stehen die Chancen gut, dass er in der<br />

restlichen Zeit viele Freiheiten gewährt.<br />

Manchmal sind aber klare Regeln wichtig:<br />

beim Alkohol zum Beispiel. Ob und wie<br />

viel getrunken werden darf, bespricht die<br />

Klasse am besten vor der Abfahrt. Wenn<br />

das nicht in Ruhe geklärt ist, gehen die<br />

Meinungen vor Ort schnell auseinander<br />

und es gibt Ärger. Das gilt genauso für die<br />

Zimmereinteilung. Wer sie erst in der Jugendherberge<br />

macht, handelt sich Stress<br />

ein. Ideal sei es, wenn es einen Klassenrat<br />

gebe, der entscheidet oder Hilfe gibt.<br />

Doch auch bei der besten Vorbereitung<br />

kann es zu Streit und Problemen<br />

kommen. »Es sollte einen Raum geben,<br />

in dem Lehrer mit <strong>Schüler</strong>n Konflikte<br />

besprechen«, sagt Rüdiger vom Verein<br />

Buddy. An manchen Schulen sind<br />

Jugendliche selbst zu Konfliktmanagern<br />

ausgebildet worden. Dann empfiehlt er<br />

eine Mediation, also einen unbeteiligten<br />

Jugendlichen, der zwischen zwei anderen<br />

vermittelt.<br />

Selbst wenn alles harmonisch abläuft: Die<br />

Gruppe sollte sich jeden Abend zusammensetzen,<br />

findet Rüdiger. »Eine Lobrunde<br />

hat eine entspannende Wirkung«, sagt<br />

er. »Jeder macht sich Gedanken über den<br />

Tag, die Stimmung wird gut und es beugt<br />

Konflikten vor.«<br />

Nicht immer ist bei der Abschlussfahrt ein<br />

Lehrer dabei. Oft organisieren Jugendliche<br />

selbst eine Fahrt und feiern mit einer<br />

kleineren Gruppe den Abschied vom<br />

Schulleben. Das heißt, dass die <strong>Schüler</strong><br />

noch mehr planen müssen.<br />

»Die perfekte Abschlussfahrt geht bereits<br />

bei der Anreise los«, sagt Stephan<br />

Schiller. Er ist Sprecher des Bundesforums<br />

Kinder­ und Jugendreisen. Überlegt<br />

werden muss, ob man mit Bus, Bahn<br />

oder Flugzeug verreist. Ziele in Mittel­ und<br />

Osteuropa sind leichter zu erreichen und<br />

oft günstiger als eine Fernreise.<br />

Um <strong>Schüler</strong>n bei der Planung zu helfen,<br />

hat der Verein eine Checkliste erstellt, die<br />

hilft, den richtigen Reiseveranstalter zu<br />

finden. Die Jugendlichen sollten darauf<br />

achten, dass der Anbieter ständig erreichbar<br />

ist. Erhalten sie sofort eine Bestätigung<br />

der Buchung? Berät der Veranstalter<br />

auch danach noch? Ist das Angebot übersichtlich<br />

und listet alle Nebenkosten auf?<br />

Ein wichtiger Punkt ist auch das Budget:<br />

»Viele Jugendliche haben nicht zu<br />

viel, sondern zu wenig Geld dabei«, sagt<br />

Schiller.<br />

Nach jahrelanger Erfahrung hält Rainer<br />

Späder die Bahn für das beste Reisemittel.<br />

»Man kann sich die Beine vertreten<br />

und wenn man früh genug Plätze bucht,<br />

sitzt man zusammen, kann reden und die<br />

Gemeinschaft genießen.« Und das ist es,<br />

worauf es bei Abschlussfahrten vor allem<br />

ankommt.<br />

Foto: dpa<br />

Wer bezieht in der Jugendherberge<br />

mit wem welches Zimmer? Das sollte<br />

schon vor der Ankunft klar sein, sonst<br />

gibt’s womöglich Ärger.<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Erste Annäherungsversuche<br />

Sie finden sich im Schuhschrank fast<br />

jeder Frau, auch wenn sie meist schmerzende<br />

Füße verursachen: Schuhe mit<br />

hohen Absätzen. Selbst 14­ oder 15­Jährige<br />

stolzieren heute schon auf Absätzen<br />

durch die Fußgängerzone. Und sie dürfen<br />

das auch ab und zu – zumindest, wenn<br />

es nach Modeberater Andreas Rose aus<br />

Frankfurt am Main geht. Auf die Frage,<br />

ob Schuhe mit hohen Absätzen modisch<br />

unverzichtbar sind, antwortet er mit einem<br />

klaren »Ja«. Nur zum Bikini würde er sie<br />

nicht empfehlen.<br />

Einen etwas anderen Blick auf hohe<br />

Absätze hat Jörn Dohle von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Orthopädie und<br />

Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Er<br />

empfiehlt Mädchen solche Schuhe erst zu<br />

tragen, wenn der Fuß ausgewachsen<br />

ist – also<br />

mit etwa 16 Jahren. »Und dann sollten<br />

sich die jungen Damen vorsichtig an das<br />

Thema herantasten«, fügt Dohle hinzu.<br />

Etwa drei Zentimeter Absatz reichten für<br />

erste Versuche aus.<br />

Andreas Rose weiß, warum Mädchen<br />

hohe Hacken tragen wollen: »Man möchte<br />

wahrgenommen werden, möchte ernst<br />

genommen werden.« Hinzu kommen<br />

dieselben Gründe, weshalb auch ältere<br />

Frauen Schuhe mit Absätzen tragen – um<br />

größer und auch attraktiver zu wirken.<br />

Dabei gilt unabhängig vom Alter: Wer auf<br />

hohen Hacken nicht laufen kann, sollte<br />

es lassen. Viele laufen in hohen Schuhen<br />

etwas nach vorne gebeugt. Seinen Kundinnen<br />

empfiehlt der Modeberater dann<br />

Training für Rücken, Bauch und Beckenboden.<br />

Mit der richtigen Muskulatur lässt<br />

es sich selbst in Highheels – also Schuhen<br />

mit über zehn Zentimetern Absatzhöhe<br />

– aufrecht laufen.<br />

Einig sind sich Modeberater und Orthopäde<br />

darin, dass Mädchen Schuhe mit<br />

Absatz nicht täglich tragen sollen. »Wer<br />

ständig hohe Schuhe trägt, muss mit<br />

Fehlstellungen im Bereich der Zehen und<br />

einer Verkürzung der Achillessehne rechnen«,<br />

erläutert Jörn Dohle und fügt hinzu:<br />

»Das sollte man nicht in Kauf nehmen.«<br />

Auch modisch gesehen muss es nicht<br />

immer der Highheel sein, räumt Rose<br />

ein. Für den kommenden Herbst gebe<br />

es schöne maskuline Kollektionen für<br />

Frauen und Mädchen. Ob Schnürschuhe,<br />

Schnallenschuhe, Stiefel, Stiefeletten,<br />

Loafers oder Bikerboots – die Auswahl an<br />

Schuhen ohne Absatz ist groß. Außerdem<br />

sind Blockabsätze wieder in. Sie bieten<br />

mehr Halt und Stabilität und sind deshalb<br />

laut Dohle empfehlenswert für Mädchen.<br />

Am Ende gilt: Ob mit Absatz oder ohne<br />

ist nicht entscheidend. »Hauptsache, die<br />

Schuhe sind schön und schräg« findet<br />

der Modeberater.<br />

30<br />

»Hauptsache schön und schräg«


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Wie Quidditch unter Wasser<br />

Zu sehen ist nicht viel, zu hören auch nicht. Wer Unterwasserrugby erleben will, muss<br />

die Luft anhalten, einatmen und eintauchen in eine besondere Sportart, die an Harry­<br />

Potter­Bücher erinnert.<br />

Die Blicke der Zuschauer gehen immer<br />

wieder nach links und nach rechts.<br />

Irgendetwas tut sich da unten – aber was<br />

genau, bleibt lange im Verborgenen. Die<br />

Wasseroberfläche zittert von den Bewegungen<br />

auf­ und abtauchender, maskierter<br />

Menschen. Ständig wiederholt sich<br />

alles: auftauchen, Luft holen, orientieren,<br />

abtauchen. Von außen sind zappelnde<br />

Flossen zu sehen, Schnorchelwasser<br />

spritzt nach oben.<br />

Erst, wenn man unter die Wasseroberfläche<br />

eintaucht, macht das skurrile Schauspiel<br />

Sinn. Was von außen wie eine wirre<br />

Interpretation eines Wasserballettstückes<br />

scheint, hat mit Eleganz und Synchronität<br />

eigentlich wenig zu tun: Unterwasserrugby<br />

ist, wie das Pendant an Land, sehr<br />

körperbetont. Erlaubt ist fast alles, nur<br />

die Maske darf nicht heruntergezogen<br />

werden. »Man darf keine Angst vor dem<br />

Wasser haben oder leicht in Panik geraten«,<br />

sagt Michael Pavlovic, Spielertrainer<br />

der zweiten Mannschaft des TC Stuttgart.<br />

Pavlovic spielt schon seit der Studienzeit<br />

Rugby mit Tauchermaske, Schnorchel,<br />

Badekappe und Flossen in den dreieinhalb<br />

bis fünf Meter tiefen Becken. Sechs<br />

Spieler pro Team jagen einem mit Salzwasser<br />

gefüllten Ball hinterher, der in<br />

den gegnerischen Korb gebracht werden<br />

muss. »Unterwasserrugby fasziniert vom<br />

ersten Moment an. Man quält und verausgabt<br />

sich von ganz alleine«, sagt Pavlovic<br />

und meint lachend: »Es die einzige dreidimensionale<br />

Sportart neben Quidditch.«<br />

Quidditch wird in der Zauberwelt von<br />

Harry Potter gespielt, in den Geschichten<br />

fliegen die Spieler auf Besen in einer<br />

Arena durch die Luft. Pässe nach rechts,<br />

links, oben und unten sind in beiden<br />

3D­Sportarten möglich – dann hören<br />

die Gemeinsamkeiten aber auf. Jene<br />

Begeisterung, die Quidditch in Potters<br />

Welt entgegen gebracht wird, hätten die<br />

Unterwasserrugby­Spieler auch gerne –<br />

nur sind sie davon weit entfernt. »Es ist<br />

eben kein Publikumssport«, sagt Pavlovic.<br />

Der Nachteil: Die Zuschauer sehen kaum<br />

etwas, wenn sie auf den Rängen sitzen.<br />

Dabei ist Unterwasserrugby für Taktikfanatiker<br />

besonders spannend. Die zwei<br />

Körbe sind nicht viel größer als beim<br />

Basketball, die Stahlfassungen halten sie<br />

am Boden. Den Ball dort hineinzubekommen,<br />

ist die große Kunst des eigenwilligen<br />

Sports. Der Torwart kann sich auf die Öffnung<br />

legen, denn angegriffen werden darf<br />

immer nur der Spieler mit dem Ball. Der<br />

Trick besteht darin, sich zwischen Keeper<br />

und Korb zu legen und dann im richtigen<br />

Moment den Weg für den Mitspieler<br />

freizumachen. In jedem Fall erfordert der<br />

Kampf unter Wasser viel Sauerstoff – so<br />

manche Aktion muss deshalb unfreiwillig<br />

vorzeitig abgebrochen werden.<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

App<br />

Digitales Haustier<br />

Früher musste man viel Geld ausgeben,<br />

wenn man sich ein digitales Haustier<br />

zulegen wollte. Dann konnte man sich<br />

es an den Schlüsselbund hängen, alle<br />

paar Stunden füttern und bespaßen, ihm<br />

beim Wachsen zusehen, bis es irgendwann<br />

starb. Und beinahe ebenso schnell<br />

wie die virtuellen Tiere dahinschieden,<br />

verschwand auch der Tamagotchi­Trend<br />

wieder. Im letzten Jahr widmeten Die<br />

Ärzte auf ihrem Album »auch« ihm<br />

einen Song und jetzt scheint es<br />

wieder da zu sein, wenn auch in<br />

etwas anderer Form als früher. Wer<br />

ein Smartphone hat, kann es sich<br />

einfach im Google Playstore<br />

oder bei i­Tunes herunterladen,<br />

für Android gibt es »Pou«<br />

kostenlos, I­Phone­Nutzer<br />

müssen 1,79 Euro zahlen.<br />

Einmal auf dem Handy eingezogen,<br />

fordert das kleine Tierchen<br />

– das nach Anbieterangaben ein<br />

Alien sein soll – volle Aufmerksamkeit.<br />

Es will zum Beispiel gefüttert werden.<br />

I­Tunes: http://goo.gl/bGgh5<br />

Google: http://goo.gl/4z3NF<br />

Dafür stehen verschiedene<br />

Lebensmittel zur Auswahl,<br />

Gemüse etwa, aber auch<br />

Süßigkeiten. Es te spielen und muss<br />

möchman<br />

»Pou« beim Wachsen zusehen. Du<br />

gewaschen werden. Als<br />

Lohn für die Mühe, kann<br />

druchläufst mit deinem digitalen Haustier<br />

mehrere Level, in denen du verschiedene<br />

Hintergründe und Outfits freischalten<br />

kannst. Der Vorteil gegenüber einem<br />

echten Haustier: Vergisst man es<br />

mal, muss man »Pou« gegenüber<br />

kein schlechtes Gewissen haben.<br />

Webtipps<br />

Auch wenn man noch nicht wählen darf, kann man eine politische<br />

Meinung haben. Denn bei der nächsten, spätestens aber<br />

wohl bei der übernächsten Bundestagswahl ist auch eure Stimme<br />

gefragt. Dann dürft ihr mitentscheiden, welche Partei oder<br />

welche Koalition unser Land in den nächsten Jahren regieren<br />

soll. Das ist euer gutes Recht, bedeutet aber auch ein Stück<br />

Verantwortung. Denn dann tragt auch ihr einen Teil der Sorge<br />

dafür, dass es in Deutschland in die aus eurer Sicht richtige<br />

Richtung geht.<br />

Doch welche Partei vertritt eure Ansichten und Meinungen am<br />

besten? Wo könnt ihr euch am sichersten sein, dass Dinge<br />

umgesetzt werden, die euch wichtig sind? Um das herauszufinden,<br />

sind zur Bundestagswahl zwei Webseiten freigeschaltet<br />

worden, die diese Frage beantworten<br />

sollen.<br />

Eine dieser Hilfen ist das<br />

Parteiennavi (www.parteienavi.de)<br />

der Universität<br />

Konstanz. Bevor man einen<br />

Hinweis bekommt, welcher<br />

Partei man möglicherweise<br />

am nächsten steht, muss<br />

man sich durch 30 Fragen<br />

zu Themen wie Betreuung,<br />

Bildung oder Steuern klicken.<br />

Dabei gibt es je fünf Antwortmöglichkeiten<br />

von »Stimme<br />

voll und ganz zu« bis »Stimme überhaupt nicht zu«. Auch die<br />

Auswahl »Keine Meinung« ist möglich. Danach ist man dazu<br />

aufgerufen, ein paar Informationen über sich preiszugeben,<br />

muss zwei zusätzliche Fragen beantworten und einige Parteien<br />

politisch einordnen. Dann erhält man eine Übersicht, der man<br />

entnehmen kann, mit welcher Partei man die höchsten Übereinstimmungen<br />

hat.<br />

Ganz ähnlich funktioniert auch der Wahl­o­Mat der Bundeszentrale<br />

für politische Bildung (www.wahl­o­mat.de). Hier sind es<br />

38 Fragen, denen man sich stellen muss, bevor man das Ergebnis<br />

erfährt. Dafür werden aber keine persönlichen Angaben<br />

wie das Alter abgefragt.<br />

Unser Fazit: Beide Webseiten können eine Orientierungshilfe<br />

sein, trotzdem sollte man sich nochmal Gedanken machen,<br />

welcher Partei man tatsächlich seine Stimme geben möchte.<br />

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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

S0043<br />

Kopfnuss!<br />

A<br />

Mäander<br />

B<br />

Der „Mäander”* schlängelt sich von Punkt A nach Punkt B.<br />

Der Fluss ist eine durchgehende Linie, die sich nicht<br />

kreuzt. Jedes der weißen Kästchen muss einen Teilabschnitt<br />

des Flusses enthalten. Pro Feld darf nur jeein<br />

gerades oder gebogenes Teilstück<br />

entlangfließen (also keine Beispiel:<br />

180°-Wendungen oder Diagonalen).<br />

Einige Teilstücke sind<br />

B<br />

bereits eingesetzt. Können Sie<br />

die restlichen einfügen?<br />

*Der Mäander (Maiandros) war ein<br />

Fluss im antiken Griechenland,<br />

der für seine vielen Biegungen<br />

und Windungen bekannt war.<br />

A<br />

8 4 4 4<br />

6 8 8 10<br />

6 10<br />

8 6 8 8 6 8<br />

8 4 8 4 4<br />

8 6 6 10 6<br />

8 8 6 10 8<br />

8 4 6 6 6<br />

6 6 4<br />

6 6 10<br />

KNOSSOS<br />

Im königlichen Palast auf Knossos gab<br />

es eine Vielzahl von Räumen unterschiedlichster<br />

Größe und Form. Zwar<br />

ist die mächtige Tempelanlage schon<br />

vor langer Zeit untergegangen, aber<br />

vielleicht gelingt es Ihnen, den Grundriss<br />

des Gebäudes zu rekonstruieren?<br />

In jedem Raum ist eine Nummer.Diese<br />

Nummer steht für die Anzahl der<br />

Mauer-Teilstücke, aus denen der Raum<br />

besteht (also für den Umfang).<br />

Verbinden Sie die Punkte, um so die<br />

Mauer-Teilstücke zu rekonstruieren.<br />

Beispiel:<br />

10<br />

6<br />

8<br />

4<br />

10<br />

4<br />

6<br />

8<br />

8<br />

T0043<br />

Beim SUDOKU müssen die Ziffern 1-9 in die<br />

leeren Felder eingetragen werden. Jede dieser<br />

Ziffern darf genau einmal auf jeder Waagrechten,<br />

auf jeder Senkrechten und in jedem<br />

Neunerblock vorkommen. Beim Farbsudoku<br />

darf jede Ziffer außerdem nur einmal auf einem<br />

Feld mit derselben Farbe vorkommen.<br />

Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können<br />

von rechts nach links oder von links nach rechts,von oben nach unten<br />

oder vonunten nach oben und auch diagonal verlaufen.<br />

ALBUM•AULA<br />

BLUME•EHEFRAU<br />

ESSE •FRAKTUR<br />

INFRA •KALKUEL<br />

KRAL •LILA<br />

MATADOR<br />

MENTAL•MOPS<br />

NIEMALS •NULL<br />

ODEM •ROTOR<br />

RUANDA •SAUNA<br />

SENAT•STIL<br />

TALAR<br />

WAAGE<br />

33


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

34


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Gastfamilien<br />

dringend gesucht<br />

Rauschbrille, Erste Hilfe und Fahrsimulation<br />

Auf dem Hof der Anne­Frank­Schule<br />

(AFS) tummelten sich kürzlich Feuerwehreinsatzkräfte,<br />

Johanniter und die Polizei.<br />

Es hatte nicht gebrannt, sondern ein Verkehrserziehungstag<br />

für die Abschlussklassen<br />

neun und zehn der Realschule fand<br />

statt. Organisiert von Realschulzweigleiterin<br />

Annegret Schilling fanden verschiedenste<br />

Workshops statt, die den Jugendlichen<br />

ein besseres Bild von Unfallrisiken<br />

und Erster Hilfe verschaffen sollten.<br />

Die Polizei präsentierte früh morgens für<br />

90 <strong>Schüler</strong> eine allgemeine Unfallprävention.<br />

Danach ging es in den Klassen in<br />

kleineren Gruppen weiter. Verschiedene<br />

Foto: bf<br />

Stationen wurden besucht, sei es Unterricht<br />

mit der Fahrschule Mathes, ein<br />

Erste­Hilfe­Kurs der Johanniter oder ein<br />

Rauschbrillenerlebnis, bei dem Trunkenheit<br />

vorgetäuscht wurde. Auch der ADAC<br />

war mit einer Fahrsimulationsübung dabei.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Großen­Linden<br />

präsentierte dann den krönenden Abschluss:<br />

eine gemeinsame Rettungsübung<br />

am Auto für alle Klassen.<br />

Bei den Jugendlichen kam dieser Aktionstag<br />

sehr gut an. Durch die vielen praktischen<br />

Übungen waren alle eifrig dabei.<br />

»So bleibt einfach viel mehr hängen«,<br />

konstatierte Schilling.<br />

(bf)<br />

Ein fremdes Land erkunden, eine neue<br />

Sprache kennenlernen, andere Kulturen<br />

entdecken und neue Bekanntschaften<br />

schließen – mit einem Austauschprgramm<br />

kann man all das machen. Allerdings<br />

braucht man genug Menschen, die sich<br />

zur Aufnahme von Austauschschülern<br />

bereit erklären.<br />

Der VDA­Verein für deutsche Kulturbeziehungen<br />

im Ausland e.V. mit Sitz in<br />

Sankt Augustin sucht im Rahmen seines<br />

Jugendaustauschprogramms noch dringend<br />

Gastfamilien für Austauschschüler<br />

aus Namibia, El Salvador, Paraguay, Chile,<br />

Argentinien, Brasilien und Russland.<br />

Die <strong>Schüler</strong> aus El Salvador kommen bereits<br />

Mitte September nach Deutschland<br />

und die Gäste aus Südafrika reisen im November<br />

an. Der VDA sucht Familien, die<br />

die 14­ bis 17­jährigen <strong>Schüler</strong> für sechs<br />

bis acht Wochen aufnehmen können. Im<br />

Sommer ist dann ein Gegenaustausch<br />

der deutschen <strong>Schüler</strong> in die jeweiligen<br />

Gastländer geplant.<br />

Mehr Informationen zum Austauschprogramm<br />

und den Verein für deutsche<br />

Kulturbeziehungen im Ausland gibt es im<br />

Internet unter www.vda­kultur.de oder<br />

telefonisch beim VDA­Jugendreferat unter<br />

02241 / 21735.<br />

Lösungen<br />

<br />

<br />

Mäander<br />

BUCHSTABENSALAT<br />

8 4 4 4<br />

6 8 8 10<br />

6 10<br />

8 6 8 8 6 8<br />

8 4 8 4 4<br />

8 6 6 10 6<br />

8 8 6 10 8<br />

8 4 6 6 6<br />

6 6 4<br />

6 6 10<br />

Es ist nur<br />

Gemälde C<br />

(ehrlich!).<br />

Knossos<br />

35


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Foto: dpa<br />

Mit dem Ex in einer Klasse<br />

Keine Chance für »Kein Kontakt!«<br />

Eine Trennung tut weh. Am besten ist es, den Kontakt mit der verflossenen Liebe<br />

erst einmal konsequent abzubrechen. Nur ist das nicht möglich, wenn der oder die<br />

Ex in der gleichen Klasse sitzt. Das Dilemma lässt sich nicht lösen – aber zumindest<br />

abmildern.<br />

Wenn eine Beziehung zu Ende geht, ist<br />

das in den meisten Fällen schmerzhaft<br />

und traurig – vor allem, wenn es sich um<br />

die erste große Liebe handelt. Mühsam<br />

und zum Scheitern verurteilt erscheinen<br />

dann die Versuche, den anderen zu<br />

vergessen. Und was, wenn der oder die<br />

Verflossene zu allem Unglück jeden Tag in<br />

der gleichen Klasse sitzt und allein schon<br />

räumlich ständig präsent ist? »Der Liebeskummer<br />

kann dann länger dauern«, sagt<br />

Jutta Stiehler, Leiterin des Dr.­Sommer­<br />

Teams der Zeitschrift »Bravo«.<br />

Singleberater Christian Thiel aus Berlin<br />

weiß, wie die wichtigste Regel bei Liebeskummer<br />

lautet: »Kein Kontakt!« In der<br />

Schulklasse ist das natürlich ein Problem:<br />

»Man muss eine Regel umsetzen, die<br />

sich nicht umsetzen lässt.« Als Notlösung<br />

bleibe nur so wenig Kontakt wie möglich.<br />

»Keine Anrufe, keine SMS, keine Mails,<br />

nur höfliches Begrüßen.« Jutta Stiehler<br />

spricht vom größtmöglichen Rückzug:<br />

»Sich vor oder nach der Schule aus dem<br />

Weg gehen und sich so hinsetzen, dass<br />

man den anderen nicht die ganze Zeit<br />

anschauen muss.«<br />

36


<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Sich so zu verhalten, löst das Problem<br />

jedoch nicht. »Man kann natürlich versuchen,<br />

sich möglichst aus dem Weg zu<br />

gehen und gewisse Berührungspunkte zu<br />

meiden wie Gruppenarbeit oder gemeinsame<br />

Pausen«, sagt Nina Pirk von der<br />

Nummer gegen Kummer in Wuppertal.<br />

»Trotzdem sieht man sich ja täglich, und<br />

die Mitschüler beobachten die Situation<br />

neugierig.« Das sei vor allem am Anfang<br />

belastend.<br />

Diese unangenehme Situation müssen<br />

Jugendliche erst einmal ertragen. »Es gibt<br />

kein Patentrezept«, sagt Pirk. Aber beide<br />

können versuchen, vernünftig damit umzugehen.<br />

Christian Thiel empfiehlt: »Am<br />

besten mit niemandem aus der Klasse<br />

über die verflossene Liebe reden.« Das<br />

führe nur zu Druck,<br />

weil man sich immer<br />

frage: Was könnte<br />

der andere über mich<br />

verbreiten? Deshalb: »Keine Gespräche<br />

nach dem Motto ›Der oder die hat das<br />

und das gesagt‹. Das landet sowieso bei<br />

dem anderen.«<br />

Jugendliche müssten ihr Leid außerhalb<br />

der Klasse bewältigen, sagt Thiel. »Im<br />

Freundeskreis, bei dem es wirklich nicht<br />

die Runde macht, bei Freunden, die sicher<br />

nichts erzählen.« Über tiefen Liebeskummer<br />

sollten die Eltern Bescheid wissen.<br />

»Wer niemanden zum Reden hat, sollte<br />

sich anonymen Rat holen, zum Beispiel<br />

über das bundesweite Beratungstelefon<br />

für Kinder und Jugendliche.«<br />

Dass keine pikanten Details aus der Beziehung<br />

oder persönliche Befindlichkeiten<br />

weitererzählt werden sollten, gilt im Übrigen<br />

für beide. »Es gibt keine Regel, die<br />

besagt, dass es demjenigen besser geht,<br />

der sich getrennt hat«, sagt Thiel. »Man<br />

kann dieser Person nur den gleichen Ratschlag<br />

geben: Nicht über den oder die Ex<br />

reden.« Geht es einem trotz Trennung wieder<br />

besonders gut, sollte man das nicht<br />

allzu sehr vor sich hertragen. »Manchmal<br />

machen das Jungs wie Mädels. Aber das<br />

hilft keinem weiter.«<br />

Jutta Stiehler hält es nicht für verkehrt, an<br />

die Fairness des anderen zu appellieren:<br />

»Man kann zum Beispiel sagen: ›Mir geht<br />

es mit der Situation nicht gut. Du musst<br />

das ja nicht so raushängen lassen, dass<br />

»Man kann die Traurigkeit<br />

nicht einfach wegwischen«<br />

es dir wieder gut geht.‹« Das gehe aber<br />

nur, wenn beide es schafften, die gemeinsame<br />

Zeit in guter Erinnerung zu halten.<br />

Ein weiterer Tipp von Nina Pirk, um in<br />

bestimmten<br />

Momenten<br />

nicht zu sehr<br />

gekränkt zu<br />

werden: Mögliche Situationen, die im<br />

Schulalltag auf einen zukommen könnten,<br />

durchspielen und überlegen, wie<br />

man reagieren möchte. »Das kann einem<br />

mehr Sicherheit in der Situation geben.«<br />

Es könne bei der Verarbeitung schlechter<br />

Gefühle helfen, solche Überlegungen gemeinsam<br />

mit Freunden durchzuspielen.<br />

Wer Glück hat, trennt sich kurz vor Beginn<br />

der Ferien – denn diese bieten Zeit für<br />

einen Tapetenwechsel,<br />

sagt Thiel. »Man kann<br />

weit wegfahren oder im<br />

Sommer einen sechswöchigen<br />

<strong>Schüler</strong>austausch machen.«<br />

Das sei eine gute Strategie für mehr<br />

Abstand. »Räumliche Trennung jeder Art<br />

kann eine Hilfe sein.«<br />

Ansonsten hilft eine Strategie, die noch<br />

bei keinem Liebeskummer geschadet hat:<br />

»Sich etwas Gutes tun, etwas Schönes<br />

unternehmen«, sagt Nina Pirk. Das kann<br />

ganz unterschiedlich aussehen: »Sich<br />

beim Sport auspowern, shoppen gehen,<br />

sich eine neue Frisur zulegen.« Es<br />

gehe vor allem<br />

darum, auf sich<br />

selbst zu achten<br />

und zu versuchen,<br />

das Erlebte gut zu verarbeiten. »Es<br />

ist ganz normal, dass sich der Umgang<br />

miteinander für eine gewisse Zeit fremd<br />

anfühlt.«<br />

Von einem Klassenwechsel wegen dem<br />

oder der Ex halten die Experten wenig.<br />

»Man kann nicht einfach die Klasse wechseln<br />

oder die Traurigkeit, die einfach da<br />

ist, wegwischen«, sagt Jutta Stiehler. Und<br />

auch Nina Pirk findet: »Das ist eine radikale<br />

Maßnahme, die selbst bei schweren<br />

Mobbingfällen erst als letzte Möglichkeit<br />

in Erwägung gezogen werden sollte.«<br />

Und auch wenn der oder die Verflossene<br />

in der gleichen Klasse sitzt und der Liebeskummer<br />

deshalb länger anhält, stellt<br />

sich früher oder später eine innere Ruhe<br />

ein. Man kann wieder nach vorne schauen.<br />

»Irgendwann wird es besser, auch<br />

wenn man sich das in dem Moment nicht<br />

vorstellen kann«, sagt Stiehler.<br />

»Den Kummer sollte man nur mit<br />

Freunden außerhalb der Klasse teilen«<br />

Ein Friseurbesuch kann helfen, dass man sich nach einer Trennung wieder besser<br />

fühlt.<br />

Foto: dpa<br />

37


Wege ins Berufsleben<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Jetzt noch einen<br />

Ausbildungsplatz sichern<br />

MitSicherheit Karriere<br />

In den meisten Regionen hat<br />

das neue Ausbildungsjahr<br />

schon begonnen. Trotzdem<br />

sind noch rund 100 000<br />

Jugendliche in Deutschland<br />

ohne Ausbildungsplatz. »Das<br />

Wichtigste ist nun, trotz des<br />

Zeitdrucks nicht kopflos<br />

zu werden«, sagte Carsten<br />

Berndt. Als Berufsberater bei<br />

der Arbeitsagentur Erfurt begleitet<br />

er jedes Jahr rund 150<br />

Jugendliche bei der Suche.<br />

Seiner Erfahrung nach finden<br />

viele auch im September,<br />

Oktober und sogar November<br />

noch einen guten und interessanten<br />

Platz – vorausgesetzt,<br />

sie behalten die Nerven.<br />

»Im August sind viele Jugendliche<br />

so weit, dass sie sagen:<br />

›Ich mache alles. Hauptsache<br />

ich habe eine Lehrstelle‹«,<br />

berichtete Berndt. Wer eigentlich<br />

Bürokaufmann werden<br />

wollte, stellt sich nun auch<br />

im Hotel für eine Lehre als<br />

Koch vor. Solche kopflosen<br />

Entscheidungen seien zwar<br />

verständlich – vor allem, wenn<br />

die Eltern drängeln. Doch<br />

Berndt rät davon dringend ab.<br />

Die Gefahr sei groß, dass die<br />

Jugendlichen die aus der Not<br />

gewählte Lehre abbrechen,<br />

weil die Ausbildung nicht zu<br />

ihnen passt.<br />

Zwar sei der Ansatz richtig,<br />

sich auch nach alternativen<br />

Ausbildungsplätzen umzusehen.<br />

Aber Jugendliche sollten<br />

darauf achten, dass sie im<br />

gleichen Berufsfeld bleiben.<br />

Wer zum Beispiel Bürokaufmann<br />

werden möchte, kann<br />

nach freien Plätzen für eine<br />

Lehre als Kaufmann für Bürokommunikation<br />

schauen. Hilfe<br />

bei der Suche finden Jugendliche<br />

bei den Berufsberatern<br />

der Arbeitsagenturen. Und:<br />

Häufig werden im August<br />

bereits besetzte Ausbildungsplätze<br />

wieder frei, weil begehrte<br />

Bewerber ein lukrativeres<br />

Angebot bekommen und noch<br />

einmal wechseln. Es lohnt sich<br />

also, die freien Lehrstellen<br />

immer wieder zu checken.<br />

Wer trotzdem bislang erfolglos<br />

war, sollte sich nach Lehrstellen<br />

im Traumberuf auch fernab<br />

der Heimat umschauen. »Von<br />

den Eltern hören wir dann<br />

häufig die Sorge, dass sie<br />

sich das finanziell nicht leisten<br />

können«, erklärte Berndt.<br />

Das Kind brauche dann eine<br />

eigene Wohnung und vielleicht<br />

sogar ein eigenes Auto. Was<br />

viele nicht wissen: Es gibt eine<br />

Reihe staatlicher Hilfen – von<br />

der Berufsausbildungsbeihilfe<br />

(BAB) über Umzugshilfen bis<br />

Fit für Ausbildung<br />

Aktionstag zurBerufswahl •informieren•ausprobieren<br />

Wichtig:<br />

Bewerbung<br />

mitbringen!<br />

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zum sicheren Umgang mit elektrischem<br />

Strom. Damit gewährleisten wir den<br />

Schutz vonMenschen und Maschinen.<br />

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Ausbildung zum/zur<br />

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Sie möchtennach dem Abitur studieren und<br />

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Beiuns haben Sie die Möglichkeit dazu,<br />

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Bereichen:<br />

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n Ingenieurwesen Elektronik<br />

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21.09.2013<br />

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Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Wege ins Berufsleben<br />

hin zu Zuschüssen für die<br />

Anreise zum Vorstellungsgespräch.<br />

Letztendlich müsse<br />

ein Ausbildungsplatz, der<br />

Hunderte Kilometer von der<br />

Heimat entfernt ist, nicht unbedingt<br />

immer teurer sein.<br />

Bleiben Bewerber trotz einer<br />

breiteren Suche unversorgt,<br />

rät Berndt zu einer Einstiegsqualifizierung.<br />

Statt einer<br />

Lehre machen Jugendliche in<br />

einem Betrieb dann zunächst<br />

ein bezahltes Praktikum. »Die<br />

Schulabgänger bekommen in<br />

dieser Zeit pro Monat mindestens<br />

216 Euro«, erzählte<br />

Berndt. Nach frühestens<br />

sechs und spätestens zwölf<br />

Monaten endet die Einstiegsqualifizierung<br />

normalerweise<br />

– und im Idealfall fangen<br />

die Jugendlichen danach als<br />

Lehrling im Unternehmen an.<br />

Wer auch so an keinen Ausbildungsplatz<br />

kommt, könne<br />

eine berufsvorbereitende<br />

Bildungsmaßnahme (BvB) in<br />

Betracht ziehen. Dort machen<br />

die Jugendlichen meist neun<br />

Monate in einer Bildungseinrichtung<br />

und in Firmen<br />

eine Art Berufsorientierung.<br />

Andere würden sich auch<br />

für ein Freiwilliges Soziales,<br />

Ökologisches oder Kulturelles<br />

Jahr bewerben, für ein paar<br />

Monate jobben oder ein Jahr<br />

ins Ausland gehen. »Es gibt<br />

wirklich viele Möglichkeiten«,<br />

sagte Berndt. »Nur spätestens<br />

jetzt müssen Bewerber<br />

tatsächlich auch einen Plan B<br />

entwickeln.«<br />

An der Justus-Liebig-Universität Gießen sind ab 1. August 2014<br />

AUSBILDUNGSSTELLEN<br />

für folgende Berufe zu besetzen:<br />

An der Universitätsbibliothek:<br />

2 FACHANGESTELLTE FÜR MEDIEN- UND INFORMATIONSDIENSTE<br />

Fachrichtung Bibliothek<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und erfolgt im gesamten Bibliothekssystem der Universität. Sie beinhaltet<br />

vor allem die Vermittlung von Kenntnissen zur Beschaffung und Bereitstellung von Medien und Informationen.<br />

Der Berufsschulunterricht findet an der Stauffenbergschule in Frankfurt/M. statt. Die Bewerberinnen<br />

und Bewerber sollten über sichere Deutsch- und Englischkenntnisse (mind. Note 3) verfügen. Erwartet<br />

werden ferner Sorgfalt, Organisationsfähigkeit, Flexibilität, Belastbarkeit und gute Umgangsformen.<br />

Ein ausgeprägtes Interesse an EDV-gestützten Arbeitsprozessen ist von Vorteil. Bewerbungen bitte an<br />

den Direktor der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen, Otto-Behaghel-<br />

Straße 8, 35394 Gießen. Für Fragen stehen Ihnen Frau Bück unter Tel.: 0641/99-14010 und Herr Wolf unter<br />

Tel.: 0641/99-2 10 30 zur Verfügung.<br />

Am Hochschulrechenzentrum:<br />

2 IT-SYSTEMELEKTRONIKER/-INNEN<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Während Ihrer Ausbildung werden Sie Systeme der Informations- und<br />

Telekommunikationstechnik planen, analysieren und installieren. Hierzu gehören Computersysteme und<br />

Netzwerke, Festnetze, Funknetze, Endgeräte und Sicherheitssysteme. Die Tätigkeit umfasst weiterhin<br />

Hard- und Softwareanwendungen, fachliche Beratung, Schulung und Betreuung der Benutzerschaft.<br />

Voraussetzung sind ausreichende Englischkenntnisse sowie gute Ergebnisse in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern. EDV-Erfahrungen sind von Vorteil. Wir bieten jungen Menschen, die an einer fundierten<br />

Ausbildung in einem IT-Beruf interessiert sind, eine qualifizierte, vielseitige und umfassende Ausbildung<br />

am Hochschulrechenzentrum. Bewerbungen bitte an den Direktor des Hochschulrechenzentrums der<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen, Heinrich-Buff-Ring 44, 35392 Gießen.<br />

Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften:<br />

1 FACHINFORMATIKER/-IN<br />

Fachrichtung Systemintegration<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Sie sind unmittelbar in das IT-Service-Center des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften<br />

eingebunden. Während Ihrer Ausbildung werden Sie neue IT-Systeme konzipieren, realisieren<br />

und in die heterogene IT-Systemlandschaft integrieren sowie bestehende IT-Systeme überwachen,<br />

betreuen und weiterentwickeln. Außerdem wird die Unterstützung/Beratung der fachbereichsinternen Kunden<br />

des ITService-Centers zu Ihren Aufgaben gehören.<br />

Unsere Anforderungen: Realschulabschluss, Fachhochschulreife, Fachgebundene oder <strong>Allgemeine</strong> Hochschulreife<br />

mit mindestens gutem Abschluss, ausgeprägtes Interesse an IT, gute Englischkenntnisse, technisches<br />

und logisch-analytisches Denkvermögen, hohe Lern- und Leistungsbereitschaft, Dienstleistungsorientierung<br />

sowie Team- und Kommunikationsfähigkeit. Wir bieten jungen Menschen, die an einer fundierten<br />

Ausbildung in einem zukunftsorientierten IT-Beruf interessiert sind, eine qualifizierte, vielseitige und umfassende<br />

Ausbildung. Bewerbungen bitte an das Dekanat des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen, Licher Straße 74, 35394 Gießen.<br />

Am Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie:<br />

4 FEINWERKMECHANIKER/-INNEN<br />

Feinmechanische Werkstatt: Die Ausbildung dauert 3½ Jahre. In der Ausbildung werden Ihnen Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten in der Feinmechanik (Metall- und Kunststoffverarbeitung), in CNC- und Pneumatik-<br />

Grundlagen vermittelt. Bewerbungen bitte an das Dekanat des Fachbereichs Mathematik und Informatik,<br />

Physik, Geographie, Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen.<br />

2 ELEKTRONIKER/-INNEN FÜR GERÄTE UND SYSTEME<br />

Elektronische Werkstatt: Die Ausbildung dauert 3½ Jahre. Die Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für Geräte<br />

und Systeme beinhaltet u. a. die Vermittlung von der Analog-, Digital- und Regelungstechnik; aus dem<br />

Anfertigen und Zusammenbau von Baugruppen und Geräten der Gleich- und Wechselstromtechnik unter<br />

Verwendung von Schaltungsunterlagen sowie aus deren Inbetriebnahme, Wartung, Prüfung und Reparatur.<br />

Weiterhin werden Kenntnisse im Umgang mit PC-Anwendungen sowie die Einarbeitung in Mikroprozessorsysteme<br />

vermittelt. Gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Englisch sind erforderlich. Bewerbungen<br />

bitte an das Dekanat des Fachbereichs Mathematik und Informatik, Physik, Geographie, Heinrich-<br />

Buff-Ring 16, 35392 Gießen.<br />

Am Fachbereich Biologie und Chemie:<br />

1 CHEMIELABORANT/-IN<br />

Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie: Die Ausbildung dauert 3½ Jahre.<br />

Vorausgesetzt werden Interesse und gute Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern (Mathematik,<br />

Physik, Chemie). Bewerbungen bitte an Herrn Prof. Dr. Holger Zorn, Institut für Lebensmittelchemie<br />

und Lebensmittelbiotechnologie, Heinrich-Buff-Ring 58-62, 35392 Gießen.<br />

1 GÄRTNER/-IN<br />

Fachrichtung Zierpflanzenbau<br />

Botanischer Garten: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Gute Kenntnisse in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern, insbesondere Biologie sowie erkennbares Interesse am Berufsbild »Gartenbau/Landwirtschaft«<br />

werden vorausgesetzt. Bewerbungen bitte an Herrn Holger Laake, Botanischer Garten, Senckenbergstraße<br />

6, 35390 Gießen.<br />

Am Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement:<br />

1 CHEMIELABORANT/-IN<br />

Institut für Ernährungswissenschaft: Die Ausbildung dauert 3½ Jahre. Vorausgesetzt werden Interesse<br />

und gute Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern (Mathematik, Chemie, Biologie). Bewerbungen<br />

bitte an Frau Prof. Dr. Katja Becker, Institut für Ernährungswissenschaft, Interdisziplinäres<br />

Forschungszentrum (IFZ), Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen.<br />

2 LANDWIRTE/-INNEN<br />

Lehr- und Versuchsbetrieb Rauischholzhausen:<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und erfolgt am Lehr- und Versuchsbetrieb Rauischholzhausen. Entsprechende<br />

Berufsneigung und körperliche Eignung werden vorausgesetzt. Bewerbungen bitte an Herrn Lothar<br />

Behle-Schalk, Lehr- und Versuchsbetrieb Rauischholzhausen, Alte Poststraße 6, 35085 Ebsdorfergrund,<br />

OT Rauischholzhausen. Für Fragen steht Ihnen Herr Behle-Schalk unter Tel.: 0 6424/301260 zur<br />

Verfügung.<br />

Am Fachbereich Veterinärmedizin:<br />

7 TIERMEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Sie richtet sich nach der Ausbildungsfibel der Landestierärztekammer Hessen<br />

und erfolgt innerhalb des Fachbereichs Veterinärmedizin (Klinik f. Kleintiere – Innere Medizin und Chirurgie<br />

–; Klinik f. Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische; Klinik f. Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie<br />

der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz). Die Ausbildung vermittelt Wissen in den Bereichen<br />

Anmeldung, Labor, Röntgen, Anästhesie und Operationen. Eine entsprechende Berufsneigung sowie ein<br />

oder mehrere Praktika bei einer Tierärztin/einem Tierarzt werden vorausgesetzt. Bewerbungen (mit Praktikumsbescheinigung/en)<br />

bitte an Herrn Prof. Dr. Reto Neiger, Klinik für Kleintiere (Innere Medizin),<br />

Frankfurter Straße 126, 35392 Gießen.<br />

3 TIERPFLEGER/-INNEN<br />

Fachrichtung Forschung und Klinik<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und erfolgt innerhalb des Fachbereichs Veterinärmedizin. Entsprechende<br />

Berufsneigung und körperliche Eignung werden vorausgesetzt. Tierpfleger/innen der oben genannten Fachrichtung<br />

finden Anstellungen bevorzugt in den Versuchstierhaltungen von Forschungseinrichtungen sowie<br />

der pharmazeutischen Industrie. In der Ausbildung steht daher die Versuchstierkunde im Vordergrund. Es<br />

werden besondere Anforderungen in naturwissenschaftlichen Fächern und in Mathematik gestellt. Interessenten/innen<br />

wird empfohlen, sich vor einer Bewerbung über das Ausbildungsprofil zu informieren (z.B.<br />

http://www.paul-ehrlich-schule.de/Download/Tierpfleger/Tierpfleger.pdf). Bewerbungen bitte an die Koordinationsstelle<br />

der Tierpfleger/innen-Ausbildung, Frankfurter Straße 106, 35392 Gießen. Für Fragen<br />

steht Ihnen Herr Cech unter Tel.: 06 41/99-3 87 43, montags bis donnerstags von 14:00-16:00 Uhr; E-Mail:<br />

Mathias.Cech@vetmed.uni-giessen.de zur Verfügung.<br />

1 METALLBAUER/-IN<br />

Fachrichtung Metallgestaltung (Schwerpunkt Hufbeschlag)<br />

Die Ausbildung dauert 3½ Jahre und erfolgt in der Lehrschmiede der Klinik für Pferde. Sie fertigen während<br />

der Ausbildung Metall- und Schmiedeerzeugnisse an. Darüber hinaus stehen die Hufpflege und der Hufbeschlag<br />

von Pferden im Vordergrund. Im Anschluss an die Ausbildung folgt der Vorbereitungslehrgang zur<br />

staatlichen Hufbeschlagsprüfung. Körperliche Eignung sowie Erfahrung im Umgang mit Pferden werden<br />

erwartet. Bewerbungen bitte an Herrn Prof. Dr. Lutz-F. Litzke, Klinik für Pferde (Chirurgie), Frankfurter<br />

Straße 108, 35392 Gießen.<br />

Für alle Ausbildungsstellen ist – soweit nicht anders angegeben – eine abgeschlossene Schulausbildung<br />

zwingende Voraussetzung. Die Justus-Liebig-Universität Gießen strebt eine Erhöhung<br />

des Anteils der weiblichen Auszubildenden an. Bewerbungen von Frauen sind deshalb<br />

besonders erwünscht. Die Justus-Liebig-Universität Gießen versteht sich als eine<br />

familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen.<br />

– Ihre Bewerbungsunterlagen (mit tabellarischem Lebenslauf, Kopien der letzten beiden<br />

Schulzeugnisse) senden Sie bitte bis zum 20. September 2013 an die jeweils vorstehend<br />

aufgeführte Bewerbungsanschrift. – Bewerbungen Schwerbehinderter werden – bei gleicher Eignung –<br />

bevorzugt.<br />

Wir bitten, Bewerbungen nur in Kopie – ohne Hefter, Hüllen usw. – vorzulegen, da diese nach<br />

Abschluss des Verfahrens nicht zurückgesandt werden. Bewerbungs- und Vorstellungskosten können<br />

nicht erstattet werden.<br />

39


Wege ins Berufsleben<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Harter Job für weiche Muskeln<br />

László Czifra hat in seinem<br />

Leben schon fast jeden Job<br />

gemacht: Der gebürtige Ungar<br />

war Kellner, Koch und Bauarbeiter.<br />

Doch vor 25 Jahren<br />

entschied er sich für eine<br />

Umschulung zum Masseur.<br />

Seitdem ist er im richtigen Beruf<br />

angekommen. »Der Job ist<br />

zwar anstrengend, aber mich<br />

motiviert es, wenn ich Menschen<br />

helfen kann«, erzählt der<br />

54­Jährige.<br />

»Die Berufschancen für Masseure<br />

sind gut«, sagt Michael<br />

Stehr, Geschäftsführer des<br />

VDB­Physiotherapieverbandes.<br />

Das liege vor allem an dem<br />

breiten Einsatzspektrum. Die<br />

Fachkräfte sind nicht nur in<br />

Kliniken und Praxen gefragt,<br />

sondern auch in Hotels oder<br />

Wellness­Oasen im Einsatz.<br />

Außerdem arbeiten sie im Profi­<br />

Sport.<br />

Wer Masseur werden möchte,<br />

braucht viel Einfühlungsvermögen,<br />

erläutert Stehr. In kurzer<br />

Zeit müssen die Fachkräfte<br />

auf neue Patienten und ihre<br />

Beschwerden eingehen. Um<br />

im Arbeitsalltag zu bestehen,<br />

40<br />

ist körperliche Fitness wichtig.<br />

»Die Schultern, Arme und<br />

Hände leisten richtig harte<br />

Arbeit«, erklärt Stehr. Schließlich<br />

sollten Masseure keine<br />

Berührungsängste haben.<br />

»Wenn man an einem Schweißfuß<br />

eine Fußreflexzonenmassage<br />

macht, ist das sicher nicht<br />

immer angenehm«, erzählt Jens<br />

Aßmann, Leiter der Akademie<br />

der Gesundheit in Berlin und<br />

Brandenburg.<br />

Die Ausbildung zum »Masseur<br />

und medizinischen Bademeister«<br />

dauert zweieinhalb<br />

Jahre. Bewerber brauchen<br />

mindestens einen Hauptschulabschluss.<br />

Im theoretischen<br />

Unterricht lernen angehende<br />

Masseure zunächst die medizinischen<br />

Grundlagen wie Anatomie,<br />

physiologische Prozesse<br />

und Krankheitslehre.<br />

Entscheidend sei aber der<br />

Praxisteil, in dem die <strong>Schüler</strong><br />

verschiedene Massagetechniken<br />

erlernen, erklärt Aßmann.<br />

Dabei schließen sie sich immer<br />

in Tandems zusammen und<br />

probieren die Techniken aneinander<br />

aus. »Das hat den Vorteil,<br />

dass man weiß, wie sich eine<br />

Streichung für den Patienten<br />

anfühlt.«<br />

Die Massagetechniken seien<br />

so unterschiedlich wie die Behandlungen,<br />

die den Patienten<br />

vom Arzt verordnet werden.<br />

Eine Berufszulassung dürften<br />

die angehenden Masseure erst<br />

tragen, wenn sie nach dem<br />

zweijährigen Lehrgang ein halbjähriges<br />

Anerkennungspraktikum<br />

absolviert haben, sagt<br />

Aßmann.<br />

Laut Aßmann wird der Markt<br />

jedoch derzeit von Masseuren<br />

»nicht gerade überflutet«. Das<br />

liege unter anderem daran,<br />

dass die Ausbildung zum<br />

Masseur meist kostspielig ist.<br />

Masseure lernen ihr Handwerk<br />

an Schulen – die meisten<br />

Einrichtungen sind jedoch in<br />

privater Hand und verlangen<br />

Gebühren. An der Akademie<br />

der Gesundheit in Berlin und<br />

Brandenburg sind es pro Monat<br />

rund 290 Euro im Monat. Nur<br />

die wenigen staatlichen Einrichtungen<br />

sind oft schulgeldfrei.<br />

Wer sich nach der Ausbildung<br />

dafür entscheidet, in Kliniken<br />

oder Praxen zu arbeiten, kann<br />

laut Stehr nicht mit hohen<br />

Einkünften rechnen: »Das liegt<br />

daran, dass die Honorare der<br />

Krankenkassen für die einzelnen<br />

Leistungen so niedrig<br />

sind.« Besser verdiene man<br />

auf dem freien Markt – also im<br />

Bereich Gesundheitsförderung<br />

und Wellness.


JETZT GEHT´S LOS!<br />

SICHERE DIR EINE AUSBILDUNG MIT ZUKUNFT!<br />

Wir suchen Auszubildende<br />

Kauffrau/-mann im Einzelhandel im Bereich<br />

Möbel und Küchen<br />

•Einrichtungsträume der Kunden realisieren<br />

•Einsatz moderner PC-Planungsprogramme<br />

für 2014<br />

Bürokauffrau/-mann<br />

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Gestalter/in für visuelles Marketing<br />

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Raumausstatter/in<br />

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Holzmechaniker/in<br />

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•Reparaturen und fachgerechter Aufbau neuer Möbel<br />

Fachkraft für Lagerlogistik (w/m)<br />

•Lagerhaltung, die per Datenfunk vollautomatisch den<br />

Warenumschlag bewältigt<br />

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auch im Hochregallager<br />

Fachkraft für Möbel-, Küchen- und<br />

Umzugsservice (w/m)<br />

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direkter Kundenkontakt<br />

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650 Mitarbeitern und bieten eine<br />

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•71Auszubildende und<br />

7StudiumPlus-Studenten<br />

•10Ausbildungsberufe,<br />

2StudiumPlus-Fachrichtungen<br />

Wir suchen Studenten (w/m) ...<br />

Duales Hochschulstudium „StudiumPlus“<br />

Betriebswirtschaftliches Fachhochschulstudium<br />

„BWL Mittelstandsmanagement“ an der<br />

Technischen Hochschule Mittelhessen<br />

Nähere Infos unter:<br />

www.studiumplus.de<br />

Interesse ...<br />

Bewirb dich ab August direkt<br />

über unser Online-Stellenportal<br />

unter www.sommerlad.de/jobs.<br />

Erstinformationen: Reimund Griebel,<br />

Telefon 06 41/70 03-243<br />

Sommerlad Service- und<br />

BeratungsGmbH &Co. KG<br />

Personalservice<br />

Postfach 1143<br />

35429 Wettenberg<br />

für 2014<br />

www.sommerlad.com<br />

41


Wege ins Berufsleben<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Arbeitsagentur lädt zum Aktionstag<br />

Bereits im dritten Jahr in Folge<br />

veranstalten die Agentur für<br />

Arbeit Gießen und das Jobcenter<br />

Gießen den Aktionstag<br />

zur Berufswahl »Fit für Ausbildung«.<br />

Am Samstag, dem 21.<br />

September, präsentieren von 9<br />

bis 15 Uhr rund 40 Arbeitgeber<br />

auf dem Gelände der Arbeitsagentur<br />

(Gießen, Nordanlage<br />

60) ihre Berufsfelder und bieten<br />

Ausbildungsstellen an.<br />

Die Angebote der Aussteller<br />

sind breit gefächert. Angefangen<br />

bei handwerklichen<br />

Berufen über soziale Tätigkeiten<br />

bis hin zu kaufmännischen<br />

Beschäftigungen reicht das<br />

vorgestellte Spektrum. So<br />

bietet der Bereich Gesundheit<br />

und Pflege die Möglichkeit,<br />

durch das Tragen eines Altersanzuges<br />

sich körperlich in das<br />

Lebensgefühl alter Menschen<br />

hineinzuversetzen. Im handwerklichen<br />

Bereich bieten sich<br />

vielfältige Versuchsmöglichkeiten.<br />

Unter anderem kann man<br />

sich bei einem Raumausstatter<br />

im Verlegen von Bodenbelag<br />

oder bei einem Bäcker im<br />

Flechten eines Hefezopfes<br />

probieren.<br />

Des Weiteren sind Arbeitgeber<br />

aus dem Bereich Lebensmittel<br />

und Gastronomie mit interes­<br />

42<br />

Stahl · Röhren · Bauprodukte<br />

Sie wollen im Beruf nicht auf Abwechslung verzichten?<br />

Sie sind bereit, neue Erfahrungen zu machen?<br />

Sie sind bereit, Einsatz zu zeigen?<br />

Für unsere Standorte Bischoffen und Gießen suchen wir zum<br />

01.08.2014:<br />

Auszubildende als<br />

- Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel<br />

- Fachlagerist/in<br />

- Berufskraftfahrer/in, Führerscheinklasse CE<br />

Für die kaufmännischen Berufe ist Abitur, Fachoberschuloder<br />

Berufsfachschulabschluß erwünscht.<br />

Zum Beginn des Wintersemesters 2014 suchen wir zwei<br />

Studenten/innen<br />

im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre,<br />

Schwerpunkt Warenwirtschaft und Logistik<br />

oder Vertriebs- und Kooperationsmanagement<br />

Die Ausbildung findet für die Dauer des Studiums jeweils<br />

drei Monate lang in unseren Niederlassungen und an der<br />

Dualen Hochschule inMosbach (Baden-Württemberg) statt.<br />

Sie sind engagiert, flexibel,<br />

zuverlässig und besitzen den<br />

festen Willen zum Erfolg? Dann<br />

senden Sie bitte Ihre kompletten<br />

Bewerbungsunterlagen an:<br />

BIEBER +MARBURG GMBH +COKG<br />

Frau Meithner-Voh<br />

Postfach 10 01 55<br />

35331 Gießen<br />

AUSBILDUNG BEI<br />

BIEBER + MARBURG<br />

Stahl- und Röhrengroßhandlung<br />

bietet umfangreiches Lieferprogramm<br />

und vielfältige Möglichkeiten<br />

BIEBER + MARBURG ist im Stahlund<br />

Baustoffgroßhandel in Hessen<br />

und angrenzenden Bundesländern<br />

tätig und handelt mit<br />

Stahl, Röhren und Bauprodukten<br />

(überwiegend im Groß- und<br />

Produktionsverbindungshandel).<br />

Ein breitgefächertes Lieferprogramm,<br />

umfangreiche Lagerhaltung<br />

mit Stahl-Anarbeitung<br />

sowie kompetente Beratung<br />

zeichnen das Unternehmen aus.<br />

Auch ein traditionsreiches Unternehmen<br />

mit über 100-jähriger<br />

Erfahrung kann modern<br />

und dynamisch sein. Tradition<br />

und Innovation sind nicht nur<br />

Worte, sondern Programm. Im<br />

Unternehmen arbeiten rund 220<br />

Mitarbeiter, einige schon seit<br />

Jahrzehnten, die durch verantwortungsbewusstes<br />

Handeln und<br />

persönlichen Einsatz zu Wachstum<br />

und Erfolg beigetragen<br />

haben. Die gewachsenen Strukturen<br />

eines mittelständischen<br />

Betriebes – verbunden mit dem<br />

Willen zu permanenter Veränderung<br />

und Weiterentwicklung<br />

– helfen mit, den ständig steigenden<br />

Anforderungen gerecht<br />

zu werden. Die wichtigste Säule<br />

des Erfolges sind dabei die Menschen<br />

– außerhalb und innerhalb<br />

des Unternehmens. Bei letzteren<br />

profitiert man von einer guten<br />

Mischung aller Altersstufen:<br />

Ältere Mitarbeiter bringen ihre<br />

Erfahrung und ihr Wissen ein,<br />

junge Kräfte haben neue Ideen<br />

und Anregungen. Man ist stolz<br />

darauf, bis heute »Familienunternehmen«<br />

geblieben zu sein: Hier<br />

arbeiten Menschen zusammen,<br />

die einander kennen und einzuschätzen<br />

wissen.<br />

In Bischoffen befindet sich der<br />

Lagerstandort für Bauprodukte.<br />

Abnehmer für diese sind überwiegend<br />

Bauunternehmen, die<br />

im Tiefbau, Hoch- und Ausbau<br />

tätig sind. Geliefert werden unterschiedlichste<br />

Materialien für<br />

Großprojekte im Verkehrswegebau,<br />

für den Bau von Gewerbe-<br />

Immobilien bis hin zu Einzelmaßnahmen<br />

im Neubau- und<br />

Sanierungssektor.<br />

Am Standort Gießen entstand in<br />

den letzten Jahren das größte<br />

Stahlhandels- und Logistikzentrum<br />

zwischen Kassel, Karlsruhe<br />

und Dortmund, mit einem Lagerbestand<br />

von rund 18.000 Tonnen<br />

Stahl + Röhren auf einer Fläche<br />

von rund 55.000 m², davon 32.000<br />

m² Hallenfläche. Geliefert wird<br />

das komplette Stahlsortiment sowie<br />

ein breites Sortiment an Röhren.<br />

Die Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

umfassen einen Biegebetrieb,<br />

einen Brennschneidbetrieb sowie<br />

moderne Sägeanlagen für Profile.<br />

Das Unternehmen verfügt über<br />

eine eigene Strahlanlage sowie<br />

über kurzfristige Grundierungsund<br />

Verzinkungsmöglichkeiten.<br />

Kunden können bis 16.00 Uhr ihre<br />

Bestellung aufgeben und werden<br />

am Folgetag ab 7.00 Uhr im Rahmen<br />

des Tourenplans beliefert.<br />

Am Lager wird im 24-Stunden-<br />

Dienst Material eingelagert, für<br />

Kommissionen gerichtet und auf<br />

LKWs verladen. Die Belieferung<br />

von jährlich ca. 50.000 bis 60.000<br />

Tonnen Stahlprodukten erfolgt<br />

an Kunden in Industrie, Handel<br />

und Handwerk in einem Umkreis<br />

von ca. 250 km. Der dazu eingesetzte<br />

Fuhrpark besteht aus 27<br />

eigenen sowie Speditions-LKW.


Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Wege ins Berufsleben<br />

santen Ständen vertreten.<br />

Am Stand des Universitätsklinikums<br />

Gießen­Marburg<br />

kann man ein Blutgruppentest<br />

machen und sich über die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

an der<br />

Uni informieren. Das InfoMobil<br />

von HessenMetall, ein großer<br />

Bus mit verschiedenen metallverarbeitenden<br />

Maschinen,<br />

bietet Einblicke in die Vielfalt<br />

der Metall­ und Elektroberufe.<br />

Ein Umweltdienstleister stellt<br />

seinen Kanalreinigungsbus und<br />

dessen Einsatzmöglichkeiten<br />

vor. Über 60 verschiedene<br />

Ausbildungsmöglichkeiten bei<br />

der Bundeswehr informieren<br />

die Karriereberater im Bundeswehr­Truck.<br />

In der »Bewerbungsstraße«<br />

können die Ausbildungsinteressierten<br />

ihre Bewerbungsunterlagen<br />

prüfen lassen. Anschließend<br />

bieten professionelle<br />

Friseurinnen ein kostenloses<br />

Styling an, damit danach fachmännische<br />

Bewerbungsfotos<br />

zum reduzierten Preis erstellt<br />

werden können. Vervollständigt<br />

wird das Angebot durch<br />

Vorträge über die Grundregeln<br />

für erfolgreiche Bewerbungsgespräche<br />

und die Benimmregeln<br />

im Business­Knigge.<br />

Um diese Angebote nutzen zu<br />

können, empfiehlt die Teamleiterin<br />

des U25­Bereichs der<br />

Agentur für Arbeit Gießen, Vanessa<br />

Gebhardt, in jedem Fall<br />

aktuelle Bewerbungsunterlagen<br />

mitzubringen: »Die Möglichkeit,<br />

die Bewerbungsunterlagen<br />

durchsehen zu lassen, verbessert<br />

die Chancen bei einer späteren<br />

schriftlichen Bewerbung.«<br />

Auch die Fachkoordinatorin für<br />

den Bereich U25 im Jobcenter,<br />

Bettina Wicke­Rachowski,<br />

bekräftigt die Wichtigkeit von<br />

frühzeitigen Informationen und<br />

dem Ausprobieren verschiedener<br />

Tätigkeiten: »Den Jugendlichen<br />

bietet sich die Möglichkeit,<br />

zahlreiche Berufszweige<br />

kennenzulernen und entscheidende<br />

Impulse für die Suche<br />

nach einer Ausbildungsstelle zu<br />

bekommen.«<br />

Für Unterhaltung sorgt eine<br />

<strong>Schüler</strong>band aus Hungen im<br />

Innenhof der Arbeitsagentur.<br />

Wir bieten nicht nur eine Berufsausbildung.<br />

Sondern alles für deine Zukunft.<br />

DerZukunft selbstbewusst entgegentreten–mit motiviertenKollegenund einem starkenServiceangebot.<br />

Die Region bestmöglich mit Energie und Wasser versorgen –unkompliziert, innovativ und nachhaltig.<br />

Wir eröffnen dir Perspektiven, die dir nicht jeder bietet. Starte deshalb jetzt deine Karriere bei einem<br />

erfolgreichen Versorgungsunternehmen mit rund 600 Beschäftigten in Oberhessen, welches mehrfach<br />

von der IHK als Ausbildungsbetrieb des Jahres ausgezeichnet wurde.<br />

Engagiertem Nachwuchs bieten wir zum 1.September 2014 folgende Ausbildungsmöglichkeiten:<br />

Insgesamt 10 AUSBILDUNGSPLÄTZE für die Berufe<br />

Elektroniker für Betriebstechnik (m/w)<br />

Anlagenmechaniker Versorgungstechnik (m/w)<br />

Einstellungsvoraussetzung für die o.g.Ausbildungsberufe ist ein mindestens guter, qualifizierender<br />

Hauptschulabschluss. Abgesehen davon werden ein gutes technisches Verständnis sowie räumlichlogisches<br />

Denken vorausgesetzt.<br />

5AUSBILDUNGSPLÄTZE für den Beruf<br />

Industriekaufmann (m/w)<br />

Bei diesem Ausbildungsberuf werden mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss sowie Interesse an<br />

Zahlen und Spaß ander Arbeit mit dem PC vorausgesetzt.<br />

1STUDIENPLATZ im dualen Studiengang<br />

Bachelor of Engineering –Elektrotechnik (m/w)<br />

Einstellungsvoraussetzung für den Studienplatz ist Abitur oder Fachabitur. Zusätzlich solltest du<br />

mindestens gute Leistungen inden mathematischen bzw. naturwissenschaftlichen Fächern vorweisen.<br />

Weitere Informationen findest du im Internet unter www.ovag-netz.de/karriere. Bei Rückfragen stehen<br />

dir gerne Lisa-Marie Ginter (06031 82-1534) und Anna Oni (06031 82-1168) zur Verfügung.<br />

Du interessierst dich für einen dieser spannenden Ausbildungsberufe? Dann sende uns deine aussagekräftigenBewerbungsunterlagenbis<br />

spätestens 30.09.2013 bevorzugt perE-Mailanausbildung@ovagnetz.deoderandie<br />

untenstehende Anschrift –wir freuen uns darauf, dich kennen zulernen.<br />

ovag Netz AG<br />

Personalentwicklung, Hanauer Straße 9-13, 61169 Friedberg<br />

www.ovag-netz.de/karriere<br />

Hier werden auch Getränke<br />

und Snacks angeboten.<br />

Der Eintritt ist kostenlos.<br />

43


Wege ins Berufsleben<br />

www.MobileNachhilfe.de<br />

Alle Klassen/Alle Fächer -Nachhilfe<br />

für <strong>Schüler</strong>/Berufsschüler/Nachhilfe<br />

Zuhause ohne Mehrkosten<br />

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Das Übel an der Wurzel packen!<br />

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professionelle Nachhilfe bis 13. Klasse.<br />

Zielorientierte u. strukturierte Arbeitsweise<br />

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Rückfallquote. Betreuung findet bei Ihnen<br />

zu Hause (60 km im Umkreis WZ/<br />

GI) statt. 06444/921661<br />

Mein<br />

persönlicher<br />

Raum in der<br />

Schule!<br />

Hightech fürs Ohr<br />

Vogelgezwitscher am Morgen<br />

oder Konzerte am Abend:<br />

Wer schwerhörig ist, muss<br />

auf solche Klangerlebnisse<br />

nicht verzichten. Dafür sorgen<br />

Hörgeräteakustiker. Sie passen<br />

Hörgeräte an, übernehmen die<br />

Wartung und Reparatur.<br />

»Mich reizt an dem Beruf die<br />

Vielseitigkeit«, sagt Johanna<br />

Klose. Die 20­Jährige aus<br />

Braunschweig ist im dritten<br />

Ausbildungsjahr zur Hörgeräteakustikerin.<br />

Sie mag den<br />

täglichen Mix aus Kundenberatung,<br />

Labortätigkeiten und<br />

kaufmännischen Arbeiten. Hinzu<br />

kommt, dass jeder Patient<br />

anders ist. »Abwechslung gibt<br />

es garantiert«, betont Klose.<br />

Am Anfang ihrer Arbeit stehen<br />

Tests. Mit ihnen finden die<br />

Fachkräfte heraus, wie stark<br />

die Hörminderung bei ihren<br />

Kunden im Einzelfall ist. Wie<br />

gut werden hohe und tiefe Töne<br />

oder Sprache wahrgenommen?<br />

Es geht darum, mit dem Patienten<br />

das richtige Hörsystem<br />

auszuwählen. Danach machen<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Hörgeräteakustiker Abdrücke<br />

vom Ohr und vom Gehörgang<br />

und fertigen Maßohrstücke an.<br />

Ist das Gerät fertig, erklären<br />

sie den Kunden, wie sie es<br />

pflegen und bedienen. Außerdem<br />

sorgen sie für die richtige<br />

akustische Feineinstellung.<br />

Tätigkeiten wie das Abrechnen<br />

mit Krankenkassen gehören<br />

ebenfalls zu ihren Aufgaben.<br />

Vom Kleinkind bis zum Senior<br />

kommen zu den Spezialisten<br />

Patienten in jedem Alter.<br />

»Moderne Hörsysteme sind<br />

www.xfach.de<br />

Mehr Sicherheit für mein Eigentum!<br />

Schluss mit zu schweren Schultaschen!<br />

Mein eigener Raum für Bücher und ... !<br />

Telefon: 0 64 01/31 52<br />

»Miete dir doch auch ein Fach!«<br />

Information<br />

und Beratung<br />

rund um Liebe,<br />

Gesundheit und<br />

Schwangerschaft<br />

pro familia<br />

Ortsverband Gießen e.V.<br />

Liebigstraße 9<br />

35390 Gießen<br />

Tel.: 0641 77122<br />

Fax: 0641 77574<br />

E-Mail: giessen@profamilia.de<br />

www.profamilia.de/giessen<br />

Telefonische Anmeldung:<br />

Mo. –Mi. 9–12.30 hund 15 –17h<br />

Do. 14 –18h · Fr. 9–12h<br />

Termine nach Vereinbarung.<br />

Wir sind ein modernes Druck- und Verlagshaus und Herausgeber<br />

von regionalen Tageszeitungen mit eigener Druckerei.<br />

›<br />

Wir bilden in folgenden Berufen aus:<br />

Medienkauffrau/-mann<br />

›<br />

für Digital- und Printmedien<br />

Mediengestalter/in<br />

für Digital- und Printmedien<br />

Wir setzen die mittlere Reife, Abitur oder<br />

einen vergleichbaren Schulabschluss mit<br />

guten Noten voraus. Weiterhin erwarten wir<br />

unter anderem Engagement, Motivation,<br />

Belastbarkeit, Team- und Kontaktfähigkeit.<br />

Bitte bewerben Sie sich für einen<br />

Ausbildungsplatz zum 1. August 2014<br />

bis spätestens 31. Oktober 2013.<br />

Wir freuen uns auf Ihre ausführliche und<br />

schriftliche Bewerbungsmappe, diese<br />

senden Sie bitte an:<br />

Mittelhessische Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Personalabteilung<br />

Marburger Straße 18–20 · 35390 Gießen<br />

personal@mdv-online.de<br />

www.mdv-online.de<br />

Bei Fragen stehen Ihnen Frau Hecht oder<br />

Herr Geiger unter Telefon 0641/3003-202<br />

gerne zur Verfügung.<br />

44


derart komplex, dass ausschließlich<br />

ausgebildete Hörgeräteakustiker<br />

in der Lage sind,<br />

diese an die Bedürfnisse der<br />

Kunden anzupassen«, erläutert<br />

Marianne Frickel. Sie ist Präsidentin<br />

der Bundesinnung der<br />

Hörgeräteakustiker in Mainz.<br />

Qualifizierter Nachwuchs sei in<br />

den rund 5000 Fachgeschäften<br />

mit über 12000 Hörgeräteakustikern<br />

gesucht.<br />

Wer sich für die Ausbildung interessiert,<br />

sollte mindestens die<br />

Mittlere Reife mitbringen. Jeder<br />

zweite Azubi hat sogar Abitur.<br />

Angehende Fachkräfte müssen<br />

nicht nur technikaffin, sondern<br />

auch naturwissenschaftlich begabt<br />

sein. »Unabdingbar ist ein<br />

freundliches, kommunikatives<br />

und zuvorkommendes Auftreten<br />

sowie eine ausgeprägte<br />

Servicementalität«, sagt Günter<br />

Steinmeier. Er ist Vorsitzender<br />

des Fachverbands Deutscher<br />

Hörgeräteakustiker in Braunschweig.<br />

Die dreijährige Ausbildung<br />

machen Jugendliche im Betrieb<br />

vor Ort sowie in Lübeck. Dort<br />

besuchen sie insgesamt zehn<br />

Monate die Landesberufsschule,<br />

die ein Teil der Akademie für<br />

Hörgeräte­Akustik ist. Sie ist<br />

die zentrale Bildungsstätte in<br />

Deutschland für diesen Beruf.<br />

Dort stehen auf dem Lehrplan<br />

Fächer wie Reparaturtechnik<br />

oder Hörsystemprogrammierung.<br />

Gleichzeitig besuchen<br />

die <strong>Schüler</strong> Kommunikationstrainings,<br />

in denen sie einen<br />

einfühlsamen Umgang mit den<br />

Kunden üben.<br />

Die Ausbildungsvergütung<br />

der angehenden Hörgeräteakustiker<br />

schwankt zwischen<br />

455 und 565 Euro im ersten,<br />

536 und 615 Euro im zweiten<br />

sowie 582 und 700 Euro im<br />

dritten Jahr. »Nach der Ausbildung<br />

liegt das Einstiegsgehalt<br />

eines Hörgeräteakustikers<br />

durchschnittlich bei 1700<br />

Euro brutto«, berichtet Günter<br />

Steinmeier.<br />

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45


Wege ins Berufsleben<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Das XXL-Bewerbungsgespräch<br />

Bekommen Bewerber<br />

eine Einladung<br />

zum Assessment<br />

Center, stellt sich<br />

bei vielen ein mulmiges<br />

Gefühl ein.<br />

Um zu bestehen, ist<br />

eine gute Vorbereitung<br />

das A und O.<br />

Rollenspiele, Präsentationen,<br />

Gruppenübungen – beim<br />

Gedanken an ein bevorstehendes<br />

Assessment Center<br />

(AC) bricht vielen Bewerbern<br />

der Schweiß aus. Besonders<br />

größere Unternehmen stellen<br />

die Job­Anwärter gern mit Auswahlseminaren<br />

auf die Probe.<br />

Doch vielen graust es vor einer<br />

solchen Langversion des Vorstellungsgesprächs.<br />

Sich selbst<br />

möglichst gut zu präsentieren –<br />

und das umgeben von Konkurrenten;<br />

Vorträge vor Fremden<br />

halten, bei der Gruppenarbeit<br />

glänzen, selbst in der Pause<br />

am Kuchenbuffet vom potenziellen<br />

Chef analysiert werden.<br />

Wie kann man da überzeugen?<br />

Es gehe im Assessment Center<br />

nicht nur um die fachliche<br />

Qualifikation, sagt die Karriereberaterin<br />

Birgit Gerstgrasser<br />

aus Bonn. Die werde sowieso<br />

vorausgesetzt. Vielmehr wollten<br />

Arbeitgeber testen, ob jemand<br />

zur Unternehmenskultur und<br />

auf die zu vergebene Position<br />

passt. So wollen Personaler<br />

etwa herausfinden, wie Bewerber<br />

arbeiten, wie sie mit Stress<br />

umgehen oder wie teamfähig<br />

sie sind.<br />

Assessment Center dauern<br />

meist ein bis drei Tage, erklärt<br />

der Karriereberater Walter<br />

Feichtner aus München. Der<br />

genaue Ablauf sieht bei jedem<br />

Unternehmen etwas anders<br />

aus. Nicht immer finden die<br />

Testtage in der Firma statt.<br />

Häufig laden die Veranstalter in<br />

Tagungsräume von Hotels ein.<br />

Manchmal stellen sich dann bis<br />

zu zehn Bewerber zeitgleich<br />

vor.<br />

Bislang nutzten eher größere<br />

Unternehmen und Konzerne<br />

die AC zur Personalauswahl,<br />

erläutert Feichtner. In den ver­<br />

Plätze frei für 2014:<br />

Freiwilligendienst im Rettungsdienst<br />

Mit den Freiwilligendiensten<br />

Bundesfreiwilligendienst (BFD)<br />

und Freiwilliges Soziales Jahr<br />

(FSJ) haben junge Menschen<br />

die Möglichkeit, das Berufsfeld<br />

46<br />

Rettungsdienst kennenzulernen,<br />

sich selbst und die eigenen Fähigkeiten<br />

besser kennenzulernen<br />

und vielleicht auch Weichen für<br />

die berufliche Zukunft zu stellen.<br />

Die Freiwilligen arbeiten nach<br />

einer Grundausbildung im Einsatzdienst<br />

mit. Sie werden mit 25<br />

Seminartagen und einer individuellen<br />

Betreuung begleitet. Das<br />

Freiwilligenjahr dauert zwölf Monate.<br />

Eine freiwillige Verlängerung<br />

auf bis zu 18 Monate ist möglich.<br />

Bewerbungen für 2014 können<br />

jetzt abgegeben werden. Start für<br />

die erste Gruppe ist April 2014,<br />

weitere Gruppen starten im Juli,<br />

August und September.<br />

Interessenten sollten mindestens<br />

18 Jahre alt sein und einen Euro-<br />

Führerschein B haben. Flexibilität<br />

und Bereitschaft zur Teamarbeit<br />

sind erforderlich. Weitere Infos<br />

gibt es unter www.rdmh.de oder<br />

unter 06421/9502-53/-54<br />

(FSJ-Trägerstelle beim MKT).<br />

E-Mail: freiwillig@rdmkt.de.


Anzeigensonderveröffentlichung<br />

Wege ins Berufsleben<br />

gangenen Jahren setzten aber<br />

auch verstärkt mittelständische<br />

Firmen auf sie. Beliebt sei die<br />

Methode besonders in der Luftund<br />

Raumfahrtbranche, im<br />

Bank­ und Versicherungswesen<br />

sowie in der Automobilindustrie.<br />

Timo Göbler überzeugte schon<br />

zweimal in einem Assessment<br />

Center. Er würde jedem empfehlen,<br />

nach der Einladung zum<br />

AC im Unternehmen anzurufen<br />

und nach dem Ablauf zu<br />

fragen. So machte er es<br />

selbst – danach wusste<br />

er etwas konkreter, was<br />

ihn erwartete. Danach bereitete<br />

er sich gezielt auf typische Aufgaben<br />

im Assessment Center<br />

vor – dazu gehört es etwa, sich<br />

selbst vorzustellen. Darüber<br />

hinaus informierte er sich sehr<br />

gezielt über den potenziellen<br />

Arbeitgeber.<br />

Neben guten Kenntnissen über<br />

das Unternehmen glänzen<br />

Bewerber am besten auch<br />

mit detailliertem Wissen über<br />

die Branche allgemein, rät<br />

Feichtner. Das beste Training<br />

sei allerdings, ein AC schon<br />

einmal miterlebt zu haben. Es<br />

ist deshalb gar nicht schlecht,<br />

wenn Bewerber sich zunächst<br />

sehr breit bewerben. Werden<br />

sie dann zu einem Assessment<br />

Center eingeladen, könnten sie<br />

es als Probelauf ansehen.<br />

Aber selbst mit Übung gebe es<br />

den klassischen »AC­Durchkommer»<br />

nicht, sagt<br />

Gerstgrasser.<br />

Sie<br />

»Den klassischen ›AC-Durchkommer‹<br />

gibt es nicht«, sagt die Expertin.<br />

rät jedem, vor dem Auswahlseminar<br />

seine eigenen<br />

Stärken und Schwächen<br />

genau zu analysieren. Wer<br />

dabei unsicher ist, kann zum<br />

Beispiel Freunde um Feedback<br />

bitten. Keine gute Idee sei es<br />

dagegen, zu schauspielern und<br />

vorzugeben, jemand zu sein,<br />

der man nicht ist, empfiehlt<br />

Gerstgrasser. Das fliegt im<br />

Verlauf der Auswahl­Seminare<br />

meistens sehr schnell auf.<br />

Häufig machten sich Bewerber<br />

auch nicht klar, dass sie im<br />

Assessment Center permanent<br />

unter Beobachtung stehen.<br />

»Auch während der Vorbereitung<br />

der verschiedenen Übungen,<br />

in den Pausen und beim<br />

gemeinsamen Essen« werden<br />

sie genau unter die Lupe<br />

genommen, erzählt Feichtner.<br />

Kandidaten überlegen es sich<br />

deshalb am besten zweimal,<br />

bevor sie in den Pausen<br />

lautstark über<br />

andere Kandidaten<br />

lästern.<br />

Ist eine<br />

Aufgabe<br />

im AC<br />

einmal<br />

nicht so gut gelaufen,<br />

muss sich niemand<br />

verrückt machen, warnt<br />

der Coach. Ein häufiger Fehler<br />

vieler Kandidaten sei falscher<br />

Perfektionismus. Oft würden<br />

Aufgaben gestellt, die gar nicht<br />

lösbar seien – oder zumindest<br />

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FERTIGUNGSTECHNIK<br />

nicht in der vorgegebenen Zeit.<br />

Entscheidend ist dann, sich<br />

von der vermeintlich verpatzten<br />

Aufgabe nicht verunsichern zu<br />

lassen, sondern weiterzumachen.<br />

Oft testen die Verantwortlichen<br />

auch die Bewerber, indem sie<br />

diese absichtlich provozieren.<br />

Sich darauf einzulassen<br />

und zum Beispiel beleidigt zu<br />

reagieren, ist ein Fehler. Stattdessen<br />

nehmen die Teilnehmer<br />

Kritik lieber positiv auf. Gleichzeitig<br />

sollten sie aber auch<br />

selbstbewusst zum eigenen<br />

Ergebnis stehen.<br />

Auch wenn die Situation<br />

stressig und ungewohnt ist:<br />

Bewerber sollten sich bemühen,<br />

natürlich und authentisch<br />

zu bleiben, rät AC­Kandidat<br />

Timo Göbler. Sind Kandidaten<br />

dann noch gut vorbereitet und<br />

die ausgeschriebene Stelle<br />

passt zu ihnen – dann klappt es<br />

schon.<br />

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EINSENDESCHLUSS<br />

15. JUNI 2014<br />

2014<br />

Ein Unternehemen der OVAG-Gruppe.

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