Gesundheit So wird Grillen zum sicheren Genuss Sommerzeit – das ist vor allem für uns Deutsche auch Grillzeit. Das Essen als Freizeitspaß. Kleine und große Grills werden befeuert, was das Zeug hält. Wir haben sechs wichtige Tipps zu den häufigsten Unfallursachen zusammengestellt, damit das beliebte Barbecue zum sicheren Genuss wird. Was kann es im Sommer Schöneres geben, als den Grill anzuwerfen? Aber Vorsicht: Deutschland ist nicht nur Weltmeister im Grillen, es ereignen sich dabei auch jährlich etwa 4.000 Unfälle. Neben Verbrennungen passieren, man denkt es kaum, auch Sturz- und Schnittverletzungen mit dem Grillbesteck. 1 Auf keinen Fall Brandbeschleuniger wie Benzin oder Brennspiritus benutzen. Dabei können sich nicht nur der Grillchef, sondern auch die Gäste verletzen. Flüssige Brennstoffe können eine meterhohe Stichflamme entfachen, die schwere Verbrennungen verursachen kann. Wichtig: Verwenden Sie feste Anzündhilfen und achten Sie dabei auf das Sicherheitszeichen (DIN 66358 oder 0Norm EN 1860). Solche Hilfsmittel verpuffen und explodieren nicht. det sich also schnell eine Kruste, sodass das Fleisch innen saftig und zart bleibt. Das macht den leckeren Grillgeschmack aus. Wird Ihr Fleisch zu lange oder bei hohen Temperaturen gegrillt, entstehen gesundheitsschädliche Substanzen. Verkohltes Fleisch oder Würstchen gehören in den Müll. Beim Kauf eines Grills sollten Sie auf eine Auffangwanne für abtropfendes Fett achten. Fehlt diese, so tropft das Fett in die Glut und verbrennt dort. Der Rauch, der sich dann bildet, enthält polycyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), krebserregende Substanzen, die sich auf dem Grillgut niederschlagen. Eine einfache und preiswerte Alternative sind Alu-Grillschalen, die das abtropfende Fett direkt abfangen. Falsch 6 Immer wieder kommt es zu gefährlichen Kohlenmonoxidvergiftungen beim Grillen mit Holzkohlegrills in Innenräumen oder Nutzung von Restwärme des Grills in der Wohnung nach einem netten Grillabend auf der Terrasse. Das geruchlose Kohlenmonoxid bindet sich an den roten Blutfarbstoff, der eigentlich für den Sauerstofftransport zuständig ist. Das kann, wenn es nicht rechtzeitig erkannt wird (zum Beispiel im Schlaf), tödlich enden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist auf dieses Vergiftungsrisiko hin. Holzkohlegrills gehören nicht in die Wohnung – auch nicht bei offenen Fenstern und Türen. Richtig 2 Jedes Jahr kommt es zu Vergiftungen von Kleinkindern, die an flüssigen Grillanzündern genippt haben, im schlimmsten Fall sogar mit Todesfolge. Die Gefahr bei der Verwendung fester Anzündhilfen ist deutlich geringer! 3 Falls es zu einem Unfall kommt: Kühlen Sie die verbrannte Körperregion 15 bis 20 Minuten unter fließendem Wasser. Offene Wunden mit einer sterilen Wundauflage abdecken, tragen Sie keinesfalls Puder oder Salben auf. Falls die Verbrennungen mehr als eine Handfläche groß sind, sofort zum Arzt. Absolut verboten: Niemals Brennspiritus oder Benzin zum Anzünden verwenden Falsch Besser: Mit langem Streichholz vorsichtig die Kohle oder Brennpaste anzünden Richtig Fotos: Corbis, Project 4 Ein Grillfeuer erreicht hohe Temperaturen. Deshalb sollten Sie einen standfesten Grill benutzen, der auf einer ebenen Fläche steht, am besten auf Fliesen (nicht auf trockenem Rasen). Achten Sie darauf, dass keine Kinder, Hunde, Katzen oder Ähnliches um den Grill herumspringen und ihn eventuell umstoßen können. 5 Auf dem Grill werden Fleisch und Würstchen bei etwa 250 Grad gegart. Es bil- Fleisch sollte nie direkt überm Feuer liegen – tropfendes Fett erzeugt gefährliche Dämpfe Besser: Unter Fleisch oder Fisch wird eine Alufolie oder Alu-Grillschale platziert 14 GOTHAER MAGAZIN 02/11
Der Sommer- Guide Bereits beim Befüllen des Grills mit Holzkohle kommt Freude auf. Die Deutschen gelten als die Grill-Weltmeister 02/11 GOTHAER MAGAZIN 15