Magazin herunterladen - Gothaer Versicherungen
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Schicksal<br />
Der große Knall<br />
Als die Meldung von der Hausexplosion den <strong>Gothaer</strong> Kunden Holger Erlemann erreicht, ahnt der Brandinspektor<br />
der freiwilligen Feuerwehr nicht, dass er selbst betroffen ist. Erst viel später wird ihm klar, wie viel Glück im Unglück<br />
seine Familie und er gehabt haben.<br />
Eingebettet in Wälder, Berge, Bäche<br />
und Talsperren liegt die Kleinstadt<br />
Bergneustadt idyllisch im Oberbergischen<br />
Land. Die Stadt ist aufgeteilt in<br />
22 Ortschaften. Eine davon ist Pernze mit rund<br />
1.100 Einwohnern. Einfamilienhäuser prägen<br />
das Bild. Hier lebt Holger Erlemann mit seiner<br />
Familie.<br />
Im September des vergangenen Jahres sitzt<br />
Holger Erlemann im Büro, als sein Funkmelder<br />
piept: Hausexplosion in Pernze. Der Geschäftsführer<br />
eines mittelständischen Unternehmens<br />
ist nebenher Brandinspektor der freiwilligen<br />
Feuerwehr. „Mein Gott, was ist da passiert?“,<br />
denkt Erlemann und macht sich sofort auf<br />
den Weg. Unterwegs erhält er die Adresse für<br />
seinen Einsatz. „Straße: Am Stockhahn.“ Ein<br />
Schock: Genau dort wohnt auch er selbst.<br />
fen. Das Haus seiner Nachbarn ist explodiert<br />
und völlig zerstört. Aber auch seine eigene<br />
Einfahrt ist übersät von Mauerbrocken, Balken<br />
und Glassplittern. Dennoch ist Erlemann<br />
zumindest in einem Punkt beruhigt: „Ich sah<br />
sofort, dass die Autos meiner Frau und meines<br />
Sohnes nicht in der Einfahrt standen. Da wusste<br />
ich, sie sind alle außer Haus.“ Zum Glück:<br />
Denn wenn zum Zeitpunkt der Explosion gerade<br />
jemand aus der Tür gekommen wäre, wäre<br />
die Sache für Erlemanns Familie sicher nicht<br />
so glimpflich ausgegangen.<br />
Erlemann und seine Kollegen stürmen ins<br />
explodierte Haus. Zwei Personen befinden sich<br />
in den Trümmern. Den ersten Mann können die<br />
Feuerwehrleute in den Trümmern orten und<br />
graben ihn mit bloßen Händen schwer verletzt<br />
aus. „Danach waren wir völlig fertig“, sagt<br />
Erlemann und meint nicht nur die körperlichen<br />
Anstrengungen, sondern auch die nervliche<br />
Anspannung. Schließlich kommt es später<br />
noch schlimmer. Mithilfe von Rettungshunden<br />
Ein lauter Knall hallte durch den Ort, und mit einem Schlag lag ein Einfamilienhaus in<br />
Schutt und Asche. Das Tragische: Bei dem Unglück kamen auch Menschen zu Schaden<br />
Mit dem ersten Löschfahrzeug trifft er kurz<br />
darauf an der Unglücksstelle ein und sieht die<br />
Katastrophe. Tatsächlich ist er selbst betrofwird<br />
auch die zweite Person geborgen – sie ist<br />
allerdings bereits tot. Die Polizei sichert das<br />
Grundstück ab. Über hundert Einsatzkräfte von<br />
Feuerwehr und Polizei sowie ein Rettungshubschrauber<br />
sind vor Ort. Am nächsten Morgen<br />
muss die Polizei zur sogenannten Beweismittelsicherung<br />
sogar schweres Räumfahrzeug<br />
einsetzen.<br />
Nachdem er sich etwas erholt hat, macht<br />
sich Holger Erlemann allerdings auch Sorgen<br />
um sein eigenes Haus. „Durch die Druckwelle<br />
der Explosion sah es so aus, als ob auch bei<br />
uns eine Bombe eingeschlagen hätte. Fenster<br />
und Terrassentüren waren zersprungen, der<br />
Außenputz abgeplatzt, Wohn- und Esszimmer<br />
voller Scherben und eine Staubwolke hing in<br />
allen Zimmern“, so Erlemann.<br />
Zum Glück ist sein Kollege bei der freiwilligen<br />
Feuerwehr, Frank Bisterfeld, gleichzeitig sein<br />
<strong>Gothaer</strong> Berater. Schon einen Tag nach dem<br />
Unglück steht er mit dem Sachverständigen<br />
Bernd-Peter Goldstrass vor Erlemanns Haustür<br />
und nimmt den Schaden auf. Und der ist<br />
beträchtlich. Sämtliche Fenster, zwei Türelemente,<br />
Fassade, Dachrinnen, Balkongeländer,<br />
Gartenzaun, Garagentor und Teile der Außenelektrik<br />
sind durch die Explosion beschädigt.<br />
Doch die Hilfs-Maschinerie der Versicherung<br />
läuft reibungslos: Bereits kurz nach dem<br />
Unglück zahlt die <strong>Gothaer</strong> vorab 20.000 Euro,<br />
damit die dringendsten Reparaturen ausgeführt<br />
werden können. Eine weitere Zahlung<br />
von 10.000 Euro folgt kurz darauf. Dabei wurde<br />
der Explosionsschaden im Rahmen der Gebäudeversicherung<br />
reguliert. Die Hausratversicherung<br />
wiederum zahlte für Gardinen, Fernseher<br />
und Terrassenmöbel.<br />
Ende gut, alles gut für die Erlemanns. Vor ein<br />
paar Wochen wurde nun auch das Grundstück,<br />
auf dem das explodierte Haus stand, endlich<br />
abgebaggert. „So lange mussten wir noch auf<br />
diesen Schuttberg gucken“, sagt Erlemann.<br />
„Jeden Morgen, wenn wir die Jalousien hochgezogen<br />
haben, lebte auch die Erinnerung<br />
wieder auf.“ Jetzt ist es alles vorbei – endlich.<br />
Fotos: Privat<br />
02/11 GOTHAER MAGAZIN 29