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19<br />

<strong>de</strong>nen) Innovationspotenzialen stoßen<br />

auf das größte Interesse. Die noch geringe<br />

Nutzung dieser sogenannten Wissenskarten<br />

mag mit noch nicht vorhan<strong>de</strong>nen<br />

technischen Lösungen, Skepsis gegenüber<br />

visuellen Management-Instrumenten, Kosten<br />

o<strong>de</strong>r aber <strong>de</strong>r Angst von Datenmissbrauch<br />

zusammenhängen.<br />

online<br />

Die HR-Trendstudie 2012 „Die Folgen <strong>de</strong>r<br />

Digitalisierung – Neue Arbeitswelten, neue<br />

Wissenskulturen und Führungsverständnisse“<br />

kann heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n unter<br />

www.wissensfabrik.ch/content/<br />

erzeugnisse/studien.php<br />

Neue Organisationsformen<br />

Die vorgestellten Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Managementaufgaben verän<strong>de</strong>rn<br />

die Rolle und die Organisationsform<br />

<strong>de</strong>s Human Resources Management.<br />

Die heutigen Personalabteilungen sind<br />

kaum geeignet, um <strong>de</strong>n gewachsenen<br />

Aufträgen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Wichtigste<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s zukünftigen HRM wird das<br />

Kompetenz- und Wissensmanagement<br />

sein. Diese Aufgabe wird man nur dann<br />

erfolgreich bewältigen, wenn sich das<br />

HRM im Unternehmen neu positioniert,<br />

<strong>de</strong>n erarbeiteten Nutzen ausweisen und<br />

Kosteneffizienz garantieren kann. Das<br />

HRM bleibt trotz antizipierter Re-Organisation<br />

das menschliche Gewissen <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens, in<strong>de</strong>m es für die Anliegen<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n kämpft und sich<br />

<strong>de</strong>ren Sorgen und Problemen annimmt.<br />

Dem Kompetenz- und Wissensmanagement<br />

können weitere Aufgaben untergeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>s „Enablers“<br />

befähigt das HRM die Organisation, die<br />

Megatrends beziehungsweise <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />

zu bewältigen. Konkret geht es um Stressmanagement,<br />

Work-Life-Integration, New<br />

Lea<strong>de</strong>rship, die digitale Unternehmung<br />

sowie <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l. In<br />

diesen Themenbereichen wirkt das HRM<br />

unterstützend und befähigt die Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>ren Führungskräfte zum<br />

Wan<strong>de</strong>l. Aktiver verhält sich das HRM<br />

als „Developer“ in <strong>de</strong>n Bereichen Rekrutierung,<br />

Mitarbeiterbindung, Employer<br />

Branding, Diversity und För<strong>de</strong>rung.<br />

Unternehmen erkennen, dass die<br />

Kun<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>n (ehemaligen und<br />

gegenwärtigen) Mitarbeiten<strong>de</strong>n ihre<br />

wichtigsten Know-how-Träger sind. Dies<br />

ausschließlich passiv zu beobachten<br />

wird in Zukunft nicht mehr genügen.<br />

Entwe<strong>de</strong>r die Personalabteilungen<br />

lösen sich<br />

auf, o<strong>de</strong>r sie verleiben<br />

sich Funktionen an<strong>de</strong>rer<br />

Bereiche ein und wer<strong>de</strong>n<br />

so tatsächlich zu einer<br />

Managerin <strong>de</strong>s<br />

Humankapitals.<br />

Die Innovationspflicht macht es nötig,<br />

das Wissen und die Fähigkeiten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

aktiv zu bewirtschaften und in die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Produkte und Prozesse<br />

einzubeziehen. Das HRM wird Social Media<br />

nutzen, um Kun<strong>de</strong>n zu freien Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

zu machen. Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

gegen Bezahlung durch ihre Feedbacks<br />

und Innovationsvorschläge die Produkte<br />

und Prozesse <strong>de</strong>s Unternehmens weiterentwickeln.<br />

Die Kun<strong>de</strong>n übernehmen in<br />

Zukunft also Funktionen, die bisher die<br />

Mitarbeiter erledigten. Die Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

bei mehreren Unternehmen mitarbeiten,<br />

und zwar bei jenen, die ihnen am<br />

nächsten stehen und die sie <strong>de</strong>shalb am<br />

besten kennen.<br />

Die im Internet verstreuten Daten<br />

und Informationen zu sammeln und<br />

managementorientiert zu visualisieren<br />

wird eine Kernaufgabe <strong>de</strong>s zukünftigen<br />

HRM. Die Digitalisierung führt dazu,<br />

dass ein immer größerer Teil unseres<br />

Denkens und Han<strong>de</strong>lns dokumentiert<br />

wird und gemessen wer<strong>de</strong>n kann. Durch<br />

Social Media wer<strong>de</strong>n unsere Gedanken<br />

transparent und für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Mit je<strong>de</strong>m Akt <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

(beim Smsen, Twittern, Posten,<br />

Liken, Mailen, Fotografieren und<br />

Filmen) wer<strong>de</strong>n Hinweise geliefert, wie<br />

ein Unternehmen sich und seine Produkte<br />

weiterentwickeln könnte. Das<br />

HRM als Informationsmanager ist für<br />

jene Daten zuständig, die aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

immateriellen Weiterentwicklung <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens wichtig sind (Werte, Wissen,<br />

Fähigkeiten). Um von diesen Informationen<br />

zu profitieren, braucht es neue<br />

Instrumente, welche die Informationen<br />

filtern und im Sinne <strong>de</strong>r Entscheidungsfindung<br />

visualisieren.<br />

Das Denken in Funktionen relativieren<br />

Seit Jahren wird die strategische Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>r Personalarbeit propagiert,<br />

geschehen ist in<strong>de</strong>s wenig. Organisationsentwicklung<br />

und Wissensmanagement<br />

spielen nach wie vor im Alltag <strong>de</strong>r<br />

Personalabteilungen oft eine Nebenrolle.<br />

Unternehmen, die sich in einem wissensintensiven<br />

und umstrittenen Wettbewerb<br />

bewegen, wer<strong>de</strong>n sich dies aber<br />

kaum mehr leisten können.<br />

Es gibt <strong>de</strong>shalb zwei Möglichkeiten für<br />

das künftige Verhältnis von Personalabteilung<br />

und HRM. Entwe<strong>de</strong>r die Personalabteilung<br />

löst sich auf, wobei die<br />

bisherigen Aufgaben an die Mitarbeiten<strong>de</strong>n,<br />

die Linie und das Marketing <strong>de</strong>legiert<br />

wer<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r aber die Personalabteilung<br />

verleibt sich Funktionen aus <strong>de</strong>m Marketing,<br />

<strong>de</strong>r Marktforschung, <strong>de</strong>r Organisationsentwicklung<br />

und <strong>de</strong>m Controlling ein<br />

und wird tatsächlich zu einer Managerin<br />

<strong>de</strong>s Humankapitals, die dieses markt- und<br />

markenorientiert weiterentwickelt. Diese<br />

Lösung ist effektiver, verlangt aber eine<br />

Relativierung <strong>de</strong>s heutigen Denkens in<br />

Unternehmensfunktionen.<br />

Dr. JoËl Luc Cachelin ist Grün<strong>de</strong>r<br />

und Geschäftsführer <strong>de</strong>r Wissensfabrik,<br />

Sankt Gallen, Schweiz.<br />

01 / 13 personalmagazin<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong>

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