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26 Titel_Trends 2020<br />

Wechselgrün<strong>de</strong><br />

Vergütung<br />

Mangel an Karrieremöglichkeiten<br />

Uninteressante Arbeitsinhalte<br />

Leistung wird nicht belohnt<br />

Niedrige Qualität <strong>de</strong>r Führungskräfte<br />

Unattraktiver Standort<br />

Keine Anerkennung <strong>de</strong>r Arbeit<br />

Work-Life-Balance<br />

Unflexible Arbeitszeiten<br />

Keine Weiterbildung<br />

Geringe Arbeitsplatzsicherheit<br />

Zu wenig Respekt ggü. Mitarbeitern<br />

Unkollegiales Arbeitsumfeld<br />

Verhältnis zum Vorgesetzten<br />

49<br />

34<br />

22<br />

19<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

10<br />

„In <strong>de</strong>r Führung<br />

darf<br />

man keine<br />

Kompromisse<br />

mehr machen,<br />

sonst verliert man<br />

die Talente. Notfalls<br />

muss man sich trennen.“<br />

Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin <strong>de</strong>s Instituts<br />

für Beschäftigung und Employability (IBE)<br />

zwischen <strong>de</strong>n Generationen dann meistens,<br />

wenn die Gruppen gut gemischt<br />

sind und professionell geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Arbeitsalltag hängt es also einmal<br />

mehr an <strong>de</strong>n Führungskräften. Sie müssen<br />

die Individualität von mehr als zwei<br />

Generationen managen. Vieles steht und<br />

fällt mit <strong>de</strong>m Mitarbeitergespräch. „In<br />

<strong>de</strong>r Führung“, so Professorin Rump, „darf<br />

man keine Kompromisse mehr machen,<br />

weil man sonst die Talente verliert.“ Das<br />

Führungsverhalten muss gescannt und<br />

bei Mängeln nachjustiert wer<strong>de</strong>n. Funktioniert<br />

das nicht, müsse man zum letzten<br />

Mittel greifen, meint die Personalforscherin:<br />

Versetzung o<strong>de</strong>r Trennung.<br />

Christof Bönsch, Sprecher <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

bei <strong>de</strong>r Komet Group im<br />

ba<strong>de</strong>n-württembergischen Besigheim,<br />

gibt <strong>de</strong>r Wissenschaftlerin Recht: „Bei<br />

Führungskräften muss man Besetzungsfehler<br />

korrigieren, da man diese Fehler<br />

sonst auf <strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

austrägt.“ Der mittelständische Hersteller<br />

von Präzisionswerkzeugen mit 950<br />

Mitarbeitern in Deutschland und weltweiten<br />

Ablegern hat 2008 Unternehmenswerte<br />

erarbeitet, darunter Vorbild<br />

und Ehrgeiz. Die 15 Führungskräfte gingen<br />

für diese Werte mit einer Roadshow<br />

auf Tour. Sie warben für <strong>de</strong>n praktischen<br />

Angaben in Prozent,<br />

Mehrfachnennungen möglich<br />

Immer noch ist eine bessere Vergütung <strong>de</strong>r Hauptanreiz, eine Arbeitsstelle zu wechseln.<br />

Doch wer<strong>de</strong>n zunehmend auch weiche Faktoren wie interessante Arbeit, Work-Life-Balance<br />

und ein gutes Arbeitsumfeld als Grün<strong>de</strong> genannt, für die gekündigt wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

Nutzen, verteilten Broschüren und diskutierten<br />

in <strong>de</strong>n USA, Indien und China<br />

mehrere Tage an Infostän<strong>de</strong>n.<br />

Werte wer<strong>de</strong>n zur Chefsache<br />

„Werte sind Chefsache“, sagt Bönsch. „Sie<br />

gehören in die halbjährlichen Mitarbeitergespräche<br />

über Entwicklung und Weiterbildung.“<br />

Die Mitarbeiter ziehen mit: Im<br />

mo<strong>de</strong>rnisierten Online-I<strong>de</strong>enmanagement<br />

sind 2012 schon 850 Vorschläge eingegangen,<br />

von <strong>de</strong>nen bereits 61 Prozent umgesetzt<br />

wur<strong>de</strong>n. Es beteiligen sich bisher 36<br />

Prozent <strong>de</strong>r Beschäftigten – mal wird ein<br />

Werkstück an<strong>de</strong>rs eingespannt, mal Energie<br />

gespart. Mit ehrgeizigem Tempo folgen<br />

das Gespräch mit <strong>de</strong>m I<strong>de</strong>enmanager und<br />

die Umsetzungsentscheidung schon bald<br />

auf die I<strong>de</strong>eneingabe im PC – unmittelbar<br />

danach kommt die Prämie.<br />

Auch in <strong>de</strong>r täglichen Arbeit ist Initiative<br />

gefragt. Bei Komet ist <strong>de</strong>r Direkteinstieg<br />

<strong>de</strong>r Maßstab, an <strong>de</strong>m Neulinge sich<br />

bewähren. Einsteiger wer<strong>de</strong>n sofort in<br />

die Pflicht und bald in die Verantwortung<br />

genommen. In eigenen Projekten führen<br />

sie Teams, wer<strong>de</strong>n aber durch ein Coaching<br />

begleitet. „Die Leute schnurren“,<br />

beschreibt CEO Bönsch seine Erfahrung.<br />

„Wer allerdings mit Eigenantrieb nicht<br />

umgehen kann, wird bei uns nicht glücklich.“<br />

Diese Komet-Kultur kommt <strong>de</strong>r Generation<br />

Y und ihren Werten entgegen.<br />

Die Überprüfbarkeit <strong>de</strong>r Firmenwerte<br />

wird <strong>de</strong>n Ausschlag geben für eine erfolgreiche<br />

Personalpolitik in diesen und<br />

<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Zeiten. DM-Personaler<br />

Christian Harms spricht es aus, wenn er<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>r Firmenwerte immer<br />

auch für eine Frage <strong>de</strong>r Glaubwürdigkeit<br />

hält: „Schwierig wird es für die Unternehmen,<br />

die aus Not und Verlegenheit statt<br />

aus echter Einsicht auf Werte wie Selbstbestimmung<br />

und Individualität setzen.“<br />

Diese wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n talentierten und selbstbewussten<br />

Nachwuchs <strong>de</strong>r Generation Y<br />

nämlich nicht halten können.<br />

Ruth Lemmer ist freie Journalistin und<br />

Fachautorin in Düsseldorf.<br />

Quelle: 2012 Accenture<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong><br />

personalmagazin 01 / 13

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