Steinheimer Blickpunkt 493
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 16<br />
Bernhard Sprock - seit 50 Jahren Kolpingmitglied<br />
Wichtiger Sozialverband und Wertmaßstab<br />
Am Kolpinggedenktag hat die Kolpingfamilie<br />
Bergheim eine besondere<br />
Ehrung vorgenommen, als Bernhard<br />
Sprock für seine 50-jähige Mitgliedschaft<br />
mit einer von Bundespräses<br />
Josef Holtkotte unterzeichneten Urkunde<br />
geehrt wurde. Sprock hat die<br />
Fahne des Gesellenvaters auch in einer<br />
Zeit hoch gehalten, als in Bergheim<br />
keine Aktivitäten vorhanden<br />
waren und das Vereinsleben für ein<br />
Jahrzehnt zum Erliegen gekommen<br />
war. Er wurde in dieser Zeit in Köln<br />
als Einzelmitglied geführt. An seinen<br />
Eintritt erinnert er sich deshalb noch<br />
genau, weil es in dem Monat erfolgte,<br />
in dem Kennedy 1963 ermordet wurde.<br />
„Für mich war das Kolpingwerk<br />
stets der große Sozialverband und<br />
Wertmaßstab, in dem ich mich engagieren<br />
wollte“, so Sprock zu seinem<br />
Antrieb und Jahrzehnte langem Engagement.<br />
Adolph Kolping kam am 8.<br />
Dezember 1813 in Kerpen bei Köln<br />
als Sohn eines Schäfers zur Welt. Er<br />
erlernte das Schuhmacherhandwerk,<br />
besuchte ab 1837 das Marzellengymnasium<br />
in Köln, um Priester zu werden.<br />
Nach seinem Studium in München,<br />
Bonn und Köln wurde er am 13.<br />
April 1845 in der Kölner Minoritenkirche<br />
zum Priester geweiht. Als<br />
Kaplan in der Industriestadt Wuppertal-Elberfeld<br />
(1845-1849) lernte er<br />
das Elend der Arbeiter kennen. Angeregt<br />
durch den von Lehrer Johann<br />
Gregor Breuer gegründeten Jünglingsverein<br />
fand Adolph Kolping seine<br />
Lebensaufgabe darin, sich der jungen<br />
Handwerker und Arbeiter in ihrer<br />
sozialen Not anzunehmen und ihnen<br />
in der Kirche eine Heimat zu geben.<br />
Als Domvikar in Köln gründete er am<br />
6. Mai 1849 den Kölner Gesellenverein,<br />
der Ausgangspunkt des Internationalen<br />
Kolpingwerks wurde. Papst<br />
Johannes Paul II. sprach ihn am 27.<br />
Oktober 1991 in Rom selig.<br />
In diesem Jahr haben die Kolpingfamilien weltweit den 200. Geburtstag des Gesellenvaters gefeiert. In<br />
Bergheim wurde Bernhard Sprock vom Vorstand für seine 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet (von<br />
links): Reinhold Kanne, Friedrich Engelmann, Vorsitzender Heinz Liene, Bernhard Sprock, Walter<br />
Husemann und Robert Müller.<br />
Lina Bilstein geht am Städtischen Gymnasium<br />
Steinheim als Siegerin hervor<br />
Spannendes Finale des<br />
Vorlesewettbewerbs<br />
Dass es gar nicht so einfach ist,<br />
etwas vorzulesen, bemerken viele erst<br />
dann, wenn sie selber einmal in diese<br />
Situation kommen. Was im Alltag<br />
eher selten vorkommt, ist in der Schule<br />
im Unterrichtsalltag gängige Praxis.<br />
Um diese anspruchsvolle Aufgabe<br />
zu würdigen und dem Vorlesen<br />
eine Bühne zu bieten, führt das Städtische<br />
Gymnasium Steinheim bereits<br />
seit vielen Jahren in der Jahrgangsstufe<br />
sechs einen Vorlesewettbewerb<br />
durch. In einem spannenden Finale<br />
traten nun die Klassensieger<br />
gegeneinander an und zeigten dabei<br />
ihr Können.<br />
Damit habe sie nicht gerechnet, zeigte<br />
sich Lina Bilstein bescheiden, als<br />
sie durch Ulrike Stratmann-Maluck,<br />
Koordinatorin der Leseförderung am<br />
SGS, als Siegerin bekannt gegeben<br />
wurde. Nachdem ihre stolze Deutschlehrerin<br />
Sandra Schädlich mit als erste<br />
der Sechstklässlerin aus der 6a gratulierte,<br />
schlossen sich die beiden Gewinner<br />
der „Silbermedaille“ an. Johanna<br />
Dreier (6b) und Maik Curlo<br />
(6c) können sich ebenfalls geehrt fühlen,<br />
gingen sie doch immerhin als<br />
beste Leser ihrer Klasse ins Finale.<br />
Dort wurde im Deutschunterricht<br />
jeweils die erste Runde des Vorlesewettbewerbs<br />
entschieden. Vor einem<br />
großen Publikum, in dem ihre Mitschülerinnen<br />
und Mitschüler den drei<br />
Finalisten die Daumen drückten, traten<br />
sie nun gegeneinander an, lasen<br />
einen Abschnitt aus Isabell Abedis<br />
„Hier kommt Lola!“ vor und machten<br />
es der Jury nicht leicht. Diese, bestehend<br />
aus den Deutschlehrerinnen der<br />
Klassen, Sandra Schädlich und Jutta<br />
Wittmann sowie außerdem den Lehrerinnen<br />
Ulrike Stratmann-Maluck<br />
und Maria Behler, hatte sowohl die<br />
Lesetechnik, wobei sicheres und flüssiges<br />
Lesen, eine klare Aussprache,<br />
ein angemessenes Tempo und eine<br />
sinnvolle Betonung zu beachten sind,<br />
als auch die Interpretation des Textes<br />
zu bewerten. Letzteres beinhaltet, ob<br />
die Stimmung des Textes erfasst und<br />
an das Publikum weitergegeben werden<br />
kann, wozu sich die Vorlesenden<br />
in das Geschehen hineinversetzen und<br />
es überzeugend zum Ausdruck bringen<br />
müssen.<br />
„Lina hat dabei in allen Bereichen<br />
überzeugt“, stellte Ulrike Stratmann-<br />
Maluck heraus. Sie erhielt ebenso wie<br />
Maik und Johanna eine Urkunde<br />
durch den stellvertretenden Schulleiter<br />
Paul Jansen sowie ein Geschenk,<br />
das für neuen Lesestoff sorgt.<br />
Der Vorlesewettbewerb des deutschen<br />
Buchhandels wird seit 1959<br />
jährlich vom Börsenverein des Deutschen<br />
Buchhandels in Zusammenarbeit<br />
mit Buchhandlungen, Bibliotheken,<br />
Schulen und anderen kulturellen<br />
Einrichtungen durchgeführt. Er steht<br />
unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />
und zählt zu den größten<br />
Schülerwettbewerben bundesweit.<br />
Im Anschluss an das Finale auf<br />
Schulebene geht es für Lina Bilstein<br />
nun zum Entscheid auf Kreisebene,<br />
der Anfang Februar stattfinden wird.<br />
Ihre Mitschüler und Lehrer drücken<br />
ihr dafür fest die Daumen.<br />
Lisa Bilstein (Mitte) freut sich über ihren Sieg. Ihr gratulierten Ulrike<br />
Stratmann-Maluck, Sandra Schädlich, der stellvertretende Schulleiter<br />
Paul Jansen, Maria Behler (hinten, v. l.) sowie ihre Mitstreiter im<br />
Finale Johanna Dreier und Maik Curlo (vorne).<br />
Nikolaus kommt vom Holsterberg<br />
Stutenkerle für die Kinder<br />
Nicht hoch vom Himmel kommt der<br />
Nikolaus in Nieheim, wenn er an<br />
seinem Namenstag, dem 6. Dezember,<br />
die Kinder der Weberstadt besucht.<br />
Als Schutzpatron der Kirche<br />
und der Stadt genießt er nämlich eine<br />
besondere Bedeutung.<br />
Er nähert sich vom Holsterberg mit<br />
seiner Kutsche, gezogen von zwei<br />
Haflingern dem Nikolausdenkmal in<br />
der Lehmkuhle, wo er schon sehnlichst<br />
erwartet wird.<br />
Pfarrer Heribert Ester war dabei, um<br />
den Mann mit seinem weißen Bart<br />
und der Bischofsmütze gemeinsam<br />
mit den Kindern zu begrüßen. Unter<br />
musikalischer Begleitung des Posaunenchors<br />
der evangelischen Kirchengemeinde<br />
ging es danach weiter zum<br />
Sackmuseum und in das Käsemuseum,<br />
wo in der Gaststätte Meilenstein<br />
die Stutenkerle verteilt wurden.<br />
Von den Kindern in Nieheim wurde der Nikolaus am Denkmal in der<br />
Lehmkuhle bereits sehnlichst erwartet. Mit der Kutsche durften dann<br />
einige mit zur Verteilung der mitgebrachten Stutenkerle im Käsemuseum<br />
mitfahren.