Green Meetings - TW TagungsWirtschaft

c green meetings
Technisierung
Wie Webcasts, Apps und Tools
Tagungen grüner machen
Die fortschreitende Technisierung erleichtert nicht nur die Planung und Durchführung von
Veranstaltungen, sondern ermöglicht auch viele Einsparungen – vor allem von Papier.
Anschaulich und
sensibilisierend
zugleich: eine App,
die den CO2-Abdruck
individuell berechnet.
Das waren noch Zeiten: Vor 20 Jahren
schleppten die Kongress- und Tagungsbesucher
am Ende ihrer Veranstaltung wahre Papierberge
ins Büro – um sie dann später irgendwann auch
wieder zu entsorgen. Während des Meetings kamen
Dia- und Tageslichtprojektoren zum Einsatz
– oder manchmal auch nicht, wenn sie plötzlich,
infolge technischer Defekte, ihren Geist aufgaben.
Und: Zum Telefonieren ging man in ein
kleines (meistens sehr enges und sehr warmes)
Telefonhäuschen; Handys
existierten noch nicht.
Die Zeiten haben sich
gründlich gewandelt:
Heute gibt es Webcasts,
Apps und Tools, die Tagungen
sogar grüner
machen – Umweltbewusstsein
und ökologische
Nachhaltigkeit
stehen hier immer öfter
im Vordergrund und sind
mittlerweile zu einem
zentralen Thema der
Tagungs- und Kongressbranche
geworden.
Wer nicht an „seiner“
Tagung teilnehmen kann,
der schaut sich über einen
Kongress-Webcast
die Veranstaltung an und
bekommt eine App für
sein Smartphone. Überhaupt
ist der Kontakt über App sehr umweltschonend,
es erspart viele Telefonate, man ist
vernetzt und kann sich sofort austauschen. Der
nicht persönlich anwesende Tagungsgast kann
auch Tools benutzen, um direkt von seinem PC
aus bei „seiner“ Veranstaltung live dabei zu sein.
Die Anreise läuft mittlerweile ebenfalls umweltfreundlich
mit Hilfe von Planungstools ab. Alles
ist in der heutigen Zeit schnell und unkompliziert
möglich.
Insbesondere Webcasts und innovative Tools
werden in naher Zukunft immer häufiger bei
Kongressen, Tagungen und Marketing-Events
eingesetzt: Überall schnell verfügbar sind sie
für jeden von großem Nutzen. So zum Beispiel
können die Infos gesammelt und später zu Hause
heruntergeladen und nachbearbeitet werden.
Das erspart das lästige Herumtragen der Papierberge.
Mit dem Thema Green Meetings im Bereich Veranstaltungsmanagement
und Business Events
beschäftigt sich ausführlich in Forschung und
Lehre auch die Hochschule Osnabrück. Der
Lehrbeauftragte Dr. Markus Große Ophoff ist
einer der führenden Experten auf diesem Gebiet
in Deutschland: „Durch Veranstaltungen
präsentieren sich die Firmen, Verbände und
Institutionen nach außen und stehen daher in
einer besonderen öffentlichen Wahrnehmung.
Sie sind durch ihren einmaligen Charakter und
durch den induzierten Verkehr mit besonderen
Umweltbelastungen verbunden. Hier gilt es Ressourcen
zu sparen. Es ist heutzutage durchaus
möglich, ohne großen Mehraufwand Veranstaltungen
deutlich nachhaltiger zu organisieren.“
Das Spektrum der dabei zu berücksichtigenden
Handlungsfelder reicht von der notwendigen
Reisetätigkeit mit ihrem Einfluss auf das Klima
über den Verbrauch von Energie, Wasser, Papier
bis hin zu Überlegungen für eine Minimierung
des Abfallaufkommens.
Auch die umweltfreundliche Beschaffung
von Produkten und Dienstleistungen ist ein wesentlicher
Aspekt von Nachhaltigkeit. Da gibt es
zum Beispiel das Planungstool der Bahn und die
App „Fahrplaner“. Sie ermöglichen die Planung
einer Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
zum Veranstaltungsort – und zwar mit Bussen,
U-Bahnen oder Straßenbahnen bis direkt vor
die Haustür. Unter www.dbu.de/bahn kann der
Tagungsteilnehmer seine gewünschte Route
eintragen und erhält sofort den Fahrplan. Diese
Regelung gilt bundesweit für sämtliche Veranstaltungen
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(dbu) und des Zentrums für Umweltkommunikation
(ZUK).
Bereits die Anreise ist ein wichtiger Punkt,
um gleich schon zu Beginn eine Tagung auch
„grüner“ werden zu lassen. Das kann auch Dirk
Walterspacher, Geschäftsführer Carbon Business
bei CO2OL/ForestFinance bestätigen.
28 2013 | November
Fotos: ForeST FINANCe, UNGerboeCK (2)