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Green Meetings - TW TagungsWirtschaft

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green meetings<br />

c<br />

Das heißt, durch eine Online-Übertragung<br />

kommen nicht weniger Teilnehmer, sondern<br />

man gewinnt weitere hinzu, die sonst nicht<br />

dabei gewesen wären?<br />

Absolut! Natürlich respektiere ich die Bedenken<br />

von Kongressveranstaltern, sich mit der Liveund<br />

on-demand-Aufbereitung von Kongressinhalten<br />

eine eigene Konkurrenz im Internet aufzubauen.<br />

Jedoch zerstreuen sich diese Sorgen<br />

in der regel nach der ersten Aufbereitung eines<br />

Kongresses durch uns rückstandslos. einige<br />

Fachverbände und PCos entdecken mit Webcasts<br />

– wenn diese denn auch intelligent verwertbar<br />

aufbereitet sind – sogar ein ganz neues,<br />

eigenständiges Geschäftsmodell, das mit dem<br />

ursprünglichen Kongress nur noch so viel zu tun<br />

hat, als dass der Kongress als Quelle für die vieinterview<br />

„Die Zeit ist reif!“<br />

tw: Wie verändert die Technik die Tagung von<br />

heute und morgen?<br />

Staaden: heute führt doch wirklich fast jeder,<br />

anders als noch vor – sagen wir mal – fünf<br />

Jahren, einen kleinen Computer in Form eines<br />

Smartphones oder sogar einen Tablet-Computer<br />

mit sich. dort ist man gewohnt, zu jeder Zeit,<br />

von jedem ort seine e-Mails abzurufen und Zugriff<br />

auf jeden beliebigen Internet-dienst zu haben.<br />

Menschen, die im universitären Umfeld mit<br />

digitalen Medien und der „freien“ Allzeitverfügbarkeit<br />

von Informationen sozialisiert wurden,<br />

haben heute wichtige rollen im Beruf und sind<br />

die Zielgruppen von Konferenzveranstaltern<br />

und Fachverbänden. Bedeutende Trends aus<br />

den hochschulen, wie zum Beispiel die „open-<br />

Access-Bewegung“ und die „MooC – massively<br />

open online courses“ gelten unter Fachleuten<br />

zu recht als wahre revolutionen nachhaltigen<br />

Lernens und der allgemeinen Wissensverbreitung.<br />

Speerspitzen dieser Bewegungen sind die<br />

anglo-amerikanischen elite-Universitäten, aber<br />

auch auf nationaler ebene tut sich sehr viel.<br />

Anders als noch vor ein paar Jahren spielen<br />

auch die datenverbindungen keine große rolle<br />

mehr. Umfangreiche datenmengen, wie Videoinhalte<br />

über das Internet, sind heute nahezu<br />

überall in guter bis hervorragender Qualität zu<br />

empfangen.<br />

Zusammengefasst heißt das, dass sowohl die<br />

technischen Voraussetzungen als auch die Akzeptanz<br />

und sogar die erwartungshaltung bei<br />

Kongressteilnehmern mehr als gegeben ist. die<br />

Zeit ist reif für Webcasts, also die online-Aufbereitung<br />

von Kongressen!<br />

len Inhalte dient, die anschließend über das Internet<br />

für beliebige Zwecke angeboten werden.<br />

Um dafür nur ein Beispiel zu nennen: die innerbetriebliche<br />

Aus- und Fortbildung von „daheimgebliebenen“.<br />

Worauf müssen Veranstaltungsplaner achten,<br />

wenn sie ihre Konferenz live streamen wollen?<br />

Gibt es zum Beispiel rechtliche Fallstricke?<br />

die rechtlichen Fallstricke sind eigentlich keine<br />

anderen als die vor der Zeit des Internets. Nur<br />

werden mangelhafte Kontrollen der Kongressinhalte<br />

durch die Verantwortlichen viel schneller<br />

und einem viel größeren Publikum bekannt<br />

als früher. das Urheberrecht gibt es schon seit<br />

vielen Jahrzehnten. Also mussten Vortragende<br />

schon immer darauf achten, nur die Inhalte zu<br />

verwenden, an denen sie auch das Urheberbzw.<br />

Nutzungsrecht besitzen – seien es nun<br />

Musikstücke, Bilder oder anderes geistiges eigentum.<br />

Im wissenschaftlichen Umfeld besteht<br />

traditionell ein hoher Anspruch an die Urheberschaft<br />

des Vortragenden an seinem Vortrag. Bei<br />

anderen geistigen Gütern besteht aber selbst<br />

dort noch Nachholbedarf.<br />

Und: Man muss sich als Veranstaltungsplaner<br />

natürlich bei den Vortragenden die erlaubnis<br />

einholen, den Vortrag aufzuzeichnen und live<br />

oder später on-demand zu „senden“ – fachlich<br />

gesprochen, zu verwerten.<br />

Ihrer Meinung nach trägt Live-Streaming also<br />

zum grünen Veranstaltungsgedanken bei?<br />

Gibt es dazu noch Argumente, die wir noch<br />

nicht angesprochen haben?<br />

Wenn „grün“ nicht nur „öko“, sondern auch<br />

„konservativ“ bedeuten darf, sehe ich es wirklich<br />

so, dass die online-Aufbereitung von Kongressinhalten<br />

dem grünen Veranstaltungsgedanken<br />

entspricht. Immerhin werden dadurch Kongressinhalte<br />

quasi konserviert und wirken für einen<br />

beliebig langen Zeitraum nach. Wir erzeugen damit<br />

„die Veranstaltung nach der Veranstaltung“<br />

– nur auf anderem, nachhaltigerem Wege.<br />

einmal erzeugtes Wissen ist auf diese Weise<br />

immer weiter zu verwenden. Man setzt also mit<br />

der Veranstaltung ein Samenkorn in die erde<br />

und macht sie so einem viel größeren Kreis von<br />

Menschen zugänglich. es ist alles auf den erhalt,<br />

aber auch die Weiterentwicklung von Werten angelegt<br />

– also streng genommen sehr konservativ<br />

und „grün“ zugleich.<br />

inTerVieW: Dr. AnJA WAGner<br />

CHrISTIAn STAADen<br />

Sales Manager von<br />

Meta-Fusion, ein<br />

Dienstleister für<br />

Multimedia- und<br />

Internet-Anwendungen,<br />

gibt Auskunft<br />

über neue technische<br />

Möglichkeiten<br />

für grüne <strong>Meetings</strong>.<br />

„Die Zeit ist<br />

reif für Webcasts,<br />

also<br />

die Online-<br />

Aufbereitung<br />

von Kongressen!“<br />

November | 2013<br />

31

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