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Jahresbericht 2012 - Bildungsserver Rheinland-Pfalz

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3.4 Kompetenzwerkstatt rheinland-<strong>Pfalz</strong> – eine erfolgsgeschichte<br />

Vom Pilotprojekt zum unterrichtsfach<br />

In der Berufsfachschule I (BF I), einer Schulform der Berufsbildenden<br />

Schule, werden hauptsächlich Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die<br />

zwar den Abschluss der Berufsreife erworben haben, aber trotzdem im<br />

Anschluss keinen Ausbildungsplatz finden konnten.<br />

Diese Jugendlichen haben in ihren Biografien bereits viele Niederlagen<br />

einstecken müssen und wiederholt ihre persönlichen Defizite aufgezeigt<br />

bekommen. Wertschätzung und Anerkennung für die eigenen Stärken<br />

und Leistungen sind dagegen für sie oft Fremdwörter.<br />

Was ist die kompetenzwerkstatt?<br />

Hier setzt die stärkenorientierte Unterrichtsmethode Kompetenzwerkstatt<br />

an. Die Schülerinnen und Schüler stehen mit ihren Interessen und<br />

Bedürfnissen im Vordergrund. Die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung<br />

von Jugendlichen werden gefördert ebenso die Fähigkeit die eigenen<br />

Stärken zu erkennen und auf dieser Grundlage eine berufliche Orientierung<br />

vorzunehmen.<br />

Ja zur Zukunft, © Yuri Arcurs – fotolia.com<br />

Die kompetenzwerkstatt untergliedert sich in drei Phasen:<br />

• Phase 1: Die Jugendlichen setzen sich intensiv mit ihren Interessen, Stärken, Werten und beruflichen<br />

wie privaten Zielen auseinander.<br />

• Phase 2: In einem Praxisprojekt werden die eigenen Erkenntnisse getestet.<br />

• Phase 3: Die Projekte werden ausgewertet und es wird überprüft, ob die Stärken mit den Zielen in<br />

Einklang gebracht werden können.<br />

Die Kompetenzwerkstatt ist ein wichtiger Baustein im BF-I-Konzept, kann nahtlos in ein Bewerbungsprojekt<br />

überführt werden und bietet die Möglichkeit zur Vorbereitung der Praktika. Gleichzeitig lernen<br />

die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler besser kennen und motivieren<br />

die leistungsschwächeren unter ihnen.<br />

Die Ursprungsversion der Kompetenzwerkstatt wurde vom Zukunftszentrum Tirol in Kooperation mit der<br />

Ludwigs-Maximilians-Universität München und PerformPartner GbR für Tiroler Hauptschüler entwickelt<br />

und steht in einer CreativeCommons-Lizenz zur Verfügung.<br />

Pilot- und weiterentwicklungsphase<br />

Im Schuljahr 2007/2008 startete – koordiniert durch das Pädagogische Landesinstitut – das Pilotprojekt<br />

Kompetenzwerkstatt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mit sechs Berufsbildenden Schulen in zwölf Klassen. Die Mitautoren<br />

des Konzeptes bildeten insgesamt 17 Lehrkräfte fort und begleiteten die Durchführung des Projektes<br />

an den Schulen. Ziel des Pilotprojektes war es, die Brauchbarkeit der Kompetenzwerkstatt für die<br />

rheinland-pfälzische BF I zu testen.<br />

Die Ergebnisse waren sehr ermutigend. So ergab die wissenschaftliche Evaluation der Universität der<br />

Bundeswehr München in einer Längsschnittanalyse, dass die große Mehrzahl der Teilnehmenden Fragen<br />

nach ihren beruflichen Vorstellungen viel klarer beantworten konnte als vor Beginn der Kompetenzwerkstatt.<br />

Eine aus Lehrkräften der Pilotphase bestehende AG am Pädagogischen Landesinstitut entwickelte<br />

aufgrund der Rückmeldungen in Bezug auf die speziellen Anforderungen der Lerngruppen in der BF I das<br />

Konzept weiter und passte die Materialien inhaltlich, methodisch und sprachlich an, ohne die Grundkonzeption<br />

zu verlassen.<br />

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