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8<br />

HERAUSFORDERUNG / LAHNTAL<br />

Ja, aber da hatte Christian Hausner gesagt: „Lass die<br />

das alleine machen.“<br />

Und wir sind ja dann auch gefahren.<br />

Wohin seid ihr denn gefahren? Und was war eure Herausforderung?<br />

6 Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren und ich sind mit<br />

dem Fahrrad durch Südschweden geradelt.<br />

Welche Herausforderung hattest Du für Dich erwartet?<br />

Ich war schon sehr aufgeregt und war auf einige<br />

Spannungen eingestellt. In der Vorbereitungszeit<br />

wirkten die Mädchen auf mich sehr aufgedreht und<br />

unproduktiv. Es gab eine Wortführerin, die die anderen<br />

nur schwer machen lassen konnte. Es war ja auch<br />

kein Freundeskreis, der sich da für eine gemeinsame<br />

Radtour zusammengefunden hatte. Im Gegenteil. Es<br />

herrschte eine große Disharmonie. Die sechs sind einfach<br />

nicht ins Gespräch gekommen.<br />

So habe ich auch in der Nacht vor unserer Abreise<br />

sehr blöd geschlafen. Für mich war das eine Reise „ins<br />

Blaue“. Aber ich habe mich darauf verlassen, dass ich<br />

das, was ich beeinflussen oder auch verhindern kann,<br />

schaffen werde.<br />

Ansonsten war meine eigentliche Herausforderung,<br />

mich heraus zu halten.<br />

Die Schülerinnen selbst formulierten ihre Herausforderung<br />

ähnlich. Keine sah die eigentliche Radtour <strong>als</strong><br />

Schwierigkeit. Sie wollten drei Wochen keinen Streit,<br />

drei Wochen ohne Eltern sein und drei Geburtstage<br />

feiern.<br />

Ja, und so wurde es auch. Die Mädchen, so hoffe ich,<br />

haben eine ganze Menge gelernt. Sie entwickelten<br />

ein gutes Verständnis für so grundsätzliche Dinge wie<br />

Zusammenhalt und Tagesstruktur. Das lag auch daran,<br />

dass die Konsequenzen einfach so offensichtlich waren.<br />

Wenn wir erst spät loskamen, weil beim Einpacken<br />

getrödelt wurde oder wieder ein Rad repariert werden<br />

musste, war unsere Tagesstrecke eben kurz. Oder es<br />

wurde sehr schnell klar, dass wir im teuren Schweden<br />

doch eher Konserven, <strong>als</strong> frisches Biogemüse kaufen<br />

müssen, wenn das Geld bis zum Ende reichen soll.<br />

Es war auch schön zu sehen, dass sich die anfänglichen<br />

Grüppchen zwischenzeitlich auflösten. Mädchen, die<br />

sich in der Vorbereitung noch zurückhielten, wurden<br />

offensiver und vertrauten mehr auf sich selbst. Sie<br />

waren dann auch mal Tagesanführer und haben das<br />

hervorragend gemeistert.<br />

Bei mir wuchs das Vertrauen in die Mädchen immer<br />

mehr. Sie konnten sehr gut für sich sorgen.<br />

Was meine Mädchen von Anfang an perfekt konnten,<br />

war Dinge auszudiskutieren. Und das haben sie auch<br />

bis zum Schluss reichlich geübt (lacht).<br />

Ich habe mich dann auch schon mal zurückgezogen<br />

und gesagt: „Wir treffen uns wieder, wenn ihr das<br />

geklärt habt.“ Das hat gut funktioniert. Heraushalten<br />

wurde so eher zur Inspiration.<br />

Wir hatten ein Mädchen dabei, das ein sehr gutes<br />

Gefühl für die Gruppendynamik hatte und mit Witz die<br />

eine oder andere Situation entspannt und gelöst hatte.<br />

Ja, sieht man sich eure Fotos im Reisetagebuch an,<br />

bekommt man den Eindruck, dass ihr sehr viel Spaß<br />

hattet.<br />

Das war auch so! Ich hoffe, dass das die Mädchen auch<br />

von unseren drei Wochen in Schweden mitgenommen<br />

haben.<br />

Fahrräder und Zugfahrten sind<br />

eine schlechte Kombination<br />

Mittwoch, 07.08.:<br />

Auf der elektronischen Anzeigentafel am Hauptbahnhof<br />

war unser Zug nicht zu entdecken. Auf dem gedruckten<br />

Abfahrtplan und dann auf dem Gleis, das auf<br />

unseren Fahrkarten stand, auch nichts. Das ließ große<br />

Schwierigkeiten erahnen…<br />

Das Reisecenter der Bahn völlig überfüllt, 20 Meter<br />

Schlange in Viererreihen; es half nichts, da mussten wir<br />

durch.<br />

Warum sind wir (oder unsere Eltern…) nicht darauf

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