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2 GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG Gespräch mit der Schulleitung Liebe Frau Rasfeld, es gibt dieses Schuljahr wieder viele neue Schülerinnen und Schüler und auch neue Kollegen, die wir in diesem Newsletter beginnen vorzustellen. Was gibt es in diesem Schuljahr noch Neues an unserer Schule? M. Rasfeld: Über den Karg Preis 2013, den unsere Schule bekommen hat, hatten Sie ja in der letzten Ausgabe schon berichtet, die Laudatio für die ESBZ kann man auf der Website lesen. Preisträger 2011 war das Billardprojekt von Prof. Heike Hagelgans, das wir in unserer Schule einführen wollen, wir werden einen Billardtisch bekommen. Anhand des Billardspiels wird naturwissenschaftliches Wissen auf nachhaltige und interessante Weise vermittelt. Begabungsförderung im MINT-Bereich wurde an dem Projekt ausgelobt und wir wollen das bei uns gerne einführen. Ein eigener Raum soll der „Billard-Lernwerkstatt“ eine offene Lernumgebung ermöglichen. Die Bigband-Werkstatt unserer Schule hat eine Woche lang mit Schüler_innen der Albert-Schweitzer Schule aus Neukölln intensiv in der ESBZ geprobt und es gab ein tolles Konzert der „Protestantisch Muslimischen Bigband“ bei uns im Forum. Wie kam es zu dem Projekt? M. Rasfeld: Sandra Weckert hat die bigbandmethod entwickelt, eine Teambildungsmethode, die sie in Chefetagen von Unternehmen, in Problemschulen und sogar im Gefängnis eingesetzt hat. Derzeit leitet sie die Bigband-Werkstatt an unserer Schule, sie hat dieses Projekt „Verbindung fremder Welten“ genannt: Über 90% der Kids der Schule am Hermannplatz haben Migrationshintergrund. Die sollten nun mit unseren Schüler_innen gemeinsam eine Band werden. Die Neuköllner Schule hatte schon einige Wochen früher angefangen mit Sandra Weckert zu proben und so konnten sie unseren Schülern bereits einiges beibringen. Frau Weckert hat hier pro Tag 3 Stücke einstudiert und das 4 Tage lang, das Ergebnis ließ sich hören und war ein schöner Erfolg für alle Beteiligten! Auf der homepage von Sandra Weckert kann man sich auch ein Video zu dem Projekt an unserer Schule ansehen. Am 13.12. wird es in der VV ein Konzert der Bigband geben – Eltern sind herzlich eingeladen – und am 19.12. findet um 15 Uhr das große gemeinsame Abschlusskonzert der Bigbands von Röntgenschule, ASS, ESBZ, Richardschule und Regenbogengrundschule im Cabuwazi Treptow statt. Beeindruckend war wieder die Vorstellung der Herausforderungen im Forum:Christian, ihr habt als Team Herausforderung Strukturen für die Zukunft geschaffen… C. Hausner: Im nächsten Jahr begleitet voraussichtlich eine ganze Klasse der Jane-Addams-Schule Friedrichshain unsere SchülerInnen auf der Herausforderung. Sie sind angehende ErzieherInnen, die im letzten Jahr ihrer Ausbildung ihr Praktikum bei uns machen. Auf diese Kooperation sind wir ganz besonders stolz, da die BegleiterInnen sehr zuverlässig, sehr engagiert und sehr professionell ihre Begleiterrolle eingenommen haben. Eine weitere Kooperation gibt es mit den Erziehungswissenschaftlern der HU über Dr. Christiane Buchholz. Bachelor-StudentInnen haben die Möglichkeit im Modul ‚Pädagogisches Handeln und Lernorte’ ihr Praktikum bei uns an der esbz zu machen. So bauen wir kontinuierlich Partnerschaften auf, die uns die Suche nach BegleiterInnen – wir brauchen jedes Jahr 30-40 engagierte Menschen – erheblich erleichtert. Wir wollen außerdem die Einbindung der Eltern als Coaches weiterführen. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht und freuen uns über eine rege Beteiligung. Damit konnten wir gewährleisten, dass jede Gruppe einen Coach für die Planung zur Verfügung hat. Am 9. Dezember werden wir die Herausforderungen evaluieren. Wir haben dieses Schuljahr das Jahresthema „Achtsamkeit“, es gibt unter vielen anderen ein Projekt „Bildung und nachhaltiger Konsum“ mit der HU. Zum Wahrnehmungs- & Achtsamkeitstraining mit Schüler_innen gibt es einen interessanten Film im Netz „Room to breathe“. Frau Leonhard, welche Projekte laufen in der Mittelstufe? J. Leonhard: Mit dem Projekt „Achtsamkeit“ haben Sie bereits eines unserer Themen erwähnt. Daran wird auf verschiedenen Ebenen angeknüpft. So werden Elemente im Sozialen Lernen verankert, Verbindungen zu den Projekten, z.B. mit dem Bezug zu den Milleniumszielen sind möglich und auch im Logbuch-Wochenfeedback sind bereits Spuren des Jahresthemas zu finden. Wir haben inzwischen außerdem regelmäßig Angebote zu Gewaltprävention in Jahrgang 7. Wir kümmern uns auch um das Thema Suchtprävention, in den verschiedenen Altersstufen, dazu hat ein Aktions-
GESPRÄCHE MIT DER SCHULLEITUNG 3 tag in Jahrgang 10 in Zusammenarbeit mit der Polizei stattgefunden und auch im Sozialen Lernen beginnen die ersten Klassen gemeinsam mit den KlassenlehrerInnen und Simone Tokeva. In Zusammenarbeit mit ProFamilia haben Sexualaufklärungsworkshops in Jahrgang 7 in diesem Schuljahr stattgefunden. Einzelberatungen für die genannten Präventionsbereiche bietet daneben unser Q Team an (Sozialpädagogin und Erzieherinnen), welche bereits von den SchülerInnen genutzt werden. Beim „Tag der Kulturen“ (am 5.11.), oder mit Veranstaltungen für die Schüler_innen wie dem Besuch von Sally Perel (Hitlerjunge Salomon), dem Gespräch mit Joanne Intrator (S.10) oder der Begegnung mit den Stipendiaten aus Ägypten, will die Schule den interkulturellen Austausch und sensiblen Umgang miteinander stärken. Gehört dazu auch das Projekt „Wedding meets Mitte“? J. Leonhard: Ja, Klasse 7 hat als erste Klasse das Projekt an unserer Schule im letzten Schuljahr gestartet. Eine Klasse pro Jahr trifft eine Klasse aus dem Wedding, in diesem Jahr wird dies Klasse 1 sein. „Wedding meets Mitte“ wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterstützt und mit Polizisten der Bezirke durchgeführt, die damit verbunden auch eine Anti-Gewalt-Veranstaltung anbieten. Schüler_innen mit unterschiedlicher sozialer, kultureller und konfessioneller Herkunft lernen sich kennen und zeigen sich gegenseitig wie sie lernen und leben. So wird Verständnis, Toleranz und Gemeinschaft der Schüler untereinander gefördert. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren dann die Lebenswelten und Freizeitgewohnheiten, lernen Perspektiven zu wechseln und Vorstellungen über Berliner anderer Stadtbezirke zu erweitern oder vorhandene Vorurteile in Frage zu stellen. Dies soll nur ein kleiner Einblick sein, unsere Klassen arbeiten aktuell und im Laufe des Schuljahres noch an verschiedenen anderen Projekten, unsere Kooperation mit dem Grips-Theater ist dabei ein neues Großprojekt, das dieses Schuljahr anläuft und über das wir demnächst informieren. Liebe Frau Stockmeier, was gibt es Neues aus der Oberstufe zu berichten? B. Stockmeier: Nach einer einjährigen Vorbereitungsphase haben wir in diesem Schuljahr in Jahrgang 11 Tablets eingeführt. Für den 12. und 13. Jahrgang gibt es ein optionales iPad Angebot. Dazu wurde ein medienpädagogisches Konzept erarbeitet: Tablets bieten den Schüler_innen in der Schule viele Möglichkeiten an Projektarbeiten, Fachthemen und Recherchen noch besser als bisher zu arbeiten. Bis zum Sommer 2014 werden wir von der Uni Mainz (Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz) wissenschaftlich begleitet und evaluiert und können so die professionelle Eingliederung der Tablets in den Unterricht sicherstellen. Die Kolleg_innen nehmen bereits an Schulungen teil, um Einsatzmöglichkeiten von Tablets im Unterricht zu erproben. Der erste Abijahrgang geht auf die Zielgerade, fließen die Erfahrungen der Schüler_innen und Lehrer_innen in die künftige Gestaltung der Oberstufe mit ein? B. Stockmeier: Seit den Teamtagen im Sommer 2013 arbeitet ein Team aus Schüler_innen und Kolleg_innen an Ideen, welche ergänzenden Lernwege wir in der Oberstufe unseren Schüler_innen eröffnen können. Dabei geht es darum, unseren Schülerinnen und Schülern mehr Entscheidungs - und Gestaltungsfreiräume zu ermöglichen. Ein Teil unserer Schülerinnen und Schüler empfindet die Oberstufe als sehr einschränkend und sieht wenig Möglichkeiten darin, ihre individuellen Begabungen zur Entfaltung zu bringen. Das kann ich in dem engen Geflecht aus Pflicht- und Wahlkursen sehr gut nachvollziehen. Zur Präsentation der Zwischenergebnisse unseres Prototypen haben wir im September schon einmal einige Eltern als „critical friends“ eingeladen. Außerdem waren Vertreterinnen und Vertreter aus Universität, Zivilgesellschaft und Wirtschaft da. Unser aufregendstes Treffen war das mit anderen Schulleiterinnen und Schulleitern sowie Herrn Jacob von der Schulaufsicht für Gymnasien in Mitte. Die Arbeitsgruppe hat in allen Runden ermutigendes Feedback zur Weiterarbeit bekommen, insbesondere auch von Herrn Jacob. Wir sind also mittendrin in der Gestaltung der Oberstufe, basierend auf den Erfahrungen unserer ersten Jahrgänge. Wir werden ab Anfang 2014 unsere Ideen auch an Elternabenden vorstellen. Bis zum Herbst wollen wir den Antrag auf einen Modellversuch beim Senat eingereicht haben. Bis dahin gibt es noch jede Menge Konzeptarbeit zu leisten und auch das Thema „Finanzierung“ wird uns noch sehr beschäftigen. Drücken Sie uns die Daumen! Vielen Dank an alle für das Gespräch!
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