Strom 2-13 - EBM
Strom 2-13 - EBM
Strom 2-13 - EBM
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5<br />
Siedlungsgebiet zu stoppen. «Wir haben<br />
auf Jubiläumsfestivitäten verzichtet. Stattdessen<br />
wollen wir einen nachhaltigen<br />
Beitrag zugunsten der Natur leisten»,<br />
betont Bernhard Fröhlich, Direktor der<br />
Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung.<br />
Im Verlauf der letzten Jahre liess<br />
die Gebäudeversicherung in Zusammenarbeit<br />
mit dem Basellandschaftlichen<br />
Natur- und Vogelschutzverband (BNV)<br />
sowie den lokalen Naturschutzvereinen<br />
insgesamt 20 Schwalbenhäuser mit jeweils<br />
50 Nistplätzen aufstellen. Dabei<br />
wurde sie von den Elektrizitätswerken<br />
EBL und <strong>EBM</strong> beim Aufstellen der alten<br />
<strong>Strom</strong>masten aus Holz unterstützt, an denen<br />
die Schwalbenhäuser montiert sind.<br />
Die regionalen Natur- und Vogelschutzvereine<br />
nehmen sich der Schwalbenhäuser an, reinigen<br />
und desinfizieren sie einmal pro Jahr.<br />
Eines der Schwalbenhäuser ist im <strong>EBM</strong>-Areal aufgestellt<br />
worden. Indem die <strong>EBM</strong> einen Teil des Areals<br />
für ein Schwalbenhaus zur Verfügung stellt, belegt sie,<br />
dass in der Firmenphilosophie das ökologische Bewusstsein<br />
einen hohen Stellenwert hat. Wer vom<br />
Bahnhof Münchenstein aus Richtung alte Birsbrücke<br />
spaziert, kann das Schwalbenhaus auf der grünen<br />
Wiese beim Parkplatz bewundern. Es bietet den brütenden<br />
Vögeln ideale Nistgelegenheiten. Die Einweihung<br />
des Schwalbenhauses durch die Basellandschaftliche<br />
Gebäudeversicherung, die im März stattfand,<br />
wurde von verschiedenen Massnahmen begleitet. So<br />
erhielten rund 700 Kinder, vom Kindergarten bis und<br />
mit Primarstufe, in Münchenstein ein Schwalbenweggli<br />
und einen Flyer mit einer bunt illustrierten<br />
Geschichte zur Schwalbe.<br />
Der eigentliche Initiator des Projekts ist «Schwalbenvater»<br />
Kurt Mohler. Er hat sich vor Jahren Pläne<br />
von Schwalbenhäusern in Deutschland zukommen<br />
lassen und gemeinsam mit dem lokalen Gewerbe in<br />
Lausen den Bau des ersten Schwalbenhauses auf privater<br />
Basis lanciert. Der pensionierte Pöstler und Vogelfreund<br />
erfasst schon seit Jahrzehnten systematisch<br />
die Brutzahlen des Mauerseglers und der Mehlschwalbe<br />
in Lausen. Auf ihn gehen auch die Mauerseglerkolonien<br />
unter den Autobahnbrücken im Kanton zurück.<br />
Kurt Mohler beringt in Zusammenarbeit mit der<br />
Vogelwarte Sempach zudem regelmässig verschiedene<br />
Montagearbeiten auf<br />
dem <strong>EBM</strong>-Areal: Ein<br />
Kran hievt das Schwalbenhaus<br />
auf einen<br />
alten <strong>Strom</strong>mast.<br />
Ein Schwalbenhaus<br />
hat 50 «Wohnungen».<br />
Um die Schwalben<br />
anzulocken, erklingt der<br />
Hochzeitsgesang.<br />
Vögel. «Einer meiner schönsten Erfolge war, als ein<br />
Mauersegler ein Jahr später in den gleichen Nistkasten<br />
zurückkehrte», erzählt er.<br />
Um die Mehlschwalben ins Schwalbenhaus auf<br />
dem <strong>EBM</strong>-Areal zu locken, behelfen sich die Vogelfreunde<br />
eines Tricks: Sie spielen im Schwalbenhaus<br />
den Hochzeitsgesang der Schwalben ab. So dürfte das<br />
Schwalbenhaus schon diesen Sommer bewohnt sein.<br />
<br />
Jean-Marc Pache<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.bgv.ch/schwalben<br />
Sagenhaft<br />
Geheimnisvoller Vogel<br />
Um Schwalben ranken sich zahlreiche Legenden.<br />
So heisst es etwa im Volksmund, dass ein<br />
Schwalbennest unter der Dachtraufe vor Blitzschlag<br />
schützt. Die Schwalbe wird mitunter auch als<br />
«Muttergottesvogel» bezeichnet.<br />
Früher wusste man nichts vom Vogelzug. Man<br />
nahm an, Schwalben würden im Schlick überwintern.<br />
Vom griechischen Philosophen Aristoteles<br />
soll der bekannte Ausspruch stammen: «Eine<br />
Schwalbe macht noch keinen Sommer.» Kehrten<br />
die Schwalben besonders früh in den Norden<br />
zurück, hiess es, es gebe für die Landwirte ein besonders<br />
ertragreiches Jahr. Liessen sich die<br />
Schwalben Zeit mit dem Abflug, glaubte man, es<br />
gebe einen milden Winter. Der Volksglaube war<br />
auch davon überzeugt, dass Unheil heraufbeschwöre,<br />
wer einer Schwalbe Leid zufüge. Aus diesem<br />
Grund wurden bei der Renovation der Wallfahrtskirche<br />
in El Rocío in Südspanien die Schwalbennester<br />
nicht entfernt und während der Bauarbeiten sorgfältig<br />
geschützt.