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CHANCEN - Das KfW-Magazin für Entscheider (Ausgabe Herbst ...

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REDEN<br />

Anschub<br />

aus<br />

Vor 65 Jahren lief in Europa der Marshallplan an. Er sollte<br />

dem kriegszerstörten Kontinent wieder auf die Beine helfen.<br />

Deutschland profitiert noch heute von den Mitteln aus dem<br />

größten zivilen Aufbauprogramm der Geschichte.<br />

Text: Ulrike Wronski<br />

PREISGEKRÖNT<br />

US-Außenminister George C. Marshall<br />

erhielt <strong>für</strong> den nach ihm benannten<br />

Marshallplan 1953 den Friedensnobelpreis<br />

Der Krieg ist vorbei, doch die Not noch mehrere<br />

Jahre lang ständiger Begleiter der Deutschen.<br />

Die Bombenangriffe der Alliierten haben ein Viertel<br />

der Wohnungen zerstört oder schwer beschädigt.<br />

Ausgebombte, Kriegswaisen, Flüchtlinge, Vertriebene<br />

und Heimkehrer suchen nach Obdach. Die über Lebensmittelkarten<br />

zugeteilten Kalorien reichen nicht aus, Heizmaterial<br />

ist äußerst knapp. Ein jeder kämpft ums Überleben. Auch<br />

andere Nationen Europas haben unter immensen Kriegsfolgen<br />

zu leiden. Die Briten können kaum die Kosten <strong>für</strong> die<br />

Besetzung Deutschlands aufbringen.<br />

In dieser Situation klingt der Plan des amerikanischen<br />

Außenministers George C. Marshall wie eine Verheißung.<br />

Er verkündet im Juni 1947 in einer Rede an der Harvard-<br />

Uni versität ein wirtschaftliches Aufbauprogramm <strong>für</strong> Europa:<br />

das European Recovery Program (ERP), später von allen nur<br />

Marshallplan genannt. Der Kontinent benötige angesichts der<br />

großen Not zusätzliche Hilfen, sonst werde er einen schweren<br />

wirtschaftlichen, sozialen und politischen Zerfall erleben,<br />

warnt Marshall.<br />

16 Länder beziehen Hilfsmittel<br />

Lebensmittel, Rohstoffe und Sachgüter im Wert von fast<br />

14 Milliarden Dollar sollen dabei helfen, den zerstörten<br />

Kontinent wieder aufzubauen. 1948 starten die Lieferungen.<br />

16 Länder beziehen Hilfsmittel. Osteuropa nimmt nicht teil,<br />

denn der Kalte Krieg hat bereits begonnen. Großbritannien<br />

erhält 25 Prozent, Frankreich 20 Prozent, Westdeutschland<br />

zehn Prozent. Auch kleinere Länder wie Griechenland und<br />

Belgien sind in das Programm eingebunden.<br />

12 | <strong>CHANCEN</strong> Aufbruch

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